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24.07.2003 Interview

KN-Interview mit Lövgren: "Auf jeden Fall Champions League"

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.07.2003:

Ein schwerer Bandscheibenvorfall hat Stefan Lövgren und dem THW Kiel die letzte Saison vermiest. Mit welchen Aussichten geht der Weltmeister von 1999 in die neue. Die KN sprachen im Trainingslager in Varel/Obenstrohe mit dem Kapitän des Handball-Bundesligisten.
Kieler Nachrichten:
Wie geht es Ihnen, abgesehen von den Strapazen des Trainingslagers?
Stefan Lövgren:
Stefan Lövgren.
Klicken Sie für weitere Infos! Stefan Lövgren.
Ich hoffe, in ein oder zwei Monaten wieder voll da zu sein. Ein Belastungstest am 21. Juni mit der schwedischen Nationalmannschaft lief schon ganz gut. Allerdings fehlt mir noch die Kraft, um wieder ganz fit zu sein?
Kieler Nachrichten:
Was mussten Sie nach der Verletzung ändern?
Stefan Lövgren:
Ich mache jetzt jeden Tag spezielle Übungen, um die Bandscheiben zu entlasten. Außerdem spiele ich seit einem Jahr kein Golf mehr. Das ist es mir aber wert, schließlich konnte ich so eine Operation vermeiden.
Kieler Nachrichten:
Welchen Eindruck haben Sie von den fünf Neuzugängen?
Stefan Lövgren:
Menschlich passen die gut rein, außerdem kamen sie alle mit guter Fitness zu uns.
Kieler Nachrichten:
Ist der THW durch die Neuen besonders in der Abwehr variabler geworden?
Stefan Lövgren:
Da bin ich sicher. Um eine 6:0-Variante zu spielen, reicht es, wenn die Spieler groß und clever sein. Um aber eine 3:2:1-Formation spielen zu können, müssen alle 110 Prozent bringen, aggressiv und schnell spielen. Die Leute dafür haben wir jetzt.
Kieler Nachrichten:
Bei den ersten Trainingseinheiten hatte Ihre Mannschaft noch große Schwierigkeiten mit dieser offensiven Deckungsvariante.
Stefan Lövgren:
Das ist klar. Schließlich müssen die Spieler gerade am Anfang viel aufnehmen. Da geht es irgendwann durch das eine Ohr rein und durch das andere wieder raus. Aber das wird schon klappen. Nur eine Abwehrformation zu beherrschen, reicht nicht.
Kieler Nachrichten:
Ist es für die Mannschaft ein Vorteil, nicht als Meister sondern "nur" als Sechster in die Saison zu starten?
Stefan Lövgren:
Das mag sein. Aber ich wäre lieber Deutscher Meister geworden.
Kieler Nachrichten:
Woran hat es denn gelegen, dass Sie es in der letzten Saison einmal nicht geworden sind?
Stefan Lövgren:
Darauf kann ich keine klare Antwort geben. Sicher hatten wir viele Verletzte. Aber wir alle haben einfach nicht konstant gespielt. Es waren immer nur einer oder zwei von uns gut, viel zu selten einmal alle.
Kieler Nachrichten:
Was trauen Sie dem neuformierten THW zu?
Stefan Lövgren:
Wir sind variabler besetzt als im letzten Jahr. Die Champions League wollen wir alle auf jeden Fall erreichen.
Kieler Nachrichten:
Zu Ihren Aufgaben als Kapitän gehört es auch, die Neuen zu integrieren. Wie machen Sie das?
Stefan Lövgren:
Ich kümmere mich nicht allein um sie. Da helfen erfahrene Spieler wie Petersen, Lozano oder Fritz mit. Wir wollen uns in dieser Saison öfter auch mal mit den Familien treffen, damit sich auch die Frauen schneller eingewöhnen.
Kieler Nachrichten:
Mit Bundesliga, Europa-Pokal sowie EM, WM und Olympia innerhalb von dreizehn Monaten kommt gerade auf Nationalspieler wie Sie eine enorme Belastung zu. Zu viel?
Stefan Lövgren:
Ganz klar. Mit Wislander und Olsson hat die letzte Generation noch mit Ende 30 auf diesem Niveau gespielt. Die Belastung wird immer größer und die nächste Spielergeneration wird das nur noch bis Anfang 30 durchhalten
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 24.07.2003)


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