Aus den Kieler Nachrichten vom 26.01.2009:

Dies gilt erst recht nach Veröffentlichung seines Statements auf der eigenen Homepage, in dem der Franzose seinem Club, den Fans und vor allem Manager Uwe Schwenker Vorwürfe macht. Karabatic erklärt, dass er bei seiner eigenen Vertragsverlängerung bis zum Sommer 2012 auch von einer Weiterbeschäftigung von Trainer Noka Serdarusic ausgegangen sei. Das habe Schwenker ihm zugesichert. Der 24-Jährige schließt in der Folge seinen vorzeitigen Transfer zu den Rhein-Neckar Löwen, bei denen Serdarusic ab Juli 2009 neuer Trainer sein wird, ausdrücklich nicht aus. Für einen Nicht-Deutschen formulierte der 24-jährige Welthandballer des Jahres diese Zeilen in sehr akkurat verfasstem Deutsch, so als hätte ihm jemand die Feder geführt.

Eine Menge Gesprächsstoff, die noch durch Meldungen über ein angeblich seriöses Vertragsangebot der Löwen für ein THW-Dreier-Paket, Karabatic, Vid Kavticnik und Filip Jicha, angereichert wird. Die Mannheimer seien an allen drei Spielern interessiert, wird kolportiert. Die Gesamt-Transfersumme für das Trio belaufe sich auf insgesamt 3,8 Millionen Euro. Angeblich fehle nur noch die Unterschrift von Kieler Seite.

Uwe Schwenker, der am kommenden Wochenende zu den WM-Finalspielen nach Zagreb einfliegen will, wies diese Gerüchte als unhaltbar zurück, bestätigte aber gegenüber unserer Zeitung, dass er gestern ein Gespräch mit Löwen-Manager Thorsten Storm in Kiel geführt habe. Anwesend war auch Georg Wegner, Rechtsanwalt und THW-Gesellschafter in Personalunion. Beim Treffen mit Storm sei es nicht zu konkreten Ergebnissen gekommen. "Mehr als ein Meinungsaustausch war diese Unterredung nicht", erklärte Wegner. Man werde sich in geraumer Zeit erneut treffen, um weitere Details zu besprechen.

Uwe Schwenker sagte, dass es bei den Verhandlungen ausschließlich um die Spieler Karabatic und Kavticnik gegangen sei. Jicha liege kein Löwen-Angebot vor, betonte Kiels Manager. Darauf habe auch Thorsten Storm ausdrücklich hingewiesen. Das dringende Gespräch mit Nikola Karabatic will Schwenker "natürlich erst nach Beendigung der WM" suchen. "Das mache ich nicht per Telefon, außerdem will ich Nikola nicht bei seiner Konzentration auf die WM stören." Der Franzose hat sich ohnehin abgeschottet. Telefonisch ist er nicht zu erreichen, und in der Mixed Zone äußerst sich Karabatic, wie französische Journalisten bestätigen, ausschließlich über sportliche Dinge.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 26.01.2009)