09./10./11./12.01.2009 - Letzte Aktualisierung: 12.01.2009 | Nationalmannschaften |
Update #3 | Spielbericht Spanien, KN-Bericht, Spielbericht Argentinien und KN-Bericht zum Portugal-Spiel ergänzt ... |
Nach einem 1:3-Fehlstart, nahmen die Weltmeister zunächst das Heft in die Hand und konnten mit 5:3 in Führung gehen. Dennoch offenbarte die deutsche Mannschaft große Probleme gegen die offensive Abwehr der Portugiesen, die Regisseur Michael Kraus fast vollständig aus dem Spiel nahm. Ein richtiger Spielfluss wollte nicht entstehen, trotzdem reichte es dank einer konzentrierten Abwehrleistung und eines guten Silvio Heinevetters im Tor bis zur Pause zu einer 13:10-Führung für die Mannen von Trainer Heiner Brand.
Doch auch in der zweiten Hälfte lief es noch nicht rund für die deutsche Mannschaft. Die hatte versucht, der portugiesischen Umklammerung durch die Einwechslung von Martin Strobel für Kraus zu entgehen - doch ohne Erfolg. Nach vierzig Minuten führte Portugal, das in Torhüter Hugo Figueiro einen starken Rückhalt hatte, mit 16:15. Doch dank der starken Leistung von Hens und Heinevetter drehte das DHB-Team das Spiel und kam letztlich zu einem sicheren Sieg.
"Das war eine schöne Herausforderung. Wir mussten um den Sieg kämpfen", sagte Bundestrainer Heiner Brand zum drittletzten Test vor der WM in Kroatien, bei der der Titelverteidiger aus Deutschland in der Vorrunde in Varazdin auf Russland, Tunesien, Algerien, Mazedonien und Polen trifft.
Im zweiten Freitag-Spiel schlug Spanien die Auswahl Argentiniens klar mit 37:18 (19:8).
(Christian Robohm)
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Gegen die hart zur Sache gehenden Argentinier lagen die deutschen Farben schnell mit 5:9 im Hintertreffen (18.), ehe das Rückraumduo Glandorf-Hens großen Anteil daran hatte, dass die Mannschaft von Heiner Brand sechs Tore in Folge erzielen konnte. Das 11:9 war ein großer Zwischenschritt auf dem Weg zur Vier-Tore-Halbzeitführung, an der neben der insgesamt starken deutschen Defensive vor allem Torhüter Carsten Lichtlein großen Anteil hatte.
Nach der dritten Zeitstrafe für Abwehrchef Oliver Roggisch (32.) musste sich ausgerechnet das deutsche Herzstück neu sortieren: Weil auch der Angriff nicht aus zum Teil klarsten Chancen Profit schlagen konnte, blieb Argentinien dem Weltmeister stets dicht auf den Fersen. Agustin Vidal, am Ende mit fünf Toren bester Schütze der Südamerikaner, brachte den Außenseiter mit einem Hattrick sogar wieder in Führung. Am Ende aber sorgte Glandorf für die Entscheidung. Überzeugendster Spieler beim Weltmeister war neben dem Nordhorner Glandorf vor allem Lichtlein, der neben 15 Paraden aus dem Spiel heraus auch noch vier Siebenmeter der Südamerikaner entschärfen konnte.
Horst Bredemeier, der Delegationsleiter der deutschen Mannschaft, war zufrieden mit den bisherigen Testauftritten: "Dies waren zwei wichtige Tests für die bevorstehende WM, wie hier Portugal und Argentinien werden in Kroatien unsere Vorrundengegner Tunesien und auch Algerien mit offensiven Abwehrreihen agieren. Wir wissen jetzt, was auf uns wartet und was wir zu tun haben."
Der Turniersieg wird nun am Sonntag um 19 Uhr im Top-Spiel gegen Spanien entschieden. Die Iberer fuhren nach dem 37:18 gegen Argentinien am Sonnabend mit dem 34:20 (16:11) gegen Portugal den zweiten klaren Sieg ein. Das "Endspiel" zwischen Deutschland und Spanien wird live im Internet unter ehftv.com übertragen.
(Christian Robohm)
Bis zum 6:6 zeigte sich die DHB-Auswahl im Vergleich zu den ersten Partien des Turniers verbessert, dann jedoch zogen die Spanier nach einer Abwehrumstellung auf das unbequeme 3-2-1 und in Überzahl auf 10:6 davon. Ein starker Hombrados im Tor der Iberer ließ die deutschen Angreifer zunehmend verzweifeln, lediglich zwei Tore gelangen den Deutschen in den zweiten fünfzehn Minuten vor der Pause. Die Konsequenz: Bereits zur Halbzeit lag Spanien beinahe uneinholbar mit 15:8 in Führung.
Die Hausherren bestimmten auch in der zweiten Halbzeit das Geschehen, während das DHB-Team nach Jansens Hinausstellung und dem Ausscheiden von Spielmacher Michael Kraus mit einer Wadenverletzung zunehmend ungeordnet agierte. Beim 24:13 durch Romero führte Spanien erstmals mit elf Toren - ein Vorsprung, den sich die Gastgeber bis zum Ende nicht mehr nehmen ließen.
"Wir haben über 45 Minuten das beste Spiel bei diesem Turnier gezeigt. Aber in der ersten Halbzeit kam durch die vielen Zeitstrafen kein rechter Spielfluss auf, und in der zweiten Halbzeit machte unsere miserable Chancenauswertung ein besseres Ergebnis zunichte", zog Bundestrainer Heiner Brand ein Fazit. Mit zwei Siegen und einer Niederlage beendete das DHB-Team das Vier-Nationen-Turnier auf dem zweiten Platz, ungeschlagener Turniersieger wurde Spanien.
(Christian Robohm)
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Aus den Kieler Nachrichten vom 10.01.2009:
Die DHB-Auswahl musste gegen die nicht für Kroatien qualifizierten, aber aggressiv aufspielenden Südeuropäer einen echten Härtetest bestehen. "Das war eine schöne Herausforderung, wir mussten um den Sieg kämpfen", sagte Bundestrainer Heiner Brand. Hens war mit sechs Treffern bester Werfer für den Weltmeister. In Spanien trifft Deutschland heute noch auf Argentinien (20 Uhr), die Generalprobe für die WM (16. Januar bis 1. Februar) steht zum Turnierabschluss morgen gegen Gastgeber und Ex-Weltmeister Spanien an (19 Uhr).
Im Gegensatz zu den beiden Siegen am vergangenen Wochenende gegen Griechenland waren gestern wieder alle Spieler fit. Regisseur Michael Kraus, der nach sechswöchiger Verletzungspause wegen eines Muskelfaserrisses am Mittwoch im durchwachsenen Abschiedsspiel für Markus Baur ein starkes Comeback gegeben hatte, wechselte sich auf der Mitte mit Martin Strobel ab und hatte wie seine Rückraumkollegen einige Schwierigkeiten gegen die offensive und harte Deckung des Gegners. Geschont wurde nur Torhüter Nummer eins Johannes Bitter, für den sich Magdeburgs Silvio Heinevetter und der Lemgoer Carsten Lichtlein beweisen durften. Gar nicht erst mit im 17-köpfigen Aufgebot für Spanien sind Kreisläufer Manuel Späth (FA Göppingen) und Rückraumspieler Michael Haaß (GWD Minden) dabei. Für Brand ist das aber noch keine Entscheidung in Sachen WM-Nominierung: "Es kann sein, dass die Nominierung für die Weltmeisterschaft ähnlich aussieht. Aber ich möchte mich noch nicht festlegen."
Neben der Kreisläuferposition, wo Jens Tiedtke (Großwallstadt) gegenüber Späth die Nase vorn haben dürfte, scheint eigentlich nur der Kampf um den zweiten Platz im linken Rückraum hinter Pascal Hens unentschieden. Hier spielen noch Lars Kaufmann und Sven-Sören Christophersen um die WM-Teilnahme. Bis eine Stunde vor der technischen Sitzung des Weltverbandes IHF am 16. Januar in Zagreb muss Brand mindestens 15 und höchstens 16 Akteure gemeldet haben. Nach der Vor- beziehungsweise Hauptrunde können jeweils noch zwei Spieler ausgetauscht werden. Diese müssen allerdings dem vor zwei Monaten bekannt gegebenen 28-köpfigen WM-Kader des Deutschen Handball-Bundes (DHB) angehören. Bei der WM warten in der Vorrunde Russland (17. Januar), Tunesien (18. Januar), Algerien (19. Januar), Mazedonien (21. Januar) und Polen (22. Januar).
(Aus den Kieler Nachrichten vom 10.01.2009)
Aus den Kieler Nachrichten vom 12.01.2009:
Der EM-Vierte hatte zuvor beim "Memorial Domingo Barcenas" gegen Portugal (26:21) und Argentinien (25:22) gewonnen und belegte in der Endabrechnung Platz zwei hinter dem ungeschlagenen Gastgeber.
Vor 2300 Zuschauern in der Halle warf Torsten Jansen (4/1) die meisten Tore für die DHB-Auswahl. Der Hamburger sah bereits in der 28. Minute nach einem Foulspiel die Rote Karte durch das spanische Schiedsrichter-Duo Muro/Rodriguez. In der 52. Minute musste auch Oliver Roggisch nach drei vorzeitig Zeitstrafen vom Parkett.
"Schade, das Ergebnis spiegelt nicht die wahre Leistungsstärke wider. In der zweiten Halbzeit haben wir durch eine schwache Chancenauswertung ein besseres Ergebnis vergeben", sagte Bundestrainer Heiner Brand. Kurz vor WM-Beginn muss er um seinen Spielmacher Michael Kraus bangen. Der Lemgoer erlitt in der 32. Minute eine Wadenverletzung und konnte nicht mehr weiter spielen.
Bereits am Mittwoch wird die deutsche Mannschaft zur WM nach Kroatien aufbrechen. Erster Gegner in der Vorrundengruppe C in Varazdin ist am Sonnabend (17.30/RTL) Russland. Die weiteren Kontrahenten sind Tunesien, Algerien, Mazedonien und der WM-Zweite Polen.
Im sechsten und letzten WM-Test präsentierte sich die deutsche Mannschaft engagiert und gegenüber den ersten beiden Turnier-Spielen verbessert. Bis zum 6:6 (17.) war die DHB-Auswahl auf Augenhöhe mit dem Gastgeber. Anschließend nutzte dieser seinen Heimvorteil mit zwei Siebenmetern und einem Gegenstoßtreffer, um gegen die dezimierte deutsche Mannschaft auf 10:6 davonzuziehen. Wie schon in den vorangegangenen Partien hatten die Deutschen auch gestern Probleme mit der offensiven Abwehr des Gegners und schafften zu selten einen konstruktiven Spielaufbau.
Das spanische Schiedsrichter-Gespann Muro/Rodriguez sorgte zudem mit zahlreichen Hinausstellungen für Unordnung im deutschen Team. Während danach Hektik und Unordnung ins deutsche Spiel einzogen, setzte sich Spanien auch dank des starken Torhüters Jose Hombrados bis zur Pause auf 15:8 ab. Auch in den zweiten 30 Minuten fanden die deutschen Spieler kaum Mittel gegen die Offensivwucht der Iberer. Zudem verwarfen die Brand-Schützlinge zu viele Bälle, so dass der Rückstand uneinholbar bis auf 15:26 (52.) anwuchs.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 12.01.2009)
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