25.10.2005 | Champions League |
Auch ohne die genannten drei Schlüsselspieler gelang es den Dänen, den bis in die Schlußminuten kämpferisch eingestellten Gast aus Brest in der heimischen Kolding-Hallen ohne die ersehnten Punkte auf die Heimreise an die weißrussische Grenze zu schicken. Allerdings mußten Ohlander & Co. im hundertsten Europacupauftritt des Vereins alle verfügbaren Kräfte mobilisieren, bis der hauchdünne 29:28-Sieg endlich unter Dach und Fach war. Garant des Erfolges war - wieder einmal - der äußerst agile, verantwortungsvolle Mittelmann Bo Spellerberg, der schon in Kiel zu den besten Akteuren zählte und am Sonntag mit elf Treffern auch noch zum erfolgreichsten Werfer der Hellblauen avancierte.
Die Sawko-Truppe erwischte allerdings den besseren Start, und erst nach 18 Minuten gelang es KIF, die Führung wieder an sich zu reißen, als die Weißrussen mit nur vier Mann auf der Platte standen. Doch auch als noch ein weiterer Brester auf die Bank mußte, vermochte Kolding daraus keinen sonderlich großen Nutzen zu ziehen. Trotz deutlicher Probleme im verletzungsbedingt ausgedünnten, mitunter etwas zusammenhangslos erscheinenden Angriff führte die Mannschaft des schwedischen Trainers Ulf Sivertsson nach einer gewissen Steigerung vor der Pause zur Halbzeit mit 16:13.
Nach dem Wiederanpfiff ließen es die Dänen schnell angehen, und später war es dem eingewechselten Torhüter Anders Petersen zu verdanken, daß die Gäste nicht das Kommando übernahmen. Dennoch saßen diese den Mitteljütländern in nahezu der gesamten zweiten Hälfte im Nacken. Insbesondere die Schlußminuten gestalteten sich nervenaufreibend, da Spellerberg & Co. in Unterzahl waren. Beim Spielstand von 29:27 parierte zwar Petersen zunächst, war allerdings beim nachfolgenden Siebenmeter machtlos, der Brest den Anschlußtreffer bescherte. Kolding gelang es, in den verbleibenden 30 Sekunden den Ball in den eigenen Reihen zu halten und damit den knappen Jubiläumserfolg nicht doch noch in letzter Sekunde aus der Hand zu geben.
Da damit der dritte Platz in Gruppe E auf jeden Fall gesichert ist, verbleiben die Dänen auf der europäischen Bühne. Man hofft freilich darüberhinaus, am 6. November in der "Sauna" von Plock durch einen Auswärtssieg für das Achtelfinale der Champions-League alles klar zu machen. Michail Usatschow und Dmitri Margun blieb hingegen ein verspätetes Geburtstagsgeschenk versagt.
(Von Dr. Oliver Schulz)
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