Holger Oertel
- Spitzname:
-
Ö
- Position:
-
Trainer, früher: Torwart
- Geburtstag:
-
29.02.1952
- Geburtsort:
-
Meißen
- Nationalität:
-
Deutsch
- Größe:
-
1,94m
- Familienstand:
-
verheiratet
- Beruf:
-
Lehrer
- Hobbys:
-
werkeln, lesen
- Im Verein von:
-
1961
- Bundesliga-Mannschaft von:
-
1972
- Bundesliga-Mannschaft bis:
-
1993
- Vereine:
-
1961 THW Kiel
1972 THW-Bundesliga 1984 Spieler-Laufbahn beendet 1988 wieder für THW-Bundesliga aktiv 1990 endgültiges Ende der Spieler-Karriere
- Vereine als Trainer:
-
1989 THW Kiel I (Spielertrainer)
1991 THW Kiel I (nur noch Trainer) - Ende 1992 1993 THW Kiel II
- Länderspiele:
-
3A, 15B
- Sonstiges:
-
Kapitän von 1978 bis 1984
- Wikipedia:
-
de
Aus dem THW Hallenheft "SCHWARZ auf WEISS" vom 14.6.1984:
Am 14. Juni 1984 wurden die beiden langjährigen THW-Spieler
Holger Oertel und
Klaus Elwardt mit einem Sonderspiel des
THW gegen die polnische Nationalmannschaft verabschiedet.
Lesen Sie hier, was das THW-Hallenheft "SCHWARZ auf WEISS" damals
zum Abschied der beiden vorbildlichen Sportler schrieb:
Zu einer ungewohnten Zeit treffen wir uns heute abend noch
einmal in der Ostseehalle. Die Bundesligasaison
1983/84 ist schon fast wieder vergessen, die neue
Saison liegt noch in weiter Ferne und dennoch
heute ein Handball-Leckerbissen. Den Anlaß zum heutigen Freundschaftsspiel
gegen die polnische Nationalmannschaft mag man mit einem lachenden und einem
weinenden Auge betrachten. Erfreuen können wir uns heute
alle, weil es gilt, zwei Spielern unserer Mannschaft
besonderen Dank zu sagen für das was sie über viele
Jahre für den THW und den Handball geleistet haben. Es
überfällt einen aber auch Wehmut, wenn man sich die
Tatsache vor Augen hält, daß sich diese beiden
hervorragenden Sportsleute mit dem heutigen Spiel vom
Leistungssport zurückziehen.
Holger Oertel und
Klaus Elwardt waren nicht nur exzellente
Handballer, die ihr "Handwerk" überdurchschnittlich
verstanden, sie waren auch Spielerpersönlichkeiten,
jeder auf seine Art. Deshalb können sie es auch
verkraften, ja sie tragen es sogar mit Humor, daß
ihnen in ihrer langen Bundesligalaufbahn mit dem THW
keine deutsche Meisterschaft und kein deutscher
Pokalsieg geglückt ist. Der ganz große einmalige
Erfolg ist ihnen versagt geblieben, dafür aber
zeichneten sich beide durch ihre konstante
Beständigkeit aus.
Und das nicht nur weil zum Beispiel Holger Oertel
in 13 Jahren
und in über 500 Pflichtspielen nur ganze vier mal
nicht dabei war. Er und Klaus Elwardt waren
Spielertypen, die tatsächlich ein Spiel allein entscheiden
konnten. Holger im Tor, wenn er zum wiederholten Male
sich zu einer Weltklasseleistung steigerte und Klaus,
der, wenn überhaupt nichts mehr lief, erst den Ball
und dann sein Handballerherz in beide Hände nahm, und
"das Ding" dann doch noch schaukelte.
Dennoch haben sich beide nie als Stars aufgeführt und sich
selbst erst recht nicht als solche gesehen. Sie haben
sich immer als nur ein Teil einer Mannschaft gesehen,
die gemeinsam Erfolge errang und auch gemeinsam
schwere Stunden durocmachen mußte. Ein Privileg hatten
beiden allerdings doch: auswärts belegten beide immer
gemeinsam ein Hotelzimmer und durften sich dieses
zuerst auswählen.
Für beide begann die Karriere in der Bundesligamannschaft
recht unterschiedlich. Während Holger Oertel sehr
schnell für den damals ausscheidenden Rainer Voigt in
die Pflicht genommen wurde, 1972 machte er sein
erstes Spiel voll durch, mußte Klaus Elwardt 1975 auf
einmal ein ganzes Jahr lang nur trainieren, um dann
doch nur auf der Bank sitzen zu dürfen.
Für einen jungen Spieler, der mit 16 Jahren schon in Bordesholm
in der Männermannschaft spielte sicherlich kein
leichtes Brot. Doch heute kann er darüber nur lachen,
genauso wie über das erste Paar Schuhe, das er erst
nach geduldigem Warten vom Verein spendiert bekam. Und
mit der ersten Sporttasche hätte es wohl nie geklappt,
wenn ihm nicht Barnie Nielsen damals seine vermacht
hätte.
Die Tore, die er für den THW erzielt hat, hat er nicht gezählt,
im Gegensatz zu Holger Oertel. Der hat darüber
genau Buch geführt. Bei aller Rechnerei bleibt es aber nur
bei einem Treffer, den die Statistik ausweist. Dafür
weiß er aber nicht, wieviele Chancen des Gegners er
vereitelt hat.
Höhepunkte und auch Tiefpunkte beider Handballkarrieren
aufzuzählen wäre müßig, zumal Sie als Zuschauer wohl
vieles davon miterlebt haben dürften. Und wenn beide
auch nie eine der großen Meisterschaften mit dem THW
gewonnen haben, nach ihrer eigenen Aussage hat sie
dafür immer wieder die ein-malige Stimmung in der
Ostseehalle entschädigt.
Daß beide nun von heute an nicht ganz ohne Handball auskommen können,
dürfte klar sein. Holger Oertel wird in Zukunft unsere
2. Männermannschaft trainieren, und da hat er dann
schon wieder den nächsten Berührungspunkt mit Klaus
Elwardt. Denn der wird in der nächsten Saison in der
Oberligamannschaft der Bramstedter TS noch etwas
weiterspielen.
Statt der üblichen Dankesformeln, derer heute wohl noch viele fallen
werden, sei an dieser Stelle eines festgehalten:
Die Namen Holger Oertel und
Klaus Elwardt reihen sich würdevoll
ein in die Liste der Handballer, die mit dem THW
Handballgeschichte geschrieben haben, wie Fiete
Westheider, Helmut Wriedt, Hein Dahlinger, Bernd
Struck, Herwig Ahrendsen usw.
Euch beiden wünschen wir
für die Zukunft alles erdenklich Gute!
Entnommen dem THW Hallenheft "SCHWARZ auf WEISS" vom 14.6.1984
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Holger Oertel.
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Holger Oertel in action.
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Holger Oertel.
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