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17.09.2003 Bundesliga

THW reicht starke erste Halbzeit gegen Wallau

Bundesliga, 1. Spieltag: 17.09.2003, Mi., 20.00: THW Kiel - SG Wallau-Massenheim: 36:29 (20:13)
Update #4

Spielszene.
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Eine sehr starke erste Halbzeit, nach der der THW auch höher als 20:13 hätte führen können, reichte den Zebras zum Sieg über die SG Wallau-Massenheim. Dabei hatten die Gäste aus Hessen Mitte der zweiten Halbzeit bis auf 22:24 aufgeschlossen, doch am Ende siegte der THW klar mit 36:29. Damit haben die Zebras ihre Startserie auf 7:1 Punkte ausbauen können und liegen vorerst weiter auf dem vierten Tabellenplatz.
Die Partie begann extrem schnell, innerhalb von vier Minuten führte der THW nach Treffern von Boquist, Lozano und Ahlm mit 3:1. Bis zum 4:4 (6.) konnte die SG Wallau-Massenheim noch mithalten, dann eilten die Hausherren auf 7:4 (10.) und 11:5 (14.) davon.

Die 6:0-Deckung der Gäste war erschreckend schwach - in den ersten 12 Minuten gelangen dem THW neun Tore bei nur zwei Fehlversuchen - und im Angriff vergab die SG gegen die 3:2:1-Deckung des THW einfach viel zu viele Bälle. Bis zwei Minuten vor der Pause hatten die Zebras ihren Vorsprung auf 20:11 ausgebaut. Ein paar Kieler Unachtsamkeiten ließen die Gäste durch zwei Tore von Behrends dann bis zur Pausensirene immerhin auf 13:20 herankommen.

Roman Pungartnik machte alle seine fünf Tore in Halbzeit eins.
Klicken Sie für weitere Infos! Roman Pungartnik machte alle seine fünf Tore in Halbzeit eins.
Nur zweimal in seiner Bundesliga-Geschichte hatte der THW bis zur Pause 20 oder mehr Treffer erzielt: Die höchste Führung gelang in der Saison 1998/99, als die Zebras zur Pause gegen den VfL Bad Schwartau mit 21:13 führten und letztlich mit 39:29 gewannen (siehe Bericht). Zuletzt 20 Tore zur Halbzeit konnte der THW in der vergangenen Saison vorweisen: 20:15 lautete der Pausenstand gegen Wilhelmshaven, 37:28 der Endstand (siehe Bericht).

Im zweiten Durchgang stellte die SG Wallau-Massenheim auf eine 5:1-Deckung um, die dem THW sichtlich zu schaffen machte. Hinzu kamen umstrittene Entscheidungen der Unparteiischen Ehrmann / Künzig. Das Frauengespann, mit dem sich die THW-Führung im März 2003 nach der Partie in Willstätt überworfen hatte, pfiff nach 18 Monaten erstmals wieder eine Partie des THW. Und prompt erhitzten sich erneut die Gemüter - zumindest auf Seiten der Zuschauer, das Spiel wurde hektischer.

Wallau kam langsam aber sicher heran, schloss über 16:20 (35.) auf 18:22 (38.), 21:23 (43.) und 22:24 (45.) auf. Dem THW waren in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit tatsächlich nur vier Treffer gelungen, während man neun kassiert hatte - und das, obwohl Henning Fritz beim Stand von 21:24 gegen Behrends einen von zwei Siebenmetern parieren konnte. Trainer Serdarsic nahm nun in der 46. Minute eine Auszeit. Kurz zuvor hatte er schon seine Torhüter gewechselt, Andersson für Fritz (bis dahin 15 Paraden) gebracht.

Mit 11/1 Toren bester Wallauer Werfer: Jan-Henrik Behrends.
Mit 11/1 Toren bester Wallauer Werfer: Jan-Henrik Behrends.
Dank zweier Tore von Jacobsen (Siebenmeter) und Wagner (von Außen) schaffte der THW immerhin mit dem 26:22 (48.) ein kleines Polster, doch Wallau blieb bis zum 24:27 (49.) dran. Dann zog der THW auf 29:24 durch Tore von Przybecki und Zeitz und einem gehaltenen Siebenmeter von Fritz auf 29:24 davon (51.). Nachdem die Gastgeber bis zur 55. Minute auf 32:26 erhöht hatten, war die Partie faktisch entschieden.

Bester Schütze beim THW war Adrian Wagner (sechs Tore). Für Wallau traf Jan-Henrik Behrends (11/1) am besten.

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Stimmen zum Spiel:

Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, SG-Trainer Schwalb, SG-Manager Aksen
Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, SG-Trainer Schwalb, SG-Manager Aksen
SG-Trainer Martin Schwalb:
Glückwunsch, ein verdienter Sieg. Ich habe zwiespältige Gefühle. In der ersten Halbzeit fanden wir in der Abwehr keine Einstellung gegen den Rückraum hatten mit Ahlm am Kreis Probleme. Im Angriff hatten wir leichte Ballverluste und dem THW so Gegenstöße ermöglicht.

In der zweiten Halbzeit haben wir dann umgestellt und sehr gut gespielt. Die zweite Halbzeit ging unentschieden aus [16:16, Anm. d. Red], da haben wir hervorragend gespielt. Beim 24:22 war mehr drin. Da hat man dann fast alles richtig gemacht, wenn man in dieser Phase in Kiel noch so dran ist. Der THW hat dann den Schrecken vor der 5:1-Deckung verloren und einige Tore gemacht. Auf die kämpferische Einstellung der zweiten Halbzeit können wir aufbauen, die erste Halbzeit müssen wir aufarbeiten.

Einigen Spielern hat nach 60 Minuten die Kraft gefehlt, es fehlten die Alternativen. Das ist der Unterschied zwischen uns und Kiel.

[Zu Jan-Henrik Behrends:]
Behrends ist ein vorzüglicher Arbeiter - er weiß, was er kann und was er nicht kann. Henning Fritz ruft bei einigen von unseren Spielern Angstzustände hervor, Behrends interessiert das nicht. Er hat fünf Spiele unglaublich gespielt, führt die Torschützenliste an, eine unglaubliche Entwicklung.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Wir hätten nach der ersten Halbzeit höher führen müssen. Wir haben in der ersten Halbzeit guten und schönen Handball gespielt, eine höhere Führung wäre nicht unverdient gewesen. Am Ende der ersten Halbzeit haben die Jungs gedacht, es geht fast von allein, und dann sind wir nur mit sieben Toren Führung in die Pause...

In der zweiten Halbzeit spielten wir gegen die 5:1-Deckung, auf die wir uns nur vorbereitet hatten. Ich kann mir daher unsere Probleme nicht erklären. Wir haben 15 Minuten gebraucht, um uns zu finden, hätten dann aber auch höher gewinnen können.

Ich bin zufrieden, dass wir gewonnen haben. Wir sind noch nicht soweit, dass wir das Spiel aus der ersten Halbzeit über 60 Minuten zeigen können.

[Frage: Wie läuft ihr Disziplinierungsprogramm für Christian Zeitz?]
Es gibt kein Disziplinierungsprogramm. Er spielt so, wie er spielen soll. Roman Pungartnik hat eine super erste Halbzeit gespielt, Christian war da nicht so glücklich. Aber in den letzten 15 Minuten hat er gezeigt, was er alles kann: Nur nur Torschüsse sondern auch tolle Anspiele auf Wagner. Das war das Schönste, was man heute in der Halle gesehen hat.

SG-Manager Bülent Aksen:
Der Spielplan ist für uns unglücklich - der Schwerpunkt liegt für uns somit auf der Rückrunde. Wir haben uns in Lemgo und hier heute in Kiel gut präsentiert.
THW-Manager Uwe Schwenker:
Das heutige Spiel hat gezeigt, dass wir noch nicht über 60 Minuten konzentriert spielen können. Aber man hat gesehen, was für ein großes Potenzial in der Mannschaft steckt. Wenn wir in Wilhelmshaven punkten wollen, müssen wir über 60 Minuten in der Abwehr und im Angriff konzentriert spielen.

Was ich mir heute gewünscht hätte, wäre gewesen, zu Beginn der zweiten Halbzeit etwas konzentrierter zu spielen, damit auch die Spieler, die bisher zu wenig Spielanteilen gekommen sind, hätten eingesetzt werden können.


1. Spieltag: 17.09.03, Mi., 20.00: THW Kiel - SG Wallau-Massenheim: 36:29 (20:13)

Logo THW Kiel:
Fritz (1.-43., 17 Paraden), Andersson (43.-60., 6 Paraden); Preiß (n.e.), Pettersson (3/2), Jacobsen (5/1), Przybecki (5), Pungartnik (5), Lozano (3), Petersen, Wagner (6), Ahlm (4), Wisotzki (n.e.), Boquist (2), Zeitz (3); Trainer: Serdarusic
Logo SG Wallau-Massenheim:
Djordjic (1.-30., 5 Paraden), Rominger (31.-60., 9 Paraden); Hundt (n.e.), Klein (n.e.), Immel (3), Makowka (n.e.), Bengs (3), Tiedkte (2), Jönsson (4), Linder, Sigtrygsson, Werum (2), Lavrov (4/1), Behrends (11/1); Trainer: Schwalb
Schiedsrichter:
Ehrmann (Riedstadt) / Künzig (Karlsruhe)
Zeitstrafen:
THW: 2 (zweimal Boquist);
Wallau: 2 (Immel, Tiedtke)
Siebenmeter:
THW: 3/3;
Wallau: 5/2 (Lavrov wirft gegen Fritz an den Pfosten, Behrends und Tiedkte scheitern an Fritz)
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 3:1, 3:3, 4:3, 4:4, 7:5, 7:5, 11:5, 11:6, 13:6, 13:8, 14:8, 14:9, 15:9, 15:10, 17:10, 17:11, 20:11, 20:13;
2. Hz.: 20:16, 22:16, 22:18, 23:18, 23:21, 24:21, 24:22, 26:22, 26:23, 27:23, 27:24, 29:24, 29:25, 30:25, 30:26, 32:26, 32:27, 33:27, 33:28, 35:28, 35:29, 36:29
Zuschauer:
10000 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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