20./21.01.2008 - Letzte Aktualisierung: 21.01.2008 | EM 2008 / Nationalmannschaft |
Update #2 | KN-Bericht ergänzt... |
Torsten Jansen am Boden: Dem Linksaußen gelang kein Treffer gegen Spanien. |
Die Spanier spielten mit ihrer gewohnt offensiven Deckung, zumeist mit dem vorgezogenen Außenspieler Davis. Das DHB-Team kam zunächst gut damit klar, Markus Baur und Christian Zeitz fanden mit ihren Pässen häufig Kreisläufer Klimovets, so dass Deutschland über 3:1 nach 15 Minuten mit 8:5 führte.
Florian Kehrmann erzielte vier Treffer. |
Doch im weiteren Spielverlauf kam ein Bruch ins deutsche Spiel: Klimovets und später Sebastian Preiß wurden am Kreis besser abgedeckt, und vor allem die Rückraumspieler Pascal Hens und Christian Zeitz trafen das Tor nicht. Zudem lief Hombrados im Tor der Spanier nach Paraden gegen Klimovets und Jansen langsam zur Höchstform auf. So kam der Weltmeister von 2005 binnen weniger Minuten zum Ausgleichstreffer und ging durch Davis sogar mit 11:10 (24.) in Führung.
Andrej Klimovets hatte einen glänzenden Start, erzielte insgesamt vier Tore. |
Doch im zweiten Durchgang wollte den Deutschen im Angriff nun gar nichts mehr gelingen. In den ersten fünfzehn Minuten konnte lediglich Holger Glandorf mit zwei Treffern den deutschen Torestand erhöhen, ansonsten konnte Hombrados mehrere Würfe entschärfen. Während die Spanier hingegen mit einem Doppelschlag von Alberto Entrerrios von Beginn an den Weltmeister unter Zugzwang setzten, wurde dieser von Minute zu Minute nervöser im Angriff. Egal, welche Konstellation Heiner Brand nun im Rückraum aufbot - Kaufmann, Kraus und Hens fanden einfach nicht ins Spiel und luden die Iberer mit bösen Abspielfehlern und Fehlwürfen zu Gegenstößen ein. Überragend im zweiten Durchgang: Juanin Garcia, der alle seine acht Treffer nach dem Seitenwechsel erzielte.
Als Hombrados den Gegenstoß von Klein parierte, war die Partie entschieden. |
(Sascha Krokowski)
Im zweiten Spiel in der deutschen Gruppe C
schlug Ungarn Weißrussland mit 31:26 (18:16).
Ungarn schließt somit die Gruppe C als Erster
vor Spanien und Deutschland ab.
Ungarn, Spanien und Deutschland ziehen daher jeweils mit 2:2 Punkten in die
Hauptrunden-Gruppe 2 ein, wo sie auf
Frankreich (4:0 Punkte), Schweden (2:2) und Island (0:4) treffen werden.
Aus den Kieler Nachrichten vom 21.01.2008:
"Wir waren nur eine Halbzeit in der Lage mitzuhalten", analysierte Bundestrainer Heiner Brand und kritisierte eine "schlechte Wurfausbeute". Da der Weltmeister mit 2:2-Punkten in die Hauptrunde geht, die morgen in Trondheim gegen den Dritten der D-Gruppe, Island, beginnt, ist der Halbfinaleinzug jedoch immer noch machbar. "Es ist wie jedes Jahr: Wir gehen nicht punktverlustfrei in die Hauptrunde und werden am Ende das Halbfinale erreichen", ist Kapitän Markus Baur weiterhin optimistisch.
Die Voraussetzung schienen gestern gut: Am Sonnabend hatte das deutsche Team den Olympia-Vierten Ungarn klar mit 28:24 (13:12)-Toren geschlagen, obwohl der Angriff erneut nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Erst in der zweiten Halbzeit explodierte der Hamburger Pascal Hens mit drei wichtigen Treffern. Hens kommt nach dem Ausfall Oleg Velykys eine Schlüsselrolle auf der halblinken Position zu. Das Prunkstück des Teams aber ist die Abwehr, und die packte gegen Ungarn gut zu. "Unsere Körpersprache hat gestimmt. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir verlieren könnten", freute sich hinterher Roggisch.
Spanien erwies sich gestern aber als der härtere Gegner. Henning Fritz, dem Brand diesmal das Vertrauen im Tor geschenkt hatte, startete zwar gut. Auch Christian Zeitz auf der halbrechten Position hatte gute Szenen. Da dem 27-Jährigen aber, wie seinen Mit-Angreifern auch, ebenfalls zahlreiche Fehlwürfe unterliefen, konnten sich die Deutschen nicht entscheidend absetzen. Die 8:5-Führung nach 16 Minuten konterten die Spanier mit einem energischen Zwischenspurt zum 9:10 (21.). Den 10:12-Rückstand glich das deutsche Team dann noch einmal aus.
In der zweiten Halbzeit aber sank die Wurfquote, die zuvor schon bescheiden gewesen war, noch weiter. Immer wieder scheiterten die deutschen Werfer am überragenden spanischen Torwart Hombrados (18 Paraden). Erst in der 34. Minute (!) gelang dem Nordhorner Holger Glandorf der erste Treffer aus dem Rückraum. "Hier haben wir uns einfach zu wenig bewegt", kritisierte Brand. Vor allem Hens blieb unter seinen Möglichkeiten. "Vielleicht hat er seinen Rhythmus verloren, als er am vergangenen Wochenende ausgesetzt hat"; rätselte Brand. Der spanische Abwehrverband mit dem ausgezeichneten David Davis als Spitze der 5:1-Abwehrverbandes hielt weiter dicht und kam so zu vielen Tempogegenstößen. Als den Deutschen in den ersten 16 Minuten nur zwei Treffer gelangen, lag das Team mit 14:20 zurück. Dazu häuften sich nun die technischen Fehler. Spätestens beim 25:18 (52.) war die Partie entschieden und die erste deutsche EM-Niederlage besiegelt.
(von Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 21.01.2008)
(20./21.01.2008) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |