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15./17.12.2008 - Letzte Aktualisierung: 17.12.2008 DHB-Pokal

DHB-Pokal: Göppingen am Mittwoch zu Gast in Kiel

Noch Tickets im Vorverkauf erhältlich

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Gegner des THW im DHB-Pokal: Frisch Auf Göppingen.
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Ein harter Brocken wartet am kommenden Mittwoch im Achtelfinale des DHB-Pokals auf die Kieler: Mit Frisch Auf Göppingen empfangen sie das Überraschungsteam dieser Saison. Anwurf in der Sparkassen-Arena ist um 20.15 Uhr, hbl.tv überträgt das Spiel. Aber Sie haben auch die Chance, live dabei zu sein, denn es gibt noch Tickets in allen Kategorien zwischen je 7,50 und 28 Euro (siehe Extra-Bericht).
"Bisher sind für das Spiel 6.000 Karten verkauft worden", hofft Uwe Schwenker auf noch größere Unterstützung der Fans für die Zebras. "Das wird ein gahz hartes Spiel am Mittwoch, wir brauchen die Hilfe der Zuschauer", weiß der THW-Geschäftsführer um die Stärke der Süddeutschen. Denn wenn man die positiven Überraschungen dieser Spielzeit aufzählt, wird Frisch Auf Göppingen wohl immer zu den erstgenannten Vereinen gehören. Denn nach einem blitzsauberen Start und vier zum Teil klaren Erfolgen stand der Traditionsverein von Trainer-Fuchs Velimir Petkovic urplötzlich an der Spitze der Tabelle. Eine Momentaufnahme, die inzwischen zwar wieder revidiert werden musste, dennoch setzte FAG mit dem bisher ausgezeichneten Abschneiden in dieser Spielzeit nicht nur ein Ausrufezeichen in der von Krisen gebeutelten TOYOTA Handball-Bundesliga: Göppingen behauptet sich im oberen Drittel der Tabelle.

Trainer-Fuchs Velimir Petkovic hat erneut eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt.
Klicken Sie zum Vergrößern! Trainer-Fuchs Velimir Petkovic hat erneut eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt.
Einen unnötigen Ausrutscher erlaubte sich der Altmeister dabei eigentlich nur gegen die hinter ihm platzierten Füchse aus Berlin. Ansonsten holte Frisch Auf Punkt um Punkt - lediglich gegen die Topteams der Liga und die vor der Saison hoch eingeschätzten Löwen aus Mannheim ließ FAG Federn. Ein Remis gegen die Löwen, das vermeidbare 23:27 gegen die Füchse nach deutlicher Halbzeitführung sowie die Auswärts-Niederlagen bei den Topteams in Hamburg, Magdeburg, Lemgo und Flensburg: Mehr ließen die Göppinger in dieser Spielzeit noch nicht zu (siehe auch Kurve Göppingen). "Ich will nicht euphorisch werden, ich habe nur die Hoffnung, dass wir besser als letztes Jahr abschneiden", trat Petkovic zwar schon früh auf die Euphoriebremse, steckte aber gleichzeitig ein neues Ziel für diese Saison fest. Vor der Spielzeit hatte man noch Platz acht in der TOYOTA Handball-Bundesliga anvisiert - nun schnuppern die Göppinger als Tabellen-Sechster sogar an den Europapokalplätzen, und FAG kann mit dem Pfund wuchern, in der Rückrunde mit Heimspielen die Spitzenklubs noch ordentlich zu ärgern.

Doch anders als geplant, wird Göppingen auch in der Rückrunde nicht wieder auf die heiße Atmosphäre der von den Fans "Hölle Süd" getauften Hohenstaufenhalle zurückgreifen können. Die sollte an sich bis zum Jahresende zur modernen "EWS-Arena" ausgebaut werden - und eigentlich Anfang März den Göppingern wieder als Heimspielort zur Verfügung stehen. Doch der Ausbau verzögerte sich mehr als einmal - nun soll die Halle erst im Sommer 2009 in Betrieb gehen. Für FAG bedeutete dies, in der aktuellen Saison nicht ein Spiel auf heimischem Terrain austragen zu können. Ein Unding, waren mit dem Umzug in die Stuttgarter Porsche-Arena doch immense Kosten und viel Geduld der Fans verbunden. Besonders prekär: Ausgerechnet für die Rückspiele gegen Lemgo und Kiel ist in Stuttgart keine der großen Hallen frei. "Dass ausgerechnet diese beiden Gegner der Austragung auf dem Göppinger Marktplatz zustimmen, ist nicht vorstellbar", beschwerte man sich in einer Pressemeldung über die Bauverzögerung und die mangelnde Kommunikation zwischen den Bauträgern und dem Handballklub.

Dienstältester Göppinger und bester FAG-Bundesliga-Torschütze: Dragos Oprea.
Klicken Sie zum Vergrößern! Dienstältester Göppinger und bester FAG-Bundesliga-Torschütze: Dragos Oprea.
Während es im - nicht vom Verein zu verantwortenden - Umfeld also hakt, überrascht die rasante sportliche Entwicklung des Göppinger Teams auch die sogenannten Handball-Experten. Schließlich hatte Frisch Auf doch vor der Saison mit dem Torhüter-Titan Martin Galia seine wohl schillerndste Spielerpersönlichkeit nach einem langen- Transferpoker, in dem die Süddeutschen zunächst die irre Summe von einer Million Euro als Ablöse forderten, an den TBV Lemgo abgeben müssen. Da mit Michal Shejbal (zum inzwischen insolventen TuSEM Essen) auch der etatmäßige zweite Torhüter den Verein verließ, musste sich Petkovic auf die Suche nach einem neuen Gespann zwischen den Pfosten machen. Von Absteiger Wilhelmshaven kam der polnische Nationaltorhüter Adam Weiner, aus Slowenien wechselte Enid Tahirovic nach Göppingen - ein doppelter Glücksgriff. Mit durchschnittlich 40 Prozent gehaltener Bälle steht Tahirovic auf Platz sechs der Bundesliga-Torhüter-Statistik, Kollege Weiner ist immer dann zur Stelle, wenn die etatmäßige Nummer eins im Tor eine Pause braucht (siehe auch Gegnerkader Göppingen).

Auch der rechte Rückraumspieler Rars Jurca, der von den schweizer Kadetten aus Schaffhausen kam, hat sich gut in das funktionierende System aus alten Hasen und jungen Talenten integriert, in dem Linksaußen Dragos Oprea als dienstältester Göppinger mit bisher 74 erzielten Toren erfolgreichster Bundesliga-Torschütze ist. Ein Beleg für die gute Nachwuchsarbeit der Göppinger war zuletzt das Länderspiel-Debüt von Kreisläufer Manuel Späth. Heiner Brand lobte nach dessen zwei Toren gegen Island den 23-jähigen 2,02-Meter-Riesen: "Manuel Späth hatte ein paar schöne Szenen, er ist ein Mann mit Perspektive."

THW-Trainer Alfred Gislason erwartet einen "starken Deckungsverband".
Klicken Sie zum Vergrößern! THW-Trainer Alfred Gislason erwartet einen "starken Deckungsverband".
Knapp 18 Jahre liegen seit der letzten Heim-Niederlage des THW Kiel im DHB-Pokal und dem Spitzenspiel des Achtelfinales am Mittwoch: Eine unglaubliche Serie von 22 Pokalheimspielen oder 6600 Tagen ohne Verlst in eigener Halle gilt es am Mittwoch zu verteidigen. Es winkt das Viertelfinale, nur noch zwei Spiele sind es bis zum Final Four in der Hamburger ColorLine-Arena. Doch ein leichter Gang wird das Mittwoch Abend für die Zebras nicht. Auch, weil am kommenden Sonnabend das heiße Derby bei der SG Flensburg-Handewitt ansteht. "Unsere volle Konzentration ist auf das Göppingen-Spiel gerichtet", sagt Alfred Gislason. "Göppingen ist eine richtig gute Mannschaft, die überragend in die Saison gestartet ist", mahnt Kiels Trainer zur Vorsicht. Er erwartet einen starken Deckungsverband und gute Einzelspieler. "Die beiden Spiele gegen Göppingen werden sehr hart", glaubt Gislason an einen heißen Kampf: "Göppingen ist sehr gefährlich." Das Positive an dem Göppingen-Doppelpack mit dem Bundesliga-Spiel am 23.12. sei, so Vid Kavticnik, dass man beide Spiele zu Hause absolvieren dürfe. "Das nimmt ein wenig Stress." Natürlich sei das Pokal-Spiel etwas Besonderes. "Wir wollen zum Final Four und möglichst den Pokal wieder mit nach Kiel bringen", steckt sich der Kieler Rechtsaußen ein großes Ziel. "Beide Spiele gegen Göppingen sind immens wichtig", findet auch Filip Jicha - in der Bundesliga brauche man jeden Punkt. "Und im Pokal wollen wir natürlich auch weiterkommen."

Jaliesky Garcia gehört zu den Routniers des kommenden THW-Gegners.
Klicken Sie zum Vergrößern! Jaliesky Garcia gehört zu den Routniers des kommenden THW-Gegners.
Für das Spiel am Mittwoch qualifizierte sich Göppingen mit Siegen beim TV 05/07 Hüttenberg und bei der HG Oftersheim-Schwetzingen. Bisher trafen der THW und der elfmalige Meister aus Süddeutschland im Pokal zweimal aufeinander - beide Male konnten die Kieler diese Partie für sich entscheiden. 1986 gewannen die Schleswig-Holsteiner in Göppingen mit 29:28 nach Verlängerung. Und auch 2005 siegten die Zebras im Final-Four-Halbfinale hauchdünn mit 31:30, wobei Johan Pettersson seine Farben mit elf Toren in Richtung Finale warf. Insgesamt gab es bisher 40 Begegnungen zwischen den Traditionsteams, der THW führt in der Statistik mit 29 Erfolgen bei zwei Unentschieden und neun Niederlagen. Das letzte Mal verloren die Zebras am 06.10.2004 mit 30:31 gegen Göppingen - allerdings auswärts (siehe auch Gegnerdaten Göppingen).

Schiedsrichter der Partie am Mittwoch sind Hagen Becker und Axel Hack (Halberstadt).

Die komplette Pokal-Übersicht finden Sie unter DHB-Pokal, 4. Runde.

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch den Vorbericht der Kieler Nachrichten.

 


Aus den Kieler Nachrichten vom 17.12.2008:

Pokal-Los THW wie eine Strafe Gottes

"Zebras" im Achtelfinale gegen Göppingen
Kiel - Heimspiele im DHB-Pokal finden ungefähr so oft statt wie Sex in einer eingeschlafenen Ehe - so zwei- bis dreimal pro Jahr. Das relativiert den Superrekord von Handballmeister THW Kiel. Die "Zebras" sind nämlich in der Kategorie Pokal-Heimsiege seit 6600 Tagen oder im 18. Jahr ungeschlagen. FA Göppingen macht sich heute ans Werk, die heile THW-Welt im Achtelfinale zum Einsturz zu bringen. Anwurf ist um 20.15 Uhr in der Sparkassen-Arena.

Lange Zeit hatten die Kieler schwer an ihrem letzten Pokal-Heimdesaster zu schlucken. Am 6. Februar 1991 kamen Wislander, Krieter, Schwenker und Co. beim 15:25 (Halbzeit: 3:10) gegen Essen gewaltig unter die Räder. Dieser Schock hatte nachhaltige Wirkungen - siehe Rekordbilanz. Torjäger Uwe Schwenker, damals Nationalspieler und "Zebra"- Linksaußen, brachte es selbst nur auf einen verwandelten Siebenmeter. "Ich kann mich an nichts erinnern", schmunzelt der heute 49-Jährige, der als THW-Manager weit mehr Triumphe feiert.

Das Spiel gegen Göppingen müsse seine Mannschaft sehr ernst nehmen, warnt Schwenker: "Wir wollen unbedingt ins Final Four nach Hamburg, dafür brauchen wir den Sieg über Göppingen, dann fehlt nur noch ein Schritt. Deswegen baue ich auch auf die Hilfe der Zuschauer." 6500 Tickets sind bisher "nur" an Mann und Frau gebracht. Schwenker rechnet trotzdem mit einer fast ausverkauften Halle. "Göppingen ist ein starker Gegner, außerdem kommen endlich jene Fans zum Zug, die nur selten Gelegenheit haben, den THW zu sehen."

Frisch-Auf-Trainer Velimir Petkovic ist dagegen wenig begeistert, heute Abend auf den THW zu treffen. "Da liegen sieben Zweitligisten im Lostopf und dann bekommen wir Kiel in Kiel. Das ist wie eine Strafe Gottes", ärgert sich der engagierte Coach. Nur ein Wunder könne seine Mannschaft in die nächste Runde hieven. Allerdings, so schränkt er ein, "in Punktspielen habe ich sowohl mit Wetzlar als auch mit Göppingen schon für Überraschungen beim THW gesorgt". Das Wunder, so Petkovic, falle heute aber besonders schwer, "weil mit Garcia, Horak und Manojlovic drei wichtige Rückraumspieler verletzt ausfallen".

Velimir Petkovic ist das Stehaufmännchen der Bundesliga-Trainergilde. Der 52-jährige Bosnier kämpfte sechs Jahre in Wetzlar und seit 2004 in Göppingen stets gegen Konkurrenz, die finanziell besser ausgestattet war. So zog er oft Talente heran, um sie später an große Klubs zu verlieren. "Und ich muss immer noch Lust haben, mit jungen Leuten zu arbeiten, mir bleibt keine Wahl", bemerkt er mit ironischem Unterton. Erfolg hat er trotzdem. Auch das aktuelle Göppinger Team ist eine Auswahl ohne große Stars, musste zuletzt sogar seine beiden Spitzentorleute Martin Galia (Lemgo) und Michal Shejbal (Essen) abgeben - und hält mit Platz sechs trotzdem beharrlich Kontakt zur Bundesliga-Spitze. Wie das geht? "Handball ist Mannschaftssport", sagt der FA-Trainer, "das ist der Schwerpunkt unserer Arbeit". Und wie ist ein Sieg Kiel möglich? "Um den THW zu schlagen, musst du richtig gut spielen und Kiel einen schlechten Tag haben. Meistens", so Petkovic, "reicht aber auch das nicht aus".

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 17.12.2008)

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    (Einblendungen um 20.30 Uhr, 21.00 Uhr, 21.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 21.45 Uhr; Nachberichte und Stimmen der Beteiligten um 22 Uhr und am nächsten Morgen; Reporter ist Rudi Dautwitz)
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