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Der THW-Kreis vergrößert sich wieder: Vor dem Spiel in Tarp
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Peter Mai, Tarp |
Besser abschneiden als vor einem Jahr: Das war das erklärte Ziel der HSG Tarp-Wanderup vor
der Testpartie gegen den THW Kiel. HSG-Trainer Waldemar Paciorek hatte vor dem Spiel
angekündigt, dass es "bestimmt nicht wieder 50 Gegentore" werden. Er sollte Recht behalten. "Nur" mit
42:24 (21:11) gewannen die Zebras vor über 650 Zuschauern das Spiel, wobei
Henrik Lundström
und
Igor Anic mit je 7 Toren besonders treffsicher auftraten.
Die wichtigste Nachricht vor diesem Vorbereitungstreffen war bereits am Vormittag bekannt geworden:
Marcus Ahlm konnte zum ersten Mal seit dem
Champions-League-Halbfinale
in Pamplona wieder aktiv in das Geschehen eingreifen. Mehr als vier Monate dauerte die Pause
des Kieler Kreisläufers, dem bei einer Abwehraktion beim
28:30 bei Portland San Antonio
eine große Sehne im linken Oberarm abgerissen war.
Nicht im Kader hingegen standen
Christian Zeitz und
Daniel Wessig.
Zeitz erholt sich weiter von seiner Hüftoperation, während
Wessig Anfang der Woche am Knie operiert werden musste und wohl
mindestens vier Monate dem THW nicht zur Verfügung stehen kann.
Viel taktische Varianten ausprobieren - das war das Ziel für die Begegnung in Tarp. Und so durfte
Ahlm auch von Beginn an auf die Platte, um wieder in den Spielbetrieb hinein
zu finden. Mit viel Tempo starteten die Zebras, führten bereits nach fünf Minuten mit 4:1. Tarp
ging das Tempo mit, versuchte vor allem über Goalgetter Knaack zum Erfolg zu kommen. Dies funktionierte
bis zur 15. Minute gut, lediglich auf drei Tore konnten die Kieler bis dato davon ziehen.
Dann aber zogen sie nochmals an, spielten zum Teil gefällige Kombinationen und kamen über
Tempogegenstöße zu schnellen Torerfolgen, sodass bis zur Pause ein klares 21:11 aus Kieler Sicht
zu Buche stand.
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Spielszene
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Peter Mai, Tarp |
Auch die zweite Halbzeit nutzte der THW, um einige Variationen im Angriffsspiel zu trainieren. Klar,
dass dabei auch einige Aktionen nicht von Erfolg gekrönt waren. Trotzdem konnten sich die Zebras beständig
absetzen, neben den Außen konnte auch
Igor Anic einige Male schöne
Akzente setzen. Über 32:20 (45.) zog der THW innerhalb von zehn Minuten auf 38:21 davon,
was die Zuschauer zum Teil mit Szenenapllaus honorierten. Eine Schrecksekunde mussten die
Zebra-Fans und die THW-Verantwortlichen aber noch überstehen. Drei Minuten vor Schluss stieß
Filip Jicha derart unglücklich mit seinem Gegenspieler zusammen,
dass er vor Schmerz zusammen brach. Die Nase hatte bei dem Zweikampf etwas abbekommen - ein Bruch
scheint
Jicha bei der Aktion aber nicht davon getragen zu haben.
Am Ende freute sich Tarp über ein volles Haus, ein couragiertes Auftreten der Heimmannschaft, ein
munteres Spielchen und zahlreiche Unterschriften für die Autogrammjäger. Beim THW hingegen
überwog die Freude über Ahlms Comeback, den erneuten Einsatz von
Viktor Szilagyi und einen klaren Testspielsieg. Am Wochenende müssen die
Kieler beim Schlecker-Cup allerdings ungleich mehr Gegenwehr erwarten, wenn in der
Vorrunde MKB Veszprem (HUN) und der FC Kopenhagen (DEN) den Zebras nur zu gern eine Niederlage
beibringen wollen...
(Christian Robohm)
- HSG Tarp-Wanderup:
-
erfolgreichste Torschützen:
Knaack (9), Plähn (5)
- THW Kiel:
-
Omeyer (1.-30.),
M. Andersson (31.-60.);
Lund (4),
K. Andersson,
Lundström (7),
Kavticnik (4/1),
Anic (7),
Lövgren (2),
Ahlm (1),
Szilagyi (2),
Karabatic (5),
Klein (5),
Jicha (5/2);
Trainer: Serdarusic
- Schiedsrichter:
-
Sven Klitzschmüller/ Boris Unmack (Hamburg/Kiel)
- Zeitstrafen:
-
HSG: 2;
THW: 1 (K. Andersson (10.))
- Siebenmeter:
-
HSG: 1 (Omeyer hält) ;
THW: 4/3 (Kavticnik verwirft)
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 1:4 (5.), 2:8 (10.), 6:9 (15.), 8:13 (20.), 10:17 (25.), 11:21;
2. Hz.: 14:26 (35.), 16:30 (40.), 20:32 (45.), 21:35 (50.), 21:38 (55.), 24:42.
- Zuschauer:
-
ca. 650 (Treene-Halle, Tarp)
Aus den Kieler Nachrichten vom 09.08.2007:
"Ahlm-Auftrieb" beim 42:24 des THW in Tarp
Comeback des Kreisläufers nach fünfmonatiger Verletzungspause
Tarp - Sehnsüchtig hatten der THW Kiel und seine Fans auf
diesen Moment gewartet. Gestern Abend war es dann so weit: Nach fast fünfmonatiger
Verletzungspause lief Marcus Ahlm wieder im schwarz-weißen
Trikot auf. Beim standesgemäßen 42:24 (21:11)-Testspielsieg
gegen die HSG Tarp/Wanderup wagte er einen ersten "Eingliederungsversuch"
in die Zebra-Herde. Sein Comeback und ein Tor werden ihm Auftrieb geben.
Die Erleichterung war dem schwedischen Kreisläufer
deutlich anzumerken. "Das hat viel Spaß gemacht", sagte
Ahlm anschließend, "natürlich
kann noch nicht alles klappen. Dafür war die Zeit
ohne Handball zu lang, so lang wie seit über 15 Jahren
nicht mehr." Kleine Schritte zum großen Comeback? Ahlm:
"Ich hoffe, dass ich zum Saisonstart
dabei sein kann."
Sein Ziel, nicht wie im vergangenen Jahr mit einer
22:50-Pleite aus der Halle zu gehen, hatte sich der Tarper
Regionalligist wacker erkämpft.
Allen voran Jan-Martin Knaack, mit neun
Treffern nicht nur bester Schütze seines Teams, sondern
der gesamten Begegnung. Beim 6:9 (15.) war der Gastgeber gar auf drei Tore
herangekommen.
Wenn THW-Kapitän Stefan Lövgren, zeitweise auf Linksaußen
"abgestellt", das Tempo verschärfte, lief die Angriffsmaschinerie
des Deutschen Meisters auf Hochtouren.
Igor Anic (7) und Henrik Lundström (7) präsentierten
sich am treffsichersten. Filip Jicha und Börge Lund
deuteten ihre Stärke aus dem Rückraum an, und Rekonvaleszent
Victor Szilagyi übte eine
Halbzeit lang die Abläufe in
Angriff und Deckung.
(von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 09.08.2007)