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05./06.02.2010 - Letzte Aktualisierung: 06.02.2010 DHB-Pokal

DHB-Pokal: THW Kiel will am Sonntag gegen Gummersbach ins "Final Four" einziehen

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Der VfL Gummersbach ist Gegner des THW im Viertelfinale des DHB-Pokals.
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Am kommenden Sonntag beginnt für den THW Kiel nach fünfwöchiger EM-Pause die Rückrunde und damit endgültig die heiße Phase in der Titeljagd. Gleich zum Auftakt geht es für den Titelverteidiger beim VfL Gummersbach im DHB-Pokal um den erneuten Einzug ins "Final Four" am 10./11. April in der Hamburger Color-Line-Arena. Die Neuauflage des letztjährigen Endspiels wird um 16.10 Uhr in der ausverkauften Eugen-Haas-Halle angepfiffen, das DSF überträgt den Klassiker ab 16.00 Uhr live.
Alles andere als eine ideale Vorbereitung hatten die "Zebras" auf den Jahresauftakt: Auf insgesamt acht Nationalspieler musste Alfred Gislason während der Handball-Europameisterschaft in Österreich verzichten, die drei Medaillengewinner Thierry Omeyer, Daniel Narcisse und Aron Palmarsson kehrten gar erst am Donnerstag an die Kieler Förde zurück. Dort wartete eine Hiobsbotschaft auf den THW Kiel, denn Daniel Narcisse klagte bei seiner Rückkehr über Kniebeschwerden und wird bis auf weiteres ausfallen (siehe Extra-Bericht). Zu "guter" Letzt machte auch der Winter dem Rekordmeister zu schaffen, denn aufgrund der Schneemassen auf dem Dach der Trainingshalle in Russee wurde diese am Mittwoch gesperrt. So blieben den "Zebras" am Mittwoch nur Sprints durch den Schnee und diverse Fitnessübungen, ehe für Donnerstag eine Halle in Schönkirchen als Ausweichquartier gefunden wurde.

Ex-"Zebra" Viktor Szilagyi spielte mit Österreich eine starke Europameisterschaft.
Ex-"Zebra" Viktor Szilagyi spielte mit Österreich eine starke Europameisterschaft.
Doch auch der VfL Gummersbach hatte während der EM mehrere Abstellungen zu verzeichnen: Robert Gunnarsson (Island), Vedran Zrnic und Drago Vukovic (beide Kroatien) absolvierten ebenfalls jeweils acht Partien in Österreich, Ex-"Zebra" Viktor Szilagyi für den Gastgeber zumindest sechs. Zudem mussten die Oberbergischen die ersten Wochen nach dem Trainingsstart am 11. Januar auch auf Trainer Sead Hasanefendic verzichten, da dieser als Nationalcoach Serbiens ebenfalls bei der EM im Einsatz war. Co-Trainer Emir Kurtagic übernahm für diese Zeit das Training, bei dem er Juniorennationalspieler Steffen Fäth wegen einer Operation an der Patallasehne ersetzen musste. Der 19-jährige Rückraumspieler wird voraussichtlich gegen den THW Kiel wieder auflaufen können. Fehlen wird allerdings mit Linkshänder Ole Rahmel ein weiteres Talent, der 20-jährige Kreisläufer fällt mit einem Bänderriss im linken Knöchel für das Viertelfinale aus. Den Kader des VfL Gummersbach stellten wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Bundesliga-Hinrundenduell vor, welches der THW im Übrigen in der Sparkassen-Arena-Kiel mit 36:29 gewann.

Vedran Zrnic, Silbermedaillengewinner von Wien, bleibt dem VfL bis 2012 treu.
Vedran Zrnic, Silbermedaillengewinner von Wien, bleibt dem VfL bis 2012 treu.
Beim ehemaligen Rekordmeister ist man aber bislang sehr zufrieden mit dem sportlichen Saisonverlauf: Finanzielle Engpässe sorgten zwar für personelle Aderlässe, wodurch Neuzugang Zarko Markovic bereits vor dem ersten Spieltag nach Montenegro zurückkehrte und auch das französische Sprungwunder Audray Tuzolana (zurück nach Frankreich) und Kreisläufer Kevin Jahn (zum VfL Bad Schwartau) den Verein verließen. Doch die Mischung aus erfahrenen Leitwölfen wie den vier EM-Fahrern, Keeper Goran Stojanovic, Geoffroy Krantz und Adrian Wagner und vielen jungen Talenten brachte Erfolg: Den höher eingestuften Teams aus Lemgo (26:26) und Mannheim (27:27) wurden in der Liga Punkte entrissen, gegen die "Kleinen" wurden zumeist souveräne Siege eingeheimst. Der Lohn: Platz 6 in der Tabelle der TOYOTA HBL nach dem 18. Spieltag. Im DHB-Pokal tat sich der letztjährige Finalist hingegen in der ersten Runde sehr schwer mit der HSG Wetzlar und siegte in der Eugen-Haas-Halle erst nach Verlängerung, ehe man mit den niederklassigen Teams Post Schwerin (35:25) und Anhalt Bernburg (42:22) keinerlei Probleme mehr hatte. Und auch europäisch ist der letztjährige EHF-Pokalsieger im Jahr 2010 vertreten: KH Kastrioti aus dem Kosovo war bislang die einzige "Hürde" im Pokal der Pokalsieger, im Achtelfinale wartet im Februar mit den Portugiesen von ABC Braga ebenfalls ein machbarer Gegner.

Kapitän Robert Gunnarsson wechselt zur nächsten Saison zu den Rhein-Neckar Löwen.
Kapitän Robert Gunnarsson wechselt zur nächsten Saison zu den Rhein-Neckar Löwen.
Wäre da also nicht die finanzielle Schräglage, die durch einen 20-prozentigen Gehaltsverzicht der Profis nur teilweise wieder geradegerückt werden konnte, über Gummersbach würde die Handballsonne nur so scheinen. Doch so wird es schwierig, die Leistungsträger langfristig an sich zu binden, auch wenn bereits in dieser Saison mit Zrnic, Stojanovic, Szilagyi und Wagner vier von ihnen neue Verträge beim VfL unterzeichneten. Mit dem Isländer Robert Gunnarsson aber verlässt der Kapitän die Oberbergischen am Saisonende Richtung Mannheim - nicht auszuschließen, dass weitere Spieler abspringen.

Finanziell aufwärts gehen soll es aber dank der Verpflichtung von Axel Geerken als neuer Geschäftsführer. Am 8. Dezember 2009 wurde bekannt, dass der Vertrag mit Francois Xavier Houlet nicht verlängert würde. "Um die geplante Sanierung und Neuausrichtung des Clubs weiterhin konsequent fortzuführen, setzt der Aufsichtsrat in Zukunft auf einen Geschäftsführer mit starker kaufmännischer Erfahrung. Da das Hauptaugenmerk von 'Zouzou' Houlet jedoch auf der Position des Sportdirektors liegt, hätte der VfL im kommenden April noch zusätzlich einen Geschäftsführer einstellen
Unter dem neuen Geschäftsführer Axel Geerken soll die Sanierung des VfL Gummersbach fortgeführt werden.
Unter dem neuen Geschäftsführer Axel Geerken soll die Sanierung des VfL Gummersbach fortgeführt werden.
müssen. Dies ist aufgrund der wirtschaftlich angespannten Situation der GmbH aber nicht möglich. Als Fazit daraus ergibt sich, dass der Vertrag mit Francois Xavier Houlet nicht verlängert werden konnte", so der Verein in seiner Pressemeldung zu der Personalentscheidung. Geerken, der von 1998 bis 2001 im Tor des THW Kiel stand und zwei Meisterschaften und Pokalsiege feierte, war zuletzt bei der HSG Wetzlar als Geschäftsführer tätig. Für den 37-Jährigen, der am 1. Februar die Arbeit beim VfL aufnahm, ist somit das erste Spiel beim VfL Gummersbach gleich ein ganz besonderes: "Es ist eine tolle Sache, mit solch einem Spiel in eine neue Tätigkeit zu starten. Die Halle wird voll sein, eine super Stimmung ist garantiert. Das Spiel wird ein absolutes Highlight", ist sich Geerken sicher. Die gerade beendete Europameisterschaft sieht der neunmalige Nationalspieler als Vorteil: "Wenn man eine Chance gegen den THW hat, dann in einer Situation wie dieser, bei der niemand weiß, wo man genau steht".

Wie die Partie in der Gummersbacher Eugen-Haas-Halle, in der der THW zuletzt im Mai 2001 zu Gast war, auch ausgehen wird, einen neuen Rekord haben die "Zebras" dann bereits aufgestellt: Die längste Siegesserie im DHB-Pokal hatte der THW bislang von 1997 bis 2000 inne, ehe sie nach exakt 200 Wochen oder 1400 Tagen am 8. November 2000 in Bad Schwartau endete (siehe Spielbericht). Am kommenden Sonntag ist die letzte Pokalpleite, das 31:33 gegen Kronau/Östringen vom 8. April 2006, bereits 1401 Tag her. Die "Zebras" aber sind heiß darauf, diese Serie weiter aufrecht zu erhalten, um bei der 18. Auflage des "Final Four" zum zwölften Mal dabei zu sein.

Die Schiedsrichter am Sonntag sind Bernd und Reiner Methe (Vellmar).

(Sascha Krokowski)

Die weiteren Viertelfinalpaarungen finden Sie unter DHB-Pokal, Viertelfinale.

 

Lesen Sie bitte auch den Vorbericht der Kieler Nachrichten.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 


Aus den Kieler Nachrichten vom 06.02.2010:

Das letzte Hindernis

THW will mit Sieg über VfL zum Final Four
Kiel - Ein Schritt fehlt auf dem Weg zum "Fest des Handballs", dem Pokal-Final-Four am 10./11. April in Hamburg. Cupverteidiger THW Kiel trifft morgen (16.10 Uhr, DSF) in der Eugen-Haas-Halle auf den VfL Gummersbach, seinem Endspielgegner aus dem Jahr 2009.

Zehn Jahre liegen zwischen dem letzten Auftritt der "Zebras" in der nur gut 2000 Fans fassenden, sehr engen und stimmungsvollen Gummersbacher Heimspielstätte. In den vergangenen Spielzeiten trafen die beiden Traditionsteams ausnahmslos in der riesigen Kölner Arena aufeinander. Grund für den Umzug ist der Karneval, Kölns Multifunktions-Arena ist besetzt von Jecken.

Alfred Gislason trifft morgen viele Bekannte. Bevor der THW-Coach 2008 in Kiel anheuerte, war er Trainer der Oberbergischen, kennt die Mannschaft, "die ich zu großen Teilen noch selbst zusammengestellt habe", aus dem Effeff, und fürchtet aus guten Gründen die kleine VfL-Halle. "Eine sehr dichte Atmosphäre, sehr laut."

Nie lagen dem THW auf dem Weg nach Hamburg dickere Brocken im Weg als in dieser Saison. Mit Berlin, Großwallstadt und Flensburg räumten Kapitän Marcus Ahlm und Co. aber alle Erstliga-Konkurrenten souverän aus dem Weg. "Deswegen wollen wir unbedingt auch den letzten Schritt machen", sagt Alfred Gislason, "aber es wird schwer." Kiels Trainer weiß, dass die Gummersbacher EM-Starter Vukovic, Zrnic, Gunnarsson und Szilagyi entweder mit Medaillen oder viel Rückenwind aus Österreich zurückgekehrt sind. Das sei ein zusätzliches Plus. Gute Stimmung, so Gislason, herrsche allerdings auch in seinem Team. "Mit der Auswahl unterwegs zu sein, macht meinen Leuten sicher Spaß, aber man hat auch gespürt, wie sehr sie sich freuen, wieder zu Hause und bei ihrer Mannschaft zu sein."

Für Ex-"Zebra" Viktor Szilagyi war die EM im eigenen Land ein "großes Erlebnis, das meinem Sport einen echten Schub gegeben haben dürfte." Austrias Kapitän hat seinen Fokus aber wieder voll auf den VfL gerichtet. Normalerweise sei es kaum möglich, mit Gummersbach gegen den THW zu gewinnen, sagt er. "Es sei denn, da kommen einige spezielle Dinge zusammen." Genau die hat Szilagyi ausgemacht: Erstens sei es ein Pokalspiel, zweitens gäbe es eine lange Pause zum letzten Clubspiel und drittens "spielt unsere kleine Halle eine große Rolle." Außerdem: Es gebe viele VfL-Spieler, die das fantastische Erlebnis Final Four kennen würden, warnt Viktor Szilagyi, "da muss Kiel sehr gut sein, um zu bestehen."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 06.02.2010)

 

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User-Tipp:

VfL Gummersbach - THW Kiel:
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TV-, Radio- und Internet-Tipps:

  • DSF-Logo TV: DSF
    So., ab 16.00 Uhr: VfL Gummersbach - THW Kiel
    live aus der Eugen-Haas-Halle in Gummersbach

  • Internet:
    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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