28./29./30.12.2009 - Letzte Aktualisierung: 30.12.2009 | Bundesliga |
Update #2 | KN-Vorbericht vom 30.12. und KN-Bericht vom 29.12. ergänzt... |
Das Team der MT Melsungen.
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Nur auf zwei Positionen wurde der Kader, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorstellten, vor der Saison prominent aufgefüllt: Im Tor stellte man dem kroatischen Oldie Mario Kelentric und Nachwuchsmann Simon Herold als dritten Goalie den siebenfachen schwedischen Nationalkeeper Robert Lechte zur Seite, der aus dem dänischen Aarhus nach Melsungen stieß. Und im rechten Rückraum wurde als Ersatz für Daniel Valo (zur HSG Wetzlar) die "griechische Kolonie" der Hessen weiter aufgestockt: Mit dem 30-jährigen Alexandros Vasilakis konnte ein Torgarant vom SC Magdeburg losgeeist werden.
Rückraumspieler Nenad Vuckovic ist Goalgetter und Regisseur in einem.
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Kam aus Magdeburg: Rückraumshooter Alexandros Vasilakis.
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Trotz des Wechsel von Robert Hedin zu Ryan Zinglersen trauten vor der Saison viele Trainer den Melsungern den Vorstoß in die obere Tabellenhälfte zu. Doch der Saisonauftakt mit den Spielen gegen Kiel (25:35) und in Hamburg (26:38) meinte es nicht gut mit den Hessen: Sie rutschten auf den letzten Tabellenrang ab, ehe im dritten Spiel der Saison gegen Balingen-Weilstetten beim 28:25 der erste Sieg gelang, der die Turnerschaft auf Platz 13 hievte - ein Rang, der lange Zeit wie in Beton gegossen zu sein schien: Sechs Spieltage ging es für die MT weder rauf noch weiter runter.
Der neue Trainer: Ryan Ziglersen.
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Neben der deutlichen Niederlage brachte Melsungen auch noch drei weitere angeschlagene Spieler aus Lübbecke mit: "Franck Junillon, Alexandros Vasilakis und Felix Danner haben Blessuren mitgebracht", sagte der MT-Coach nach der Partie. "Jetzt haben wir nur wenig Zeit, um uns auf das Spiel in Kiel vorzubereiten", ärgerte sich Zinglersen. Ob sich die Hessen trotzdem gegen den THW Kiel etwas ausrechnen? Die Statistik spricht gegen die MT Melsungen: Bislang gab es in neun Bundesliga-Duellen neun Niederlagen für MT, mindestens fünf Treffer betrug jeweils der Abstand beim Abpfiff. Im Hinspiel setzte es für Melsungen eine 25:35-Niederlage gegen den THW (siehe auch Gegnerdaten Melsungen).
Der THW Kiel wird dieses letzte Spiel des Jahres konzentriert angehen. "Jetzt sind wir die Jäger, das wird uns gut tun", sagte Kiels Halbrechter Kim Andersson nach dem Sieg gegen Großwallstadt. "Jetzt wissen wir, dass wir in jedem Spiel 200 Prozent geben müssen." Also auch am Mittwoch. Auf geht's Zebras!
Die Schiedsrichter am Mittwoch sind Robert Schulze (Magdeburg) und Tobias Tönnies (Dodendorf).
(Christian Robohm/Sascha Krokowski)
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Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 29.12.2009:
Zu Beginn der Englischen Woche hatten die Bartenwetzer ihre Hausaufgaben beim 26:22-Erfolg gegen Aufsteiger Düsseldorf gemacht. Drei Spiele in sieben Tagen, die unterschiedlicher kaum sein konnten, aber immerhin vier Punkte brachten, die das Team nach dem morgigen Spiel beim THW Kiel (20.15 Uhr) im gesicherten Mittelfeld überwintern lässt.
Was die Mannschaft, der der neue Trainer eine (noch etwas gewöhnungsbedürftige) kollektive Spielweise verschrieben hat, zu leisten imstande ist, offenbarte sie im Derby gegen Wetzlar. Nur sieben technische Fehler und 21 Spielstopps allein in der ersten Hälfte hatte der Hedin-Nachfolger gezählt. Dazu kam eine den Gegner durchaus beeindruckende Tempoverschärfung nach dem 13:12 (23.), die in eine scheinbar beruhigende 20:15-Führung nach 35 Minuten mündete.
Grigorios Sanikis und Nenad Vuckovic führten wechselweise hervorragend Regie und Alexandros Vasilakis, vom SC Magdeburg zu Saisonbeginn verpflichtet, wusste offensichtlich, was die Stunde geschlagen hatte. Für den Griechen selbst, der trotz Handverletzung entschlossen die Initiative im Abschluss übernahm. Und für die Mannschaft, die auf ihren Halbrechten angewiesen war, weil Jens Schöngarth krankheitsbedingt zuvor nicht trainieren konnte. "Er hat diese Rolle angenommen und war auch in der Abwehr stark", lobte Ryan Zinglersen den 30-Jährigen, der als Ersatz für Daniel Valo (wechselte nach Wetzlar) verpflichtet worden war.
Mit einer "unheimlichen Ruhe" (Zinglersen) überstanden die Gastgeber auch die kurze Wackelphase zum 21:21 (45.), die zum größten Teil auf das Konto von drei umstrittenen Zeitstrafen ging. Bei Sechs gegen Sechs ließen sie dann wieder ihr Herz sprechen, ohne das darunter die eigene Sicherheit litt. Die perfekte Balance, die aber bei der MT Melsungen immer noch nicht die Regel ist.
Denn in Lübbecke war es mit der Herrlichkeit schon nach einer Halbzeit vorbei. "Dieses Spiel hat gezeigt, dass man nicht gewinnen kann wenn man nicht richtig brennt", ärgerte sich Zinglersen. Alle bis auf Franck Junillon (8) tauchten unter, wobei auch der zuletzt so starke Sanikis keine Ausnahme machte. Der Grieche strahlte diesmal aufgrund einer Rückenverletzung keine Torgefahr aus, muss aber in Kiel auf jeden Fall noch mal ran, weil mit den Langzeitverletzten Savas Karipidis (Wadenbeinbruch), dem mit 282 Toren erfolgreichsten Werfer der vergangenen Saison, und Spielmacher Vladica Stojanovic (Knieoperation) erst wieder im Februar zu rechnen ist.
Der Tabellen-13. ist die Wundertüte der Liga. Gegen Großwallstadt, die Rhein-Neckar Löwen und den TBV Lemgo unterlag Melsungen nur knapp, gegen den Abstiegskandidaten TSV Dormagen setzte es trotz Halbzeitführung noch eine Niederlage mit fünf Toren Differenz. An den THW haben die Hessen keine guten Erinnerungen: Die MT, die zum Saisonauftakt glatt mit 25:35 unterlag, absolvierte bislang neun Pflichtspiele gegen den Rekordmeister - und verlor alle.
(von Ralf Ohm, aus den Kieler Nachrichten vom 29.12.2009)
Aus den Kieler Nachrichten vom 28.12.2009:
Es wird eine überschaubare Zahl bleiben. In den 28er-Kadern der Nationen, die bei der Europameisterschaft starten, waren 115 Spieler der Bundesliga gelistet. Mit Thierry Omeyer, Daniel Narcisse, Kim Andersson, Momir Ilic, Filip Jicha, Börge Lund, Aron Palmarsson, Dominik Klein und Christian Sprenger spielen auch neun "Zebras" um den Titel.
Gegen den Tabellen-13. aus Melsungen tritt der THW, der auf Narcisse (Fingerbruch) und Marcus Ahlm (Oberschenkelzerrung) verzichten muss, noch einmal gemeinsam an. Zwar hat der Rekordmeister bislang eine blütenweiße Weste gegen die Hessen (neun Siege), doch Gislason, der den 18-jährigen Kreisläufer Hendrik Pekeler für Ahlm nachnominierte, warnt vor den Gästen. "Sie spielen viel stabiler als zu Saisonbeginn." Auch hätten sie ihr System seitdem geändert. Der Grieche Grigorios Sanikis sei ein guter Ersatz für den verletzten Mittelmann Vladica Stojanovic geworden. Und der französische Nationalspieler Franck Junillon, anfangs ein reiner Abwehrspieler, würde mittlerweile auch im Rückraum eine gute Figur abgeben. "Er macht kaum einen Fehler", weiß Gislason, der eine "sehr gut besetzte" Mannschaft erwartet, die er auf Augenhöhe mit dem TV Großwallstadt sieht.
Besonders beeindruckte ihn der Auftritt vor knapp zwei Wochen im Pokal-Achtelfinale bei den Rhein-Neckar Löwen (31:36), als das Team von Ryan Zinglersen bis zu 42. Minute (21:21) Vorteile hatte. Einen Gewinner wird es auf jeden Fall geben: Die Volksbank spendiert für jedes THW-Tor 100 Euro an die Stiftung Kieler Sporthilfe.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 28.12.2009)
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