08.-10.05.2010 - Letzte Aktualisierung: 10.05.2010 | Bundesliga |
Update #3 | KN-Bericht, Fotos, und weitere Stimmen ergänzt... |
Überragend als Anspieler und Torschütze: Filip Jicha erzielte 11/7 Tore.
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Victoria Weihs |
Verständnis für die Gelbe Karte: Marcus Ahlm machte ein gutes Spiel.
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Victoria Weihs |
Daniel Narcisse machte die ersten beiden Tore für den THW.
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Lea Eim |
Als Mraz dann für zwei Minuten auf die Bank geschickt wurde, drehte der THW-Express noch einmal auf: Jicha und Ahlm nutzten die numerische Überzahl zum 20:11, kurz darauf erhöhte Zeitz, der nicht nur als Torschütze, sondern auch etliche Male als feiner Anspieler glänzte, gar auf 21:11. Mit einem aus Kieler Sicht beruhigenden 22:13 wurden die Seiten gewechselt.
Klare Worte fand Alfred Gislason in der Auszeit.
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Abstimmung im Kieler Rückraum.
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Die Zebras bedankten sich für die lautstarke Unterstützung ihrer Fans.
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(Christian Robohm)
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht
der Kieler Nachrichten.
Natürlich freuen wir uns, dass wir in Wetzlar gewonnen haben. Das HSV-Spiel ist dabei tatsächlich meine größte Sorge. Alle reden nur von diesem Spiel, aber man darf die Vorbereitung auf die anderen Partien nicht vergessen. Mit diesem Spiel ist uns eine gute Vorbereitung gelungen.
In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt. Nach der Pause kam der Einbruch. Gegen die 5:1-Abwehr von Wetzlar haben wir uns kaum bewegt. Dadurch kam Hektik auf, aber wir haben uns wieder gefangen und besser gespielt. Das große Problem ist die Verletzung von Filip Jicha. Wir werden alles geben, ihn bis zum HSV-Spiel wieder fit zu bekommen.
Filip Jicha verletzte sich an der Wade. © Lea Eimgegenüber den Kieler Nachrichten:
Sicher, wir haben auch gegen Düsseldorf mit zwölf Toren Unterschied gewonnen, aber die HSG war viel stärker. Die meisten Spieler, die heute angefangen haben, hatten am Mittwoch Pause. Auch, weil ich sie für Wetzlar schonen wollte. Wir waren nach dem Hinspiel gewarnt, da lagen wir mit vier Toren zurück. Das hätte uns in dieser Halle hier nicht passieren dürfen.
Wenn man so verliert, liegt es meistens am Gegner. Wir haben zu passiv agiert. Wir wollten kompakt spielen, das ist uns nicht gelungen. Die Achse über Ahlm war schwer zu knacken. Wir haben in der zweiten Halbzeit mit der 5:1-Abwehr besser gespielt. Die Jungs haben nicht aufgegeben und sich ein paar Chancen erarbeitet. Dadurch kam ein bisschen Nervosität beim Gegner auf.Wir haben heute gegen einen übermächtigen Gegner gespielt. Die machen so tolle Sachen und haben einen so tollen Trainer, das war eine Klasse zu viel. Insgesamt bin ich dennoch zufrieden.
Nach dem Auftritt hier in Wetzlar in der vergangenen Saison wussten wir, dass wenn wir von Anfang an konzentriert spielen, wir sie im Kopf knacken können. Wir haben Killerinstinkt gezeigt und auch in der Höhe verdient gewonnen. Jeder weiß, das jetzt 100 Prozent Konzentration auf der Zielgeraden notwendig sind.Zu Christian Zeitz:
Zeitzi macht seine Aufgabe sehr gut, er stellt sich voll in den Dienst der Mannschaft. Schneider: Das geile beim THW ist eben die individuelle Klasse, es ist sehr schwer, in der Eins-Zu-Eins-Situation gegen die zu stehen.
Das Geile beim THW ist eben die individuelle Klasse. Es ist sehr schwer, in der Eins-Zu-Eins-Situation gegen die zu stehen.
In der Abwehr hätten wir in der ersten Halbzeit noch mehr Bälle abfangen können, aber im Angriff haben wir gut gespielt. Wir hatten Respekt vor den Gegenstößen, deshalb haben wir lange gewartet. In der zweiten Halbzeit haben wir anfangs die Konzentration verloren, das darf nicht passieren. Wir wollen 60 Minuten lang auf einem hohen Niveau spielen.
Wir wollten in jede Halbzeit mit Vollgas starten, das ist uns nur bei der ersten gelungen. Ob es schwer ist, sich angesichts des Final4 auf dieses Spiel zu konzentrieren? Nein, an dieses Turnier denken im Moment nur die Journalisten, wir Spieler nicht. Wir sind es gewohnt, uns immer nur auf das nächste Spiel zu konzentrieren. Wir haben bis zum Saisonende sowieso nur noch Endspiele.
Das war schade für unsere Fans, wir wollten ihnen ein gutes Spiel bieten. Aber gegen einen THW Kiel in dieser Form ist es für uns sehr schwer. In der Abwehr fehlten uns einige Leute, das hat man gemerkt. Außerdem haben die Schiedsrichter in einigen Situationen nachgeholfen.
Wir hatten uns in der Pause vorgenommen, zumindest die zweite Halbzeit zu gewinnen. Das hat auch nicht so gut funktioniert. Der THW hat super gespielt. In Hamburg habe ich mit Wetzlar schon einmal einen Punkt geholt. Warum sollte das nicht noch einmal passieren?
Es ist so gelaufen, wie ich es erwartet hatte. Wetzlar hat gespielt, wie das Kaninchen vor der Schlange. In dieser Form hat die HSG am Dienstag in Hamburg keine Chance.
Aus den Kieler Nachrichten vom 10.05.2010:
Sie hatte bereits nach dem Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen vor acht Tagen den Dienst verweigert. Deshalb hatte Jicha zuletzt gegen die HSG Düsseldorf ausgesetzt, anschließend aber wieder beschwerdefrei trainiert. Er meldete sich gesund. Zu früh? "Bis zum Hamburg-Spiel ist die Saison für mich gelaufen", meinte der 28-Jährige, der erstmals als THW-Angestellter sieben Siebenmeter ohne Fehlwurf verwandelt hatte. Typisch Jicha, dass er das Lob gleich an Peter Gentzel durchreichte. "Wir werfen nach dem Training immer noch ein paar Siebenmeter gegen ihn", sagte Jicha. "Und er erklärt uns, wo für ihn als Torhüter die Schwierigkeiten liegen." Dass der 41-Jährige auch die Praxis noch beherrscht, zeigte er in der mit knapp 4200 Zuschauern gefüllten Rittal-Arena. Er parierte einen Strafwurf des starken Sven-Sören Christophersen, der gegen den Schweden erst im Nachwurf eines seiner elf Tore erzielen konnte.
Das geschah in der 37. Minute, beim Stand von 15:23. Eine Randnotiz, mehr nicht. Die Kieler Fans skandierten längst "Ohne Hamburg fahren wir nach Köln", und die schockierten HSG-Anhänger beklatschten die Gäste, die nur den Start in die zweite Halbzeit verbummelt hatten. Auf sechs Tore konnte das Team von Michael Roth ("Es hat großen Spaß gemacht, den Kielern zusehen zu dürfen") bis zur 39. Minute verkürzen, doch nach einer Auszeit spülte der Rekordmeister den Sand aus dem Getriebe.
Die Deckung des ersatzgeschwächten Tabellen-Elften war ohne ihren gesperrten Kopf Giorgos Chalkidis zu bedauern. Entschieden sie sich, am Kreis zu verharren, hoben Jicha und der starke Daniel Narcisse ab. Rückten Christophersen und Co einen Schritt nach vorne, landete der Ball beim starken Marcus Ahlm, der unter anderem sechs Siebenmeter erarbeitete. Symptomatisch für das Kräfteverhältnis war die 50. Minute, als HSG-Rechtsaußen Avishay Smoler bei einem Gegenstoß an Thierry Omeyer scheiterte und Kiels Linksaußen Dominik Klein nur Sekunden später zum 32:22 traf. Aus dem Rückraum, in Unterzahl.
"Ich bin sehr enttäuscht, dass Filip sich verletzt hat. Er ist für mich der Spieler der Saison", meinte ein sichtlich betroffener Alfred Gislason. "Wir werden Tag und Nacht daran arbeiten, dass er für das Hamburg-Spiel fit wird." Würde daran aber nur der geringste Zweifel bestehen, so der THW-Trainer, käme Jicha erst gegen Ciudad Real im Final Four zum Einsatz. "Wir werden gegen Hamburg auch ohne ihn nicht aufgeben, außerdem kann er ja die Siebenmeter werfen."
Apropos Hamburg. Wie der HSV am Nachmittag in Düsseldorf gespielt hatte, wusste keiner. "Keine Ahnung", sagte auch Ahlm. "Wir konzentrieren uns auf uns." Ob es ihn denn gar nicht interessieren würde? Da der Kapitän ein höflicher Mensch ist, fragte er schließlich nach. Das Ergebnis quittierte er mit Schulterzucken, etwas anderes hatte er nicht erwartet. In seinem Sport stürzt ein David selten den Goliath. Das galt am Nachmittag für Düsseldorf und am Abend für die HSG Wetzlar, die in dieser Form morgen Abend als Gast des HSV Hamburg leichte Beute sein dürfte. Zeitgleich erwartet der THW den TuS N-Lübbecke, der Sturm auf den Bundesliga-Gipfel am 22. Mai geht in die nächste Runde.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 10.05.2010)
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