10.-12.12.2005 - Letzte Aktualisierung: 12.12.2005 | Champions League |
Update #6 | Spielbericht der KN, KN-Interview mit Cedric Sorhaindo, EC-Ergebnisse, Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt... |
Erfolgreichstes Zebra: Henrik Lundström |
Vid Kavticnik machte fünf Tore. |
Die Bejubelten hatten sich auch für die zweite Halbzeit eine Menge vorgenommen. Frode Hagen war inzwischen auf die Platte geschickt worden, Karabatic übernahm die Mittelposition und Pelle Linders wuselte am Kreis. Nach dem schnellen 24:12, durch Kavticnik in Unterzahl erzielt, stockte es allerdings ein wenig im Zebra-Angriffswirbel. Fünf Treffer konnten die Gäste binnen drei Minuten für sich verbuchen, verkürzten auf 18:26 (38.). Doch ein immer famoser haltender Mattias Andersson sowie die Rückkehr Szilagyis auf die Spielmacherposition läuteten den Zebra-Schlussakkord ein. Ahlms Tor zum 30:20 (44.) wirkte als Initialzündung, drei weitere Tore des schwedischen
Drehte nach der Pause richtig auf: Marcus Ahlm |
Durch die zwei klaren Erfolge steht der THW nun im Viertelfinale der Champions League. Der kommende Gegner der Kieler wird am Dienstag ab 11 Uhr in der EHF-Zentrale in Wien ausgelost.
(Christian Robohm)
Lesen Sie auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten sowie das KN-Interview mit HB-Spieler Cedric Sorhaindo.
Aus kiel4kiel.de:
THW nach berauschendem Handballfest im CL-Viertelfinale
Mit einem Bein standen die Handballer des THW Kiel bereits nach dem 28:21-Hinspielsieg der Vorwoche unter den besten acht Teams Europas, am Samstag zogen die Zebras das zweite Bein eindrucksvoll nach: Der französische Vizemeister Paris HB wurde in der Ostseehalle beim 44:28 (22:12)-Triumph vor fast 10.000 Zuschauern regelrecht an die Wand gespielt. Aus einer geschlossen starken Mannschaft ragten tolle Reflexe von Mattias Andersson im Tor, spektakuläre Anspiele von Viktor Szilagyi und raffinierte Würfe von Marcus Ahlm am Kreis heraus. mehr...
Meinen Glückwunsch an Kiel, die Zuschauer haben ein sehr schönes Spiel gesehen. Wenn man aber so deutlich verliert, kann man nicht zufrieden sein. Ich war äußerst begeistert von der Stimmung auf den Rängen sowie von der Halle an sich - ich hoffe, dass dies eines Tages auch in Paris möglich sein wird. Ich habe die Bitte an den THW, in dieser Saison die Champions League zu gewinnen, damit wir nicht umsonst ausgeschieden sind.
Bezüglich der Bitte von Herrn Lemoult möchte ich doch erstmal die Kirche im Dorf lassen. Wir haben das Spiel heute deutlich gewonnen. Schon nach dem Hinspiel habe ich gesagt, dass wir schon so gut wie eine Runde weiter sind. Aber ich kenne meine Jungs und wusste, dass sie heute trotzdem 100 Prozent geben würden.[Zu den Verletzungen von Lövgren und Zeitz:]
Stefan Lövgren trainiert noch nicht wieder, außer in der Reha. Es könnte sich als eine etwas langwierigere Verletzung herausstellen, als wir ursprünglich gedacht hatten. Christian Zeitz war diese Woche außer Gefecht, weil er sich einen Virus eingefangen hatte. Ich hoffe, dass er nächste Woche wieder mit dem Training beginnen kann.
Ich bin etwas enttäuscht vom Spiel, denn ich hatte mehr Widerstand von der Mannschaft erwartet. Ich entschuldige mich als Coach für die Leistung meines Teams. Kiel hat sich eine große Mannschaft aufgebaut und hat große Chancen, die Champions League zu gewinnen - wenn nicht in dieser Saison, dann in der nächsten. Allerdings sind solche Prognosen schwierig, denn es sind noch viele großartige Mannschaften im Wettbewerb.
Am Sonntag erreichte die HSG Nordhorn in einem wahren Handball-Krimi auf heimischer Platte gegen IK Sävehof (SWE) das Viertelfinale des Pokals der Pokalsieger. Nach dem 34:37 (15:16) der Vorwoche siegten die Niedersachsen im Rückspiel mit 31:28 (16:15) und erhielten lediglich durch die mehr erzielten Auswärtstreffer den Vorzug vor den Schweden.
Im EHF-Pokal waren die Rückspiele für Göppingen und Gummersbach nur noch reine Formsache:
Nach dem 40:29 (21:13) - Hinspielerfolg gewann Frisch Auf! Göppingen auch bei Besiktas
Istanbul (TUR) mit 32:31 (18:16) und zog in das Viertelfinale ein.
Ebenfalls siegreich im Hinspiel war der VfL Gummersbach mit einem klaren 39:22 (20:10)- Erfolg
gegen Wacker Thun (SUI). Im Rückspiel in der Schweiz gewann der Tabellenführer der
Bundesliga ebenfalls klar mit 27:20 (13:10).
Der TBV Lemgo unterlag bei Perutnina Pipo IPC Cakovec (CRO) nach ausgeglichener erster
Halbzeit zwar deutlich mit 24:32 (15:15), steht aber dank des souveränen
16-Tore-Polsters aus dem Hinspiel, das der TBV in eigener Halle mit 41:25 gewann,
ebenso im Viertelfinale.
Aus den Kieler Nachrichten vom 12.12.2005:
Da Eurosport seine Live-Übertragung wegen des Weltcup-Skispringens in Harrachov verspätet begann und in der Konferenzschaltung mit Flensburg auch nur kleine Häppchen für THW-Fans servierte, kamen so zumindest die knapp 10 000 Besucher in der Ostseehalle auf ihre Kosten. Seit 50 Pflichtspielen zu Hause unbesiegt, sollte diese Serie auch gegen Paris nicht reißen.
Besonders Torhüter Mattias Andersson und Henrik Lundström drückten dem Spiel zweier ungleicher Gegner ihren Stempel auf. Andersson unterstrich mit 22 Paraden einmal mehr seine glänzende Form. "Wir haben uns vorgenommen, den Gegner trotz des Sieben-Tore-Vorsprungs Ernst zu nehmen und mit Vollgas zu spielen."
Mit einer erneut sattelfesten Abwehr legten die Kieler den Grundstein für eine schnelle Vorentscheidung. Als der starke Lundström zum 16:9 (18.) für den THW traf, war jedem in der Halle klar, dass er Zeuge eines Schützenfestes werden würde. Sieben seiner neun Tore warf der fehlerlose Lundström vor der Pause. "Seit Mitte Oktober habe ich einige Bälle verpasst und mir zu viele Gedanken gemacht. Jetzt klappt es wieder."
Mitte Oktober? Klar, die Geburt seines Sohnes Colin hätte das Leben zu Hause auf den Kopf gestellt und auch seine Leistungen beeinflusst. "Inzwischen hat sich aber eine Routine eingespielt. Und an den Schlafmangel, unter dem alle Eltern leiden, habe ich mich gewöhnt." Gegen Paris machte Jung-Vater Lundström schon einen sehr ausgeschlafenen Eindruck. "Wir wollten unbedingt ein gutes Spiel abliefern. Schließlich ist es einfach unglaublich, dass gegen Paris so viele Zuschauer kommen."
Nach 40 Minuten war sein Arbeitstag beendet und Adrian Wagner übernahm den Posten als Linksaußen. Und wie. Mit einem herrlichen Kempa-Trick führte sich Wagner nach einem Anspiel von Frode Hagen zum 39:23 gleich glänzend ein. Wagner riss anschließend vor der Fankurve des THW Kiel beide Fäuste nach oben und genoss den Jubel. "Eigentlich bekommst Du als Spieler nicht viel von dem Lärm um Dich herum mit. Aber in diesen Augenblicken geht die Klappe auf." So gab es an diesem unterhaltsamen Nachmittag nur eine Schrecksekunde. Nach einem Zusammenprall mit dem bulligen Franzosen Cedric Sorhaindo humpelte Kim Andersson auf die Bank. Der Schwede spielte zwar weiter, klagte aber später über Knieschmerzen.
Spannend wurde es in der Ostseehalle erst nach dem Abpfiff. Auf dem Videowürfel wurden die letzten Minuten des dramatischen Achtelfinals zwischen Flensburg und Zagreb übertragen. Spieler und Zuschauer drückten mehr oder weniger fest den Kroaten die Daumen. Peinlich nur, dass jedes Zagreb-Tor in der Ostseehalle mit einem fröhlichen Jingle gefeiert wurde. Entsprechend fassungslos reagierte THW-Manager Uwe Schwenker auf die Aktion der Agentur, die für die musikalischen Einspielungen während eines Spieles zuständig ist. "Das ist nicht unser Niveau. Passiert das noch einmal, schmeiße ich sie raus. Da kenne ich kein Pardon."
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 12.12.2005)
Aus den Kieler Nachrichten vom 12.12.2005:
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