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20./21./22.10.2008 - Letzte Aktualisierung: 22.10.2008 DHB-Pokal

DHB-Pokal: Stralsund am Mittwoch zu Gast in Kiel

Noch Tickets im Vorverkauf erhältlich

Update #2 KN-Bericht vom 22.10. und KN-Bericht vom 21.10. ergänzt...

Gegner des THW im DHB-Pokal: Der Stralsunder HV.
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Gerade erst am Sonntag konnten die Zebras mit einem Kraftakt ihren ersten Sieg in Barcelona feiern, da fordern die nationalen Wettbewerbe schon wieder vollste Konzentration. Gleich zweimal trifft der THW Kiel in den nächsten Tagen auf den Bundesliga-Aufsteiger Stralsunder HV. Während es am kommenden Samstag auswärts in Neubrandenburg um Meisterschaftspunkte geht, empfangen die Kieler die Sundstädter am Mittwoch in der dritten Runde des DHB-Pokals. Der Anwurf in der Sparkassen-Arena-Kiel erfolgt um 19.30 Uhr, es sind noch Karten im Vorverkauf zu Preisen zwischen 6,50 Euro und 16,50 Euro erhältlich (siehe Extra-Bericht).
Der griechische Nationalkeeper Konstantinos Tsilimparis hütet seit dieser Spielzeit das Tor in Stralsund.
Der griechische Nationalkeeper Konstantinos Tsilimparis hütet seit dieser Spielzeit das Tor in Stralsund.
Es war schon ein wenig kurios, als Hockey-Olympiasiegerin Heike Lätzsch als Pokal-Glücksfee dem THW ausgerechnet den Stralsunder HV zuloste. Denn die Wege der beiden Bundesligisten sollten sich eh schon drei Tage nach dem anberaumten Pokaltermin erneut kreuzen. Allerdings findet keines der beiden Spiele in der kleinen Stralsunder Vogelsanghalle statt. Für die Ligapartie am 25. Oktober weicht der Aufsteiger in das mehr als 4000 Besucher fassenden Neubrandenburger Jahnsportforum aus (siehe Extra-Bericht). Das Heimrecht für die Pokalpartie am Mittwoch wurde gar an den Rekordpokalsieger abgetreten. "In unserer finanziellen Situation ist es das Beste", sagte Stralsunds Manager Jörg Dombdera gegenüber der Deutschen Presseagentur. Dies kommt natürlich auch dem THW Kiel entgegen, da man erst am Montag aus Barcelona zurückkehrte und so nicht noch zusätzliche Reisestrapazen auf sich nehmen muss. "Dieses Spiel ist aber auch unser kleines Dankeschön an die tollen Fans, die die Mannschaft bislang schon so großartig durch diese Saison getragen haben", sieht Geschäftsführer Uwe Schwenker noch einen weiteren positiven Aspekt am Tausch. Zumal gerade Herbstferien sind und bei günstigen Ticketpreisen viele Schüler endlich einmal die Möglichkeit bekommen, die erfolgreichste Handballmannschaft der letzten Jahre live und hautnah zu erleben.

Der Lette Martins Libergs kam vom einstigen Ligakonkurrenten Dessau.
Der Lette Martins Libergs kam vom einstigen Ligakonkurrenten Dessau.
Die Gäste verzichten also mehr oder weniger freiwillig auf das Heimrecht und schmälern damit ihre Chancen aufs Weiterkommen auf ein Minimum. Aber dem DHB-Pokal werden in Stralsund sowieso nicht die Prioritöten zugeordnet. Denn der Aufsteiger steckt auch bei seinem zweiten Bundesliga-Abenteuer bereits wieder tief im Abstiegssumpf. Dringend benötigte Neuverpflichtungen sind bei den Sundstädtern aber finanziell nicht möglich.

Etwas überraschend war der Aufstieg des Stralsunder HV in der vergangenen Saison schon - sogar für den Verein selbst. Der Favorit auf die Spitzenposition in der Zweiten Bundesliga Nord lautete zweifelsohne Eintracht Hildesheim, doch nachdem die Niedersachsen einen ganz schwachen Saisonstart hinlegten, konnte Stralsund letztlich mit 55:13 Punkten einen Zähler Vorsprung auf den ärgsten Konkurrenten ins Ziel retten. Nachdem man sportlich die Rückkehr in die Bundesliga durch einen 37:32-Erfolg bei den Magdeburger "Youngsters" perfekt machte, hatte man wenige Tage später auch wirtschaftliche Gewissheit: Die Lizenz für die Erstklassigkeit wurde - wenn auch unter Auflagen - Mitte Mai erteilt.

Kreisläufer Petr Hruby wechselte aus Melsungen nach Stralsund.
Kreisläufer Petr Hruby wechselte aus Melsungen nach Stralsund.
Die Finanzen in Stralsund sind dabei ein Kapitel für sich. Bereits im März dieses Jahres trübte der wirtschaftliche Engpass die Euphorie über die Tabellenführung. Ein Liquiditätsloch von rund 200.000 Euro kostete damals Manager Thomas Haack den Job, obwohl dieses noch rechtzeitig gestopft werden konnte. Doch bereits im April fehlten erneut 100.000 Euro, welche in Kooperation mit einer ortsansässigen Brauerei durch die Rettungsaktion "Erste Hilfe für den SHV" aber aufgetrieben werden konnten. T-Shirts, Aufkleber und Bierkästen wurden zu diesem Zweck von den treuen Fans gekauft, der SHV damit ein weiteres Mal gerettet.

Allerdings führte das wirtschaftlich unruhige Fahrwasser auch auf sportlicher Ebene zu personellen Konsequenzen. Kreisläufer Rico Göde gab bereits im Dezember 2007 seinen bevorstehenden Wechsel zu den Berliner Füchsen bekannt. "Ich wollte in einen professionell geführten Verein, bei dem die Rahmenbedingungen stimmen und ich mich auf meinen Sport konzentrieren kann", so der 2,07m-Hüne. Mit dem talentierten Rückraumspieler Torben Ehlers und Torhüter Simon Herold zog es zwei weitere Aufstiegshelden zur Konkurrenz, beide wechselten nach Melsungen. Marios Efstathiades kehrte hingegen aus rein privaten Gründen in seine zypriotische Heimat zurück. Als Neuzugänge konnte mit dem griechischen Nationalkeeper Konstantinos Tsilimparis und dem Bundesliga-erprobten tschechischen Kreisläufer Petr Hruby zumindest adäquater Ersatz gefunden werden. Dank der zusätzlichen Verpflichtung des lettischen Rückraumspielers Martins Libergs vom ehemaligen Ligakonkurrenten Dessau konnte die Auswahlspieler-Quote in Stralsund sogar noch weiter gesteigert werden: Neun von siebzehn Akteuren aus dem aktuellen Kader haben bereits Länderspielerfahrung gesammelt.

Top-Scorer der vergangenen Zweitligasaison: Der kroatische Linksaußen Ivan Nincevic.
Top-Scorer der vergangenen Zweitligasaison: Der kroatische Linksaußen Ivan Nincevic.
Dennoch konnte von einer zwingend erforderlichen und von Aufstiegstrainer Holger Schneider geforderten deutlichen Verstärkung des Kaders nicht die Rede sein. Dies war sicherlich auch einer der Hauptgründe für den Paukenschlag am 6. Juni. Nur wenige Wochen nach dem realisierten Aufstieg beendeten der Stralsunder HV und Holger Schneider "in beiderseitigem Einvernehmen" ihre Zusammenarbeit. In Fankreisen war hingegen die Rede davon, dass der Übungsleiter aufgrund von "Perspektivlosigkeit" das Handtuch warf. Als neuer Mann an der Seitenlinie wurde nur wenige Tage später der Tscheche Zdenek Vanek bekannt gegeben. Der einstige Spielmacher kann zwar dank des Mini-Etats von 1,2 Millionen Euro ebenfalls keine namhaften Verstärkungen mehr erwarten, traut seiner Mannschaft aber durchaus den Klassenerhalt zu. Personell sei sein Team definitiv stärker besetzt als beim ersten Stralsunder Bundesliga-Abenteuer 2003/04. Vanek spricht aus Erfahrung, war er zu der Zeit doch noch selbst als Mittelmann bei den Sundstädtern aktiv, als man mit 18:50 Punkten als Schlusslicht den sofortigen Wiederabstieg hinnehmen musste. Ganz so aussichtslos war die Lage aber auch damals nicht, denn so fehlte am letzten Spieltag beim 27:27-Unentschieden gegen Wetzlar gar nur ein Treffer, um sich noch in die Relegation zu retten.

Dass der Ligaverbleib allerdings auch diesmal wieder sehr schwierig werden dürfte, musste der Stralsunder HV in den ersten Partien leidvoll erleben. Ohne den anfangs verletzten Top-Torschützen, den kroatischen Linksaußen Ivan Nincevic, setzte es mehr als empfindliche Niederlagen gegen Nordhorn (22:37), in Göppingen (27:46) und in Flensburg (28:40). Doch nach den ersten Erfolgserlebnissen, einem hart erkämpften 30:29-Erfolg im Pokal in Emsdetten und dem 29:27-Heimsieg in der Liga gegen HBW Balingen-Weilstetten, wittert man am Tor zur Insel Rügen wieder Morgenluft (siehe auch Kurve Stralsund).

In Kiel erwartet den Aufsteiger im Pokal allerdings eine wohl zu hohe Hürde. Die einzigen beiden Pflichtspielduelle mit dem THW wurden in der Saison 2003/04 verloren. In der Ostseehalle setzte es ein deutliches 36:22 für den späteren Vizemeister, in der Vogelsanghalle von Stralsund gewann der THW mit 35:31 (siehe auch Gegnerdaten Stralsund).

Die Schiedsrichter am Mittwoch sind Nils Blümel und Frank Loppaschewski (Berlin).

Die komplette Pokal-Übersicht finden Sie unter DHB-Pokal, 3. Runde.

(Sascha Krokowski)

 


Aus den Kieler Nachrichten vom 21.10.2008:

Stralsunder HV hat Sorgen

Stralsund - Den Handball-Bundesligisten Stralsunder HV plagen vor dem Pokal-Spiel morgen (19.30 Uhr) beim THW Kiel personelle Sorgen. Petr Hruby, dem seit Wochen Knieprobleme zu schaffen machen, fährt heute zu weiteren Untersuchungen nach Minden. "Ich gehe davon aus, dass er uns nicht zur Verfügung stehen wird", sagte SHV-Trainer Zdenek Vanek, der zudem auf Christian Schwarz und Sven Präkels verzichten muss.

(aus den Kieler Nachrichten vom 21.10.2008)

 


Aus den Kieler Nachrichten vom 22.10.2008:

Heute gegen Stralsund

Bis gestern waren rund 4500 Karten für den ersten Teil der "Stralsunder Woche" heute Abend verkauft. "Gerade jetzt ist es wichtig, Reisestrapazen zu sparen", so Schwenker. Schon am Sonnabend, dann auswärts, muss der THW in der Bundesliga erneut gegen den SHV antreten.

(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 22.10.2008)

 


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