09.12.2005 | Bundesliga / Mannschaft |
Am Mittwoch traf sie Kim Andersson, der auch über Magenschmerzen klagte. "Ich habe überhaupt kein Speed in den Beinen", meinte der 23-Jährige, der beim Schützenfest seiner Kollegen meist auf der Bank saß. "Hoffentlich breitet sich der Virus nicht aus", meinte THW-Manager Uwe Schwenker im Hinblick auf das Rückspiel gegen Paris HB im Achtelfinale der Champions League am Sonnabend (15.30 Uhr, live bei Eurosport, siehe Vorbericht).
Für Linkshänder Andersson rückte in Pfullingen Rechtshänder Frode Hagen in die Mannschaft. Bei einem klassischen Handballspiel wäre das ein Nachteil gewesen. Dann, wenn sechs Männer verteidigen und sechs andere sich so lange geduldig den Ball zuwerfen, bis sie eine Lücke gefunden haben. Da das Kieler Tempo diese Grundformation aber nicht zuließ, fiel es nicht auf, dass der THW mit Vid Kavticnik nur einen belastbaren Linkshänder aufbieten konnte.
Angekurbelt wurde die Partie immer wieder vom starken Viktor Szilagyi, dem das Tempo aber auch gelegentlich zu schnell wurde. Als ihn die Unparteiischen Becker/Hack zehn Minuten vor dem Abpfiff zum zweiten Mal auf die Strafbank schickten, quittierte der Österreicher diese Entscheidung mit einem Lächeln. "Ich hatte auch dringend mal wieder eine Pause nötig."
Im Rahmen der Handball-EM in der Schweiz soll Noka Serdarusic Anfang Februar als Dozent bei einem Seminar für Spitzentrainer auftreten. Thema des THW-Trainers: "Hochgeschwindigkeits-Handball". Ein Video des Pfullingen-Spiels sollte dabei nicht fehlen.
79 Tore in einem Spiel - ein neuer Rekord war es zwar nicht. Aber die Schwaben bewiesen, dass sie der Stoff sind, mit dem sich Geschichte schreiben lässt. Mit 25:48 ließen sie sich in der letzten Saison in der Ostseehalle besiegen (siehe Spielbericht). So viele Tore warf bisher keine Heimmannschaft und so deutlich wurde noch kein Gegner besiegt. Kiel hält übrigens noch weitere Rekorde: gegen FA Göppingen ( 33:33/2. März 2005) das torreichste Unentschieden und gegen GWD Minden ( 47:25/10. März 2004) den höchsten Auswärtssieg. Spitze auch der 20:13-Erfolg gegen GW Dankersen in der Saison 1984/1985 - da kassierten die Kieler in der ersten Halbzeit nur ein einziges Tor. Dieser Rekord, so viel scheint in Zeiten des Tempo-Handballs sicher, kann dem THW keiner mehr nehmen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 09.12.2005)
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