Der THW Kiel ist erfolgreich ins Jahr 2009 gestartet. Im ersten
Bundesligaspiel nach der
WM-Pause brauchten
die Zebras allerdings rund 40 Minuten Anlaufzeit, ehe sie letztlich
doch noch deutlich mit 41:33 (23:22) gegen Kellerkind HBW Balingen-Weilstetten
siegen konnten. Beste Torschützen beim weiterhin ungeschlagenen
Tabellenführer, der allerdings große Lücken in der Deckung offenbarte,
waren
Kim Andersson und
Vid Kavticnik mit jeweils 7 Treffern.
Alfred Gislason prognostizierte im Vorfeld
ein schweres Spiel, weil sich die Balinger, seit 2. März 2008 ohne
Auswärtspunkt in der Liga, während der
WM-Pause
geschlossen auf diese Begegnung vorbereiten konnten - er sollte Recht
behalten. Dennoch hoffte Kiels Coach, dass er seinen sechs müden Kroatien-Fahrern zumindest einige
Ruhepausen gönnen könnte. Daher hatte
Gislason
noch die beiden Altenholzer
Daniel Wessig und
Moritz Weltgen mit im Aufgebot, die erst
am Vorabend in der Zweiten Bundesliga Nord ein 24:24-Unentschieden
gegen Bad Schwartau erkämpften.
Mit
Thierry Omeyer stand nur einer der beiden
direkt vor der Partie bei Standing Ovations geehrten Weltmeister in der Startaufstellung,
Gislason setzte zunächst auf
Filip Jicha
statt
Nikola Karabatic auf der Königsposition.
Auch
Kim Andersson nahm zunächst auf der Bank
Platz, für ihn begann
Christian Zeitz.
Und dieser begann wie die gesamte THW-Mannschaft erst einmal ordentlich,
man ging durch
Lövgren, einen 108 km/h-Hammer
von
Zeitz sowie einen Rückraumwurf
Kavticniks dreimal in Führung. Als
Christian Zeitz dann ein Steal in der
Deckung gelang und er alleine auf das Tor von Gerrie Eijlers zurauschte,
schien alles nach Plan zu laufen. Doch Eijlers hielt und Daniel Brack
glich zum 3:3 aus. Als
Jichas nächster Wurf
über das Tor rauschte und
Zeitz geblockt
wurde, ging der Außenseiter durch Lobedank und Sauer sogar mit 5:3
in Führung.
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Aufreger Nummer 1: Nach einer Attacke Webers bleibt
Dominik Klein liegen, HBW
erzielt das 9:5
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Die befürchteten Probleme mit der unbequemen 3:2:1-Deckung der Gäste blieben
zwar weitgehend aus, doch dafür schien sich die Kieler Abwehr noch immer
im Winter(pausen)schlaf zu befinden. Fast jeder HBW-Angriff führte im ersten
Durchgang zum Torerfolg,
Thierry Omeyer konnte
einem hinter einer sehr löchrigen Deckung zeitweise leid tun. Als Erfolgsgaranten
bei Balingen erwiesen sich unter anderem zwei Brüder von deutschen Nationalspielern:
Wolfgang Strobel, Kreisläufer und Bruder von Brands Spielmacher Martin,
riss immer wieder Lücken für seinen Rückraum, von dort zeigte sich besonders
Philipp Müller, Zwillingsbruder von Großwallstadts WM-Überraschung Michael,
als konsequenter Schütze. Auch Trainersohn Daniel Brack setzte in der Mitte
viele Akzente und sorgte dafür, dass die knappe Führung erst einmal weiter
Bestand hatte.
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Aufreger Nummer 2: Nach einem Foul an Marcus Ahlm
geraten Karabatic und Sauer aneinander -
und die restlichen Spieler auch.
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Auch die frühe Auszeit
Gislasons beim Stand von
5:8 (10.) sowie die Einwechslung von
Andersson
und
Karabatic brachten noch nicht den gewünschten
Erfolg. Stattdessen wurde es in diesen Minuten hektisch auf dem Parkett:
Zunächst wurde
Dominik Klein bei einem Torwurf
von Robert Weber böse gefoult. Während der Kieler Linksaußen im Balinger Kreis
verletzt liegen blieb, erhöhte Balingen - ausgerechnet durch Weber - auf
9:5. Als wenig später
Marcus Ahlm bei einem
weiteren Kieler Angriff unfair gestoppt wurde, hatte
Nikola Karabatic genug, seine Attacke gegen
Daniel Sauer führte zu einer Rudelbildung und Zeitstrafen gegen beide
Spieler.
Immerhin war nun das Publikum in der Sparkassen-Arena hellwach, pfiff
gegen die Gäste und feuerte den THW endlich richtig an. Indes: Der
Rückstand wollte einfach nicht kleiner werden. Immer wieder schaffte
es HBW, den Ball ins Kieler Gehäuse zu werfen, Brack und Müller zeigten
sich in der ersten Halbzeit für die Hälfte der Balinger Treffer verantwortlich.
Das Kieler Angriffsspiel hingegen überzeugte nahezu vollends, schöne Ballstafetten
über den spielfreudigen Dominik Klein,
postwendend per Schneller Mitte angebrachte Rückraumwürfe von
Andersson und Karabatic
und der immer wieder in den Rückraum ausweichende
Vid Kavticnik verkürzten jeweils.
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Daniel Brack überzeugte als HBW-Spielmacher.
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Doch erst, als
Lövgren einen abgewehrten
Karabatic-Wurf zum 16:19 versenkte und
Daniel Sauer seine zweite Zeitstrafe bekam, kamen die Zebras an
ihren Gegner heran: Mit
Karabatic auf
der Spielmacherposition trafen
Andersson,
Klein und
Kavticnik
trotz einer Strafe gegen
Marcus Ahlm
binnen drei Minuten zum umjubelten 19:19. Allerdings profitierte die
Kieler Deckung dort eher von ungenauen Abschlüssen der Balinger,
die anschließend ihr Zielwasser wiederfanden: Cho und zweimal
Müller brachten die Gäste bei diesem Torfestival wieder in Front,
Andersson und zweimal
Karabatic glichen postwendend aus.
In der Schlussminute des ersten Durchgangs konnte
Thierry Omeyer, der zwischenzeitlich durch
den ebenso glücklosen
Andreas Palicka
ersetzt wurde, endlich einen Wurf von Brack parieren, im Kieler
Angriff wurde der bislang viel zu selten eingesetzte
Marcus Ahlm gesucht und gefunden, der
mit der Schlusssirene einen Strafwurf für den THW herausholte.
Lövgren verwandelte diesen zum
23:22-Pausenstand - der ersten Kieler Führung seit dem 3:2 in
3. Spielminute.
Die Kieler Fans waren trotz des knappen Spielstands bester Dinge,
dass es im zweiten Durchgang doch noch eine klare Angelegenheit
geben würde. Tatsächlich schien die Kieler Deckung nach
Gislasons Halbzeitansprache nun ein
bisschen wacher. Dafür schwächelte nun der Angriff,
ein missglücktes Kreisanspiel von
Andersson
sowie zwei gravierende Fehlpässe und ein Lattenkracher
Karabatic' führten dazu, dass die Zebras
in den ersten fünf Spielminuten nur zu einem Tor kamen und
Balingen nach einem Gegenstoß Strobels sogar wieder mit 25:24
in Führung ging. Doch dies machte den THW nur noch wütender:
Wenige Sekunden später glich
Andersson
wieder aus, dazu gab es noch eine Zeitstrafe für Philipp Müller.
In Überzahl gelang
Klein die erneute
Kieler Führung, ehe
Karabatic mit
einem entschlossenen 122 km/h-Geschoss die erste Zwei-Tore-Führung
für die Gastgeber gelang und
Klein sogar
noch per Gegenstoß auf 28:25 erhöhte.
Dank Philipp Müller blieb Balingen bis zum 31:28 (44.) noch auf
Tuchfühlung, dann aber machte der THW Kiel endgültig den Sack zu:
Endlich trumpfte auch Filip Jicha auf,
erzielte seine ersten beiden Treffer und bereitete das einzige
Tor von Marcus Ahlm vor. Da zudem
der im zweiten Durchgang starke Thierry Omeyer
jetzt Paraden am Fließband lieferte, marschierte der Gastgeber
binnen sechs Minuten entscheidend auf 36:28 davon.
Die Schlussphase wurde so dann doch wieder zum Schaulaufen, zu dem
auch
Anic,
Wessig
und
Weltgen aufs Parkett gebeten wurden.
Und die Zebras zauberten tatsächlich noch einmal: Ein wundervolles
Anspiel
Karabatic' hinterm Rücken
zu
Lundström, eine feine Einzelleistung
von
Anic sowie eine tolle Rettungsaktion
Anderssons, der einen weiten Ball von Slaby
auf Weber rechtzeitig abfing, ernteten Sonderapplaus. Fantastisch
auch das Anspiel über 30 Meter von
Jicha
auf
Anic, der den Ball spektakulär im
Sprung fing, sich zum gegnerischen Tor hin drehte und den Ball
Richtung Tor warf - es aber leider verfehlte.
So gab es am Ende doch noch einen erwarteten klaren 41:33-Sieg für
den THW. Ohne Frage müssen sich die Schützlinge von
Alfred Gislason am Dienstag gehörig
steigern, wenn sie beim zu Hause noch ungeschlagenen SC Magdeburg
antreten müssen. Der Anwurf erfolgt um 18.45 Uhr, das DSF überträgt
die Partie live. Auch das CinemaxX in Kiel zeigt das Spitzenspiel
im XXL-Format im Kino (siehe Extra-Bericht).
(Sascha Krokowski)
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Lesen Sie auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten.
HBW-Trainer Dr. Rolf Brack:
Für unsere Verhältnisse haben wir heute nah an einhundert
Prozent gespielt. Eine klar Struktur im Angriff, nur zwei
technische Fehler - phasenweise haben wir gut dagegen gehalten.
Aber ich habe eben nur eine Besetzung, die so etwas leisten
kann. Als ich nach vierzig Minuten wechseln musste, konnte
Kiel seine herausragenden Qualitäten im Konterspiel ausspielen.
Es war ein lebhaftes Spiel, wir haben Kiel gut gefordert.
Das war jetzt unser letztes Vorbereitungsspiel für die
Rückrunde, nächsten Samstag müssen wir in Minden punkten.
Da fahre ich jetzt mit einem guten Bauchgefühl hin.
[zu Nikola Karabatic:]
Heute hat er sein Team nach vorn gebracht. In die Abläufe
der Wechselgeschichte bin ich nicht so eingebunden, aber
die Rhein-Neckar Löwen müssten schon einiges zulegen, um
solch eine Atmosphäre mit so einem handballkundigen Publikum
zu bekommen. Und die Tradition kann man erst recht nicht
kaufen. Außerdem wage ich zu behaupten, dass
Karabatic hier auch den besseren
Trainer hat. Bezüglich der Nicht-Vertragsverlängerung für
meinen Sohn Daniel bei HBW Balingen-Weilstetten kann ich
nur sagen, dass HBW dadurch seinen Spielmacher und damit
den Kontinuitätsgaranten verliert. Ich muss mich der
Entscheidung fügen, aber sagen darf ich trotzdem, dass
das eine sportliche Katastrophe ist.
Natürlich hat HBW heute sehr gut gespielt. Trotzdem habe ich
mich über die 22 Gegentore in der ersten Halbzeit extrem geärgert.
In der ersten Hälfte hatten wir beinahe keine Abwehr, standen
deshalb ein bisschen mit dem Rücken zur Wand und haben von Brack
und Müller die Tore kassiert. Nach der kastrophalen Abwehrleistung
der ersten dreißig Minuten standen wir im zweiten Durchgang dann
besser, zudem hat Thierry Omeyer auch
sehr gut gehalten. Man hat uns aber angemerkt, dass wir erst zwei
oder drei gemeinsame Trainingseinheiten nach der
WM hatten. Deshalb wollte ich auch mit
den Spielern beginnen, die etwas frischer wirkten. Dann hatte
ich allerdings das Gefühl, dass diese zuviel auf einmal wollten.
[zu Nikola Karabatic:]
Ich schätze Nikola sehr, zwischen uns war und ist alles klar.
Er ist ein überragender Sportsmann und Handballer. Er gibt
immer alles, ganz egal, gegen wen es auch geht. Er wird alles
geben, solange er hier spielt. Ich hoffe, er bleibt noch länger
als ich in Kiel - und ich habe ja noch einiges vor (lacht).
Wir können ruhig und gelassen der Zukunft entgegen sehen, die
Gespräche zwischen den Rhein-Neckar Löwen und uns sind beendet,
alles andere ist und bleibt Spekulation. Der THW hat mit Nikola
einen Vertrag, und die Rhein-Neckar Löwen haben uns informiert,
dass sie keine weiteren Verhandlungen mit uns über Nikola und
Vid aufnehmen werden. Nikola hat heute wie das Team mit vollem
Herzen gespielt und gezeigt, dass er ein Vollbluthandballer ist.
Natürlich wünschen wir uns Ruhe und freuen uns, dass nun wieder
der Handball das Sagen hat. Ich werde jetzt wieder zur
Tagesordnung übergehen.
THW-Torhüter Thierry Omeyer gegenüber den KN:
Der Start nach der Saison war wie am Anfang
gegen Dormagen.
Wichtig ist, dass wir zurückgekommen sind.
THW-Kapitän Stefan Lövgren gegenüber den KN:
Ein ganz normaler Anfang nach einer WM.
Stolpern kann man in jedem Spiel, auch am Dienstag gegen
Magdeburg - die Überraschungsmannschaft der Saison.
HBW-Rückraumspieler Philipp Müller gegenüber den KN:
Ein Spiel dauert 60 Minuten, aber mit der ersten
Halbzeit können wir zufrieden sein.
HBW-Regisseur Daniel Brack gegenüber den KN:
Ich war heute nicht extra motiviert, weil mein Vertrag nicht verlängert
wurde. Die Sache ist erledigt. Ich versuche jetzt, alles für
den Klassenerhalt des HBW zu tun. Angebote habe ich aus der
Bundesliga und aus dem Ausland.
HBW-Spieler Daniel Sauer gegenüber den KN:
Nach so einem Spiel fahren wir mit einem guten Gefühl nach Minden.
THW Kiel:-
Omeyer (1.-20., 28.-60., 17/1 Paraden),
Palicka (20.-28., keine Parade);
Wessig,
Andersson (7),
Lundström (1),
Kavticnik (7),
Anic (2),
Lövgren (6/2),
Ahlm (1),
Weltgen,
Zeitz (1),
Karabatic (6),
Klein (6),
Jicha (4);
Trainer: Gislason
HBW Balingen-Weilstetten:-
Eijlers (1.-15., 31.-41., 4/1 Paraden),
Slaby (15.-30., 41.-60., 5/2 Paraden);
Lobedank (3),
Herth (n.e.),
Sauer (2),
Feliho,
Balomenos,
Strobel (3),
Cho (6),
Weber (4),
D. Brack (6/1),
Müller (8),
Ilitsch (1)
Wagesreiter;
Trainer: R. Brack
- Schiedsrichter:
-
Colin Hartmann / Stefan Schneider (Magdeburg / Barleben).
- Zeitstrafen:
-
THW: 4 (2x Ahlm (8.,24.), Karabatic (13.),
Anic (60.));
HBW: 5 (2x Sauer (13.,23.), Ilitsch (30.), Müller (36.),
Wagesreiter (48.))
- Siebenmeter:
-
THW: 5/2 (Slaby hält Kavticnik (18.),
Eijlers hält Lövgren (39.),
Slaby hält Karabatic (48.));
HBW: 2/1 (Omeyer hält D. Brack (12., Nachwurf verwandelt))
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 1:0, 1:1, 2:1, 2:2, 3:2 (3.), 3:5 (6.), 4:5, 4:6, 5:6, 5:9 (10.),
6:9, 6:10, 8:10 (14.), 8:11, 9:11, 9:12, 10:12, 10:13, 11:13, 11:14, 12:14,
12:16 (18.), 13:16, 13:17, 14:17, 14:18, 15:18, 15:19 (22.), 19:19 (25.),
19:20, 20:20, 20:21, 21:21, 21:22, 23:22;
2. Hz.: 23:24 (34.), 24:24, 24:25, 28:25 (40.), 28:26, 30:26, 30:27, 31:27,
31:28 (44.), 36:28 (50.), 36:29, 38:29, 38:30, 40:30 (56.), 40:32, 41:32, 41:33.
- Zuschauer:
-
10250 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena-Kiel, Kiel)
- Spielgrafik:
-
Aus den Kieler Nachrichten vom 09.02.2009:
Andersson brachte "Zebras" auf Trab
"Halbwegs katastrophale Deckung" beim Kieler 41:33 lud Abstiegskandidat HBW Balingen zum Mitspielen ein
Kiel - Im Schatten der Wechselgerüchte
um Nikola Karabatic erlebte
der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel am Sonnabendnachmittag
einen mühevollen Start ins Handball-Jahr 2009. Beim 41:33 (23:22)
gegen den vom Abstieg bedrohten HBW Balingen-Weilstetten nahmen die
"Zebras" in der ausverkauften Sparkassen-Arena erst spät Fahrt auf.
THW-Coach Alfred Gislason vertraute
auf dem Feld zunächst Christian Zeitz
und Filip Jicha auf den Halbpositionen.
Doch Gislason sah eine
"halbwegs katastrophale Deckung" seiner Mannschaft, hinter der auch
Omeyer zunächst kaum einen Ball
entschärfte. Balingen indes agierte geradlinig, leistete sich wenig Fehler.
Besonders Daniel Brack in der Rückraum-Mitte erwies sich als sicherer
Spielgestalter und besonders gefährlich bei ansatzlosen Stemmwürfen.
Die Gäste verblüfften Gegner und Publikum, hatten mit Brack, Philipp
Müller und Chi-Hyo Cho Rückraumschützen, denen immer wieder die so
genannten leichten Tore gelangen. In einer flinken Abwehr funktionierten
die Übergänge. Wolfgang Strobel störte immer wieder die Abläufe der
"Zebras". Der HBW setzte sich zwischenzeitlich sogar auf 10:6 (12.) und
16:12 (19.) ab.
Auf Seiten des THW zeigten sich anfangs besonders die beiden Außen
Vid Kavticnik und Dominik Klein
als verlässlich. Nach nur zehn Minuten und drei Fehlversuchen (bei einem Tor)
ersetzte Gislason Christian Zeitz
durch den gut aufgelegten und siebenmal erfolgreichen
Kim Andersson, Jicha
durch Karabatic, der jedoch erst am
Ende der ersten Halbzeit seine gewohnte Explosionskraft entfaltete
und bis zum Schlusspfiff sechsmal traf.
Mit der Angriffsleistung seiner Spieler zeigte sich
Alfred Gislason zufrieden.
Abwehr und Torhüter versöhnten den Coach erst nach der Pause.
Als sich Omeyer zu gewohnt reflexstarker
Form steigerte, setzten sich die "Zebras" zunächst auf 30:26 (42.)
durch den 100. Bundesliga-Saisontreffer von Vid Kavticnik,
dann auf 36:28 (50.) durch den 100. Saisontreffer
von Filip Jicha ab. Zuvor verdiente
sich Karabatic bei einem fantastischen
"No-Look-Pass" hinter dem Rücken auf Henrik Lundström
(35:28, 49.) das Prädikat Weltklasse. Ohne Brack und Müller, jetzt
mit Rock Feliho und Spyros Balomenos im Rückraum sowie mit insgesamt
schwachen Torhütern konnte Balingen die spielerische Qualität nicht
halten, musste sich schließlich dem Tempogegenstoß-Spiel des Gastgebers
beugen. "Wir haben eben nur eine Besetzung,
die gegenhalten kann", sagte HBW-Trainer Rolf Brack. Immerhin, Brack
("Das war das letzte Vorbereitungsspiel für die Rückrunde") beendete
den Tag mit einem "guten Bauchgefühl". Die Punkte jedoch blieben in
Kiel beim THW, der in dieser Saison weiterhin ungeschlagen ist.
(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 09.02.2009)