22./23.08.2008 - Letzte Aktualisierung: 23.08.2008 | Vorbereitung |
Update #1 | KN-Bericht und Spielbericht ergänzt ... |
Filip Jicha in der Abwehr.
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Werner Lange |
Der THW-Kreis nach der Pause.
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Werner Lange |
Den besseren Start in die zweite Halbzeit erwischte wieder Post Schwerin, konnte auf 18:23 verkürzen. Eine Initialzündung offenbar, was die Aggressivität der Gastgeber anging. Ein ums andere Mal schienen die den Freundschaftsspielcharakter zu vergessen und wurden dabei auch nicht vom Unparteiischen-Gespann gestört. Angestachelt von den Zuschauern, die sich offenbar in das Jahr 2002 zurück versetzt fühlten, wurde die Partie hitziger - cool blieb dabei allein der THW Kiel. Mit viel Druck aus dem Rückraum hielten die Zebras den Zweitligisten auf Distanz, wenngleich die Kräfte bei den Kielern nun deutlicher zu schwinden schienen. Doch hinter einer gewohnt sicheren 6-0-Abwehr stand Palicka, der nach einer seiner zahlreichen Paraden Lövgren per Tempogegenstoß auf die Reise zum 28:20 (40.) schickte - die Zebras waren wieder auf Kurs und verließen diesen nicht mehr.
Shakehands nach dem Schlusspfiff.
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Werner Lange |
Am Ende freute sich der THW über einen verdienten Erfolg in Schwerin - und auf die kommende Woche, wenn sich die Zebras gleich zweimal den eigenen Fans präsentieren. Am kommenden Mittwoch können sich die Fans in Kiel auf ihren THW freuen, denn einen Tag vor dem "Unser Norden"-Cup 2008 mit Spielen gegen die dänischen Clubs KIF Kolding und Viborg HK (siehe Vorbericht) lädt THW-Trainer Alfred Gislason von 17 bis 19 Uhr seine Mannen zum öffentlichen Training in die Sparkassen-Arena-Kiel (siehe Extra-Bericht).
(Christian Robohm)
Aus den Kieler Nachrichten vom 23.08.2008:
"Wir wollen unseren Part dazu beitragen, dass die Fans einen tollen Handballabend erleben", hatte Post-Trainer Norbert Henke die eigenen Ziele bescheiden formuliert. Seine Spieler gaben sich alle Mühe, am Ende bestaunten die rund 1500 Fans aber nicht nur den 42:31 (22:14)-Gästesieg, sondern auch manchen Handball-Leckerbissen, fast ausschließlich von den personell erneut stark dezimierten "Zebras" zelebriert.
Für Kiels isländischen Trainer war die Handball-Sonne schon am Nachmittag aufgegangen. Alfred Gislason betrat die Sport- und Kongresshalle mit einem strahlenden Lachen. Islands Handballer hatten den Sprung ins olympische Handball-Finale geschafft. Ausgerechnet gegen die Franzosen mit Gislasons THW-Leistungsträgern Karabatic und Omeyer. Gesehen hatte der 48-Jährige es nicht, die Überraschung war bei der Busfahrt in Richtung mecklenburgische Hauptstadt geschehen. "Ich habe 60 Minuten aufgeregt am Handy verbracht", so Kiels Coach.
Sein leichtfertig abgegebenes Versprechen an Landsmann Gudjon Valur Sigurdsson (Rhein-Neckar Löwen), bei einem Olympiasieg sofort nach Reykjavik zu fliegen und drei Tage mit der Mannschaft zu feiern, kann der Ex-Nationaltrainer der Nordländer indes nicht einhalten. "Der THW hat eindeutig Vorrang." Aber er wäre jetzt gerne in der isländischen Metropole, schmunzelte Gislason, dort sei Volksfeststimmung. "Ganz Island ist aus dem Häuschen." Kein Wunder, nur zwei olympische Silbermedaillen, eine im Weitsprung, eine im Judo, stehen bisher in den Annalen der Sportgeschichte des Inselreiches.
Beim Schweriner Zweitligisten legten die Gislason-Mannen mit nur sechs gesunden Feldspielern jeweils zu Beginn beider Halbzeiten einen Fehlstart hin. 0:3 hieß es nach drei Minuten, die knapp 1500 Fans trauten ihren Augen nicht, wurden aber schnell in die Realität zurückgeholt, mit 8:1 Toren in Folge stellten die "Zebras" innerhalb von zehn Minuten die wahren Kräfteverhältnisse wieder her. Bei Halbzeit waren die Kieler auf 22:14 enteilt, verschliefen aber auch den Start in die zweite Halbzeit und offenbarten vor allem große Schwächen in der Abwehr. "Wir wollten entschlossener zupacken, haben die guten Vorsätze aber nur kurz eingehalten", sagte Kapitän Stefan Lövgren. So verkürzten die Schweriner in der 44. Minute auf 23:29. Erst die Auszeit von Gislason weckte den Meister und sorgte für den immerhin im Angriff überzeugenden Sieg.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 23.08.2008)
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