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05./07.12.2005 - Letzte Aktualisierung: 07.12.2005 Bundesliga

Am Mittwoch geht's in Pfullingen um wichtige Bundesliga-Punkte

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team des VfL Pfullingen/Stuttgart.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des VfL Pfullingen/Stuttgart.
Nachdem die Zebras in der Vorwoche in den beiden Pokalwettbewerben mit Siegen gegen den TBV Lemgo (siehe Spielbericht) und bei Paris HB (siehe Spielbericht) auftrumpften, beginnen nun die anstrengenden Wochen in der Bundesliga. Den Auftakt macht am Mittwoch um 20 Uhr das Gastspiel am "Tor der Schwäbischen Alb" beim abstiegsbedrohten VfL Pfullingen/Stuttgart, der Live-Ticker berichtet zeitnah.
Dabei ist die Partie beim VfL lediglich auf dem Papier eine leichte Aufgabe, was die Zebras auch in der letzten Saison feststellen mussten: Am 10. Spieltag trat der THW ohne Stefan Lövgren in der kleinen Kurt-App-Sporthalle gegen den vermeintlichen Underdog an und musste bis zur Schlusssirene um die zwei Punkte bangen - erst als Henning Fritz in der letzten Sekunde einen Siebenmeter von Alexander Stevic parieren konnte, war der glückliche 23:22-Sieg bei den offensiv deckenden Gastgebern unter Dach und Fach (siehe Spielbericht).

Alexander Stevic verwarf in der letzten Saison einen entscheidenden Strafwurf
Alexander Stevic verwarf in der letzten Saison einen entscheidenden Strafwurf
Dass es dieses Duell in dieser Saison überhaupt wieder gibt, hat der VfL Pfullingen den Lizenzentzügen für TUSEM Essen und die SG Wallau-Massenheim zu "verdanken": Mit neun Punkten Rückstand zum rettenden Ufer wurde die Mannschaft von Trainer Eckard Nothdurft in der letzten Saison lediglich Tabellenvorletzter, durfte sich dann aber doch noch auf eine vierte Spielzeit in der Beletage des deutschen Handballs freuen. Allerdings sind die Schwaben auch jetzt schon wieder in argen Abstiegsnöten: Mit 3:21 Punkten bekleidet Pfullingen lediglich den 17. Platz, zeigte aber in den letzten Bundesligapartien aufsteigende Form: Dem SC Magdeburg trotzte der VfL ein 26:26-Unentschieden ab, und beim Tabellenführer VfL Gummersbach hielt die Mannschaft 50 Minuten lang gegen und unterlag erst in der Schlussphase mit 25:30 in der Köln-Arena (siehe auch Gegnerkurve Pfullingen).

Konditionell haben die Pfullinger in den letzten Wochen weiter zugelegt, die Grundlagen für den langen Dezember scheinen geschaffen. "Alle stehen voll im Saft", so Trainer Eckard Nothdurft, der keine Verletzten zu beklagen hat und somit auf den kompletten Kader zurückgreifen kann - im Gegensatz zu Noka Serdarusic, der weiterhin auf Christian Zeitz und Spielmacher Stefan Lövgren verzichten muss. Dessen Schlüsselrolle im Rückraum Mitte soll erneut Viktor Szilagyi einnehmen, der sich bereits am Sonntag in Paris an eine offensive 3:2:1-Abwehr, wie sie auch in Pfullingen praktiziert wird, gewöhnen konnte.

Pfullingens neuer Spielmacher Michael Baran
Pfullingens neuer Spielmacher Michael Baran
Das Team des VfL hat im Vergleich zur Vorsaison ein völlig neues Gesicht bekommen: Mit Andrej Kurtschew (Concordia Delitzsch), Vladimir Temelkov (TV Willstätt) und Martin Setlik (HSC Bad Neustadt) verließen drei erfahrene Auswahlspieler den Verein. Mit 7 Neuzugängen gewann Pfullingens Kader dafür aber an Breite. Mit dem slowakischen Nationalspieler Michael Baran, der vom Schweizer Club BSV Bern ins Schwabenland wechselte, verfügt der VfL nun über einen erfahrenen Mittelmann. Andreas Blank von der SG Kronau/Östringen erhofft sich Eckard Nothdurft mehr Torgefährlichkeit auf Linksaußen. Aus Belgrad stießen zudem Kreisläufer Rastko Stojkovic sowie Torwart Goran Stojanovic (nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen THW-Goalie in Diensten des HSV Hamburg!) zum VfL, der mit den 21-jährigen Marvin Nartey auf Halblinks sowie dem tschechischen Auwahlspieler Petr Kust auf Halbrechts auch noch zwei Verstärkungen für die Zukunft getätigt hat (siehe auch Gegnerkader Pfullingen).

Bester Torschütze beim VfL: Björn Navarin
Bester Torschütze beim VfL: Björn Navarin
Bester Torschütze in dieser Saison ist beim VfL der in der letzten Saison überragende Björn Navarin auf Halblinks mit 44/18 Treffern, gefolgt von Andreas Blank (38/9) und Rastko Stojkovic (31/4).

Dennoch geht der THW als klarer Favorit in die Partie am Mittwoch, haben die Zebras doch gegen Pfullingen noch eine weiße Weste: 6 Spiele, 6 Siege lautet die Bilanz gegen die Schwaben. Neben dem bereits erwähnten Zittersieg in der Vorsaison blieb dabei vor allen Dingen das Heimspiel der Saison 2003/2004 in Erinnerung, als der THW den VfL Pfullingen mit 48:25 nach Hause schickte und dabei den höchsten Bundesliga-Sieg der Vereinsgeschichte feierte (siehe Spielbericht und Gegnerdaten Pfullingen).

Die Unparteiischen in der Kurt-App-Halle sind Hagen Becker und Axel Hack (Halberstadt).

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert.

 

Aktualisierung vom 07.12.

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.12.2005:

Pfullingen schließt die Turnhalle auf

THW Kiel erwartet heute Abend ein schwäbischer Hexenkessel
Pfullingen - Heute Abend (20 Uhr) erwartet den THW Kiel ein besonderes Spiel. Zwar ist der Gegner, der VfL Pfullingen-Stuttgart, nur Vorletzter der Handball-Bundesliga. Aber das Team von Eckhard Nothdurft hat seine Trumpfkarte aus dem Ärmel gezogen.

Die Schwaben erwarten die Zebras nicht in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle, die 8000 Zuschauern Platz bietet. Der VfL, der im bisherigen Saisonverlauf lediglich Schlusslicht Concordia Delitzsch besiegen konnte, schließt für die Kieler die urige Kurt-App-Halle auf. "Da können uns die Zuschauer während dem Spiel die Hand geben", weiß THW-Linksaußen Adrian Wagner um die besondere Atmosphäre. "In einer großen Halle würde ich mir keine Sorgen machen. Aber mit diesen Fans im Rücken, die hautnah dabei sind, wird es sehr schwer für uns."

So wie in der vergangenen Saison, als Henning Fritz in der letzten Sekunde einen Siebenmeter parierte und seinen Kollegen einen hauchdünnen 23:22-Erfolg sicherte. Ein Sieg, der damals ohne den verletzten Stefan Lövgren gelang, der auch heute wegen seines Muskelfaserrisses fehlen wird. "Das war ein großer Schritt in Richtung Meisterschaft", erinnert sich Wagner.

Aber auch die Pfullinger, im vierten Jahr Bundesligist, erinnern sich an dieses Duell. "Deshalb haben wir uns auch entschieden, wieder in der Kurt-App-Halle zu spielen", meint Geschäftsstellenleiter Erich Schwaibold. "Wir rechnen uns da etwas aus. Schließlich sind die großen Teams gar nicht mehr daran gewöhnt, in solchen kleinen Turnhallen zu spielen."

Gegen den SC Magdeburg ging dieses Konzept bereits auf. Vor zwei Wochen knöpfte der VfL dem Favoriten in einer hochemotionalen Partie einen Punkt ab (26:26). Drei Jahre lang ließ sich der VfL vom Champions-League-Sieger zuvor in Stuttgart das Fell über die Ohren ziehen. "Daraus haben wir gelernt", meint Schwaibold. Der Rentner kümmert sich beim VfL nicht nur um die Geschäftsstelle, die in seinem Privathaus untergebracht ist. Weil seine Tochter verhindert ist, reißt der Rentner heute Abend auch noch die Karten ab.

"Wir wollen Kiel mit einer aggressiven Deckung unter Druck setzen", sagt Trainer Nothdurft, der auf seine Bestbesetzung zurückgreifen kann. Was eine Mannschaft ohne Top-Stars mit der richtigen Auf- und Einstellung bewegen kann, musste jüngst Tabellenführer VfL Gummersbach in der heimischen Kölnarena erleben. Vor knapp 17 000 Zuschauern hielten die Schwaben bis zur 50. Minute (24:25) mit, ehe sie doch noch die Sensation verpassten.

Für Kiel geht es heute um wichtige Punkte, für Pfullingen um die Zukunft. Am 27. Mai wird der VfL mit dem Heimspiel gegen FA Göppingen die Porsche-Arena in Stuttgart einweihen. Der 6300 Zuschauer fassende Sportpalast soll die neue Heimat des Dorfvereins werden. Ein Drei-Jahres-Vertrag ist bereits unterschrieben. Einziger Haken: Pfullingen muss auch in der nächsten Saison noch Erstligist sein.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.12.2005)

 

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