05./07.12.2005 - Letzte Aktualisierung: 07.12.2005 | Bundesliga |
Update #1 | KN-Vorbericht ergänzt... |
Das Team des VfL Pfullingen/Stuttgart.
©
VfL |
Alexander Stevic verwarf in der letzten Saison einen entscheidenden Strafwurf |
Konditionell haben die Pfullinger in den letzten Wochen weiter zugelegt, die Grundlagen für den langen Dezember scheinen geschaffen. "Alle stehen voll im Saft", so Trainer Eckard Nothdurft, der keine Verletzten zu beklagen hat und somit auf den kompletten Kader zurückgreifen kann - im Gegensatz zu Noka Serdarusic, der weiterhin auf Christian Zeitz und Spielmacher Stefan Lövgren verzichten muss. Dessen Schlüsselrolle im Rückraum Mitte soll erneut Viktor Szilagyi einnehmen, der sich bereits am Sonntag in Paris an eine offensive 3:2:1-Abwehr, wie sie auch in Pfullingen praktiziert wird, gewöhnen konnte.
Pfullingens neuer Spielmacher Michael Baran
©
VfL |
Bester Torschütze beim VfL: Björn Navarin |
Dennoch geht der THW als klarer Favorit in die Partie am Mittwoch, haben die Zebras doch gegen Pfullingen noch eine weiße Weste: 6 Spiele, 6 Siege lautet die Bilanz gegen die Schwaben. Neben dem bereits erwähnten Zittersieg in der Vorsaison blieb dabei vor allen Dingen das Heimspiel der Saison 2003/2004 in Erinnerung, als der THW den VfL Pfullingen mit 48:25 nach Hause schickte und dabei den höchsten Bundesliga-Sieg der Vereinsgeschichte feierte (siehe Spielbericht und Gegnerdaten Pfullingen).
Die Unparteiischen in der Kurt-App-Halle sind Hagen Becker und Axel Hack (Halberstadt).
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert.
Die Schwaben erwarten die Zebras nicht in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle, die 8000 Zuschauern Platz bietet. Der VfL, der im bisherigen Saisonverlauf lediglich Schlusslicht Concordia Delitzsch besiegen konnte, schließt für die Kieler die urige Kurt-App-Halle auf. "Da können uns die Zuschauer während dem Spiel die Hand geben", weiß THW-Linksaußen Adrian Wagner um die besondere Atmosphäre. "In einer großen Halle würde ich mir keine Sorgen machen. Aber mit diesen Fans im Rücken, die hautnah dabei sind, wird es sehr schwer für uns."
So wie in der vergangenen Saison, als Henning Fritz in der letzten Sekunde einen Siebenmeter parierte und seinen Kollegen einen hauchdünnen 23:22-Erfolg sicherte. Ein Sieg, der damals ohne den verletzten Stefan Lövgren gelang, der auch heute wegen seines Muskelfaserrisses fehlen wird. "Das war ein großer Schritt in Richtung Meisterschaft", erinnert sich Wagner.
Aber auch die Pfullinger, im vierten Jahr Bundesligist, erinnern sich an dieses Duell. "Deshalb haben wir uns auch entschieden, wieder in der Kurt-App-Halle zu spielen", meint Geschäftsstellenleiter Erich Schwaibold. "Wir rechnen uns da etwas aus. Schließlich sind die großen Teams gar nicht mehr daran gewöhnt, in solchen kleinen Turnhallen zu spielen."
Gegen den SC Magdeburg ging dieses Konzept bereits auf. Vor zwei Wochen knöpfte der VfL dem Favoriten in einer hochemotionalen Partie einen Punkt ab (26:26). Drei Jahre lang ließ sich der VfL vom Champions-League-Sieger zuvor in Stuttgart das Fell über die Ohren ziehen. "Daraus haben wir gelernt", meint Schwaibold. Der Rentner kümmert sich beim VfL nicht nur um die Geschäftsstelle, die in seinem Privathaus untergebracht ist. Weil seine Tochter verhindert ist, reißt der Rentner heute Abend auch noch die Karten ab.
"Wir wollen Kiel mit einer aggressiven Deckung unter Druck setzen", sagt Trainer Nothdurft, der auf seine Bestbesetzung zurückgreifen kann. Was eine Mannschaft ohne Top-Stars mit der richtigen Auf- und Einstellung bewegen kann, musste jüngst Tabellenführer VfL Gummersbach in der heimischen Kölnarena erleben. Vor knapp 17 000 Zuschauern hielten die Schwaben bis zur 50. Minute (24:25) mit, ehe sie doch noch die Sensation verpassten.
Für Kiel geht es heute um wichtige Punkte, für Pfullingen um die Zukunft. Am 27. Mai wird der VfL mit dem Heimspiel gegen FA Göppingen die Porsche-Arena in Stuttgart einweihen. Der 6300 Zuschauer fassende Sportpalast soll die neue Heimat des Dorfvereins werden. Ein Drei-Jahres-Vertrag ist bereits unterschrieben. Einziger Haken: Pfullingen muss auch in der nächsten Saison noch Erstligist sein.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.12.2005)
(05./07.12.2005) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |