Nach dem
kräfteraubenden Galasieg gegen Zagreb
am vergangenen Samstag und unruhigen Tagen im Verein rückt endlich
wieder die beeindruckende Siegesserie des THW Kiel in der Handball-Bundesliga
in den Fokus: Bei den Berliner Füchsen wollen die Zebras am Karfreitag
den 26. Ligaerfolg hintereinander, die Hauptstädter hingegen beim vorerst
letzten Auftritt in der ausverkauften O2-World endlich die ersten Punkte
einfahren. Angepfiffen wird die Partie um 17.00 Uhr, Sportdigital und
hbl.tv übertragen live. Zeitnahe Informationen gibt es auch wie immer unter
www.kiel-liveticker.de.
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Der österreichische Flügelflitzer Konrad Wilczynski
ist auch in dieser Saison bisher bester Torschütze bei
den Füchsen mit 129/64 Treffern.
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Füchse |
Die Füchse sind in ihrer zweiten Bundesliga-Saison nach dem lange
herbei gesehnten Wiederaufstieg wieder ein wenig zurück auf dem Boden der
Tatsachen: Mit beeindruckenden Leistungen in der Hinrunde erarbeitete man
sich zum Jahresende 2008 mit 21:15 Punkten den neunten Tabellenplatz und
sorgte für die eine oder andere große Überraschung: In der
Color-Line-Arena erkämpfte sich die Mannschaft von
Jörn-Uwe Lommel ein
34:34-Unentschieden beim HSV Hamburg, bei Frisch Auf Göppingen siegten
die Füchse mit 27:23 und sind damit neben dem THW noch immer das einzige
Team, das beim Altmeister gewinnen konnte. Im "Fuchsbau", der rund 8.000
Zuschauer fassenden Max-Schmeling-Halle, zeigte man erneut die eigene Heimstärke
und verlor lediglich gegen die Rhein-Neckar Löwen (24:32). Nach der
WM-Pause allerdings geriet der Berliner Motor ein
wenig ins Stocken: Gleich zum Jahresauftakt unterlag man zu Hause dem
Kellerkind aus Wetzlar mit 31:32, zudem gab es Pleiten in Mannheim (25:29)
und Großwallstadt (28:30) sowie gegen Magdeburg (21:28) und Hamburg (27:35).
Die einzigen Punkte im Jahr 2009 sammelte man gegen Zwangsabsteiger Essen
(35:21) und in Dormagen (34:26). Mit nunmehr 25:25 Punkten finden sich die
Füchse mit Platz 10 zwar noch immer im Mittelfeld der Liga wieder, jedoch
scheint bei fünf Zählern Rückstand auf den VfL Gummersbach auf Platz 9 und
sechs Punkten Vorsprung auf Melsungen auf Platz 12 nicht mehr viel möglich.
Einzige Motivation bezüglich der Tabellenposition bleibt so der Kampf um
ebendiesen 10. Platz gegen den TV Großwallstadt (siehe auch
Kurve Berlin und
Tabelle der TOYOTA HBL).
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Torsten Laen wechselt zur nächsten Saison von Ciudad Real nach Berlin.
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Ciudad |
Dennoch liegen die Füchse weiterhin im Plan, was die kontinuierliche
Annäherung an die Spitzenklubs betrifft. Schon jetzt hat man so viele
Pluspunkte gesammelt wie in der Vorsaison, das im Vorfeld ausgegebene
Saisonziel "30 Punkte" scheint greifbar nah. In der nächsten Spielzeit
soll der bisherige
Kader, den wir Ihnen
bereits im
Vorbericht zum Hinspiel vorgestellt
haben, personell aufgerüstet werden und schon einmal an den Europapokalplätzen
geschnuppert werden. Dafür wurden mit dem deutschen Nationalkeeper
Silvio Heinevetter vom SC Magdeburg, dem dänischen Kreisläufer Torsten
Laen vom letztjährigen Champions League Sieger Ciudad Real, dem
20-jährigen isländischen Rohdiamanten Runar Karason für den rechten
Rückraum sowie dem 34-jährigen Norweger Stian Vatne vom spanischen
Klub BM Aragon als neuer Abwehrchef gleich vier Hochkaräter verpflichtet.
Als neuer Coach für die nächste Saison wurde im Dezember bereits der erst 36-jährige Isländer
Dagur Sigurdsson präsentiert, der bislang nur in Österreich Trainererfahrung
sammelte und dort seit März 2008 auch für die Nationalmannschaft verantwortlich
ist. Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning ist überzeugt vom neuen Mann
an der Seitenlinie: "Er ist der Trainer, von dem wir fachlich überzeugt
sind und der menschlich zu uns passt, das ist wichtiger als große Namen,
das ist der Grundstein für den Erfolg. Dagur Sigurdsson ist der Trainer
für das Bedürfnis der Füchse." Gleichzeitig honorierte er aber auch die
Leistung von Aufstiegscoach
Jörn-Uwe Lommel: "Wenn wir die Entwicklung der
letzten dreieinhalb Jahre anschauen, wir hätten keinen besseren Trainer
finden können."
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Auch Nationalkeeper Silvio Heinevetter zieht es in die große Stadt
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SCM |
Aber nicht nur sportlich sieht es nach einer rosigen Handball-Zukunft
in der Hauptstadt-Metropole aus - auch die Zuschauerzahlen stimmen
mittlerweile: Im Schnitt kamen bislang 7324 Besucher zu den Heimspielen,
hinter Kiel, Hamburg und den Rhein-Neckar Löwen ist dies der viertbeste
Schnitt in der Bundesliga. Besonders die beiden bisherigen "Gastspiele"
in der rund 15.000 Zuschauer fassenden O2-World gegen Lemgo und Magdeburg
zogen den Zuschauerschnitt nach oben. Dennoch entschieden sich die
Füchse Anfang dieser Woche, in der nächsten Saison alle
Heimspiele in der Max-Schmeling-Halle auszutragen. "In der Schmeling-Halle
sind wir die klare Nummer eins. Wir müssen uns nicht mit anderen Teams
abstimmen und die Spielpläne von drei verschiedenen Sportarten unter
einen Hut bringen", sieht Bob Hanning einen klaren Vorteil für den alten
"Fuchsbau". Auch die Top-Spiele werden ab kommender Saison wieder dort
stattfinden: "Ein ständiger Wechsel zwischen beiden Hallen kam für uns
als langfristige Lösung nicht in Frage, da wir den Fuchsbau als feste
Heimat etablieren wollen. Natürlich hätten wir gerade bei den Topspielen
in der O2-World mehr Geld verdienen können. Aber uns ist es wichtig
glaubhaft zu bleiben. Wenn die Leute nun die Topteams live erleben möchten,
müssen sie sich eben eine Dauerkarte besorgen. Wir werden auch bewusst
keine Zusatztribüne aufbauen. Wenn wir ausverkauft sind, sind wir
ausverkauft", so Hanning weiter. Somit ist das Spiel am Karfreitag der
dritte und vorerst letzte Auftritt der Berliner Füchse in der im September
2008 eingeweihten Multifunktionshalle.
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Die riesige O2-Arena.
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Da es bei den ersten beiden Auftritten gegen Lemgo und
Magdeburg jeweils klare Niederlagen gab für die Gastgeber, ist dies nun
die letzte Chance für die Füchse, dass sich die O2-Arena nicht
endgültig als "0:2"-Arena für die Handballer entpuppt. Dabei hofft
Jörn-Uwe Lommel darauf, dass er am Karfreitag wieder auf die zuletzt verletzten
Linksaußen Konrad Wilczynski und Spielmacher Bartlomiej Jaszka zurückgreifen
kann. "Ob die beiden spielen können, entscheiden wir spontan", möchte sich
Füchse-Mannschaftsarzt Dr. Jürgen Bentzin noch nicht festlegen.
Alfred Gislason hingegen bangt noch um
Dominik Klein, der sich mit einer Erkältung
herumplagt.
"Ich hoffe auf eine Einstellung des Teams wie in der letzten Saison
gegen den THW. Da haben wir ein großartiges Spiel abgeliefert und nur
knapp mit einem Tor verloren", erinnert sich Bob Hanning an das letzte
Jahr zurück, als die Zebras erst durch mehrere Paraden von
Mattias Andersson und die Einwechslung von
Viktor Szilagyi in der Schlussphase ins
Spiel zurückfanden und durch einen Treffer des Österreichers in der
Schlusssekunde glücklich mit 27:26 siegten.
"Ich denke, gegen Kiel vor so einer Kulisse spielen zu dürfen, motiviert
jeden Einzelnen extra und macht alles möglich", glaubt der
Füchse-Geschäftsführer auch diesmal an eine Chance seines Teams.
Diese hatten sie allerdings in der Hinrunde in der Sparkassen-Arena
nicht, als der THW durch 21 Treffer der dreiköpfigen Linkshänder-Fraktion
mit 38:29 (19:14) siegreich war (siehe auch
Gegnerdaten Berlin).
Die Schiedsrichter der Partie am Karfreitag sind
Lars Geipel (Steuden) und Marcus Helbig (Landsberg).
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch den Vorbericht der Kieler Nachrichten.
Aus den Kieler Nachrichten vom 09.04.2009:
"Zebras" morgen ohne Ahlm bei den Füchsen
Kiel/Berlin - Der THW Kiel muss morgen bei den Füchsen Berlin (17 Uhr) auf
Marcus Ahlm verzichten. Den Kreisläufer
plagen Rückenprobleme. "Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme im Hinblick
auf die Halbfinalspiele in der Champions League", betont "Zebra"-Trainer
Alfred Gislason. Mannschaftsarzt
Dr. Detlev Brandecker ergänzte, dass es sich
um "muskuläre Probleme" handele: "In der nächsten Woche wird Marcus wieder
voll hergestellt sein."
Ein Fragezeichen steht zudem hinter dem Einsatz von
Linksaußen Dominik Klein, den eine
"fieberhafte Bronchitis" (Brandecker) zwei
Tage vom Training fernhielt. Im Tor setzt
Gislason, dessen Optimismus ungetrübt
bleibt, neben Thierry Omeyer erneut
auf den jungen Morten Michelsen.
"Ich hoffe auf eine Einstellung des Teams wie in der letzten Saison gegen
den THW. Da haben wir ein großartiges Spiel abgeliefert", sagt
Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning. Viktor Szilagyi
war damals beim 27:26 durch einen
Treffer in der Schlusssekunde der Kieler Matchwinner.
(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 09.04.2009)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
Füchse Berlin - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
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