Dem THW Kiel ist keine Pause vergönnt: Auch wenn der tolle
41:31-Erfolg gegen Barcelona gerade
einmal knapp 48 Stunden her sein wird, ist die Zebra-Herde am Dienstag Abend erneut gefordert. Zu Gast
ist ab 20.15 Uhr der TuS N-Lübbecke - es geht also um wichtige Bundesliga-Punkte und
Selbstbewusstsein, das der THW mit auf die Reise in die Hölle "Palau Blaugrana" in Barcelona
nehmen kann. Eines ist sicher: Unterschätzen darf man die Gäste aus Ostwestfalen keineswegs, kämpfen sie
doch einmal mehr um ihre Existenz.
Trotz einer bisher enttäuschenden Saison ist Interimstrainer Zlatko Feric
verhalten optimistisch, den Klassenerhalt doch noch zu erreichen.
Dennoch: Jahr für Jahr wird es enger für den TuS N-Lübbecke im Kampf
um den Verbleib in der TOYOTA-Handball-Bundesliga, zuletzt musste
man sogar in die Relegation, wo man sich mit zwei knappen Erfolgen
gegen den TSV Bayer Dormagen durchsetzen konnte. Ein Erfolg,
der teuer erkauft war. "Ohne Relegation würde unsere Mannschaft
ganz anders aussehen", sagte der damalige Manager Zlatko Feric,
der sich damals bereits mit drei namhaften Verstärkungen einig
war. "Aber sie mussten sich am 2. Juni entscheiden. Und wir
wussten erst am 13. Juni, in welcher Klasse wir spielen
werden." Als er Verträge anbieten konnte, sei der "Markt
ausgesaugt" gewesen.
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Goalgetter: Sergo Datukashvili.
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Dabei hätte Feric gleich neun
Abgänge kompensieren müssen. Am schwersten wog dabei wohl der Weggang
von Nationalspieler Rolf Hermann, den es zum TBV Lemgo zog.
Auch der Wechsel von Spielmacher Stian Tönnesen zum SC Magdeburg
machte die Saisonplanung nicht unbedingt einfacher. Neun Abgänge - neun Zugänge.
Zahlenmäßig hat man die Hausaufgaben vor der Saison in Lübbecke
gemacht. Aus Serbien, Kroatien, Italien, Georgien und Deutschland kamen die Mannen,
die Feric auf seiner Suchtour durch Europa entdeckt hat. Besonders eingeschlagen hat
der Halblinke Sergo Datukashvili, der mit bisher 125/2 Toren erfolgreichster
Werfer seines Teams ist, das den zweitschlechtesten Angriff der Liga stellt. Routine sollten in die
junge Lübbecker Mannschaft der 27-jährige Dusan Tomic von Pallamano Triest
und der 30-jährige Torwart Nikola Blazicko, er kam von Paris
Handball, bringen, doch eine schwere Knie-Verletzung Blazickos
durchkreuzte auch diese Pläne. Das Ziel "möglichst schneller Klassenerhalt" geriet somit
schon früh ein wenig außer Sichtweite.
Denn der TuS N-Lübbecke steckt wieder mittendrin im Abstiegskampf - und
das ohne Trainer Velimir Kljaic. Der als "harter Hund" bekannter Trainer
hatte schon im Oktober seinen Rücktritt angeboten. Er würde sich
schämen, als Trainer für dieses Team verantwortlich zu sein,
hatte Kljaic immer wieder betont. Doch der Vorstand lehnte
sein Ansinnen ab. Nach der demoralisierenden 24:30-Heimniederlage
im Abstiegsduell gegen die HSG Wetzlar Ende Februar, die gleichbedeutend
mit dem Sturz auf den letzten Tabellenplatz war, zog Kljaic dann
doch die Konsequenzen und trat zurück.
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Neuzugang: Petr Hazl
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TuS |
Bis zum Saisonende leitet
Manager Zlatko Feric nun das Training eines Teams, das in der
EM-Pause
den verletzungsgeschwächten
Kader,
den wir Ihnen ansonsten im
Vorbericht zum Hinspiel
schon ausführlich vorstellten, noch einmal mächtig aufstockte.
Ex-Zebra
Dennis Klockmann wechselte aus Melsungen nach Lübbecke,
um die vakante Torhüter-Position zu besetzen.
Klockmann
wird nach seinem Melsungen-Gastspiel am Dienstag bereits zum zweiten Mal in dieser
Spielzeit ein Auswärtsspiel in seiner ehemaligen "Heim-Halle" Sparkassen-Arena-Kiel
bestreiten. Kurz nach
Klockmanns Wechsel nach Ostwestfalen folgte
Mittelmann Petr Hazl seinem Beispiel, aus Hamburg kam kurz darauf Rückraumspieler
Michal Jurecki, von Pfadi Winterthur zog es Kreisläufer Artur Siodmiak zum TuS, aus Wetzlar kam
Rechtsaußen Christian Hildebrand (siehe auch
Gegnerkader TuS N-Lübbecke).
Und diese "runderneuerte Truppe" von
Interimscoach Feric kann erste Erfolge vorweisen. So meldeten
sich die Lübbecker mit der besten Angriffsleistung der Saison beim 38:33 gegen
die favorisierten Melsunger zurück im Rennen um den Klassenerhalt,
verließen durch diesen Erfolg wieder die Abstiegsränge. Zuletzt
holten die Ostwestfalen in Essen sogar ihren ersten Auswärtspunkt
der aktuellen Spielzeit, behaupteten damit den hauchdünnen Ein-Punkt-Vorsprung
auf den Relegationsplatz 16 - diesen hätte der TuS am vergangenen Wochenende
ausbauen können, doch gegen Großwallstadt setzte es eine ebenso ärgerliche wie
knappe 26:27 (14:12)-Heimniederlage (siehe auch Gegnerkurve TuS N-Lübbecke und
Tabelle). "Ich bin sehr optimistisch, dass wir das
Ziel Klassenerhalt noch erreichen", sagt Feric trotz der bedrohlichen
Lage, "wir haben es selbst wieder in der Hand!"
Dementsprechend motiviert werden die Lübbecker am Dienstag auch auf die Platte gehen. Sie wissen: Der
THW wird nach dem schweren Champions-League-Spiel gegen Barcelona vom Sonntag
ein wenig mit der Müdigkeit zu kämpfen haben. Vielleicht hofft man bei den Gästen
aber auch auf eine Zebra-Herde, die mit dem Kopf schon längst in Richtung Barcelona
abgeflogen ist. "Wir konzentrieren uns immer auf das nächste Spiel - und das ist eben das gegen
Lübbecke", schiebt Kapitän Stefan Lövgren diesen Gedankenspielen
einen Riegel vor, "wir brauchen die Punkte. Schließlich wollen wir wieder Meister werden!"
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Trotz genähter Platzwunde noch sieben Treffer im Hinspiel: Nikola Karabatic.
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Gitta Wieberneit |
Selbst ein Punktgewinn der Ostwestfalen am Dienstag käme einer Sensation gleich. Denn nicht
nur die Tabellenpositionen sprechen Bände, sondern auch die Statistik. Und die weist für den
THW Kiel erst einen verlorenen Heim-Punkt gegen den TuS N-Lübbecke auf. Am 10.09.1978
trennte man sich in der damaligen Ostseehalle mit 14:14 - seither gewannen die Kieler 13 Heimspiele
gegen den TuS in Folge. Und auch die letzte Auswärtsniederlage liegt schon ein wenig länger
zurück: am 7.9.2002 verloren die Kieler in Nettelstedt mit 22:24 (siehe auch
Spielbericht und
Gegnerdaten TuS N-Lübbecke). Keine
Probleme gab es im
Hinspiel: Mit 42:25 fuhr der THW einen nie gefährdeten
Kantersieg ein, bei dem allerdings einer für besonderes Aufsehen sorgte -
Nikola Karabatic.
Sein erster Einsatz nach einer längeren Verletzungspause wird vielen Handballfans im Gedächtnis bleiben:
Bei seinem ersten Ballkontakt zog sich das Kieler Rückraum-Ass eine stark blutende Wunde an der Augenbraue zu,
die im nahe gelegenen Krankenhaus genäht wurde. 16 Minuten nach seinem erneuten Ausfall
betrat
Karabatic wieder das Feld und erzielte noch sieben Tore ...
Nikola Karabatic ist momentan auch wieder das Sorgenkind der Kieler, musste
er gegen Barcelona doch nach einer guten Viertelstunde verletzt auf der Bank Platz nehmen. Eine
Untersuchung am Montag soll Klarheit bringen, wie schwerwiegend diese Verletzung tatsächlich ist.
Kräfte schonend spielen,
Punkte einsammeln und dann nach Barcelona - auf diese drei Punkte kann man das Programm des THW
in den nächsten Tagen zusammen fassen. Auf geht's!
Die Schiedsrichter am Dienstag in der Sparkassen-Arena-Kiel sind
Martin Harms und Jörg Mahlich
(Magdeburg/Stendal).
(Christian Robohm)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert.
Update vom 07.04.2008:
Noch Tickets erhältlich - Hazl verletzt, Blazicko vor Comeback
Für das Spiel gegen den TuS N-Lübbecke am Dienstag (Anwurf: 20.15 Uhr) sind
insgesamt noch rund 80 Karten in allen Kategorien erhältlich. Diese werden
an den bekannten Vorverkaufsstellen zum Preis von 13 bis 40 Euro angeboten.
Wie der TuS N-Lübbecke außerdem am Montag bekannt gab,
muss der Verein im Spiel beim THW auf Petr Hazl verzichten. Der
"Regisseur" der Rothemden erlitt im Duell mit dem TV Großwallstadt
eine Wadenzerrung, die einen Einsatz unmöglich macht. Des
Weiteren plagten sich Christian Hildebrand (gestauchte Ferse),
Artur Siodmiak (Knöchel) und Tim Remer (Knöchel) mit
kleineren Verletzungen herum.
Berechtigte Hoffnungen auf ein Comeback dürften sich hingegen
die Rekonvaleszenten Nikola Blazicko und Thorir Olafsson machen.
"Ein Einsatz von Totti ist wahrscheinlich, bei Nikola werde ich
mich kurzfristig entscheiden", sagt Cheftrainer Zlatko Feric.
Blazicko selbst brennt auf sein Comeback. "Ich bin bereit
und fühle mich immer besser", so Blazicko. Olafsson und
Blazicko könnten im letzten Saisondrittel noch eine wichtige
Rolle im Kampf um den Klassenerhalt spielen, wie es in einer Pressemitteilung des TuS hieß.
Aus den Kieler Nachrichten vom 08.04.2008:
THW will gegen N/Lübbecke an die Spitze stürmen
Aufatmen beim Meister: Karabatic erlitt nur eine Bänderdehnung
Kiel - Zwischenstopp in der Handball-Bundesliga: Gut 48
Stunden nach dem triumphalen 41:31-Sieg bei den Champions
über den FC Barcelona misst der THW Kiel seine Kräfte heute Abend mit TuS
N/Lübbecke. Anwurf gegen den Tabellen-15. ist um 20.15
Uhr in der Sparkassen-Arena.
Zwar kostete die Gala gegen die Katalanen viel Kraft, dennoch
reisen die Ostwestfalen als krasser Außenseiter bei
den "Zebras" an. Spätestens seit der 26:27-Heimniederlage
vom Wochenende gegen Großwallstadt schwebt das
Team von Trainer Zlatko Feric in höchster Abstiegsgefahr.
Gastgeber Kiel würde dagegen bei einem Sieg in der Tabelle
wieder an Flensburg vorbei auf Platz eins ziehen.
"Den Titelkampf behalten wir natürlich im Auge", sagt Manager
Uwe Schwenker, "deswegen
sollten wir auch gewinnen, hoffen aber, den einen
oder anderen Spieler für das Rückspiel in Barcelona schonen
zu können."
Für Nikola Karabatic dürfte die Bank heute Abend zum
Stammplatz werden. Nach fünf Toren gegen Barca humpelte humpelte
der THW-Star am Sonntag nach 15 Minuten mit einer
Fußverletzung an die Seitenlinie. Später trat der 23-Jährige
noch zu einem Siebenmeter an, ansonsten blieb er Zuschauer
bei der Zauberstunde seiner THW-Kollegen. Gestern
Morgen brachte eine Kernspin-Tomographie Licht
in das Rätsel seiner Verletzung. Nikola habe Glück im
Unglück gehabt, erläuterte
Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker. "Es wurde kein
Bänderschaden oder sonst eine
schwerwiegende Verletzung nachgewiesen." Karabatic
habe sich lediglich eine Überdehnung im linken
Sprunggelenk zugezogen. "Wir sind guter Hoffnung,
dass er in Barcelona wieder spielen kann." Soll heißen:
Die Zwangspause für Nikola Karabatic verlängert sich
heute Abend um weitere 60 Minuten.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 08.04.2007)
THW Kiel - TuS N-Lübbecke:
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