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15.11.2007 Champions League

Champions League: Constanta gegen Hammarby vor Spiel des Jahres

Von Dr. Oliver Schulz

Wenn Montpellier am Donnerstag ab 19.15 Uhr versucht, sich auch ohne fünf Verletzte in der Ostseehalle gegen den THW achtbar zu schlagen und Tabellenplatz zwei zu festigen, sollte fast zeitgleich 2250 Kilometer südlich ein weiterer erbitterter Kampf vonstatten gehen. HCM Constanta strebt nach suboptimalem Saisonverlauf im "Spiel des Jahres" nach Rang drei in in Gruppe B.
Der stellt im Gegensatz zum sang- und klanglosen Abschied von der europäischen Bühne auf Platz vier die Eintrittskarte für den Wettbewerb der Pokalsieger dar. Zur Zeit hat ihn just Gegner Hammarby inne. Der schwedische Meister sitzt also zwischen allen Stühlen: von unten sägt das nach einem Erfolg lechzende Constanta daran, während man selbst Montpellier bei optimalem Verlauf noch von Rang zwei verdrängen und so in die Zwischenrunde einziehen könnte.
Rumänische Schützenhilfe für Montpellier?
Am letzten Wochenende fing sich der rumänische Meister beim 23:34 in Montpellier eine deftige Niederlage ein, die vierte in Folge in der diesjährigen Königsklasse. Nach 50 Minuten und einem überaus beruhigenden 14-Tore Vorsprung (30:16) konnte es sich Trainer Patrice Canayer sogar leisten, der Jugend flächendeckend eine Chance zu geben und die Stammkräfte seines Kaders - in dem fünf Mann fehlen - zu schonen. Vier Nachwuchsleute von nicht einmal 20 Jahren und Samuel Honrubia (21) brachten den nie gefährdeten Sieg sicher über die Runden. Die rumänische "Cuget Liber" sprach anschließend von "einer 60-minütigen Tortur".

Gut möglich allerdings, dass die vor kurzem noch deutlich geschlagenen Männer vom Schwarzen Meer heute für den Tabellenführer der französischen Liga D1 zum Segen werden: in einem Interview der südfranzösischen Tageszeitung "Midi Libre" ließ Constantas Kreisläufer Petr Hejtmanek durchblicken, dass seine Mannschaft vor eigenem Publikum Hammarby durchaus schlagen könne. Der Tscheche hatte vor Saisonbeginn selbst noch in Frankreich für Pontault Combault Bälle geworfen. Sollte der Gruppenletzte also doch noch Einfluß auf die Plätze nehmen?

Constantas freier Fall in der Liga gestoppt
Bislang haben alle drei Aufsteiger in die Liga Nazionala mit ansprechenden Leistungen aufgewartet und finden sich überraschend weit oben in der Tabelle. Der runderneuerte Meister Constanta hingegen konnte bislang auch auf nationaler Ebene die Erwartungen kaum erfüllen. Besonders unglücklich rutschten die Hafenstädter in eigener Halle mit 26:27 gegen den Vorletzten Timisoara aus, der seinen besten Werfer einmal mehr im jungen, gefährlichen Rechtsaußen Marius Sadoveac (9) hatte.

Nach zwei Unentschieden gegen Aufsteiger Odorhei und Vizemeister Steaua Bukarest mußten sich die Mannen des neuen Trainers Eden Hairi am siebten Spieltag bei einem anderen Aufsteiger, Stiinta Bacau, mit 23:22 geschlagen geben. Nach dieser überraschenden Niederlage fanden sich die marinarii ("Seemänner") plötzlich auf Rang zehn der 14 Teams umfassenden Liga wieder. Am 7. November gelang ihnen zuletzt ein überzeugender 33:24 Heimsieg gegen Baia Mare. Nach acht Partien belegen die Schwarz-Grünen aktuell Platz acht.

Wichtigstes Spiel der Saison
In der Schwarzmeermetropole hat man die Hoffnung auf einen Verbleib auf der europäischen Bühne keineswegs schon aufgegeben. Constanta könne hoffen, titelte jüngst das Portal "prosport.ro" im Hinblick auf Rang drei und den damit verbundenen Einstieg in den Pokalsieger-Wettbewerb. Auch Vereinspräsident Nicusor Constantinescu zufolge bestehe noch eine Chance, es sei noch nichts entschieden.

Constanta bereite sich auf das Spiel der Saison vor, stellte gestern das Portal "onlinesport.ro" fest. Und auch Ionut Rudi Stanescu, Torhüter und Kapitän in Diensten von HCM, vermutete gegenüber "NewsIn.ro", das wichtigste Match der Spielzeit stünde bevor. Ali Nurhan, technischer Direktor des Meisters, sprach von der letzten Chance für sein Team, im Frühjahr noch auf europäischem Parkett vertreten zu sein und hofft auf die Unterstützung des Publikums.

Trainer Eden Hairi, der Lucian Rasnita beerbte, verwies vor dem Showdown auf die jüngere Geschichte des Vereins. In der Saison 2000/01 traf Constanta in Runde drei des Challenge Cups auf den serbischen Vertreter Jugovic Kac. Wie neulich beim 33:25 in Stockholm verloren die Rumänen damals das Hinspiel auswärts mit acht Toren (31:23). Im Rückspiel siegten sie vor eigenem Publikum überlegen mit 27:16 und drehten dadurch den Spieß doch noch um.

Die für beide Mannschaften eminent wichtige Partie wird sowohl vom schwedischen (SVT24) als auch dem rumänischen Fernsehen (TVR/Pro TV) live übertragen. Schiedsrichter in der "Sala Sporturilor" sind die Ungarn Csaba Dobrovits und Peter Tajok. Als EHF-Delegierter wird Helmut Schebeczek aus Österreich vor Ort sein.

(von Dr. Oliver Schulz)


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