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07./08.04.2008 - Letzte Aktualisierung: 08.04.2008 Bundesliga

Keine Pause: Dienstag kommt der TuS N-Lübbecke

Update #2 KN-Vorbericht und Update vom 07.04. ergänzt...

Das Team des TuS N-Lübbecke.
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Dem THW Kiel ist keine Pause vergönnt: Auch wenn der tolle 41:31-Erfolg gegen Barcelona gerade einmal knapp 48 Stunden her sein wird, ist die Zebra-Herde am Dienstag Abend erneut gefordert. Zu Gast ist ab 20.15 Uhr der TuS N-Lübbecke - es geht also um wichtige Bundesliga-Punkte und Selbstbewusstsein, das der THW mit auf die Reise in die Hölle "Palau Blaugrana" in Barcelona nehmen kann. Eines ist sicher: Unterschätzen darf man die Gäste aus Ostwestfalen keineswegs, kämpfen sie doch einmal mehr um ihre Existenz.
Trotz einer bisher enttäuschenden Saison ist Interimstrainer Zlatko Feric verhalten optimistisch, den Klassenerhalt doch noch zu erreichen. Dennoch: Jahr für Jahr wird es enger für den TuS N-Lübbecke im Kampf um den Verbleib in der TOYOTA-Handball-Bundesliga, zuletzt musste man sogar in die Relegation, wo man sich mit zwei knappen Erfolgen gegen den TSV Bayer Dormagen durchsetzen konnte. Ein Erfolg, der teuer erkauft war. "Ohne Relegation würde unsere Mannschaft ganz anders aussehen", sagte der damalige Manager Zlatko Feric, der sich damals bereits mit drei namhaften Verstärkungen einig war. "Aber sie mussten sich am 2. Juni entscheiden. Und wir wussten erst am 13. Juni, in welcher Klasse wir spielen werden." Als er Verträge anbieten konnte, sei der "Markt ausgesaugt" gewesen.

Goalgetter: Sergo Datukashvili.
Goalgetter: Sergo Datukashvili.
Dabei hätte Feric gleich neun Abgänge kompensieren müssen. Am schwersten wog dabei wohl der Weggang von Nationalspieler Rolf Hermann, den es zum TBV Lemgo zog. Auch der Wechsel von Spielmacher Stian Tönnesen zum SC Magdeburg machte die Saisonplanung nicht unbedingt einfacher. Neun Abgänge - neun Zugänge. Zahlenmäßig hat man die Hausaufgaben vor der Saison in Lübbecke gemacht. Aus Serbien, Kroatien, Italien, Georgien und Deutschland kamen die Mannen, die Feric auf seiner Suchtour durch Europa entdeckt hat. Besonders eingeschlagen hat der Halblinke Sergo Datukashvili, der mit bisher 125/2 Toren erfolgreichster Werfer seines Teams ist, das den zweitschlechtesten Angriff der Liga stellt. Routine sollten in die junge Lübbecker Mannschaft der 27-jährige Dusan Tomic von Pallamano Triest und der 30-jährige Torwart Nikola Blazicko, er kam von Paris Handball, bringen, doch eine schwere Knie-Verletzung Blazickos durchkreuzte auch diese Pläne. Das Ziel "möglichst schneller Klassenerhalt" geriet somit schon früh ein wenig außer Sichtweite. Denn der TuS N-Lübbecke steckt wieder mittendrin im Abstiegskampf - und das ohne Trainer Velimir Kljaic. Der als "harter Hund" bekannter Trainer hatte schon im Oktober seinen Rücktritt angeboten. Er würde sich schämen, als Trainer für dieses Team verantwortlich zu sein, hatte Kljaic immer wieder betont. Doch der Vorstand lehnte sein Ansinnen ab. Nach der demoralisierenden 24:30-Heimniederlage im Abstiegsduell gegen die HSG Wetzlar Ende Februar, die gleichbedeutend mit dem Sturz auf den letzten Tabellenplatz war, zog Kljaic dann doch die Konsequenzen und trat zurück.

Neuzugang: Petr Hazl
Neuzugang: Petr Hazl
Bis zum Saisonende leitet Manager Zlatko Feric nun das Training eines Teams, das in der EM-Pause den verletzungsgeschwächten Kader, den wir Ihnen ansonsten im Vorbericht zum Hinspiel schon ausführlich vorstellten, noch einmal mächtig aufstockte. Ex-Zebra Dennis Klockmann wechselte aus Melsungen nach Lübbecke, um die vakante Torhüter-Position zu besetzen. Klockmann wird nach seinem Melsungen-Gastspiel am Dienstag bereits zum zweiten Mal in dieser Spielzeit ein Auswärtsspiel in seiner ehemaligen "Heim-Halle" Sparkassen-Arena-Kiel bestreiten. Kurz nach Klockmanns Wechsel nach Ostwestfalen folgte Mittelmann Petr Hazl seinem Beispiel, aus Hamburg kam kurz darauf Rückraumspieler Michal Jurecki, von Pfadi Winterthur zog es Kreisläufer Artur Siodmiak zum TuS, aus Wetzlar kam Rechtsaußen Christian Hildebrand (siehe auch Gegnerkader TuS N-Lübbecke).

Und diese "runderneuerte Truppe" von Interimscoach Feric kann erste Erfolge vorweisen. So meldeten sich die Lübbecker mit der besten Angriffsleistung der Saison beim 38:33 gegen die favorisierten Melsunger zurück im Rennen um den Klassenerhalt, verließen durch diesen Erfolg wieder die Abstiegsränge. Zuletzt holten die Ostwestfalen in Essen sogar ihren ersten Auswärtspunkt der aktuellen Spielzeit, behaupteten damit den hauchdünnen Ein-Punkt-Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 - diesen hätte der TuS am vergangenen Wochenende ausbauen können, doch gegen Großwallstadt setzte es eine ebenso ärgerliche wie knappe 26:27 (14:12)-Heimniederlage (siehe auch Gegnerkurve TuS N-Lübbecke und Tabelle). "Ich bin sehr optimistisch, dass wir das Ziel Klassenerhalt noch erreichen", sagt Feric trotz der bedrohlichen Lage, "wir haben es selbst wieder in der Hand!"

Dementsprechend motiviert werden die Lübbecker am Dienstag auch auf die Platte gehen. Sie wissen: Der THW wird nach dem schweren Champions-League-Spiel gegen Barcelona vom Sonntag ein wenig mit der Müdigkeit zu kämpfen haben. Vielleicht hofft man bei den Gästen aber auch auf eine Zebra-Herde, die mit dem Kopf schon längst in Richtung Barcelona abgeflogen ist. "Wir konzentrieren uns immer auf das nächste Spiel - und das ist eben das gegen Lübbecke", schiebt Kapitän Stefan Lövgren diesen Gedankenspielen einen Riegel vor, "wir brauchen die Punkte. Schließlich wollen wir wieder Meister werden!"

Trotz genähter Platzwunde noch sieben Treffer im Hinspiel: Nikola Karabatic.
Klicken Sie zum Vergrößern! Trotz genähter Platzwunde noch sieben Treffer im Hinspiel: Nikola Karabatic.
Selbst ein Punktgewinn der Ostwestfalen am Dienstag käme einer Sensation gleich. Denn nicht nur die Tabellenpositionen sprechen Bände, sondern auch die Statistik. Und die weist für den THW Kiel erst einen verlorenen Heim-Punkt gegen den TuS N-Lübbecke auf. Am 10.09.1978 trennte man sich in der damaligen Ostseehalle mit 14:14 - seither gewannen die Kieler 13 Heimspiele gegen den TuS in Folge. Und auch die letzte Auswärtsniederlage liegt schon ein wenig länger zurück: am 7.9.2002 verloren die Kieler in Nettelstedt mit 22:24 (siehe auch Spielbericht und Gegnerdaten TuS N-Lübbecke). Keine Probleme gab es im Hinspiel: Mit 42:25 fuhr der THW einen nie gefährdeten Kantersieg ein, bei dem allerdings einer für besonderes Aufsehen sorgte - Nikola Karabatic. Sein erster Einsatz nach einer längeren Verletzungspause wird vielen Handballfans im Gedächtnis bleiben: Bei seinem ersten Ballkontakt zog sich das Kieler Rückraum-Ass eine stark blutende Wunde an der Augenbraue zu, die im nahe gelegenen Krankenhaus genäht wurde. 16 Minuten nach seinem erneuten Ausfall betrat Karabatic wieder das Feld und erzielte noch sieben Tore ...

Nikola Karabatic ist momentan auch wieder das Sorgenkind der Kieler, musste er gegen Barcelona doch nach einer guten Viertelstunde verletzt auf der Bank Platz nehmen. Eine Untersuchung am Montag soll Klarheit bringen, wie schwerwiegend diese Verletzung tatsächlich ist. Kräfte schonend spielen, Punkte einsammeln und dann nach Barcelona - auf diese drei Punkte kann man das Programm des THW in den nächsten Tagen zusammen fassen. Auf geht's!

Die Schiedsrichter am Dienstag in der Sparkassen-Arena-Kiel sind Martin Harms und Jörg Mahlich (Magdeburg/Stendal).

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert.

 

Update vom 07.04.2008:

Noch Tickets erhältlich - Hazl verletzt, Blazicko vor Comeback

Für das Spiel gegen den TuS N-Lübbecke am Dienstag (Anwurf: 20.15 Uhr) sind insgesamt noch rund 80 Karten in allen Kategorien erhältlich. Diese werden an den bekannten Vorverkaufsstellen zum Preis von 13 bis 40 Euro angeboten.

Wie der TuS N-Lübbecke außerdem am Montag bekannt gab, muss der Verein im Spiel beim THW auf Petr Hazl verzichten. Der "Regisseur" der Rothemden erlitt im Duell mit dem TV Großwallstadt eine Wadenzerrung, die einen Einsatz unmöglich macht. Des Weiteren plagten sich Christian Hildebrand (gestauchte Ferse), Artur Siodmiak (Knöchel) und Tim Remer (Knöchel) mit kleineren Verletzungen herum.

Berechtigte Hoffnungen auf ein Comeback dürften sich hingegen die Rekonvaleszenten Nikola Blazicko und Thorir Olafsson machen. "Ein Einsatz von Totti ist wahrscheinlich, bei Nikola werde ich mich kurzfristig entscheiden", sagt Cheftrainer Zlatko Feric. Blazicko selbst brennt auf sein Comeback. "Ich bin bereit und fühle mich immer besser", so Blazicko. Olafsson und Blazicko könnten im letzten Saisondrittel noch eine wichtige Rolle im Kampf um den Klassenerhalt spielen, wie es in einer Pressemitteilung des TuS hieß.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 08.04.2008:

THW will gegen N/Lübbecke an die Spitze stürmen

Aufatmen beim Meister: Karabatic erlitt nur eine Bänderdehnung
Kiel - Zwischenstopp in der Handball-Bundesliga: Gut 48 Stunden nach dem triumphalen 41:31-Sieg bei den Champions über den FC Barcelona misst der THW Kiel seine Kräfte heute Abend mit TuS N/Lübbecke. Anwurf gegen den Tabellen-15. ist um 20.15 Uhr in der Sparkassen-Arena.

Zwar kostete die Gala gegen die Katalanen viel Kraft, dennoch reisen die Ostwestfalen als krasser Außenseiter bei den "Zebras" an. Spätestens seit der 26:27-Heimniederlage vom Wochenende gegen Großwallstadt schwebt das Team von Trainer Zlatko Feric in höchster Abstiegsgefahr. Gastgeber Kiel würde dagegen bei einem Sieg in der Tabelle wieder an Flensburg vorbei auf Platz eins ziehen. "Den Titelkampf behalten wir natürlich im Auge", sagt Manager Uwe Schwenker, "deswegen sollten wir auch gewinnen, hoffen aber, den einen oder anderen Spieler für das Rückspiel in Barcelona schonen zu können."

Für Nikola Karabatic dürfte die Bank heute Abend zum Stammplatz werden. Nach fünf Toren gegen Barca humpelte humpelte der THW-Star am Sonntag nach 15 Minuten mit einer Fußverletzung an die Seitenlinie. Später trat der 23-Jährige noch zu einem Siebenmeter an, ansonsten blieb er Zuschauer bei der Zauberstunde seiner THW-Kollegen. Gestern Morgen brachte eine Kernspin-Tomographie Licht in das Rätsel seiner Verletzung. Nikola habe Glück im Unglück gehabt, erläuterte Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker. "Es wurde kein Bänderschaden oder sonst eine schwerwiegende Verletzung nachgewiesen." Karabatic habe sich lediglich eine Überdehnung im linken Sprunggelenk zugezogen. "Wir sind guter Hoffnung, dass er in Barcelona wieder spielen kann." Soll heißen: Die Zwangspause für Nikola Karabatic verlängert sich heute Abend um weitere 60 Minuten.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 08.04.2007)

User-Tipp:

THW Kiel - TuS N-Lübbecke:
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