Nach dem souveränen Aufgalopp in der Champions League beim
44:28-Erfolg gegen Paris
und dem damit verbundenen Erreichen des Viertelfinals gilt
nun bis zur EM-Pause im Januar die volle Konzentration auf die
Bundesliga: Vier echte Spitzenspiele stehen bis zum Ende des Jahres
noch auf dem Spielplan der Zebras. Den Anfang macht die HSG Nordhorn,
die am Mittwoch in der bereits restlos ausverkauften Ostseehalle zu Gast ist.
Der Anwurf erfolgt um 20 Uhr.
Während der THW Kiel erst mit dem Beginn dieser Saison seinen personellen Umbruch
abschloss, ist die HSG Nordhorn bereits einen Schritt weiter: Nach einer
äußerst mäßigen Saison 2003/2004 mit 27:41 Punkten und dem lediglich zehnten
Tabellenplatz wurde das Team von Trainer Ola Lindgren mit 9 Ab- und 6 Zugängen
(u.a.
Piotr Przybecki vom THW Kiel)
deutlich umgekrempelt. Mit Erfolg: Angeführt von dem erfahrenen schwedischen
Torhüterduo
Gentzel/Larsson, dem tschechischen Weltklasse-Rechtsaußen Jan Filip
und dem wurfgewaltigen Jungnationalspieler Holger Glandorf auf Halbrechts
wurde im Südwesten Niedersachsens eine schlagkräftige Spitzenmannschaft geformt,
die in der vergangenen Saison einen respektablen sechsten Platz, das Erreichen
des Final Four im DHB-Pokal und die Qualifikation für den Pokal der
Pokalsieger erreichte.
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Rechtsaußen Jan Filip ist erfolgreichster Torschütze bei der HSG.
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Auch in dieser Saison findet sich die HSG Nordhorn in der erweiterten
Spitzengruppe wieder: Mit derzeit 16:10 Punkten belegen die Niedersachsen
den 7. Tabellenplatz - im Hinblick auf das von der Vereinsführung
vorgegebene Saisonziel, um die Plätze 6 bis 9 zu spielen also vollkommen
im Soll. Einziger "Ausrutscher" bisher war die
überraschende 32:34-Heimniederlage gegen den TuS N-Lübbecke, zudem
setzte es eine deutliche Schlappe in Lemgo, doppelte Punktverluste in
Magdeburg und in eigener Halle gegen Flensburg sowie in der
Vorwoche eine vermeidbare 31:32-Heimniederlage gegen Tabellenführer
VfL Gummersbach. Diese war besonders ärgerlich für die HSG, führte
sie doch zwischenzeitlich mit 7 Toren und agierte sie in der
letzten Spielminute mit 7 Feldspielern, weil sie nicht in eine
Punkteteilung einwilligen wollte. Als Konsequenz setzte es aber
einen Treffer von Yoon in der Schlusssekunde auf das verwaiste
Nordhorner Tor und damit die dritte Heimniederlage der Saison.
Doch den psyschischen Schock über die vermeidbaren Punktverluste
hat die Mannschaft von Ex-Nordhorn-Spieler Ola Lindgren offenbar bestens
weggesteckt: Am Sonntag gab es für die Zuschauer im "Euregium" einen
erneuten Handball-Krimi zu sehen, in dem diesmal die Gastgeber das
glückliche Ende für sich melden konnten: Nach einem 31:28-Sieg
über IK Sävehof (SWE) zogen die Niedersachsen dank der mehr
erzielten Auswärtstore beim 34:37 im Hinspiel ins
Viertelfinale des Pokals der Pokalsieger ein (siehe auch
Kurve Nordhorn).
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Ljubomir Vranjes, schwedischer Spielgestalter in Nordhorn
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Die Mannschaft der HSG hat sich im Vergleich zur erfolgreichen
Vorsaison kaum verändert: Da alle Leistungsträger gehalten werden
konnten und der Etat von 2 Millionen Euro eh keine spektakulären
Transfers zulässt, tritt Nordhorn mit dem eingespielten Kader
der Vorsaison an. Einzig der tschechische Junioren-Nationalspieler
Pavel Mickal wurde auf Linksaußen verpflichtet, um Mathias Franzen
Verschnaufpausen zu gönnen. Ebenfalls ein neues Gesicht in der HBL
ist der 18-jährige holländische Perspektivspieler Nicky Verjans, der
auf Rechtsaußen Jan Filip entlastet. Bei der Spielgestaltung
setzt Ola Lindgren weiterhin auf den erfahrenden Schweden
Ljubomir Vranjes und den 12-fachen Nationalspieler Maik Machulla,
der neben Filip für das Verwandeln von Strafwürfen bei der HSG
zuständig ist. Und auch der große Pechvogel der letzten Monate,
Jungnationalspieler Holger Glandorf, wird in Kiel wieder mit
von der Partie sein. Der 22-jährige Linkshänder, hinter
Christian Zeitz bester Feldtorschütze der
letzten Saison, zog sich zum Ende der vergangenen Spielzeit einen
Kreuzbandriss zu. Nach erfolgreichem Comeback mit 10 Treffern
gegen Lübbecke musste das Nordhorner Eigengewächs erneut für
zwei Monate passen, nachdem er sich den Innenmeniskus einklemmte.
Bei den Europapokal-Spielen gegen Sävehof war der halbrechte
Shooter aber wieder mit dabei und zeigte mit 7 Treffern im
Rückspiel, wie wichtig seine Tore für seinen Verein sind.
Bester Torschütze in dieser Saison ist aber Jan Filip mit
98/17 Treffern vor Ex-Zebra Przybecki
mit 60 Feldtoren (siehe auch
Gegnerkader Nordhorn).
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Holger Glandorfs Leidensweg nach langwierigen Verletzungen scheint endgültig vorbei zu sein.
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In bisher 12 Bundesliga-Vergleichen der beiden Teams konnte
sich der THW bislang siebenmal durchsetzen, dreimal verließen
die Niedersachsen als Sieger das Parkett. Auch in der Ostseehalle
konnte die HSG bereits triumphieren: Am 13. April 2000 entführte
Nordhorn - damals noch mit Johan Pettersson
und Frode Hagen - als erstes Team nach
fast zweieinhalb Jahren beide Punkte aus Kiel. In der letzten
Spielzeit gab es für Nordhorn indes nichts zu holen: Das Hinspiel
in der Ostseehalle gewann der THW überlegen mit 31:26 (siehe
Spielbericht, beim Rückspiel machten die
Zebras aus einem Halbzeitrückstand und einem Handball-Krimi in
der Schlussphase einen 34:33-Sieg (siehe Spielbericht)
und einen wichtigen Schritt Richtung 11. Deutsche Meisterschaft (siehe
auch Gegnerdaten Nordhorn).
Schiedsrichter der Partie am Mittwoch sind die EHF-Schiedsrichter
Frank Lemme und Bernd Ullrich aus Magdeburg.
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie auch den KN-Vorbericht, den
living sports-Vorbericht sowie das
living sports-Interview mit Mark Bult.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:
Auf nach Holland!
Die HSG Nordhorn ist zwar schwedisch geprägt, will aber nun den holländischen Markt erobern
Eigentlich gilt der THW Kiel gemeinhin als das "Tre-Kronor-Team" der Handball-Bundesliga.
Doch schaut man auf die Aufstellung der HSG Nordhorn, so geht es dort nicht minder
schwedisch zu. Mit Ausnahmetorhüter Peter Gentzel, Jesper Larsson, dem bisweilen genialen
Spielmacher Ljubomir Vranjes, Mathias Franzen und Robert Arrhenius ist ein Teil der
schwedischen Nationalmannschaft nahe der holländischen Grenze zu Hause. Und auch neben
dem Parkett geht es schwedisch zu. Trainer des letztjährigen Final Four Teilnehmers ist
Doppelweltmeister Ola Lindgren, der auch zu seiner aktiven Zeit bei der HSG Nordhorn
unter Vertrag stand.
Neben schwedisch geprägten Erscheinungsbildern lassen sich noch weitere Parallelen
zwischen der HSG Nordhorn und dem THW Kiel erkennen. So kam der schwedische Rechtsaußen
Johan Pettersson 2001 aus Nordhorn an die Kieler Förde und
wurde schnell so beliebt wie in seiner alten Heimat. Ein zweiter Skandinavier in Reihen
des THW Kiel schnürte sich bereits seine Handballstiefel in Nordhorn. Für
Frode Hagen war die Grafschaft Bentheim nach der SG
Flensburg-Handewitt die zweite Station in Deutschland. 2002 verließ
Hagen Nordhorn und kam nach einer zweijährigen Zwischenstation
in Barcelona nach Kiel. Anders herum gab es ebenso Spielerwechsel.
Piotr Przybecki, polnischer Rückraumspieler, ging 2004 in die
niedersächsische Provinz. Ihm gleich tat es ein Jahr zuvor auch schon
Ljubomir Pavlovic, der die HSG allerdings kurz darauf in
Richtung Schweiz verließ.
Die HSG Nordhorn jedoch als "schwedisch" abzustempeln, entspreche nicht den Ambitionen
des Klubs. Auch beim direkten Nachbarn Holland steht der Verein hoch im Kurs. Zu jedem
Heimspiel kommen etliche niederländische Fans ins nur fünf Minuten von der Grenze
entfernte Nordhorn. Für diese stetig wachsende Popularität im benachbarten Königreich wird
in Nordhorn einiges getan. Ähnlich wie bei der SG Flensburg-Handewitt, die vom nahe
gelegenen Dänemark profitiert, weiß man auch in Nordhorn um die Wichtigkeit ausländischer
Fans und Sponsoren. Zu jedem Heimspiel kommen durchschnittlich zwischen 300 und 400
niederländische Zuschauer ins Nordhorner Euregium. Und das lässt auch die Marketing-Strategen
der HSG jenseits der Grenze aktiv werden.
Werbung für sich macht die HSG außerdem mit ihrem zuweilen meist erfolgreichen Abschneiden
in der Bundesliga. 1999 stieg das Team mit nur zwei Minuspunkten ins Handball-Oberhaus auf
und ist seitdem meist nur in der ersten Tabellenhälfte zu finden. Als Bundesliga-Neuling
erreichte man unter Trainer Kent-Harry Andersson auf Anhieb den fünften Platz, zwei Jahre
später verpasste man nur hauchdünn die Meisterschaft, die mit einem Punkt Vorsprung an den
THW Kiel ging. Die Spielzeit 2003/2004 war bisher die einzige, die die Niedersachsen mit
mehr Minus- als Pluspunkten auf dem Konto abschlossen. Platz zehn war das Ergebnis einer
eher verkorksten Saison, die sich so nicht wiederholen soll - vergessen auch die finanziellen
Turbulenzen und der damals drohende Lizenzentzug.
Momentan rangiert Nordhorn auf Platz sechs der Bundesliga-Tabelle, zeigt aber oftmals Licht
und Schatten. Zu Hause fertigte man den HSV Hamburg mit 36:28 ab, konnte sich aber gegen
den TuS N-Lübbecke nicht behaupten und kassierte eine schmerzhafte 32:34 Heimniederlage.
Im DHB-Pokal war bereits im Achtelfinale Schluss für das Team von Trainer Ola Lindgren.
In Hamburg verlor es knapp mit einem Tor und konnte die Hanseaten wie zuletzt in der
Bundesliga nicht noch einmal besiegen.
Schaut man sich die Statistik der Begegnungen zwischen der HSG und dem THW Kiel an, so sieht
man, dass die Kieler klar dominieren. In insgesamt 13 Partien siegte der amtierende Deutsche
Meister acht Mal, nach drei Partien gingen beide Punkte nach Nordhorn, zweimal trennte man
sich ohne Sieger. Die heutigen Gäste wissen, dass die Zahlen für die Zebras sprechen, denn
neben dieser Bilanz steht immer noch die Kieler Heimserie, seit zwei Jahren in der Ostseehalle
ungeschlagen zu sein. Aufgeben wird bei diesem Multi-Kulti-Verein jedoch niemand, daher:
"Veel geluk, HSG Nordhorn" (Niederländisch: Viel Glück)!
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:
"Auf einem guten Weg"
Mark Bult über die HSG Nordhorn und Handball in seiner Heimat Niederlande
|
Mark Bult: "Vielleicht können wir ja auch überraschen und einen
oder zwei Punkte mit nach Hause nehmen."
©
HSG |
Mark Bult, Rückraumspieler in Reihen der HSG Nordhorn, hat es nicht weit von seinem
Arbeitsplatz zurück in die Heimat, die Niederlande. Nur ein paar Kilometer trennen
ihn von dem Land, das sportlich eher durch die Fußballnationalmannschaft auf sich
aufmerksam macht. ZEBRA sprach mit dem 23-Jährigen über den schweren Stand seiner
Sportart in Holland, ärgerliche Punktverluste der HSG Nordhorn und die Zukunft
seines Nationalteams.
- Zebra:
-
Eine Zeitung schrieb vor kurzem über die HSG Nordhorn: "So schön wie die HSG
verliert keiner". Eure Niederlagen fielen oftmals knapp aus wie kürzlich in
Hamburg, als ihr im Achtelfinale des DHB-Pokals mit 31:32 aus dem Wettbewerb
ausgeschieden seid...
- Mark Bult:
-
Ja, in dem Spiel hatten wir ein bisschen Pech. Auch, weil auf Hamburger Seite
Torsten Jansen wieder im Kader stand. Auch wenn er nicht zum Einsatz kommt,
ist er für die Mannschaft ein wichtiger Faktor. Zu Hause haben wir allerdings
in der Bundesliga gegen die Hamburger gewonnen, das waren aber zwei völlig
verschiedene Spiele.
- Zebra:
-
Glaubst du, dass ihr die guten Leistungen aus den letzten Spielen auch
in Kiel zeigen könnt?
- Mark Bult:
-
Kiel spielt zu Hause und profitiert natürlich vom Heimvorteil. Die sind ja
nun seit langer Zeit ungeschlagen und müssen so natürlich auch gegen uns
gewinnen. Selbstverständlich bringen wir ein bisschen Respekt mit, aber
vielleicht können wir ja auch überraschen und einen oder zwei Punkte mit
nach Hause nehmen.
- Zebra:
-
Du gehörst seit längerem zum Kader der niederländischen Nationalmannschaft.
Was für einen Stellenwert besitzt Handball in deinem Heimatland?
- Mark Bult:
-
Das ist mit Deutschland überhaupt nicht zu vergleichen. Das Niveau der
holländischen Liga ist ganz schlecht. Die meisten Spieler sind Hobbyhandballer,
denn der Sport wird dort schlecht bezahlt. Alle guten Spieler wollen früher
oder später ins Ausland wechseln, um erfolgreich zu sein. In Deutschland spielen,
glaube ich, schon sieben oder acht Holländer. Auch der Zuschauerzuspruch ist
in den Hallen nicht so hoch wie hier. In den Niederlanden spielt man nur vor
knapp 100 Zuschauern.
- Zebra:
-
Wie stehen die Chancen für das niederländische Team, an der WM 2007
in Deutschland teilzunehmen?
- Mark Bult:
-
Wir haben eine schwere Qualifikationsgruppe erwischt. Wir müssen gegen Italien,
Griechenland und Bosnien spielen, wobei die Griechen Topfavorit sind. Vielleicht
können wir sie zu Hause schlagen und eventuell lassen sie auch auswärts gegen
Bosnien einen Punkt. Wir peilen aber trotz allem den ersten Platz in dieser
Gruppe an, um im Juni bzw. Juli nächsten Jahres in den Play-Offs eine Chance zu
haben. Wenn wir Glück haben, bekommen wir dann einen nicht so starken Gegner
zugelost. Eigentlich kommt diese Qualifikation in der Entwicklung unserer
Mannschaft zwei bis drei Jahre zu früh - aber wir werden sehen. Bei einem
Turnier, das kürzlich in Rumänien stattfand, sind wir Zweiter geworden und
mussten nur gegen die Türkei Punkte lassen. Früher hat das Nationalteam immer
mit 15 Toren Unterschied verloren...
- Zebra:
-
Kann man die HSG Nordhorn mit dem Modell der SG Flensburg-Handewitt vergleichen,
die bei den dänischen Nachbarn sehr bekannt und äußerst beliebt ist?
- Mark Bult:
-
Ja, das kann man so vergleichen. Nordhorn liegt nah an der Grenze zu den
Niederlanden, so ca. fünf Minuten voneinander entfernt. Hier sind mit mir
und Nicky Verjans zwei holländische Spieler unter Vertrag. Wenn man nach den
Heimspielen noch ein wenig mit den Fans spricht, erzählen viele, dass sie
aus Holland angereist sind. Im Durchschnitt sind pro Spiel 300-400
Niederländer in der Halle. Das wird auch immer ein bisschen mehr, weil die
Zuschauer das in Holland weitererzählen und so Werbung für die HSG
betreiben.
- Zebra:
-
Nach dem bisherigen Saisonverlauf steht Nordhorn auf Platz
sechs. Wäre da nicht mehr drin?
- Mark Bult:
-
Wir haben zu Hause im Derby gegen den TuS N-Lübbecke verloren. Zu Hause
muss man eigentlich alle Spiele gewinnen. Wir müssen auch versuchen,
Topmannschaften wie Flensburg, Kiel, Gummersbach und Lemgo zu schlagen.
Unser Ziel ist es, am Ende der Saison auf einem Platz zwischen Rang eins
und sieben zu stehen, dafür sind wir mit Platz sechs auf einem guten Weg.
- Zebra:
-
Im DHB-Pokal seid ihr knapp ausgeschieden, wie weit könnte es im
Europapokal gehen?
- Mark Bult:
-
Wir wollen natürlich so weit wie möglich kommen. Mit Sävehof haben
wir im Achtelfinale einen attraktiven Gegner erwischt und die Möglichkeiten
aufs Weiterkommen sind ganz aussichtsreich. Ich hoffe, dass wir es sehr weit
schaffen.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", das Interview führte Rika Finck für living sports.)
Aus den Kieler Nachrichten vom 14.12.2005:
THW heute mit Andersson
Kiel - Das Spiel gegen die HSG Nordhorn läutet heute um 20 Uhr schwere
Spiele für den THW Kiel in der Handball-Bundesliga ein. Am 17. Dezember
sind die Zebras Gäste in Lemgo, Magdeburg kommt am 20. in die
Ostseehalle, und am 27. muss der THW in der Kölnarena gegen
Gummersbach Farbe bekennen.
Während Nordhorn-Trainer Ola Lindgren auf Bestbesetzung bauen darf, muss
THW-Coach Noka Serdarusic weiter auf
Stefan Lövgren verzichten. "Ich bin froh, dass ich
immerhin erste Handball spezifische Übungen absolvieren durfte", sagte Kiels
Regisseur gestern. An Spielen sei aber noch nicht zu denken. Die
Knieverletzung von Linkshänder Kim Andersson
stellte sich "zum Glück nur als schwere Prellung heraus"
(Serdarusic).
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 14.12.2005)
Aus den Kieler Nachrichten vom 14.12.2005:
Heute ruht die Freundschaft
Mit Nordhorns Spielmacher Ljubomir Vranjes sprach Reimer Plöhn
Kiel - Ljubomir Vranjes, Spielmacher der HSG Nordhorn, ist der personifizierte
Beweis dafür, dass man im Reich der Handball-Riesen auch mit 1,68 Meter Körperlänge
ein Großer sein kann. Vor der Partie Kiel gegen Nordhorn sprach der 32-jährige
schwedische Nationalspieler mit den Kieler Nachrichten.
- Kieler Nachrichten:
-
Herr Vranjes, Ihre HSG hat gegen Gummersbach nach einem Sieben-Tore-Vorsprung
31:32 verloren. Wie war das möglich?
- Ljubomir Vranjes:
-
Wir haben uns dumm angestellt, sind bei der VfL-Manndeckung in Konter gelaufen,
und unsere Torhüter hatten nicht ihren besten Tag. Außerdem hat sich gezeigt,
dass Gummersbach zurzeit sehr viel Selbstvertrauen besitzt. Trotzdem hätten wir
das Spiel gewinnen müssen.
- Kieler Nachrichten:
-
Ist die HSG mit 16:10 Punkten noch im Saison-Soll?
- Ljubomir Vranjes:
-
Die Heimniederlagen gegen Lübbecke und Gummersbach tun weh, dafür haben wir
in Großwallstadt gewonnen. Wir sind gut dabei. Die Erfolge im Europacup der
Pokalsieger - in diesem Wettbewerb sind wir gerade ins Viertelfinale
eingezogen - sprechen für sich. Immerhin mussten wir lange auf unseren
Leistungsträger Holger Glandorf verzichten, der nach einem Kreuzbandriss
erst seit zwei Wochen wieder dabei ist.
- Kieler Nachrichten:
-
Sie selbst hatten eine schwere Schulteroperation. Sind Sie wieder völlig der Alte?
- Ljubomir Vranjes:
-
Ja, ich bin vollkommen fit. Deswegen habe ich mit der HSG auch einen Vertrag
bis 2008 unterschrieben. Ich fühle mich wohl in Nordhorn und werde hier
wohl meine Karriere beenden.
- Kieler Nachrichten:
-
Bei der HSG sind fünf, beim THW sechs Schweden unter Vertrag. Die schwedische
Nationalmannschaft könnte heute in der Ostseehalle ihr Weihnachtsfest feiern.
Ein besonderes Spiel?
- Ljubomir Vranjes:
-
Na klar. Nordhorn gegen Kiel macht immer sehr viel Spaß. Wir kennen uns gut,
und mit Stefan Lövgren teile ich bei der
Nationalmannschaft das Zimmer. Aber für 60 Minuten ruht die Freundschaft.
Wir sind Profis, und während des Spiels wird alles für die eigene Trikotfarbe
getan.
- Kieler Nachrichten:
-
Sie sind mit Torhüter Peter Gentzel befreundet. Es heißt, Sie würden den Verein
stets nur im Doppelpack verlassen. Ist das richtig?
- Ljubomir Vranjes:
-
Peter und ich haben zusammen bei Redbergslids Göteborg gespielt,
dann ein Jahr im spanischen Granollers und seit 2001 in Nordhorn.
Aber Vereinswechsel waren nie an diese Bedingung geknüpft. Es
waren glückliche Fügungen.
- Kieler Nachrichten:
-
Im Hochleistungs-Handball machen normalerweise nur Riesen Karriere.
Sie messen "nur" 1,68 Meter und sind ein Star. Wie geht das?
- Ljubomir Vranjes:
-
Ich habe einen ganz großen Willen, das ist meine Stärke. Vielleicht
bin ich auch ein bisschen schneller als so mancher Große. Probleme
habe ich jedenfalls keine.
- Kieler Nachrichten:
-
Wer gewinnt heute?
- Ljubomir Vranjes:
-
Keiner. Es geht 26:26 aus.
(Das Interview führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 14.12.2005)
THW Kiel - HSG Nordhorn:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
Radio- und Internet-Tips: