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08.-10.05.2010 - Letzte Aktualisierung: 10.05.2010 Bundesliga

THW feiert Kantersieg in Wetzlar

Jicha verletzt

Bundesliga, 29. Spieltag: 08.05.2010, Sa., 20.15: HSG Wetzlar - THW Kiel: 26:38 (13:22)
Update #3 KN-Bericht, Fotos, und weitere Stimmen ergänzt...

Überragend als Anspieler und Torschütze: Filip Jicha erzielte 11/7 Tore.
Klicken Sie zum Vergrößern! Überragend als Anspieler und Torschütze: Filip Jicha erzielte 11/7 Tore.
Der THW Kiel hat am Sonnabendabend mit einem sicheren Auswärtssieg bei der HSG Wetzlar seine Titelambitionen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. In der ausverkauften Rittal-Arena in Wetzlar brauchten die Kieler nur wenig Anlaufzeit, bis sie auf Touren kamen. Schon zur Pause waren die Hoffnungen der Gastgeber auf einen Erfolg auf ein Minimum geschrumpft, mit einem Neun-Tore-Vorsprung für den deutschen Rekordmeister wurden die Seiten gewechselt. Am Ende sprang ein 38:26 (22:13)-Kantersieg für den THW Kiel heraus, bester Torschütze war erneut Filip Jicha, der sieben seiner insgesamt elf Tore vom Siebenmeterstrich erzielte.
Anders als zuletzt im Heimspiel gegen Düsseldorf setzte THW-Trainer Alfred Gislason bei der heimstarken HSG Wetzlar auf seine gewohnte Startformation. Daniel Narcisse startete als Regisseur auf der Mitte, Filip Jicha sollte Druck aus dem linken Rückraum machen.

Verständnis für die Gelbe Karte: Marcus Ahlm machte ein gutes Spiel.
Klicken Sie zum Vergrößern! Verständnis für die Gelbe Karte: Marcus Ahlm machte ein gutes Spiel.
Dass die Kieler auf ihrem Weg zur Meisterschaft die Hürde Wetzlar durchaus ernst nahmen, zeigte sich nicht nur an der Aufstellung, sondern bereits nach wenigen Minuten. Narcisse hatte die Schwarz-Weißen nach Allendorfs Führungstreffer mit einem Doppelschlag in Front gebracht, ehe Jicha ebenfalls mit einem Doppelerfolg die erste Zwei-Tore-Führung des THW erzielte, die wiederum Narcisse auf drei Tore ausbaute. Neun Minuten dauerte es, bis mit Marcus Ahlm ein anderer Akteur als das treffsichere Rückraum-Duo für den THW erfolgreich war: Der Kieler Kreisläufer erzielte das 7:4. Wenig später startete Dominik Klein zum Tempogegenstoß, den der Linksaußen sicher zum 8:4 verwandelte. Als Allendorf dann auch noch per Siebenmeter an Omeyer
Daniel Narcisse machte die ersten beiden Tore für den THW.
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scheiterte, zog HSG-Trainer Michael Roth die Grüne Karte. Doch auch die Auszeit sollte die Zebras nicht von ihrem eigneschlagenen Weg abbringen - besser noch: Aus einer sicheren Abwehr heraus nutzten die Kieler in der Offensive die sich ihnen bietenden Chancen konsequent. Jicha glänzte nicht nur beim 9:4 von der Siebenmeterlinie, kurz darauf präsentierte der Kieler Tscheche mit einem Traum-Anspiel auf Ahlm auch seine Regie-Künste. Die vier Kieler Tore in Folge sorgten auf der einen Seite für entspanntere Mienen, während sich die auf der Seite der Gastgeber immer mehr verfinsterten - zumal der Sechs-Tore-Vorsprung des THW auch in Unterzahl, Ahlm hatte für zwei Minuten pausieren müssen, nicht schmolz. Schlimmer noch für die Gastgeber: Als der THW wieder vollzählig war, sorgte Jicha von Linksaußen (!) und per Tempogegenstoß sowie Klein mit einem Konter für ganz klare Verhältnisse. Das 17:9 (22.) war schon so etwas wie eine Vorentscheidung, zumal bei der HSG allenfalls Christophersen und Mraz Lücken in der Kieler Deckung fanden.

Als Mraz dann für zwei Minuten auf die Bank geschickt wurde, drehte der THW-Express noch einmal auf: Jicha und Ahlm nutzten die numerische Überzahl zum 20:11, kurz darauf erhöhte Zeitz, der nicht nur als Torschütze, sondern auch etliche Male als feiner Anspieler glänzte, gar auf 21:11. Mit einem aus Kieler Sicht beruhigenden 22:13 wurden die Seiten gewechselt.

Klare Worte fand Alfred Gislason in der Auszeit.
Klicken Sie zum Vergrößern! Klare Worte fand Alfred Gislason in der Auszeit.
Ein Christophersen-Tor vor der Pause, gleich zwei Treffer des erfolgreichsten HSG-Schützen nach dem Wechsel: Die HSG Christophersen verkürzte auf 15:22 (35.), bis Jicha vom Siebenmeterstrich die anfängliche Kieler Tor-Flaute in der zweiten Halbzeit beendete (36.). Als Salzer und Smoler wenig später mit einem Doppelschlag die HSG auf 18:24 (39.) heranbrachten, reagierte Gislason mit einer Auszeit. Etwas zu locker waren seine Mannen nach der Pause zu Werke gegangen, hatten so die Gastgeber wieder in Reichweite kommen lassen. Doch auch wenn Palmarsson kurz nach dem Time-Out das 25. Kieler Tor erzielen konnte, schienen die Gastgeber Morgenluft zu wittern.

Abstimmung im Kieler Rückraum.
Klicken Sie zum Vergrößern! Abstimmung im Kieler Rückraum.
Erst Recht, als Zeitz für zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen musste - der Lärmpegel in der Rittal-Arena schwoll an, um wenig später beinahe zu verstummen, während die THW-Fans laut jubeln konnten: Narcisse hämmerte den Ball in Unterzahl zum 26:19 ins Netz, Omeyer schnappte sich nach einem etwas nervös vorgetragenen Angriff die Kugel, Ahlm fischte sich einen Abpraller und traf zum 27:19, ehe erneut Narcisse zuschlug: Die drei Tore in Unterzahl schienen die Gastgeber nun vollends zermürbt zu haben, während der THW nun einem entspannten Handball-Abend entgegen blickte. Allerdings wurden diese Blicke später etwas sorgenvoller, musste Jicha, den seit Wochen Probleme in der Wade plagen, doch auf der Bank Platz nehmen. Doch auch ohne den besten Kieler Torschützen geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr, Gislason nutzte den klaren Vorsprung nun, um durchzuwechseln. Dem Kieler Spiel tat die neue Aufstellung nicht weh, zumal Omeyer sich wieder in seinen Gala-Anzug geschmissen hatte: 20 Paraden standen am Ende auf der Habenseite des Kieler Keepers, der Klein zu einem der schnellsten Doppelpacks der THW-Geschichte verhalf: Erst traf der Linksaußen aus dem Rückraum zum 32:22, dann schnappte sich Omeyer die Kugel nach Wetzlars Schneller Mitte und schickte erneut Klein auf die Reise, der exakt 15 Sekunden nach seinem Rückraum-Tor zum zweiten Mal jubeln durfte.

Die Zebras bedankten sich für die lautstarke Unterstützung ihrer Fans.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die Zebras bedankten sich für die lautstarke Unterstützung ihrer Fans.
Auch die eingewechselten Igor Anic und Tobias Reichmann konnten sich noch in die Torschützenliste eintragen, während die Gastgeber zunehmend resignierten. Als Klein den Treffer zum 38:26-Endstand erzielt hatte, richteten sich die Kieler Blicke im "Wahnsinns-Wonnemonat" schon wieder auf den kommenden Dienstag, wenn sich den Zebras auf dem Weg zur Meisterschaft mit dem TuS N-Lübbecke eine der Überraschungsmannschaften der Saison in der Sparkassen-Arena präsentieren wird.

(Christian Robohm)

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Natürlich freuen wir uns, dass wir in Wetzlar gewonnen haben. Das HSV-Spiel ist dabei tatsächlich meine größte Sorge. Alle reden nur von diesem Spiel, aber man darf die Vorbereitung auf die anderen Partien nicht vergessen. Mit diesem Spiel ist uns eine gute Vorbereitung gelungen.

Filip Jicha verletzte sich an der Wade.
Klicken Sie zum Vergrößern! Filip Jicha verletzte sich an der Wade.
In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt. Nach der Pause kam der Einbruch. Gegen die 5:1-Abwehr von Wetzlar haben wir uns kaum bewegt. Dadurch kam Hektik auf, aber wir haben uns wieder gefangen und besser gespielt. Das große Problem ist die Verletzung von Filip Jicha. Wir werden alles geben, ihn bis zum HSV-Spiel wieder fit zu bekommen.

gegenüber den Kieler Nachrichten:
Sicher, wir haben auch gegen Düsseldorf mit zwölf Toren Unterschied gewonnen, aber die HSG war viel stärker. Die meisten Spieler, die heute angefangen haben, hatten am Mittwoch Pause. Auch, weil ich sie für Wetzlar schonen wollte. Wir waren nach dem Hinspiel gewarnt, da lagen wir mit vier Toren zurück. Das hätte uns in dieser Halle hier nicht passieren dürfen.

HSG-Trainer Michael Roth:
Wenn man so verliert, liegt es meistens am Gegner. Wir haben zu passiv agiert. Wir wollten kompakt spielen, das ist uns nicht gelungen. Die Achse über Ahlm war schwer zu knacken. Wir haben in der zweiten Halbzeit mit der 5:1-Abwehr besser gespielt. Die Jungs haben nicht aufgegeben und sich ein paar Chancen erarbeitet. Dadurch kam ein bisschen Nervosität beim Gegner auf.

Wir haben heute gegen einen übermächtigen Gegner gespielt. Die machen so tolle Sachen und haben einen so tollen Trainer, das war eine Klasse zu viel. Insgesamt bin ich dennoch zufrieden.

THW-Linksaußen Dominik Klein:
Nach dem Auftritt hier in Wetzlar in der vergangenen Saison wussten wir, dass wenn wir von Anfang an konzentriert spielen, wir sie im Kopf knacken können. Wir haben Killerinstinkt gezeigt und auch in der Höhe verdient gewonnen. Jeder weiß, das jetzt 100 Prozent Konzentration auf der Zielgeraden notwendig sind.

Zu Christian Zeitz:
Zeitzi macht seine Aufgabe sehr gut, er stellt sich voll in den Dienst der Mannschaft. Schneider: Das geile beim THW ist eben die individuelle Klasse, es ist sehr schwer, in der Eins-Zu-Eins-Situation gegen die zu stehen.

Wetzlars Timm Schneider:
Das Geile beim THW ist eben die individuelle Klasse. Es ist sehr schwer, in der Eins-Zu-Eins-Situation gegen die zu stehen.
THW-Kapitän Marcus Ahlm gegenüber den KN:
In der Abwehr hätten wir in der ersten Halbzeit noch mehr Bälle abfangen können, aber im Angriff haben wir gut gespielt. Wir hatten Respekt vor den Gegenstößen, deshalb haben wir lange gewartet. In der zweiten Halbzeit haben wir anfangs die Konzentration verloren, das darf nicht passieren. Wir wollen 60 Minuten lang auf einem hohen Niveau spielen.
Börge Lund gegenüber den KN:
Wir wollten in jede Halbzeit mit Vollgas starten, das ist uns nur bei der ersten gelungen. Ob es schwer ist, sich angesichts des Final4 auf dieses Spiel zu konzentrieren? Nein, an dieses Turnier denken im Moment nur die Journalisten, wir Spieler nicht. Wir sind es gewohnt, uns immer nur auf das nächste Spiel zu konzentrieren. Wir haben bis zum Saisonende sowieso nur noch Endspiele.
HSG-Toptorschütze Sven-Sören Christophersen gegenüber den KN:
Das war schade für unsere Fans, wir wollten ihnen ein gutes Spiel bieten. Aber gegen einen THW Kiel in dieser Form ist es für uns sehr schwer. In der Abwehr fehlten uns einige Leute, das hat man gemerkt. Außerdem haben die Schiedsrichter in einigen Situationen nachgeholfen.
HSG-Spieler Michael Allendorf gegenüber den KN:
Wir hatten uns in der Pause vorgenommen, zumindest die zweite Halbzeit zu gewinnen. Das hat auch nicht so gut funktioniert. Der THW hat super gespielt. In Hamburg habe ich mit Wetzlar schon einmal einen Punkt geholt. Warum sollte das nicht noch einmal passieren?
Horst Spengler (Kapitän der Weltmeister von 1978) gegenüber den KN:
Es ist so gelaufen, wie ich es erwartet hatte. Wetzlar hat gespielt, wie das Kaninchen vor der Schlange. In dieser Form hat die HSG am Dienstag in Hamburg keine Chance.

29. Spieltag: 08.05.10, Sa., 20.15: HSG Wetzlar - THW Kiel: 26:38 (13:22)

Logo HSG Wetzlar:
Krasavac (n.e.), N. Weber (1.-60., 13/1 Paraden); Schmidt, S. Weber (n.e.), Smoler (2), Christophersen (11/2), Rompf (1), Salzer (1), Valo (n.e.), Allendorf (1), Mraz (8), Schneider (1), Werum (1), Ludwig; Trainer: Roth
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-60., 20/1 Paraden), Gentzel (1 Siebenmeter, 1 Parade); Lund, Lundström (n.e.), Anic (1), Sprenger (2), Ahlm (5), Reichmann (1), Zeitz (1), Palmarsson (1), Narcisse (7), Ilic (3/2), Klein (6), Jicha (11/7); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Uwe Prang (Bergheim) / Uwe Reichl (Köln)
Zeitstrafen:
HSG: 4 (Schmidt (22.), Mraz (25.), Smoler (36.), Rompf (56.));
THW: 3 (Ahlm (18.), 2x Zeitz (41., 51.))
Siebenmeter:
HSG: 4/2 (Omeyer hält Allendorf (16.), Gentzel hält Christophersen (37.));
THW: 10/9 (Weber hält Ilic (57.))
Spielfilm:
1. Hz.: 1:1 (3.), 2:4 (6.), 4:8 (9.), 4:9 (12.), 5:11 (15.), 7:13 (18.), 9:16 (21.), 10:17 (24.), 11:20 (27.), 13:22;
2. Hz.: 14:22 (33.), 15:22 (36.), 18:24 (39.), 19:27 (42.), 21:28 (45.), 22:30 (48.), 22:31 (51.), 23:34 (54.), 25:36 (57.), 26:38.
Zuschauer:
4.412 (ausverkauft) (Rittal-Arena, Wetzlar)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 10.05.2010:

Verletzt: Sorgen um Filip Jicha

THW-Rückraum-Ass schied bei 38:26-Sieg in Wetzlar aus
Wetzlar. Zwei Punkte gewonnen, Filip Jicha verloren. Die Gemütslage bei Handballmeister THW Kiel war nach dem lockeren 38:26 (22:13)-Sieg bei der HSG Wetzlar unentspannt. Einmal mehr hatte der Tscheche am Sonnabend dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt. Neun seiner elf Tore warf er in der ersten Halbzeit, in der die "Zebras" wie aus einem Guss aufspielten. Nach der Pause warf Jicha seine Bundesligatore 169 und 170, dann streikte die rechte Wade.

Sie hatte bereits nach dem Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen vor acht Tagen den Dienst verweigert. Deshalb hatte Jicha zuletzt gegen die HSG Düsseldorf ausgesetzt, anschließend aber wieder beschwerdefrei trainiert. Er meldete sich gesund. Zu früh? "Bis zum Hamburg-Spiel ist die Saison für mich gelaufen", meinte der 28-Jährige, der erstmals als THW-Angestellter sieben Siebenmeter ohne Fehlwurf verwandelt hatte. Typisch Jicha, dass er das Lob gleich an Peter Gentzel durchreichte. "Wir werfen nach dem Training immer noch ein paar Siebenmeter gegen ihn", sagte Jicha. "Und er erklärt uns, wo für ihn als Torhüter die Schwierigkeiten liegen." Dass der 41-Jährige auch die Praxis noch beherrscht, zeigte er in der mit knapp 4200 Zuschauern gefüllten Rittal-Arena. Er parierte einen Strafwurf des starken Sven-Sören Christophersen, der gegen den Schweden erst im Nachwurf eines seiner elf Tore erzielen konnte.

Das geschah in der 37. Minute, beim Stand von 15:23. Eine Randnotiz, mehr nicht. Die Kieler Fans skandierten längst "Ohne Hamburg fahren wir nach Köln", und die schockierten HSG-Anhänger beklatschten die Gäste, die nur den Start in die zweite Halbzeit verbummelt hatten. Auf sechs Tore konnte das Team von Michael Roth ("Es hat großen Spaß gemacht, den Kielern zusehen zu dürfen") bis zur 39. Minute verkürzen, doch nach einer Auszeit spülte der Rekordmeister den Sand aus dem Getriebe.

Die Deckung des ersatzgeschwächten Tabellen-Elften war ohne ihren gesperrten Kopf Giorgos Chalkidis zu bedauern. Entschieden sie sich, am Kreis zu verharren, hoben Jicha und der starke Daniel Narcisse ab. Rückten Christophersen und Co einen Schritt nach vorne, landete der Ball beim starken Marcus Ahlm, der unter anderem sechs Siebenmeter erarbeitete. Symptomatisch für das Kräfteverhältnis war die 50. Minute, als HSG-Rechtsaußen Avishay Smoler bei einem Gegenstoß an Thierry Omeyer scheiterte und Kiels Linksaußen Dominik Klein nur Sekunden später zum 32:22 traf. Aus dem Rückraum, in Unterzahl.

"Ich bin sehr enttäuscht, dass Filip sich verletzt hat. Er ist für mich der Spieler der Saison", meinte ein sichtlich betroffener Alfred Gislason. "Wir werden Tag und Nacht daran arbeiten, dass er für das Hamburg-Spiel fit wird." Würde daran aber nur der geringste Zweifel bestehen, so der THW-Trainer, käme Jicha erst gegen Ciudad Real im Final Four zum Einsatz. "Wir werden gegen Hamburg auch ohne ihn nicht aufgeben, außerdem kann er ja die Siebenmeter werfen."

Apropos Hamburg. Wie der HSV am Nachmittag in Düsseldorf gespielt hatte, wusste keiner. "Keine Ahnung", sagte auch Ahlm. "Wir konzentrieren uns auf uns." Ob es ihn denn gar nicht interessieren würde? Da der Kapitän ein höflicher Mensch ist, fragte er schließlich nach. Das Ergebnis quittierte er mit Schulterzucken, etwas anderes hatte er nicht erwartet. In seinem Sport stürzt ein David selten den Goliath. Das galt am Nachmittag für Düsseldorf und am Abend für die HSG Wetzlar, die in dieser Form morgen Abend als Gast des HSV Hamburg leichte Beute sein dürfte. Zeitgleich erwartet der THW den TuS N-Lübbecke, der Sturm auf den Bundesliga-Gipfel am 22. Mai geht in die nächste Runde.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 10.05.2010)


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