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15./17.11.2003 - Letzte Aktualisierung: 17.11.2003 EHF-Pokal

EHF-Pokal: THW ohne Anstrengung ins Achtelfinale - Meran ohne Chance

EHF-Pokal, 1/16-Finale, Rückspiel: 15.11.2003, Sa., 18.00: THW Kiel - SC Meran (ITA): 41:22 (20:12)
Update #3 Andere EC-Ergebnisse und Auslosungs-Vorschau aktualisiert, Stimmen und Splitter ergänzt...

Der THW hat ohne Probleme das Achtelfinale des EHF-Pokals erreicht. Nach dem 36:25-Hinspielsieg beim SC Meran (ITA) war das Rückspiel am heutigen Abend nur noch Formsache. Mit 41:22 (20:12) schlug der THW in einer sehr fairen Partie erwartet deutlich den italienischen Tabellenführer. 41 Tore - nur die britische Amateurtruppe aus Eastkilbride musste im Europapokal der Landesmeister 1983/84 mehr Tore in der Ostseehalle hinnehmen. Damals verloren die Gäste 8:43.
Bis zum 3:3 (8.) konnten die Gäste aus Südtirol noch mithalten, dann setzte sich der THW ohne allzu große Anstrengung auf 7:3 (12.) und 9:4 (15.) ab. Bis dahin hatten vor allem die Außen Pettersson (2) und Jacobsen (4/2) und Ahlm (2) vom Kreis getroffen. Dabei fielen vier der bis dahin neun Tore durch Konter. Merans Trainer Eduard von Grebmer nahm eine Auszeit und sein THW-Pendant Noka Serdarusic nutzte die Chance, sein Personal fast komplett zu tauschen:
Auch die Auszeit half dem SC Meran nicht.
Klicken Sie zum Vergrößern! Auch die Auszeit half dem SC Meran nicht.
Für Andersson kam Fritz, für Ahlm Preiß, für Jacobsen Wagner, für Boquist Przybecki, für Lövgren Lozano, Pettersson ging ebenfalls heraus, für ihn rückte Pungartnik vom rechten Rückraum nach Rechtsaußen und Zeitz besetzte die Position des Rückraum-Linkshänders. Auch mit der neuen Besetzung erhöhte der THW weiter seine Führung über 11:6 (19.) auf 16:7 (25.) und 20:12 (Halbzeit).

In der Pause hat sich das Wechselspiel bei den Zebras wiederholt, Serdarusic tauschte wieder turnusgemäß. 22:13 (35.) und 27:13 (40.) lauteten die Stationen bis zur 45. Minute als wieder ein Wechsel beim THW, der nun 30:16 führte, fällig war. Von den zehn Toren der 31. bis 45. Minute fielen sechs durch Konter. Die letzte Viertelstunde schraubte der THW dann das Ergebnis in historische Höhen. Martin Boquist war es zugestanden per Strafwurf das 40. Tor zum 40:22 (58.) zu erzielen, Przybecki setzte mit dem 41:22 20 Sekunden vor Schluss noch einen drauf.

Christian Zeitz - hier im Wurf - traf zweimal.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Zeitz - hier im Wurf - traf zweimal.
Beste Werfer beim THW waren Nikolaj Jacobsen (9/3) und Roman Pungartnik (6). Bei Meran, die ohne den verletzten Rückraumshooter Sereguine antraten, traf Jovan Kovacevic mit sechs Toren vor Popow (5) am besten.

Nikolaj Jacobsen war mit 9/3 Toren bester Werfer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nikolaj Jacobsen war mit 9/3 Toren bester Werfer.
Am kommenden Dienstag (18.11.) findet um 11 Uhr in Wien die Auslosung des EHF-Pokal-Achtelfinals statt. Auch das zweite deutsche Team, die HSG Nordhorn, hat die Runde der letzten 16 erreicht. Nach dem knappen 28:27-Hinspielsieg gegen IK Sävehof (SWE) gewannen die Niedersachen auch in Schweden mit 27:24 Kim Andersson traf für Sävehof viermal, Jonas Larholm machte 10/8 Tore. Qualifiziert haben sich außerdem Bukarest (ROM), Karis (FIN), Warszawianka (POL), Astrachan (RUS), Aalborg (DEN), Aarhus GF (DEN), Nis (SCG), Gradec (SLO), CB Valencia (ESP), Paris (FRA), Dunaferr SE (HUN), Altea (ESP), Meshkovo (BLR) und Santander (ESP) qualifiziert.

Gute Kunde für alle Fans, die das Spiel gegen Meran gesehen haben: Sie haben nicht nur ein Vorkaufsrecht für das Achtelfinale sondern erhalten auch noch einen Preisnachlass.

Hier geht's zu den Fotos des Spiels gegen Meran...

So spielten die anderen deutschen EC-Teilnehmer

Der zweite deutsche Teilnehmer im EHF-Pokal hatte am Wochenende die deutlich schwerere Aufgabe. Nach dem knappen 28:27 (14:13)-Hinspielsieg gewann die HSG Nordhorn am Sonntag schwedischen Vertreter IK Sävehof (mit Kim Andersson (4 Tore) und Jonas Larholm (10/8)) mit 27:24 (13:8).

In der Champions League gewann Lemgo am Samstag in Gruppe A bei HC Papillon Conversano (ITA) mit 32:23 (12:11). Der SC Magdeburg siegte am Sonntag in Gruppe B bei Haukar Hafnarfjördur (ISL) mit 37:34 (19:18). Flensburg gewann am Sonntag in Gruppe F bei MSK Povazska Bystrica (SVK) mit 39:27 (18:13).

Im Europapokal der Pokalsieger hat TUSEM Essen auch dem rumänischen Vertreter Steaua Bukarest das Heimrecht abgekauft und bestritt beide Partien in Deutschland. Das Hinspiel gewann Essen am Freitag mit 29:23 (15:11) in Bottrop, das Rückspiel in Essen am Sonntag mit 29:17 (17:9).

Stimmen zum Spiel:

Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, SCM-Trainer von Grebmer, SCM-Manager Unterhauser.
Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, SCM-Trainer von Grebmer, SCM-Manager Unterhauser.
SCM-Trainer Eduard von Grebmer:
Eduard von Grebmer: "Wir wussten, das wir keine Chance haben."
Eduard von Grebmer: "Wir wussten, das wir keine Chance haben."
Wir wussten, dass wir hier sportlich keine Chance haben würden. Für uns ging es einfach darum, das Spiel in der Ostseehalle - dem Handballtempel - zu genießen. Leider fehlte unser Ausländer Sereguine verletzungsbedingt und Szep Kis war ebenfalls verletzt.

Am Mittwoch werden wir wieder in "unserer Welt" [der italienischen Liga, Anm. d. Autors] spielen und dann wieder erfolgreich sein.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Für uns war es keine Frage, dass wir eine Runde weiterkommen. Vor dem Spiel haben wir uns vorgenommen, dem Publikum ein gutes Spiel zu bieten und engagiert aufzutreten. Das haben wir auch getan. Gegen die 5:1-Deckung haben wir eine taktische Dinge nicht richtig gemacht, einige Angriffe zu schnell abgeschlossen, aber insgesamt sehr solide gespielt.

[Frage: Haben Sie einen Wunschgegner?]
Ich wünsche mir wenig Reisestrapazen, also einen Gegner im näheren Europa.

[Frage: Hätten Sie vor dem Spiel gegen Flensburg lieber einen stärkeren Gegner gehabt?]
Das Leben ist kein Wunschkonzert. Wir haben Montag einen einzigen Tag als Vorbereitung auf das Flensburg-Spiel.

SCM-Manager Manfred Unterhauser:
Wir kennen uns in der Handballwelt ja auch ein wenig aus und können das Leistungsniveau einordnen. Wenn man gegen den THW spielt, der leistungsmäßig nichts im EHF-Pokal verloren hat, sondern Champions League spielen müsste, dann weiß man, was auf einen zukommt. Wir hätten heute auch vollständig keine Chance gehabt.
THW-Manager Uwe Schwenker:
Ich bin rundum zufrieden. Die Mannschaft hat konzentriert gespielt, das war sie auch dem Publikum schuldig. Im Hinblick auf Flensburg bin ich froh, dass sich niemand verletzt hat und alle zu ihren Einsatzzeiten kamen. Dazu dann noch 4000 Zuschauer...

Ein großes Kompliment an die "Singing Area", das war heute schon sehr positiv. Vielleicht kann man das sogar noch ausbauen.

SCM-Keeper Michl Niederwieser gegenüber den Kieler Nachrichten:
Ich war den Kieler ausgeliefert. Das kann keinen Spaß machen. Wir mussten heute Leute aufstellen, die noch nicht einmal in unserer Liga zum Einsatz kommen.
SCM-Rückraumspieler Kristian Szep Kis gegenüber den Kieler Nachrichten:
Kiel und wir - das war ein Unterschied wie Himmel und Erde.
THW-Torhüter Mattias Andersson gegenüber den Kieler Nachrichten:
Wir wollten uns vor dem Flensburg-Spiel keinen Schlendrian erlauben. Den hätten wir bis Dienstag nicht mehr raus bekommen.

Zebra-Splitter

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.11.2003:
  • Falscher THW - Welche Popularität der THW genießt, erfuhren die Meraner am eigenen Leib, als sie im Mannschaftsbus der Kieler vom Flughafen HH-Fuhlsbüttel abgeholt wurden. "Uns haben viele Leute zugewinkt, weil sie dachten wir wären der THW", wurden Stefan Santer & Co auf der Fahrt nach Kiel "Minute für Minute ein Stückchen größer".
  • Geld I - Der SC Meran war doppelt froh, auf den THW Kiel getroffen zu sein. "So ein Gegner ist gut für unser Image und wir kommen auf keinen Fall eine Runde weiter", wollte SC-Manager Manfred Unterhauser so schnell wie möglich aus dem EHF-Pokal ausscheiden. "Wir haben ein dickes Minus gemacht." Im letzten Jahr hatte der SC im Challenge Cup ein Minus von 50000 Euro eingeplant. Am Ende spielte der zu erfolgreiche SC angesichts der kleinen Karl-Wolf-Sporthalle und der weiten Reisen ein Loch von 100000 Euro in die Kasse,
  • Geld II - Ljubuski, Meran. Nach zwei Runden im EHF-Cup hat der THW Kiel knapp 10000 Euro eingespielt. "Ziehen wir Astrachan, ist alles wieder weg", weiß THW-Manager Uwe Schwenker. "Das Plus kst nur möglich, weil uns die Ostseehalle mit der Miete stark entgegen kommt." Insgesamt hat der THW ein Plus von 50000 Euro aus dem DHB- und EHF-Pokal eingeplant.
  • Lehrerin - Martin Boquist und Marcus Ahlm büffeln auch nach Dienstschluss. Zum zweiten Mal begleitete ihre Deutschlehrerin Stephanie Otto (25) die Schweden zu einem Handball-Spiel. "Die beiden sprechen Deutsch schon auf einem sehr hohen Niveau." Bis Weihnachten stünden deshalb nur noch Feinheiten wie Genitiv und Nominativ auf dem Lehrplan. Danach dürfen die gelehrigen Schweden ihren Ranzen in die Ecke stellen.

EHF-Pokal, 1/16-Finale, Rückspiel: 15.11.03, Sa., 18.00: THW Kiel - SC Meran (ITA): 41:22 (20:12)

Logo THW Kiel:
Fritz (15.-30., 45.-60., 11 Paraden), Andersson (1.-15., 31.-45., 9 Paraden); Preiß (2), Pettersson (3/1), Jacobsen (9/3), Przybecki (4), Pungartnik (6), Lozano (2), Petersen, Lövgren (1), Wagner (5/1), Ahlm (5), Boquist (2/1), Zeitz (2); Trainer: Serdarusic
Logo SC Meran (ITA Flagge ITA):
Niederwieser (1.-60., 14 Paraden), Menini (n.e.); Kis (2/1), Guuiliani, Larcher (2), Gerstgrasser, Gufler (3), Kovacevic (6), Popow (5), Marsoner (3), Sereguine (n.e.), Lang (n.e.), Mach, Santer (1); Trainer: von Grebmer
Schiedsrichter:
Leandersson/Lindross (Finnland)
Zeitstrafen:
THW: 2 (Lövgren, Zeitz);
Meran: 2 (Marsoner, Mach)
Siebenmeter:
THW: 6/6;
Meran: 3/0 (Kovacevic scheitert an Andersson, Santer wirft gegen Andersson an den Pfosten, Popow scheitert an Fritz)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 3:1 (6.), 3:3 (8.), 7:3 (13.), 7:4, 9:4 (15.), 9:5, 10:5, 10:6, 11:6, 11:7 (21.), 16:7 (25.), 16:9, 18:9 (27.), 18:10, 19:10, 19:11, 20:11, 20:12;
2. Hz.: 22:12 (32.), 22:13 (35.), 27:13 (40.), 27:14, 29:14 (42.), 19:16 (44.), 30:16, 30:17, 32:17 (47.), 32:18, 33:18, 33:19 (49.), 36:19 (53.), 36:20, 37:20, 37:21, 38:21 (56.), 38:22 (57.), 40:22 (58.), 41:22
Zuschauer:
4000 (Ostseehalle, Kiel)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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