22./23.10.2004 - Letzte Aktualisierung: 23.10.2004 | Champions League |
Update #2 | Aktualisierung vom 23.10. (#2) und vom 23.10. (#1)... |
Gueric Kervadec gilt als der der Kopf von US Creteil.
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FFH |
Große Handballgeschichte hat US Creteil Paris weder in Frankreich noch international geschrieben. 1989 feierten die Pariser ihre bisher erste und einzige Meisterschaft, außerdem gab es Pokalsiege in den Jahren 1989 und 1997. Auf europäischer Bühne reichte es 1990 immerhin einmal zum Halbfinale der Landesmeister. Im vergangenen Jahr erreichte Creteil immerhin das Viertelfinale des Pokalsieger-Wettbewerbs, wo man gegen Portland San Antonio ausschied.
Der Ort Creteil liegt zwölf Kilometer südöstlich des Pariser Stadtzentrums im Val de Marne und hat ca. 80000 Einwohner.
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Schiedsrichter der Partie am Sonntag sind die litauischen Unparteiischen Gedvilas / Malasinskas.
Das zweite Spiel der Gruppe F am Wochenende bestreiten Haukar Hafnarfjördur (ISL) und IK Sävehof bereits am Sonnabend. Anwurf auf Island ist um 14.00 Uhr lokaler Zeit (16.00 Uhr MEZ).
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Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Essen, Magdeburg, Gummersbach (EHF-Pokal) und Hamburg (Europapokal der Pokalsieger) spielen erst wieder am 6./7. November.
Aus den Kieler Nachrichten vom 23.10.2004:
Obwohl der französische Vizemeister Bundesligaformat hat und die Eintrittspreise nicht, wurden erst 5000 Karten verkauft. "Durch das Länderspiel haben wir rund 1500 Zuschauer verloren", schätzt Uwe Schwenker. "Wenn die Stimmung aber so gut wird wie gegen Sävehof, bin ich dennoch zufrieden."
Der Manager hat Respekt vor dem derzeitigen Tabellenfünften, zumal die Ärzte Stefan Lövgren bis Montag auf Eis legten. "Ich habe mich richtig erschrocken", erinnert sich der THW-Kapitän nur ungern an das Sävehof-Spiel, als er auf dem Parkett zusammenbrach. "Ich dachte, ich kann meinen Fuß nicht mehr aufsetzen." Für die Ausheilung seiner Adduktorenzerrung ein empfindlicher Rückschritt. Kein Ball. Nur Reha. "Es ist besser, wenn ich eine Pause mache."
Ohne ihren Häuptling sieht das Blatt für die Kieler ganz anders aus. "Ich habe vorher gesagt, dass Creteil und wir uns für das Achtelfinale qualifizieren", ließ sich THW-Trainer Noka Serdarusic auch nach der 22:27-Pleite der Franzosen gegen IK Sävehof nicht beirren. "Das glaube ich immer noch." Star der Gäste, die mit dem Rumänen Adrian Petrea lediglich einen Ausländer besitzen, ist Weltklasse-Kreisläufer Gueric Kervadec. Der 189-fache Nationalspieler war von 1997 bis 2002 beim SC Magdeburg unter Vertrag.
Auch Frode Hagen ist von der Klasse der Gäste überzeugt. "Die spielen eine harte und sehr offene Abwehr. Sävehof hat gegen die taktisch einfach perfekt gespielt." Während die meisten THW-Kollegen zuletzt nur von den Abschiedsfeierlichkeiten und dem Länderspiel "light" gefordert wurden, hat der Norweger eine Drei-Tages-Reise und zwei Testspiele gegen Dänemark (29:31/32:29) in den Knochen. "Das war hart." Donnerstag um 2.30 Uhr gelandet, tauchte der 30-Jährige wie selbstverständlich beim morgendlichen Krafttraining auf.
Viel mehr Zeit hatte Adrian Wagner, derzeit einziger Nicht-Nationalspieler des THW. "Darüber bin ich sehr unglücklich", sagte der Linksaußen, der seinen Stammplatz im Verein an den Schweden Henrik Lundström weiterreichte. "So grausam wie ich im Moment spiele, hätte ich mich auch nicht für das Länderspiel eingeladen." Schon seit dem ersten Heimspiel gegen Minden steht der 26-Jährige neben sich. "Da wollte ich so viel zeigen und nichts klappte. So ein Spiel nimmst Du mit nach Hause." Wenn es nicht läuft, so Wagner, dann bliebe nur noch eines: "Bis zum Umfallen kämpfen."
Kollege Sebastian Preiß ist davon überzeugt, dass der THW das zweite Heimspiel in der Champions League gewinnt. "Dann werden wir ziemlich sicher auch Gruppenerster." Die Zukunft des 23-Jährigen soll sich in den nächsten Tagen klären. "Wir wollen ihn unbedingt behalten", kündigte Schwenker ein Gespräch mit dem unzufriedenen Kreisläufer an: "Erst gewinnen wir gegen Creteil und Hamburg. Danach reden wir."
Das Ticketcenter der Ostseehalle hat heute (Sonnabend) von 9 bis 13 Uhr und am Sonntag ab 13 Uhr bis Spielbeginn geöffnet.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 23.10.2004)
Mittendrin statt nur dabei. Dieser Slogan passt hervorragend auf das Team vom französischen Vizemeister US Creteil Handball. Der Club, der sich seit 1989 ununterbrochen in der 1. Französischen Liga befindet, war schon immer in den oberen Rängen der "Premiere Division" zu finden und hat auch in diesem Jahr wieder das Ziel, oben mitzumischen.
Nicht nur in der Meisterschaft bemüht sich Creteil um das bestmögliche Ergebnis, zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte spielen die Franzosen in diesem Jahr in der Champions League. 1990, bei ihrem ersten Versuch, die europäische Vereinshandballkrone zu gewinnen, scheiterten sie erst im Halbfinale. Dieses Jahr soll es, wenn möglich, mindestens genauso weit gehen.
Dass die Mannschaft vor den vermeintlich großen Namen wie IK Sävehof oder dem THW Kiel keine Angst zeigt, bestätigt Nicolas Lemonne, Torhüter bei den Pariser Vorstädtern: "Wir bleiben auf die Meisterschaft ausgerichtet, aber es ist klar, dass wir nicht in der Champions League sind, um als Statisten mitzuspielen oder die schönen Turnhallen zu bewundern. Dieser Wettbewerb gibt uns die Chance, uns mit den sehr großen Clubs zu messen. Wir werden versuchen, hervorragende Leistungen zu bringen."
Doch der Start in die Champions League verlief nicht so erfolgreich wie geplant. Creteil verlor bei IK Sävehof 27:22 und konnte somit nicht die erwünschten Punkte mit nach Hause bringen. Und das war nicht die erste Niederlage in der noch jungen Saison. Gegen den Ligakonkurrenten Ivry gab es fünf Tage vor dem Spiel in Sävehof bereits eine Niederlage, so dass französische Medien befürchteten, der derzeitige Tabellendritte könne den Rhythmus verlieren und nicht an die Erfolge der ersten Spiele anknüpfen. Doch durch diese Niederlagen lassen sich die Landesnachbarn nicht aus dem Konzept bringen und greifen in den kommenden Spielen wieder voll an. Das Spiel gegen den THW Kiel ist somit richtungsweisend.
Die erfolgreichsten Zeiten der "Cristoliens", wie die Mannschaft aus Creteil in Frankreich genannt wird, lagen in den späten Achtziger und frühen Neunziger Jahren. In ihrem ersten Jahr auf höchster Ebene wurde die Mannschaft auf Anhieb Französischer Meister.
Der letzte Erfolg, den das Team von Trainer Jean-Luc Legall für sich verbuchen konnte, war der Französische Ligapokalsieg im Jahre 2003. Doch sollen noch mehr Titel folgen. Der letztjährige Tabellenzweite will mit einem Kader, der bis auf eine Ausnahme nur aus Franzosen besteht, seine Ambitionen auf den Titel bewahren. Bekanntester Spieler ist der 189-fache Nationalspieler Gueric Kervadec, der von 1997 bis 2002 in Deutschland für den SC Magdbeburg am Kreis auf Torejagd ging.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
Die Homepage des Kieler Gegners Creteil spart in diesen Tagen nicht an martialischem Vokabular: um sich mit dem amtierenden EHF-Cup-Sieger messen zu können, müßten die "Cristoliens" schon die ganz harten Geschütze auffahren.
Gespickt mit gut einem Dutzend Nationalspieler verfüge der THW über eine Erfahrung von unschätzbarem Wert. Unter diesen müsse man Torwart Henning Fritz mit seiner unvergessenen Leistung in Athen sowie den alten Haudegen, Nationalkreisläufer Klaus-Dieter Petersen, besonders hervorheben.
Die Mischung aus deutscher Härte und schwedischer Technik habe den THW zu einer der erfahrensten und erfolgreichsten Handballhochburgen in ganz Europa reifen lassen. Neben den internationalen Erfolgen des finanzkräftigsten Klubs der Bundesliga sei dieser auch in Deutschland während der neunziger Jahre das Maß aller Dinge gewesen.
Die Himmelblau-Weißen sind sich der beeindruckenden Offensivleistung des THW sehr wohl bewußt: die in der Bundesliga zu erwartenden 35 Tore pro Spiel habe das gefräßige Schreckgespenst bislang auch in der Champions League erzielt.
Auch wenn daher auf den ersten Blick ein ungleicher Kampf bevorstehe, könnten die Pariser Vorstädter die "License to Kiel" vielleicht als Chance nutzen, sich den Briefkopf zu schmücken: denn sollte Creteil am Sonntag mit einer Glanzleistung in der Ostseehalle aufwarten, könnten sich die Spieler im Nachhinein rühmen, eine der tonangebenden Mannschaften Europas vielleicht zu Fall gebracht zu haben
(Von Dr. Oliver Schulz)
Kurz vor dem Aufeinandertreffen in der Champions League schilderte Creteils Halbrechter Thomas Molliex seine Eindrücke von den Kielern, die er vor wenigen Monaten gewann, als er noch für Paris HB im EHF-Cup auflief.
Unter den Spielern habe ihm ohne Zweifel besonders Christian Zeitz imponiert. Dieser sei zwar physisch nicht so stark wie die andern, dafür aber technisch beeindruckend und verfüge über einen äußerst schnellen Wurf.
Das Spiel des THW laufe ab wie geschmiert. Aus den beiden Spielen mit Paris habe er den Eindruck mitgenommen, nicht in der Lage gewesen zu sein, die Kieler zu bremsen. Deren beide Außen träfen aus geradezu unglaublichen Positionen. Zudem verfüge der THW über zwei sehr unterschiedliche Torhüter und einen guten Abwehrblock.
Auch die große Ostseehalle mit dem Rahmenprogramm und der tollen Stimmung sei sehr beeindruckend gewesen, schon ein bißchen anders als in Frankreich. Die Zuschauer seien sehr korrekt und respektvoll mit dem Gegner umgegangen, erinnert sich Molliex an die Spiele mit Paris HB zurück.
Er selbst werde sich auf sein eigenes Spiel konzentrieren, den Mitspielern bzw. dem Trainer aber den ein oder anderen Tipp geben. Der Coach habe sich durch Videostudium schlau gemacht und werde schon eine Taktik entwickeln, um dem THW etwas entgegen zu setzen.
Zumindest im Spiel auf heimischem Terrain habe Creteil die Chance, ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen. Daher wäre es wohl besser gewesen, zuerst zu Hause antreten zu können. Aber schließlich hätten die Cristoliens im Pokalsiegerwettbewerb auch schon San Antonio besiegt.
(Von Dr. Oliver Schulz)
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