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04./05.12.2005 - Letzte Aktualisierung: 05.12.2005 Champions League

Champions League: Zebras nach klarem Sieg in Paris mit einem Bein im Viertelfinale

CL, Achtelfinale, Hinspiel: 04.12.2005, So., 17.00: Paris HB - THW Kiel: 21:28 (11:13)
Update #3 Spielbericht der KN, EC-Ergebnisse, Fotos und Spielbericht ergänzt...

Noka Serdarusic (rechts) war mit seinem "Ersatzregisseur" Viktor Szilagyi nur teilweise zufrieden.
Klicken Sie zum Vergrößern! Noka Serdarusic (rechts) war mit seinem "Ersatzregisseur" Viktor Szilagyi nur teilweise zufrieden.
Der THW Kiel hat sich am Sonntag eine mehr als gute Ausgangsposition für den Einzug in das Viertelfinale der Champions League erkämpft. Bei Paris HB siegten die Zebras nach anfänglichen Problemen letztlich locker mit 28:21 (13:11) und können optimistisch auf das Achtelfinal-Rückspiel am kommenden Samstag (15.30 Uhr, Ostseehalle) blicken. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einer Steigerung in der zweiten Hälfte verwiesen die Kieler ihren Gegner in die Schranken.
Mit Sorgen waren die Kieler an die Seine gereist, mussten sie neben Christian Zeitz doch auch auf ihren Kapitän Stefan Lövgren verzichten. Für den schwedischen Nationalspieler sprang Viktor Szilagyi ein,
Spielszene.
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der nach anfänglich nervösem Start seine Aufgabe mehr als ordentlich erledigte. Von Beginn an hatte der Kieler Angriff mit der offensiven Abwehr der Franzosen zu kämpfen. Nach Lundströms 1:0 waren es auch die Paraden von Siffert im Pariser Tor, die den Kieler Angriffsschwung bremsten. Paris ging mit 3:1 durch einen Dreher von Diaw in Führung (5.), die Zebras konterten aber postwendend zum 3:3. Der Spielverlauf sollte fortan ausgeglichen sein, immer wieder biss sich der THW in der Abwehr der Franzosen fest, die ihrerseits kaum Mittel gegen eine robuste Zebra-Defensive mit einem aufmerksamen Mattias Andersson
Paris" Trainer Thierry Anti erhielt nach gestenreichen Beschwerden eine Zeitstrafe von den norwegischen Unparteiischen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Paris' Trainer Thierry Anti erhielt nach gestenreichen Beschwerden eine Zeitstrafe von den norwegischen Unparteiischen.
fanden. Dieser versuchte es nach 19 Minuten sogar mit einem Torwurf über das gesamt Feld, den Siffert allerdings mit Mühen parieren konnte. Bis zum 9:9 konnte keines der beiden Teams zählbare Akzente setzen, ehe dem THW durch Marcus Ahlm und Szilagyi die erste Zwei-Tore-Führung gelang (26.). Trotz doppelter Überzahl, neben Sorhaindo musste auch Mongin für seinen etwas zu lautstark protestierenden Trainer Anti auf die "Sünderbank", kassierten die Zebras das 11:10 durch Diaw. Ein Siebenmeter von Lundström und ein Tor von von Szilagyi erhöhten auf 13:10, ehe Filah ebenfalls per Strafwurf den Halbzeitstand erzielte.

Die zweite Hälfte sollte einen noch engagierteren THW bringen. Zwar blieb Marcus Ahlm wegen zweier Zeitstrafen sicherheitshalber auf der Bank, Pelle Linders führte sich mit dem 15:11 allerdings gut ein. Da nun auch die große Zeit des Mattias Andersson
Mattias Andersson war mit 18 Paraden ein starker Rückhalt für die Zebras.
Klicken Sie zum Vergrößern! Mattias Andersson war mit 18 Paraden ein starker Rückhalt für die Zebras.
gekommen schien, der in den ersten sieben Minuten der zweiten Halbzeit gleich sieben Bälle parieren konnte, stand die Abwehr nun felsenfest, zumal die Gastgeber recht langsam agierten. Kim Anderssons Tempogegenstoß zum 17:12 (35.) brachte die erste Fünf-Tore-Führung, die bis Kavticniks Rückraumkracher zum 20:15 bestand hatte (42.). Da die Kieler nun aber im Angriff einige Möglichkeiten ungenutzt ließen, kam Paris durch einen Doppelschlag von Louis wieder auf drei Tore heran, konnte bis zum 18:21 noch einigermaßen im Spiel bleiben. Linders
Nach einem Gewaltwurf von Kim Andersson hatte Paris" Torhüter Annonay Schwierigkeiten, den festgeklemmten Ball zu befreien.
Nach einem Gewaltwurf von Kim Andersson hatte Paris' Torhüter Annonay Schwierigkeiten, den festgeklemmten Ball zu befreien.
mit einem Treffer nach einem Traumanspiel von Karabatic und der französische Spieler im Dress des THW höchstselbst erhöhten wieder auf 24:18. Spincers Siebenmetererfolg zum 19:24 sollte dann für zehn Minuten der letzte Grund für Jubel auf den nicht vollbesetzten Rängen sein: Die Zebras nagelten den Kasten zu, ließen keinen Torerfolg zu, wechselten dabei sogar durch und vollstreckten im Angriff kompromisslos: Beim 27:19 (56.) war die Partie gelaufen und der Viertelfinaleinzug in greifbare Nähe gerückt. Hagens 28:21 war der Schlusspunkt des erfolgreichen Kieler Trips an die Seine, an dessen Ende eine mehr als gute Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Samstag um 15.30 Uhr in der Ostseehalle stand.

(Christian Robohm)

Aus kiel4kiel.de:

THW Kiel beinahe schon im Champions League-Viertelfinale

Der THW Kiel steht mit einem Bein im Viertelfinale der Champions Leage. Die Kieler Handballer gewannen am Sonntag das Achtelfinal-Hinspiel beim französischen Club Paris HB mit 28:21 (13:11). Dabei hatten die Zebras nur in der ersten Hälfte Probleme mit der aggressiv-offensiven Abwehr der Gastgeber, die im zweiten Spielabschnitt nicht mehr so effektiv wirkte. Da sich auch die Kieler Defensive mit einem gut haltenden Mattias Andersson steigern konnte, geriet die zweite Hälfte fast zum Spaziergang. mehr...

 


Champions League, Achtelfinale, Hinspiel: 04.12.05, So., 17.00: Paris HB (FRA) - THW Kiel: 21:28 (11:13)

Logo Paris HB (FRA Flagge FRA):
Annonay (31.-49. und 3 Siebenmeter, 3 Paraden), Siffert (1.-30., 49.-60. und 2 Siebenmeter, 11 Paraden); Atajevas (1), Sorhaindo (5), Spincer (1/1), Diaw (6/1), Mongin (2), di Salvo, Arive, Lis, Paillasson, Louis (2), Girault (1), Filah (3/2); Trainer: Thierry Anti
Logo THW Kiel:
Fritz (ab 57. und 3 Siebenmeter, 1 Parade), M. Andersson (1.-57., 18 Paraden); Linders (2), K. Andersson (4), Lundström (3/2), Kavticnik (3), Hagen (3/1), Wagner, Ahlm (2), Schindler (n.e.) Szilagyi (6), Karabatic (5); Trainer: Serdarusic
Schiedsrichter:
Kenneth Abrahamsen / Arne M. Kristiansen (NOR)
Zeitstrafen:
Paris: 4 (Lis (5.), Girault (14.), Sorhaindo (25.), Mongin für Trainer Anti (26.) ;
THW: 4 (Szilagyi (19.), 2x Ahlm (21., 28.), Karabatic (47.))
Siebenmeter:
Paris: 6/4 (Andersson hält Filah (32.) und Spincer (52.));
THW: 6/3 (Annonay hält Karabatic (7.), Siffert hält Lundström (34.) und Kavticnik (43.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 3:1 (5.), 3:4 (11.), 6:6, 8:8 (24.), 9:9, 11:9 (26.), 13:10 (29.), 13:11;
2. Hz.: 15:11, 17:12 (35.), 18:14, 19:15 (41.), 20:17 (44.), 21:18 (45.), 24:18 (47.), 24:19, 27:19 (56.), 27:21, 28:21
Zuschauer:
3500 (Stade Pierre de Coubertin, Paris)

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Auch für die anderen deutschen Teams begann am Wochenende das Unternehmen Champions League-Achtelfinale. Als erwartet schwerer Brocken erwies sich der FC Barcelona für den SC Magdeburg. In der Bördelandhalle verlor der SCM mit 24:26 (15:11), obwohl man zwischenzeitlich sogar mit sechs Toren führte. Bitter zudem: Linksaußen Stefan Kretzschmar verletzte sich in der ersten Hälfte schwer und wird den Magdeburger mehrere Wochen fehlen.

Die SG Flensburg-Handewitt verlor bei RK Zagreb (CRO) mit 23:25 (8:11) und verschaffte sich trotz der Niederlage eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Samstag.

Im Pokal der Pokalsieger verlor die HSG Nordhorn am Sonntag das Hinspiel bei IK Sävehof (SWE) mit 34:37 (15:16).

Im EHF-Pokal gewann Frisch Auf! Göppingen gegen Besiktas Istanbul (TUR) in eigener Halle mit 40:29 (21:13).
Ebenfalls siegreich war der VfL Gummersbach mit einem klaren 39:22 (20:10)- Erfolg gegen Wacker Thun (SUI).
Für die nächste Runde planen kann wohl auch der TBV Lemgo, der Perutnina Pipo IPC Cakovec (CRO) mit 41:25 (20:12) schlug.

 

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 05.12.2005:

Souverän: THW Kiel kann für das Viertelfinale planen

Paris biss bei Zebra-Abwehr auf Granit - Champions-Rückspiel nach 28:21 Formsache
Paris - Der THW Kiel kann für das Viertelfinale in der Champions League planen. Der deutsche Handball-Meister setzte sich gestern Abend bei Paris HB souverän mit 28:21 (13:11) durch und legte damit ein Beton-Fundament für das Rückspiel am Sonnabend (15.30 Uhr, Eurosport) in der Ostseehalle.

Der stärkste Gegner der Zebras in dem mit rund 3000 Zuschauern gut gefüllten Stade de Coubertin waren die Kieler selbst. Unkonzentriert vergaben sie besonders in der ersten Halbzeit reihenweise klare Torchancen. So blieb der in allen Belangen unterlegene französische Vizemeister zunächst auf Augenhöhe.
Zeit für ein entspanntes Gespräch: THW-Trainer Noka Serdarusic und THW-Manager Uwe Schwenker.
Zeit für ein entspanntes Gespräch: THW-Trainer Noka Serdarusic und THW-Manager Uwe Schwenker.
Ohne den verletzten Kapitän Stefan Lövgren und Christian Zeitz suchten die Kieler im Angriff vergeblich nach einem neuen Kopf. Gegen die sehr resolut deckenden Franzosen, die wie Motten in den THW-Trikots hingen, blieben Spielzüge so Mangelware. Auch Viktor Szilagyi war lange nicht in der Lage, für eine Struktur zu sorgen. Mit sechs Toren ließ der Österreicher sein Team aber dennoch niemals in Seenot geraten. "Ich bin froh, dass ich meinen Beitrag leisten konnte", meinte der 27-Jährige, mit dem sein Trainer Noka Serdarusic nicht ganz zufrieden war. "Viktor ist ein Power-Mann, der als Schütze noch gefährlicher ist als Lövren. Auf der Mitte spielt er aber nicht so, wie ich das möchte. Da verstehen wir uns noch nicht."

Zeigte vor seinen Landsmännern vor allem in der Abwehr eine gute Leistung: Nikola Karabatic.
Zeigte vor seinen Landsmännern vor allem in der Abwehr eine gute Leistung: Nikola Karabatic.
Auf der Suche nach einem soliden Nervenkostüm wurde auch Nikola Karabatic erst kurz vor der Pause fündig. Übermotiviert warf der Franzose, vom Publikum frenetisch gefeiert und den Journalisten umlagert, reihenweise die Bälle weg. Zum Unmut von Serdarusic, der trotz der Lautstärke in der Halle einen Draht zu dem 21-Jährigen fand. Die Handflächen nach unten - das sollte ihm signalisieren, endlich ruhiger zu spielen. Zwei kreisende Zeigefinger waren ebenso unmissverständlich - entweder ruhiger oder auf die Ersatzbank. Der französische Nationalspieler, der in der sehr sattelfesten Deckung eine überragende Leistung ablieferte, verstand. "Unglaublich", lobte Serdarusic, "wie er sich so schnell in unsere 6:0-Abwehr eingefügt hat."

Gut für Kiel, dass zudem Paris-Trainer Thierry Anti die Nerven verlor und kurz vor der Pause eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte. In Überzahl gelang es dem THW Kiel nun endlich, sich ein bisschen abzusetzen. Zwei schnelle Treffer von Pelle Linders und Szilagyi ließen Kiel kurz nach Wiederanpfiff dann mit vier Toren (15:11) in Führung gehen. Mit einem sehr guten Mattias Andersson zwischen den Pfosten, einer Abwehr aus Granit und einem beruhigenden Vorsprung im Rücken fanden die Zebras nun die Gelassenheit, um auch im Angriff ihre deutliche Überlegenheit auszuspielen. "Wir haben die Ruhe behalten", lobte Andersson. "Gegen diese aggressive Abwehr kann ein Spiel auch schnell wieder kippen."

Kim Andersson erzielte für den THW vier Tore.
Klicken Sie zum Vergrößern! Kim Andersson erzielte für den THW vier Tore.
Umso schwerer die Beine der Franzosen wurden, umso flotteren Handball spielten die Kieler. Da traf Rechtsaußen Vid Kavticnik aus dem Rückraum und Kim Andersson nach einem sehenswerten Über-Kopf-Anspiel von Szilagyi mit einem feinen Händchen vom Kreis.

Alle drei Heimspiele hatte Paris in seiner ersten Champions-League-Saison gewonnen. Diese Serie ist nun gerissen. Nach dem Achtelfinal-Aus im EHF-Pokal 2002/2003 ist auch klar, dass Kiel wieder Endstation für den Klub aus dem Südwesten der französischen Hauptstadt sein wird. "Jetzt können wir nur noch rausfliegen, wenn wir verweigern", meinte Serdarusic.

Der THW Kiel, der heute aus Frankreich zurückkehrt, sitzt am Mittwoch schon wieder im Flugzeug. Am Abend wartet mit dem Bundesliga-Kellerkind VfL Pfullingen ein Gegner, der dem Meister mehr Sorgen bereiten dürfte als gestern der französische Spitzenklub Paris HB.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 05.12.2005)

 


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