THW-Logo
03.-05.12.2009 - Letzte Aktualisierung: 05.12.2009 Bundesliga

THW startet am Samstag in Lübbecke in den Dezember

Update #2 KN-Vorbericht vom 05.12. ergänzt...

Das Team des TuS N-Lübbecke.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des TuS N-Lübbecke.
Sechs Tage nach dem 32:25-Heimsieg gegen die HSG Wetzlar startet der THW Kiel am Samstag endlich in den vollgepackten Dezember. Das erste von sieben Pflichtspielen verschlägt die "Zebras" nach Ostwestfalen zum starken Aufsteiger TuS N-Lübbecke. Der Anwurf in der Merkur-Arena erfolgt um 20.15 Uhr, das DSF überträgt die Partie kostenpflichtig live im Internet auf tv.dsf.de. Zeitnahe Informationen liefert auch der Liveticker unter www.kiel-liveticker.de.
Als "Betriebsunfall" bezeichnen Fans des TuS N-Lübbecke gerne den Abstieg der vorletzten Saison. Die Mannschaft hatte sich zwar mit Siegen in Minden und gegen die Füchse Berlin an den letzten beiden Spieltagen schadlos gehalten. Für den Klassenerhalt reichte es dennoch nicht, weil ausgerechnet der Lokalrivale GWD Minden ausgerechnet am letzten Spieltag den einzigen Auswärtssieg der Saison feierte - und das ausgerechnet bei Vizemeister SG Flensburg-Handewitt. Diese vielen "ausgerechnets" sorgten für jede Menge Zündstoff, selbst leise Manipulationsvorwürfe wurden geäußert.

Michal Jurecki spielte eine überragende Zweitligasaison.
Michal Jurecki spielte eine überragende Zweitligasaison.
Mit jeder Menge Wut im Bauch und einer "Jetzt erst recht"-Attitüde hielten aber Verein und Fans zusammen, gemeinsam mit dem neuen Trainer Patrik Liljestrand wurde in der vergangenen Spielzeit die 2. Bundesliga Nord aufgemischt. Lübbecke dominierte dabei ähnlich wie in der letzten Aufstiegssaison 2003/04, als man sogar ohne Punktverlust in die Beletage des deutschen Handballs zurückkehrte. Auch diesmal hielt man sich beinahe schadlos, verlor einzig am 10. Dezember 2008 in Hamm und machte den Aufstieg mit lediglich zwei Minuspunkten bereits vier Spieltage vor Schluss durch einen 35:23-Kantersieg in Dessau perfekt. Ein Aufstieg, an dem im Grunde nie ein Zweifel bestand, denn die meisten Leistungsträger konnten gehalten werden - unter ihnen der kroatische Torhüter Nikola Blazicko, die beiden polnischen Vizeweltmeister von 2007, Artur Siodmiak und Michal Jurecki, sowie der isländische Rechtsaußen Thorir Olafsson. Insbesondere Jurecki spielte auf der Königsposition im linken Rückraum eine überragende Saison und erzielte in 29 Partien 181 Treffer.

Arne Niemeyer kehrte vom HSV Hamburg nach Ostwestfalen zurück.
Arne Niemeyer kehrte vom HSV Hamburg nach Ostwestfalen zurück.
Trotz der Dominanz im Unterbau wollte man in Lübbecke beim insgesamt vierten Aufstieg der Vereinsgeschichte nichts dem Zufall überlassen. "Gekommen um zu bleiben" lautete - frei nach der Berliner Band "Wir sind Helden" - das Motto des Klubs. Dafür wurde der Kader noch einmal deutlich verstärkt. Vom HSV Hamburg stieß mit Arne Niemeyer ausgerechnet ein ehemaliger Mindener Leistungsträger zum TuS. Nachdem sich der 13-fache Nationalspieler in der Hansestadt nicht durchzusetzen vermochte, will er unweit seiner alten Heimat Verantwortung übernehmen: "Natürlich muss ich hier eine führende Rolle übernehmen. Ich weiß aber, dass ich's kann und freue mich schon riesig darauf, wieder angreifen zu können."

Für die Linksaußen-Position sicherte man sich die Dienste eines weiteren polnischen Nationalspielers: Tomasz Tluczynski, wie Niemeyer der Sohn eines ehemaligen TuS-Idols, schnupperte bereits 1998 im Alter von 19 Jahren Bundesligaluft beim VfL Gummersbach und kam zu fünf Einsätzen. Nach zehn Jahren in den zweiten Ligen, zuletzt beim Co-Aufsteiger TSV Hannover-Burgdorf, will es der Siebenmeter- und Gegenstoß-Spezialist noch einmal wissen. Ebenfalls aus Hannover stammt der 32-jährige Isländer Heidmar Felixson, der in der vergangenen Spielzeit 164 Mal erfolgreiche Linkshänder soll den rechten Rückraum des TuS beleben. Zusammen mit dem slowakischen Torhüter Milos Putera von Post Schwerin sowie dem aus dem spanischen Torrevieja gekommenen dänischen Spielmacher Henrik Hansen
Tomasz Tluczynski ist ein sicherer Siebenmeterschütze.
Tomasz Tluczynski ist ein sicherer Siebenmeterschütze.
hat man in Lübbecke nun eine Mannschaft zusammen, die auf allen Positionen doppelt besetzt ist. "Wir sind in Abwehr und Angriff jetzt viel variabler geworden", ist Trainer Liljestrand von seiner neuen Mannschaft überzeugt. Zumal der Verein Anfang November noch einmal nachbesserte: Von den Rhein-Neckar Löwen stieß der Grieche Alexis Alvanos nach Ostwestfalen. Der Linkshänder, der in der vergangenen Spielzeit noch für Gummersbach spielte, hatte in Mannheim aber nach den Verpflichtungen von Olafur Stefansson und Michael Müller keine reelle Chance auf Einsätze im linken Rückraum. "Wir gewinnen mit Alexandros Alvanos nicht nur sportlich, sondern auch menschlich einen tollen Spieler. Er hat seine sportlichen Fähigkeiten und menschlichen Vorzüge sehr oft unter Beweis gestellt und wird uns mit seiner Erfahrung auf jeden Fall weiterhelfen", erklärt TuS-Teammanager Zlatko Feric.

So hat man in Lübbecke ein Team geformt, das schwieriger auszurechnen ist als in den vergangenen Spielzeiten. Jede Position kann Torgefahr ausstrahlen, was sich auch an der internen Torschützenliste ablesen lässt: Mit Olafsson (57/5), Niemeyer (54), Tluczynski (53/31) und Jurecki (43) liegen die besten vier sehr dicht beieinander. Nominell sollte diese Mannschaft von daher nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Dies bewahrheitete sich auch
Auch Heidmar Felixson stieg mit Hannover-Burgdorf auf und wechselte anschließend nach Lübbecke.
Auch Heidmar Felixson stieg mit Hannover-Burgdorf auf und wechselte anschließend nach Lübbecke.
in den ersten Spielen: Gegen Dormagen siegte man deutlich mit 33:23, in Gummersbach holte man einen Punkt, und der SG Flensburg-Handewitt brachte man am 10. Oktober beim 31:28-Heimerfolg die erste Saisonniederlage bei. Danach aber sollte beim TuS nicht mehr viel gelingen. Nach zwei unglücklichen Niederlagen in Göppingen (30:31) und gegen Magdeburg (29:30) setzte es deutliche Pleiten gegen Berlin und in Wetzlar. Zwar holte die Mannschaft im Heimspiel gegen Düsseldorf die erhofften zwei Punkte, tat sich beim 27:25-Erfolg aber schwerer, als es die eigenen Ansprüche erlauben. Und auch am vergangenen Wochenende zu Hause gegen Hannover-Burgdorf reichte es nur zu einem 25:25-Unentschieden (siehe auch Gegnerkurve Lübbecke und Tabelle der TOYOTA HBL). So entstand im Umfeld - trotz des 12. Platzes und vier Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz - mittlerweile eine Unruhe, in der auch Trainer Patrick Liljestrand in die Schusslinie geriet. Der Verein reagierte am Mittwoch und stärkte seinem Trainer in einer Pressemitteilung den Rücken: "Diese Art von Diskussion ist im Sport ohne Frage ein üblicher Vorgang, wenn man mit den Leistungen einer Mannschaft nicht zufrieden ist. Um aber weiteren öffentlichen Spekulationen entgegenzutreten möchten wir klarstellen, dass Patrik Liljestrand weiterhin unser Vertrauen und auch unsere Unterstützung genießt."

Erstmals in Lübbecke in der Kritik: Patrik Liljestrand.
Erstmals in Lübbecke in der Kritik: Patrik Liljestrand.
Eine Niederlage gegen den THW Kiel dürfte dem Trainer ohnehin niemand übelnehmen - zumindest, wenn der Einsatz stimmt. Denn die "Zebras" gehen am Samstag als klarer Favorit in die Partie. In den letzten beiden gemeinsamen Spielzeiten 2006/07 und 2007/08 siegten die Kieler jeweils mit 14 oder mehr Toren Vorsprung. Beim letzten Aufeinandertreffen - am 8. April 2008 in der Sparkassen-Arena - gewann der THW gar mit 46:27, Kim Andersson und Igor Anic erzielten die Hälfte der Kieler Treffer. Der letzte Lübbecker Sieg datiert aus dem September 2002, als der TuS in der heimischen Kreissporthalle mit 24:22 gewann. Parallele zu dieser Spielzeit: Der THW Kiel reiste als Meister zu einem Aufsteiger. Die "Zebras" sollten also gewarnt sein (siehe auch Gegnerdaten Lübbecke).

Die Schiedsrichter in der umgebauten Kreissporthalle, die nun unter dem Namen "Merkur-Arena" firmiert, sind am Samstag Christopher Biaesch und Frank Sattler.

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert.

Bitte lesen Sie auch den KN-Vorbericht vom 4. Dezember und den KN-Bericht vom 5. Dezember.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 04.12.2009

TuS N-Lübbecke fürchtet gegen THW ums Torverhältnis

Lübbecke - Der TuS N-Lübbecke in der Krise, der THW Kiel wieder an der Spitze der Handball-Bundesliga: Für Zlatko Feric, Manager des Tabellen-Zwölften, ist klar, wie das morgige Gastspiel (20.15 Uhr) der "Zebras" enden wird. "Mit Sport wird das leider Gottes nicht viel zu tun haben", so der 52-Jährige. "Wir müssen aufpassen, dass wir uns das Torverhältnis nicht ruinieren."

Zuletzt kam das Team von Patrick Liljestrand im Heimspiel gegen Hannover nicht über ein glückliches 24:24 hinaus. Zuvor hatte sich Lübbecke in Wetzlar (27:33) blamiert, das Spiel war nach 17 Minuten (3:12) entschieden. Anlass für die Mannschaft, sich das "Horror-Video" dieser Niederlage gemeinsam anzusehen. Folge: Kapitän Thorir Olafsson & Co. sprachen sich klar für den Trainer aus, dessen Fürsprecher aber weniger werden. "Die ganzen Gespräche haben nicht die erhoffte Wirkung gezeigt", sagte Armin Gauselmann. Der Sprecher des Wirtschaftsbeirates ist Sohn von Sponsor Paul Gauselmann, der mit Spielautomaten Milliardenumsätze macht.

Die Erwartungen waren nach Verpflichtungen von Arne Niemeyer (HSV), Alexis Alvanos (Löwen) und Mittelmann Henrik Hansen (Torreviaja/Spanien) groß. Zumal der TuS zu Hause Flensburg besiegte (31:28) und Magdeburg aus dem Pokal warf. Doch seit Wochen läuft es unrund. Das Spiel gegen Kiel kommt für Feric deshalb zur rechten Zeit. "Die Halle ist fast ausverkauft und wir können uns mal wieder als Mannschaft präsentieren."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 04.12.2009)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 05.12.2009

THW ohne Jicha

Meister muss in Lübbecke erneut auf seinen besten Werfer verzichten
Kiel - Wäre die Handball-Bundesliga nur ein Computerspiel, der TuS N-Lübbecke hätte heute Abend (20.15 Uhr) als Gastgeber des THW Kiel wahrscheinlich keine Chance. Da in der runderneuerten Kreissporthalle in Lübbecke aber Menschen um Punkte kämpfen werden, sieht die Welt ganz anders aus. Zumal der Meister auf Filip Jicha verzichten muss.

Der Tscheche leidet seit knapp vier Wochen an einer hartnäckigen Grippe. Zuletzt spielte er beim 32:25-Heimsieg am Sonntag gegen Wetzlar mit, anschließend verwandelte das Virus den mit 117 Saisontoren besten THW-Werfer erneut in einen Patienten. Ein kleines Fragezeichen steht auch hinter Aron Palmarsson, der gestern von Durchfall geplagt wurde. Der THW fährt heute um neun Uhr ab, der Isländer wird mit im Bus sitzen.

Erstmals reisen die "Zebras" mit beiden Rechtsaußen an. Neben Christian Sprenger, der seine Oberschenkelzerrung auskuriert hat, ist auch Tobias Reichmann dabei.

Gegen Lübbecke feierten die Kieler neun Siege in Folge, die letzten vier Auswärtsspiele in der mit 3300 Zuschauern wohl ausverkauften Halle gewann der THW jeweils mit mindestens neun Toren Vorsprung.

Aber: Der mit zehn Neuzugängen verstärkte Aufsteiger ist kein Fallobst. "Lübbecke hat immer dann Probleme, wenn sie gewinnen müssen. Dann flattern die Nerven", weiß THW-Trainer Alfred Gislason. "Spielen sie ohne Druck, zeigen sie ein ganz anderes Gesicht." So verpasste das Team von Patrik Liljestrand in Göppingen (30:31) nur knapp einen Punkt, besiegte zu Hause souverän die SG Flensburg. Da er das heutige Spiel für den TuS in die Kategorie "ohne Druck" einsortiert, erwartet Gislason ein hartes Stück Arbeit.

Mit den Polen Michal Jurecki (linker Rückraum), Artur Siodmiak (Kreis) und Tomasz Tluczinsky (Linksaußen) stehen drei Vizeweltmeister von 2007 im Acht-Nationen-Kader, der mehr als 700 Länderspiele absolviert hat. Die Lücke im rechten Rückraum wurde zudem Anfang November mit dem 135-fachen griechischen Nationalspieler Alexis Alvanos geschlossen, der bei den Rhein-Neckar Löwen im Schatten von Olafur Stefansson und Michael Müller stand.

Nach einem guten Start trudelte der Traditionsclub aber in eine handfeste Krise, die derzeit auch den Trainerstuhl kräftig wackeln lässt. Problematisch scheint die mit Henrik Hansen besetzte Mittelposition zu sein. Der 30-jährige Däne spielte zuletzt drei Jahre in Spanien und hat Probleme, sich an das Tempo in der Bundesliga zu gewöhnen.

Aber mit Geschwindigkeit wollen die Hausherren diesmal gar nicht spielen. "Kiel wird jeden unserer Fehler gnadenlos bestrafen", glaubt Liljestrand. "Deshalb müssen wir lange Angriffe spielen und sehr diszipliniert agieren." Der 43-Jährige erinnert an den Auftritt der Kieler beim SC Magdeburg, als der Rekordmeister nur äußerst knapp einem Punktverlust (30:29) entging: "Magdeburg hat das super gelöst, daran können wir uns orientieren."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 05.12.2009)

 


Kurzumfragen:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 

User-Tipp:

TuS N-Lübbecke - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!

 

TV-, Radio- und Internet-Tipps:


(03.-05.12.2009) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite