13./14.11.2005 - Letzte Aktualisierung: 14.11.2005 | Champions League |
Update #4 | Spielbericht der KN, Fotos, EC-Ergebnisse und Spielbericht ergänzt... |
Koldings Henrik Möllgaard Jensen wird von Kim Andersson und Vid Kavticnik beim Torwurf attackiert. |
500 mitgereiste Fans unterstützten den THW lautstark.
©
TD |
Bo Spellerberg war mit neun Toren bester Schütze von KIF. |
Zum Kieler Rückhalt avancierte nun auch Henning Fritz, der in dieser wichtigen Phase ein ums andere Mal schöne Paraden zeigte und eine Koldinger-Führung verhinderte. Im Angriff war es Lövgren, der unermüdlich auf die hart zupackende Deckung ging und das Kieler Angriffsspiel ankurbelte. So war es auch der THW-Kapitän, der die schwarz-weißen in einem nun dramatischen Spiel wieder mit zwei Toren in Führung brachte (32:30, 53.). Doch Kolding konterte erneut, glich zwei Minuten vor dem Schlusspfiff durch den immer aktiver werdenden Nöddesbo zum 33:33 aus. Vid Kavticniks einziger Torerfolg sollte ein ganz wichtiger
Dank an die Fans.
©
TD |
Auf wen die Zebras und KIF in der nächsten Runde treffen, entscheidet sich am kommenden Dienstag in Wien. Um 11 Uhr werden in der EHF-Zentrale die Partien des Achtelfinales ausgelost, hiervon berichten wir natürlich zeitnah.
(Christian Robohm)
Hier geht's zu den Fotos vom Spiel gegen Kolding.
Aus kiel4kiel.de:
THW Kiel nach Handball-Krimi in Kolding CL-Gruppensieger
Es war das erwartet schwere Auswärtsspiel für die Handballer des THW Kiel: Beim dänischen Meister KIF Kolding siegten die Zebras in einer zwar nicht hochklassigen, dafür aber bis in die Schlussminute hochdramatischen Partie mit 35:33 (20:19) und sicherten sich damit den Gruppensieg in der Champions League Gruppe E. Überragende Spieler auf dem Parkett waren Kim Andersson mit 11 Treffern sowie Kapitän Stefan Lövgren, der in den wichtigen Phasen glänzend Regie führte und zudem 7 Feldtore erzielte. mehr...
Wir haben in der ersten Halbzeit nur eine Alibi-Abwehr gespielt und gegen den Rückraum nicht richtig zugepackt. So haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Kim Andersson macht langsam Fortschritte. Er geht jetzt konsequenter auf die Abwehr drauf. Das war am Anfang nicht so.
Das war ein sehr intensives Spiel. Wir haben es nicht verstanden, Ruhe ins Spiel zu bringen. Es darf uns nicht passieren, dass wir in Unterzahl drei Tore innerhalb von nur zwei Minuten kassieren. Wir haben in den nächsten Wochen viele schwere Spiele. Um da zu bestehen, muss die Deckung sicherer werden.
Toll, wie mich die Fans empfangen haben. Ich wäre aus Gewohnheit heute fast in die falsche Umkleidekabine gelaufen. Kolding hatte nichts zu verlieren und ohne eine Ersatzbank sehr gut gespielt.
Wir haben mehrfach in Führung gelegen und es immer wieder versäumt, ruhig weiter zu spielen. Das wäre einer routinierten Mannschaft nicht passiert. Ich dachte, wir wären eine. Beeindruckend, dass die Dänen nie aufgesteckt haben.
Eine tolle Atmosphäre. Die Halle war fest in Kieler Hand. Das hat dazu beigetragen, dass wir am Ende mit zwei Toren Vorsprung gewonnen haben.
Die SG Flensburg-Handewitt verlor im wegen des bereits feststehenden Gruppensieges bedeutungslosen Gruppenfinale bei Paris Handball (FRA) mit 31:33 (16:16).
Im Pokal der Pokalsieger gewann die HSG Nordhorn am Samstag auch das zweite Spiel gegen HC Superfund Hard (AUT). Nach dem den 29:24-Erfolg aus dem Hinspiel siegte die HSG am Samstag mit 30:19 (10:10) und zog in die nächste Runde ein.
Im EHF-Pokal kann sich der TBV Lemgo nach dem bereits seit dem letzten Wochenende feststehenden Weiterkommen ausruhen. Frisch Auf! Göppingen zog durch einen souveränen 37:31 (20:16)-Erfolg in Wien gegen Aon Fivers WAT Margareten (AUT) in die nächste Runde ein. Das Hinspiel hatte FAG bereits mit 34:27 gewonnen. Das Erreichen der nächsten Runde war für den VfL Gummersbach kein Problem: Nach dem 29:27-Erfolg bei RK Cimos Koper (SLO) gewann der Tabellenführer der Bundesliga am Samstag auch das Rückspiel gegen die Slowenen deutlich mit 42:22 (17:12).
Aus den Kieler Nachrichten vom 14.11.2005:
"Dieser Sieg war unheimlich wichtig", atmete ein sichtlich geschaffter THW-Manager Uwe Schwenker auf. Schließlich dürfe der Gruppensieger das Rückspiel im Achtelfinale in eigener Halle austragen. "Das ist ein enormer Vorteil."
Ein besseres Blatt in den K.o.-Spielen mussten sich die Kieler aber mühsam verdienen. Kampf, Krampf und Kraft dominierten vor knapp 3000 Zuschauer in den Kolding-Hallen. Die Abwehr und auch Torhüter Mattias Andersson konnten nicht an die Leistung anknüpfen, mit der sie noch am Mittwoch den Bundesligisten TuS N-Lübbecke knackten. Gut für Kiel, das auch KIF-Torhüter Fredrik Ohlander neben sich stand. Der Schwede hielt vor der Pause nur vier Bälle - kurioserweise alle vier Würfe von Vid Kavticnik. Eine bessere Quote des Slowenen und Kiel hätte sich trotz einer zerfahrenen Vorstellung frühzeitig absetzen können.
Angesichts der hohen Fehlerquote seines Rechtsaußen griff THW-Trainer Noka Serdarusic zu ungewöhnlichen Rezepten: Er wechselte für ihn den gelernten Linksaußen Adrian Wagner ein. "Ich bin natürlich nicht der Meinung, dass Wagner der bessere Rechtsaußen ist", sagte Serdarusic. "Aber Vid war völlig zittrig, brauchte dringend eine Pause und einen Neuanfang." Da auch Henrik Lundström an seinem 26. Geburtstag keine Tür ins THW-Spiel fand, durfte sich Wagner später auch auf "seiner" linken Seite versuchen. Die Flügel hingen dennoch bis zum Ende matt nach unten, über den Kreis klappte auch lange nichts. Also ließen die Gäste den Hammer kreisen. Besonders treffsicher war dabei der elffache Torschütze Kim Andersson. "Ich liebe es, wenn es in der Halle richtig emotional wird", meinte der 23-Jährige. "Dann fühle ich mich richtig wohl."
Und die Stimmung war heiß: Angefeuert von ihren Fans schlugen die Dänen ein unglaubliches Tempo an und hatten auch Antworten auf Kim Andersson zu bieten. So war der gelernte Fußbodenverleger Henrik Möllgaard (acht Tore) einfach nicht zu stoppen. Bärenstark auch der dänische Nationalspieler Bo Spellerberg (9), der einmal sogar im Stile eines Keglers den Ball unter den Füßen der Zebras hindurch ins Tor hämmerte. Frech. Ein Symbol für Selbstbewusstsein und pure Spielfreude.
In der 43. Minute schien Kiel beim Stande von 29:26 endlich das zähe Ringen beenden zu können. Henning Fritz, der nach der Pause kam, hielt wichtige Bälle, und Stefan Lövgren bewies einmal mehr seine Klasse. Er fand immer öfter Marcus Ahlm am Kreis. Und wenn er ihn nicht fand, dann traf er eben selbst. Zudem schien den Dänen langsam die Luft auszugehen. Als Nikola Karabatic in der 57. Minute mit einem Siebenmeter scheiterte, war aber alles wieder offen. Kolding glich zum 33:33 aus, die Halle kochte. Dann scheiterte Ahlm an Koldings Ersatzkeeper Anders Petersen, und auf der anderen Seite schmetterte Spellerberg den Ball an den Pfosten. Gegenstoß: Wagner, diesmal als Linksaußen, lief alleine auf Petersen zu und traf dessen Turnschuh. Kiel blieb im Ballbesitz, die harzverschmierte Kugel landete bei Vid Kavticnik. Ausgerechnet Kavticnik, dem nichts gelingen wollte, sollte es richten. Doch der 21-Jährige behielt die Nerven und traf - 34:33 für Kiel. Die Entscheidung.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 14.11.2005)
(13./14.11.2005) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |