13./14.12.2006 - Letzte Aktualisierung: 14.12.2006 | WM 2007 |
Update #4 (Foto-Update) | Fotos, KN-Bericht, Fotos, Stimmen und Spielbericht ergänzt... |
"Überragend" in der Ostseehalle: Lars Kaufmann (hier gegen Lukas Karlsson und Martin Boquist) |
Heiner Brand war nur in der Anfangsphase unzufrieden mit seinem Team. |
Kreisläufer Andrej Klimovets glänzte mit 5 Treffern. |
Letztlich aber stand dennoch ein deutlicher 33:25-Erfolg für das DHB-Team zu Buche und die Erkenntnis, dass man mit dieser Mannschaft bei der WM im eigenen Land weit kommen kann - zumal ja noch sieben Leistungsträger wie z.B. Oleg Velyky, Torsten Jansen und die Magdeburger Fraktion in Kiel fehlten.
(Sascha Krokowski)
Ich bin mit dem Spiel zufrieden, trotz des holprigen Anfangs. Die 5:1-Deckung in der ersten Viertelstunde war nichts, das habe ich auch so den Spielern gesagt. Diese sollen sie besser bis zum nächsten Lehrgang vergessen. Die anschließende 6:0-Deckung war die Grundlage für den weiteren Spielverlauf. Auch im Angriff lief es danach besser. Ich bin erfreut, dass Spieler wie Lars Kaufmann sich als Alternative gezeigt haben, nicht nur im Angriff, sondern auch in der Abwehr hat Kaufmann gut im Mittelblock gestanden.
Das war heute keine gute Leistung von uns. Die ersten zehn bis fünfzehn Minuten waren okay, weil Deutschland eine 5:1-Abwehr gespielt hat, mit der wir sehr gut zurechtkamen. Nach der Auszeit von Heiner Brand war dann sehr viel Power im deutschen Spiel, da haben sie ihre Chancen genutzt. Für uns war es ebenfalls das letzte Spiel vor der EM-Quali, es wird noch sehr viel Arbeit auf uns zukommen. Deutschland hat 100% gegeben, wir hatten in der zweiten Halbzeit keine Chance. Wir haben uns dort zehn bis fünfzehn technische Fehler erlaubt und sind mit klarsten Chancen an den Torhütern gescheitert. Wenn die Deutschen diese Leistung auch bei der WM zeigen, sollte das Halbfinale machbar sein. Das Finale wäre ein Traum, aber ich wünsche ihnen viel Glück.
Am Anfang haben wir zu viele Bälle weggeworfen und sind schlecht zurückgelaufen. Aber unsere 6:0-Deckung stand gut und als Henning einmal zehn Minuten lang gut gehalten hat, haben wir die Partie auch schnell entschieden. Für die Schweden lief es in den ersten Minuten zu glatt. Die dachten wohl, das würde bis zum Ende so bleiben.
Das war kein gutes Handballspiel. Es wollte sich keiner verletzen, da fehlte bei allen der letzte Biss. Wir haben in der zweiten Halbzeit einfach zu viele Fehler gemacht. Ich hatte trotzdem Spaß. Mit Schweden in der Ostseehalle zu spielen, ist ein Heimspiel für mich.
Unsere 5:1-Abwehr hat nicht sonderlich glücklich agiert. Aber nach der Umstellung haben wir alle gekämpft und mit der 6:0-Deckung den Grundstein für den Erfolg gelegt. Dass so viele aktuelle und ehemalige THW-Spieler dabei waren, hat das Spiel nicht verändert - jeder wollte für sein Land gewinnen.
Wir können zufrieden sein. Die schwedische Mannschaft war auf keinen Fall schlechter besetzt, als beim letzten Testspiel in Leipzig - und das haben wir klar verloren. In der 5:1-Abwehr hatte ich als Spitze mit Ljubomir Vranjes einen sehr wendigen Gegner.
Aus den Kieler Nachrichten vom 14.12.2006:
"Endlich gute Plätze", freute sich ein THW-Stehrang-Stammgast über seinen Sitz im ungewohnten ersten Rang, "und dann so ein miserables Spiel." Mit der Beurteilung über die Gäste lag der Mann richtig, das Team von Heiner Brand bot 37 Tage vor dem Start der Weltmeisterschaft im eigenen Land immerhin ansehnliche zweite 30 Minuten. Dabei musste der leidgeprüfte Heiner Brand nach verletzungsbedingten Ausfällen von Leistungsträgern wie Florian Kehrmann, Pascal Hens oder Torsten Jansen kurzfristig auch auf Michael Kraus verzichten. Der Mittelmann vom THW-Sonnabend-Gegner FA Göppingen hatte sich beim Abschlusstraining einen Anriss der Sehnenplatte in der linken Hand zugezogen. Voraussichtliche Pause: zwei Wochen.
Kopf- und emotionslos startete das deutsche Team auch in die Partie. 3:7 stand es nach acht Minuten, 7:11 nach 15. Gut möglich, dass das Kieler Publikum seinen Anteil an der anfänglichen Orientierungslosigkeit besaß. Bejubelt wurden nämlich nicht nur die Aktionen und Tore der deutschen Auswahl, vielmehr schnellte der Geräuschpegel auch bei gelungenen Gästeaktionen in die Höhe. Das "Hej, Kim"- oder "Hej, Pelle"-Jubel-Ritual nach Torerfolgen der Gelbblauen erstaunte viele Spieler im DHB-Dress, das Publikum amüsierte sich. Ruhiger wurde es erst, als Heiner Brand seine Deckungsformation von offensiv auf defensiv umstellte. "Die 5:1-Deckung vergessen wir", sagte Brand später, "das war gar nichts."
Mit der 6:0-Variante kamen Kim Andersson, Marcus Ahlm und Co. nicht klar. Den Gästen fehlte ein Kopf, und ein Aufbäumen war überhaupt nicht zu sehen. So schmolz der Vorsprung wie Butter in der Sonne, die erste deutsche Führung erzielte Markus Baur per Siebenmeter zum 15:14 in der 27. Minute, in der zweiten Halbzeit brachen die Schweden völlig ein, während der deutsche Handball-Express auf Touren kam und zwischenzeitlich einen Elf-Tore-Vorsprung heraus warf. Lars Kaufmann und Holger Glandorf waren mit je sechs Treffern die erfolgreichsten deutschen Schützen, bei den enttäuschenden Schweden traf Rechtsaußen Jan Lennartsson (6) am besten.
Die heiße WM-Testphase beginnt am 3. Januar mit einem Trainingslager in München, danach folgen noch zwei Spiele gegen Ungarn und zum Abschluss die Partie gegen Ägypten. Am 19. Januar steigt dann das Eröffnungsspiel in Berlin gegen Brasilien. Das ist nur wenig Zeit für Heiner Brand und sein Team, aber noch sehr viel Arbeit.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 14.12.2006)
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Deutschland - Schweden in Kiel: Lundström und Boquist gegen Kaufmann. | Deutschland - Schweden in Kiel: Klimovets, im Hintergrund Boquist. | Deutschland - Schweden in Kiel: Heiner Brand. | Deutschland - Schweden in Kiel: Ahlm attackiert Glandorf. | |||
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Deutschland - Schweden in Kiel: Heiner Brand, im Hintergrund Martin Heuberger. | Deutschland - Schweden in Kiel: Marcus Baur. | Deutschland - Schweden in Kiel: Preiß gegen Lundström, im Hintergrund Ahlm. | Deutschland - Schweden in Kiel: Michael Hegemann. | |||
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