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06.-08.05.2010 - Letzte Aktualisierung: 08.05.2010 Bundesliga

Weiter im Drei-Tages-Takt: THW am Samstag in Wetzlar zu Gast

Update #2 KN-Vorbericht vom 08.05. und KN-Bericht vom 07.05. ergänzt...

Das Team der HSG Wetzlar.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der HSG Wetzlar.
Noch bis zum 11. Mai ist der Drei-Tages-Takt beim THW Kiel angesagt: Nur drei Tage nach dem lockeren 42:30-Heimsieg über Aufsteiger HSG Düsseldorf erwartet die "Zebras" am Samstagabend mit der HSG Wetzlar eine deutlich schwerere Auswärtshürde. Der Anwurf in der RITTAL-Arena erfolgt um 20.15 Uhr, Sport1 überträgt die Partie live und kostenpflichtig im Internet. Zeitnahe Informationen aus Hessen liefert auch kiel-liveticker.de.
Spielmacher Timo Salzer erzielte bislang 94/1 Treffer in dieser Saison.
Spielmacher Timo Salzer erzielte bislang 94/1 Treffer in dieser Saison.
Durch den etwas überraschenden 31:30-Auswärtssieg der HSG Wetzlar am vergangenen Wochenende bei den heimstarken Lübbeckern verbesserte sich die Mannschaft von Trainer Michael Roth auf den derzeitigen 10. Tabellenrang - der besten Platzierung seit Ende November. Nach einem Blitzstart von 6:2 Punkten durch Auswärtssiege in Dormagen und Minden sowie einem 31:30-Heimtriumph über den TBV Lemgo hatten sich die Hessen gleich zu Saisonbeginn ein kleines Polster auf die Abstiegsplätze erarbeitet und dieses in der Folgezeit nicht wieder hergegeben. Überwiegend Siege gegen die "Kleinen", meistens Pleiten gegen die "Großen" - neben den bereits erwähnten Erfolgen gegen Lemgo und in Lübbecke könnte man bestenfalls noch dem 27:26 gegen Berlin, dem Unentschieden gegen den TV Großwallstadt oder der Niederlage in Düsseldorf das Prädikat "unerwartet" anheften (siehe auch Gegnerkurve Wetzlar). Fernab von Europapokalhoffnungen und Abstiegsängsten also dürfte man vom reinen Tabellenstand her von einer soliden Saison der Wetzlarer reden und den Verein sogar unschmeichelhaft als "graue Maus" bezeichnen. Doch weit gefehlt, denn für Schlagzeilen war die HSG, deren Kader wir Ihnen bereits im Vorbericht zur Hinrundenpartie ausführlich vorgestellt haben, in den vergangenen Monaten immer wieder gut.

Die Tormaschine: Sven-Sören Christophersen belegt mit  162/29 Treffern Rang 4 der Bundesliga-Torschützenliste. Ab der kommenden Spielzeit trifft er für die Füchse Berlin.
Die Tormaschine: Sven-Sören Christophersen belegt mit 162/29 Treffern Rang 4 der Bundesliga-Torschützenliste. Ab der kommenden Spielzeit trifft er für die Füchse Berlin.
So wurden im Dezember 2009 finazielle Schwierigkeiten bei der HSG Wetzlar publik. Mit Gehaltszahlungen sei man im Rückstand gewesen, die Etatlücke würde bis Saisonende auf 400.000 Euro anwachsen - ein gewaltiges Loch bei einem Etat von rund 2,4 Millionen Euro. Selbst der Verkauf von Nationalspieler Sven Sören Christophersen, mit bislang ... Treffern auch in dieser Spielzeit wieder Haupttorschütze des Teams, wurde thematisiert. Letztlich aber musste "nur" das große Rückraumtalent Petar Djordjic, Sohn des Kultkeepers Zoran, an die SG Flensburg-Handewitt abgegeben. Ende Februar konnte HSG-Aufsichtsratschef Hardo Reimann endgültig Entwarnung melden: "Die Insolvenz konnte gerade noch abgewendet werden, weil es uns von Anfang Dezember bis jetzt gelungen ist, neue Einnahmen von insgesamt 655.000 Euro zu erzielen. Wir sind nun glatt, aber noch nicht über den Berg", so Reimann damals, der ankündigte, zusammen mit Geschäftsführer Sascha Schnobrich neue Sponsoren akquirieren und gleichzeitig die Ausgaben erheblich reduzieren zu wollen. Einen neuen "alten" Partner fand man mit dem neuen Trikotsponsor "Licher", der Wetzlar bereits bis 2004 unterstützt und zur nächsten Saison wieder die Brustfläche der Trikots von "Krombacher" übernehmen wird.

HSG-Trainer Michael Roth: "Wichtig ist mir, dass wir in der Abwehr noch mehr zulegen."
HSG-Trainer Michael Roth: "Wichtig ist mir, dass wir in der Abwehr noch mehr zulegen."
Auch personell tut sich Einiges bei der HSG: Die guten Leistungen der Stammspieler sorgten einmal mehr dafür, dass finanzstärkere Clubs zuschlugen: Nationalspieler Sven Sören Christophersen wird sich den Berliner Füchsen anschließen, der israelische Rechtsaußen Avishay Smoler wechselt zum TBV Lemgo. Mit dem serbischen Torhüter Vladan Krasavac und Kreisläufer Gregor Werum verlassen zudem zwei Routiniers die Mannschaft, Ex-Junioren-Nationalspieler Sebastian Weber wechselt zum Lokalrivalen TV Hüttenberg vermutlich in die zweite Liga. Den größten Wirbel aber verursachte Linksaußen Michael Allendorf. Der zweifache Nationalspieler verlängerte zunächst am 20. Januar seinen auslaufenden Vertrag mit der HSG. Doch nur vier Wochen später gab die MT Melsungen die Verpflichtung des 23-Jährigen zur nächsten Saison bekannt. Die HSG Wetzlar zeigte sich "über diese Vorgehensweise enttäuscht", der Linksaußen wird den Verein dennoch nach der Saison verlassen. Als neue Spieler stehen bereits Linkshänder Lars Friedrich (Hannover-Burgdorf), Steffen Fäth (VfL Gummersbach) und Phillip Müller (Balingen) für die Königsposition und Torhüter Milos Hacko (TuSPO Obernburg) fest. Zudem konnte mit dem Isländer Kari Kristjan Kristjansson vom THW-Champions-League-Gegner Amicitia Zürich ein Hochkaräter für den Kreis verpflichtet werden. Trainer Michael Roth ist vom neuen Kader überzeugt: "Wir versuchen wirklich Quantität in noch mehr Qualität umzumünzen und das natürlich mit Spielern, die nicht nur menschlich, sondern auch finanziell in unser ausgearbeitetes Konzept passen. Die Mannschaft wird ein neues Gesicht bekommen, das ist unbestritten. Sie wird auch günstiger sein, als die in dieser Saison - aber meiner Meinung nach nicht schlechter." Besonders in der Abwehr erhofft sich der Coach weitere Fortschritte: "Wichtig ist mir, dass wir in der Abwehr noch mehr zulegen, in Verbindung mit einem guten Torhüterspiel. Da haben wir mit Müller, Friedrich und dem Isländer Kristjansson gute Leute geholt, die uns unbestritten weiter voranbringen werden, aber aufgrund ihres Alters auch noch Entwicklungspotential haben."

Wieder fit: Linkshänder Daniel Valo traf in 23 Spielen bislang 74 Mal.
Wieder fit: Linkshänder Daniel Valo traf in 23 Spielen bislang 74 Mal.
Am Samstag erwartet den THW Kiel, der bis auf Kim Andersson wohl wieder alle Spieler an Bord haben wird, eine voraussichtlich bis auf den letzten Platz gefüllte RITTAL-Arena. Auch bei der HSG Wetzlar fehlt "nur" ein einziger Schlüsselspieler: Abwehrchef Giorgos Chalkidis, der nach einem Biss in den Arm des Fuchses Mark Bult im Anschluss an die 26:28-Niederlage in Berlin Ende März für insgesamt fünf Spiele gesperrt wurde. Rückraumshooter Daniel Valo hingegen feiert nach mehrwöchiger Verletzungspause gegen die "Zebras" sein Comeback.

Trotz zuletzt 14 Niederlagen in Folge gegen den THW rechnen sich die Spieler der HSG Wetzlar durchaus Chancen aus gegen den Tabellenzweiten. Am 6. Oktober 2002 gewannen die Hessen zum dritten und bislang letzten Mal gegen die Kieler, damals noch in der engen Dutenhofener Sporthalle. "Dass so etwas auch heute noch möglich ist, haben nicht zuletzt die Spieler von HBW Balingen-Weilstetten bewiesen, die Kiel zu Hause geschlagen haben", gibt sich HSG-Torhüter Nikolai Weber gegenüber der Wetzlarer Homepage kämpferisch, um aber gleich danach zu relativieren: "Um gegen den THW gewinnen zu können, braucht man einen Sahnetag, an dem alles passt!" In der vergangenen Spielzeit kam die Mannschaft gleich zweimal in der RITTAL-Arena gegen Kiel unter die Räder: Im Bundesligaduell sorgte u.a. Filip Jicha mit zehn Treffern für einen deutlichen 41:28-Erfolg der "Zebras", vier Monate später sicherten 8/1 Treffer von Nikola Karabatic das 31:23 und den damit verbundenen Einzug ins Pokal-Final-Four.

Die Schiedsrichter der Partie am Samstag sind Uwe Prang (Bergheim) und Uwe Reichl (Köln).

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch den Vorbericht der Kieler Nachrichten und den KN-Bericht vom 08.05..

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.05.2010:

Durststrecke überwunden

THW-Gastgeber HSG Wetzlar ist auch aus seinem sportlichen Tief heraus
Wetzlar. 6. Oktober 2002 - da gewann Handball-Bundesligist HSG Wetzlar, morgen um 20.15 Uhr Gastgeber des THW Kiel, zum letzten Mal gegen die "Zebras". Ein denkwürdiges 33:28, das den Rekordmeister von heute seinerzeit in einen Tabellenletzten (2:10 Punkte) verwandelte.

Geschichte. Seitdem folgten nicht nur 14 Niederlagen gegen Kiel. Der aktuelle Tabellen-Zehnte zog auch aus seiner Festung in Dutenhofen, einer winzigen Halle mit Adrenalin-Atmosphäre, in die 4400 Zuschauer fassende Rittal-Arena in Wetzlar um. Hier feierte der THW zuletzt vier Siege mit jeweils mindestens acht Toren Differenz.

Die Mittelhessen durchleiden eine turbulente Saison. Eine viermonatige Durststrecke bescherte eine Horror-Serie von 3:21-Punkten. Tiefpunkt war das 18:29 gegen den Erzrivalen TBV Lemgo, bei der das Warten auf ein Tor einmal 21 Minuten dauerte. Die HSG umschiffte im Februar eine drohende Insolvenz, schloss in einem Kraftakt eine Etatlücke von rund 600 000 Euro. Enttäuschend auch der Abschied von Publikumsliebling Michael Allendorf, der mündlich sein Bleiben zugesagt hatte, dann aber beim Ligakonkurrenten MT Melsungen einen besser dotierten Vertrag unterschrieb. Denkwürdig war auch die Beiß-Attacke von Georgias Chalkidis, der den Berliner Mark Blut attackierte. Die Folge: 3000 Euro Strafe, fünf Spiele Sperre, der Kreisläufer wird als einziger Stammspieler in der ausverkauften Partie gegen Kiel fehlen.

Nun blitzt aber wieder die Sonne auf. So segnete die Stadtverordnung gestern einen sechsstelligen Zuschuss ab. Am 1. Mai gelang zudem ein erlösendes 31:30 beim heimstarken TuS N-Lübbecke. Der Klassenerhalt ist gesichert, die Zukunft auch. Obwohl mit Sven-Sören Christophersen (Berlin), Arvishay Smoler (Lemgo), Petar Djordjic (wechselte im Winter nach Flensburg) und Gregor Werum (Karriereende) weitere Säulen Abschied nahmen oder nehmen, ist Geschäftsführer Sascha Schnobrich optimistisch. "Wir haben einen Kader, der auch in der kommenden Saison erfolgreichen Handball spielen wird."

Neben Junioren-Weltmeister Steffen Fäth (Löwen), Lars Friedrich (Hannover) und Philipp Müller (Balingen) kommt auch Kreisläufer Kari Kristjan Kristjansson (25/ Amicitia Zürich), ein 16-facher isländischer Nationalspieler. Kein Wunder, dass der THW-Gegner wieder selbstbewusstere Töne anschlägt. Auch wegen des Hinspiels, das den Kielern zwar einen Sieg (32:25), aber auch einen denkwürdigen Halbzeitstand (14:18) beschert hatte. "Das ist eines dieser Spiele, für das man als Profi jeden Tag trainiert", sagt Trainer Michael Roth.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.05.2010)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 08.05.2010:

"Noch härter und noch umkämpfter"

Im Meisterrennen muss der THW Kiel heute in Wetzlar punkten
Kiel. Kopf an Kopf hetzen Spitzenreiter HSV Hamburg und Verfolger THW Kiel durch die Handball-Bundesliga. Nur durch einen Punkt getrennt. Der Fokus ist auf den 22. Mai gerichtet, das Datum des Gipfeltreffens in Hamburg. Schwächen sind bis dahin verboten. Die Kieler jagen heute (20.15 Uhr) in Wetzlar hinter einem Sieg her, der HSV muss um 15 Uhr bei der HSG Düsseldorf punkten.

In Wetzlar kam endlich wieder Freude auf: Nach langer Durststrecke gewann die HSG am vergangenen Wochenende 31:30 beim TuS N-Lübbecke. Auch wirtschaftlich geht's besser. Das Stadtparlament machte sich für einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 80 000 Euro stark. Mit dem Geld sollen die Mietschulden beim Hallenbetreiber der Rittal-Arena beglichen werden. Die HSG sei für die Stadt wirtschaftlich und sportlich von großer Bedeutung, begründete Sportdezernent Helmut Lattermann (CDU) die Hilfe aus öffentlicher Hand. Vom THW erwarten die HSG-Spieler nichts. Kiel sei klarer Favorit, erklärte Torhüter Nikolai Weber. "Wir müssen schon einen Sahnetag erwischen, damit etwas geht."

Die "Zebras" reisen heute Morgen mit Flugzeug und Bus an, belegen ein Tageshotel, um die Strapazen durch Schlaf und Massage zu bekämpfen und werden bis auf ihren Rekonvaleszenten Kim Andersson (Knieoperation) voraussichtlich in Bestbesetzung in die mit 4000 Zuschauern ausverkaufte Arena einlaufen. Henrik Lundström, Christian Sprenger und Tobias Reichmann seien noch leicht angeschlagen, sagt Trainer Alfred Gislason, "aber beim Anpfiff habe ich alle Spieler dabei."

Beim 42:30-Sieg am Mittwoch gegen Düsseldorf verzichtete Gislason auf Stars wie Thierry Omeyer, Filip Jicha, Daniel Narcisse oder Christian Sprenger. Eine Wiederholung ist heute nicht vorgesehen. "Ich erwarte ein wesentlich umkämpfteres und härteres Spiel", prophezeit Kiels isländischer Coach. Größeren Widerstand als zuletzt von Düsseldorf sagt auch Dominik Klein voraus. "Wenn wir auswärts spielen, ist jeder Gegner zu 100 Prozent motiviert."

Mit dem Spagat zwischen grauem Bundesligaalltag und Handball-Leuchttürmen wie Champions League oder das Spitzenspiel in Hamburg hat der National-Linksaußen, der gegen Düsseldorf neun Mal traf, keine Probleme. "Die Schublade Champions League haben wir verschlossen, bis dahin sind noch jede Menge Spiele zu absolvieren." Auch auf das vorentscheidende Spiel gegen den HSV werde er viel angesprochen, sagt der 26-Jährige. Aber auch das sei noch weit weg. Bis dahin könne man sich noch besser einspielen. Wichtig sei, so Klein, "dass wir unsere gute Laune behalten." Mit der soll auch die Rückreise angetreten werden. Denn, so Kiels Linksaußen über die Klippen, die bei den vermeintlich Kleinen lauern: "Wir wissen, wo Meisterschaften entschieden werden."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 08.05.2010)

 


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    live aus der RITTAL-Arena in Wetzlar

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  • Internet:
    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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