Der THW Kiel hat drei Tage nach dem grandiosen
Champions-League-Triumph gegen Barcelona
einen weiteren großen Schritt in Richtung nächstem Titel genommen. Im letzten
Heimspiel der Saison gewannen die Zebras am Mittwochabend vor 10.250 begeisterten Fans in der
Sparkassen-Arena gegen den Vorrunden-Bezwinger HBW Balingen-Weilstetten mit
32:21 (19:9). Beste Werfer auf Seiten der Kieler waren
Filip Jicha
und
Daniel Narcisse mit jeweils sechs Treffern. Am kommenden
Sonnabend kann der THW in der Auswärtspartie beim TV Großwallstadt seine sechste Meisterschaft
in Folge klar machen und damit eine grandiose Umbruchs-Saison mit dem zweiten Titel krönen.
Aufgrund eines Staus kamen die Schwaben erst um 19.35 Uhr und damit erst 55 Minuten vor
Anpfiff der Partie an der Sparkassen-Arena-Kiel an. Für Trainer Dr. Rolf Brack allerdings
eher ein Vorteil: "Die besten Spiele machen wir, wenn wir erst eine halbe Stunde vor
Anpfiff anreisen." Den THW Kiel erwartete also zum letzten Bundesliga-Heimspiel alles
andere als ein Schaulaufen für frisch gebackene Champions-League-Sieger.
Dennoch stand vor Spielbeginn natürlich alles im Zeichen des Königsklassen-Triumphs
vom vergangenen Wochenende: Unterlegt vom Höhner-Hit "Viva Colonia" wurden noch einmal
die besten Schnappschüsse aus der LANXESS-Arena aufs Parkett der Sparkassen-Arena
projiziert. Ehe die Mannschaft des THW Kiel - in den Händen von Kapitän Marcus Ahlm
die neueste Errungenschaft für die Trophäensammlung - dann unter Standing Ovations
der Zuschauer in die Halle einlief, "zauberte" Maskottchen Hein Daddel
dem THW-Logo seinen langersehnten zweiten Stern. Gänsehautstimmung in der Sparkassen-Arena!
Dann allerdings wurde es erst einmal wieder ernst:
Alfred Gislason,
der auf den noch immer angeschlagenen
Momir Ilic verzichtete,
startete mit seinem "Stammpersonal" um
Narcisse,
Jicha und
Zeitz im Rückraum,
Ahlm am Kreis sowie
Sprenger und
Klein auf den Außenpositionen. Im Tor begann
Thierry Omeyer,
Börge Lund
verstärkte statt
Christian Zeitz die Abwehr.
Und von Müdigkeit nach den zwei schweren Spielen in Köln
gegen Ciudad Real
und
Barcelona sowie der anschließenden Feier war
zunächst absolut gar nichts zu spüren: Aus den ersten drei Angriffen machten
die Kieler nach jeweils wunderschönen Spielzügen durch
Klein,
Jicha und
Sprenger die ersten Treffer, begünstigt durch
einen Siebenmeterparade
Omeyers gegen Herth stand
es schnell 3:0.
Doch die Gäste aus Baden-Württemberg zeigten schnell, dass sie nicht
nur zum Gratulieren den Weg nach Kiel gefunden hatten. Angetrieben
vom starken Regisseur Benjamin Herth fanden sie zunehmend die Lücken
in Kiels 3:2:1-Abwehr und hatten mit Felix Lobedank einen wurfgewaltigen
Linkshänder in ihren Reihen. Da die "Zebras" im Angriff die eine oder
andere Chance ausließen, war Balingen-Weilstetten bis Mitte der ersten
Halbzeit beim Stand von 8:7 für den THW dem Ausgleich ganz nah. Nun bekam
Filip Jicha seine erste Verschnaufpause und
Börge Lund schwang im Angriff das Zepter.
In der Abwehr stellte Alfred Gislason zudem
auf eine 6:0-Deckung um, was den Gästen so gar nicht schmeckte. Mehrere
Fehlpässe nutzten die Kieler, um durch Narcisse
und Ahlm auf 11:7 davonzuziehen, Zeitz
aus dem linken Rückraum und erneut Narcisse
mit 109 km/h brachten gar das 13:8. Als Lobedank anschließend mit einem
weiteren Rückraumgeschoss zum 9:13 verkürzte, ahnte noch niemand in der
Halle, dass dies der letzte Gästetreffer vor dem Seitenwechsel sein
würde und dass den Zuschauern äußerst unterhaltsame Minuten bevorstehen
sollten.
Denn nachdem
Zeitz mit seinem zweiten Treffer
das 14:9 markierte, setzte Dr. Rolf Brack auf ein taktisches Mittel,
welches die Kieler bereits aus dem
Spiel in Hamburg
kannten: Der HBW-Coach ersetzte für den nächsten Angriff Torwart
Marinovic durch einen siebten Feldspieler. Dies nutzten der THW nun
eiskalt aus. Nach einem missglückten Kreisanspiel warf zunächst
Filip Jicha den Ball in den vewaisten
Kasten. Balingen probierte es weiter mit dieser riskanten Spielweise,
doch nachdem der Wurf von Herth über das Tor ging, nahm sich
Thierry Omeyer ein Herz - und traf! In seinem
135. Bundesliga- und 223. Pflichtspiel für den THW Kiel gelang dem
Franzosen endlich sein allererstes Treffer, was die Zuschauer mit
Standing Ovations quittierten. Als Herths nächster Wurf von
Omeyer dann auch noch nach vorne abgewehrt
wurde und erneut
Filip Jicha mit einem
weiten Ball ins leere Tor traf, gab Dr. Rolf Brack dieses Experiment
endgültig auf. Plötzlich stand es 17:9 für die Kieler, aus einen wenige
Minuten zuvor noch engen Partie war ein bereits so gut wie entschiedenes
Bundesligaspiel geworden. Zumal die "Zebras" sogar noch nachlegten:
Selbst in Unterzahl ließ sich
Daniel Narcisse
nicht aufhalten und erhöhte auf 18:9,
Peter Gentzel
kam für einen Siebenmeter ins Tor und entschärfte den Wurf von Temelkov,
und mit einem Kempator von
Narcisse nach
Vorlage von
Dominik Klein ging der THW mit
einem deutlichen 19:9 in die Kabinen.
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Der Dank der Mannschaft an die Fans nach dem Spiel.
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Daniel Narcisse und
Thierry Omeyer
durften nun bereits Feierabend machen, ihnen folgten wenige Spielminuten
später auch die weiteren "Vielspieler" wie
Jicha,
Zeitz und
Sprenger.
Das Publikum wurde aber weiterhin auf höchstem Niveau unterhalten, durfte
es doch über einen tollen Dreher
Sprengers zum
22:11, einen wuchtigen Unterarmwurfs
Palmarssons
zum 23:11, ein tolles Bodenpassanspiel des Isländers auf
Zeitz
zum 24:12, einen Rückraumtreffer von
Henrik Lundström
zum 26:12 und zwei Wahnsinnsparaden von
Andreas Palicka
bei Balinger Gegenstößen jubeln. Lediglich
Igor Anic wollte
zunächst in seinem letzten Heimspiel in der Sparkassen-Arena-Kiel kein
Treffer gelingen, nach drei Fehlversuchen traf der Franzose nach herrlichem
Lund-Anspiel dann aber doch zum zwischenzeitlichen
27:12 (45.). Die Partie war längst entschieden, die Zuschauer längst in
LaOla-Stimmung, als die Kieler in mittlerweile unorthodoxer Formation
endlich einen Gang zurückschalteten und Balingen damit einem absoluten
Debakel noch entgehen konnte. Einziger "Schönheitsfehler" am klaren 32:21-Erfolg
des THW blieb aber, dass
Börge Lund trotz dreier
Versuche kein "Abschiedstor" aus der Sparkassen-Arena-Kiel gelingen wollte.
Die Kieler Fans werden es ihm aber wohl kaum übel nehmen, wenn er einige
Treffer stattdessen am kommenden Samstag beim TV Großwallstadt nachholt,
um die sechste Meisterschaft des THW Kiel in Folge unter Dach und Fach
zu bringen. THW-Trainer
Alfred Gislason mahnte
jedoch auch nach dem Sieg gegen Balingen vor verfrühter Euphorie: "Das Spiel
am Sonnabend wird das schwerste der Saison."
Mit dem Schlusspfiff gegen Balingen verließ aber natürlich noch kein
Zuschauer die Halle, denn traditionell werden nach dem letzten
Bundesliga-Heimspiel die Spieler verabschiedet, die den THW nach der
Saison verlassen. In diesem Jahr trifft es mit
Daniel Wessig (nach Coburg),
Peter Gentzel (zurück nach Schweden),
Igor Anic (zum VfL Gummersbach) und
Börge Lund (zu den Rhein-Neckar Löwen)
gleich vier liebgewonnene THW-Akteure, die nacheinander mit
Geschenken vom Verein, der Mannschaft und den Fanclubs unter
tosendem Applaus und dem Verdrücken der einen oder anderen Träne
verabschiedet wurden. Alle vier Spieler hoben hervor, dass ihre
Zeit beim THW Kiel viel zu schnell vergangen sei. Bei der
"Champions-Party" am kommenden Samstag aber werden sie sich noch
einmal allen Fans auf dem Kieler Rathausplatz stellen.
(Sascha Krokowski / Christian Robohm)
Hier geht's zu weiteren Fotos vom Spiel...
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der KN und den
KN-Bericht über die Spielerverabschiedungen.
- THW Kiel:
-
Omeyer (1.-30., 7/1 Paraden, 1 Tor),
Palicka (40.-50., 3 Paraden),
Gentzel (31.-40., 51.-60. und ein Siebenmeter, 4/1 Paraden);
Lund,
Lundström (5/3),
Anic (2),
Sprenger (2),
Ahlm (4),
Reichmann (1),
Zeitz (3),
Palmarsson (1),
Narcisse (6),
Klein (1),
Jicha (6/2);
Trainer: Gislason
- HBW Balingen-Weilstetten:
-
Marinovic (1.-30., 5 Paraden),
Zoubkoff (31.-60., 9 Paraden);
Lobedank (4),
Herth (7/3),
Sauer,
Feliho (2),
Wilke (1),
Ettwein,
Mitkov,
Strobel (1),
Temelkov (3),
Bürkle (3),
Müller,
Ilitsch;
Trainer: Brack
- Schiedsrichter:
-
Christoph Immel / Ronald Klein
- Zeitstrafen:
-
THW: 2 (Lund (28.), Palmarsson (54.);
HBW: 6 (Ettwein (8.), Lobedank (11.), Ilitsch (20.), Müller (23.),
Sauer (43.), Strobel (52.))
- Siebenmeter:
-
THW: 5/5;
HBW: 5/3 (Omeyer hält Herth (2.),
Gentzel hält Temelkov (30.))
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 3:0 (4.), 3:2, 5:2, 5:4 (9.), 6:4, 6:5, 7:5,
7:6, 8:6, 8:7 (15.), 11:7 (20.), 11:8, 13:8, 13:9 (24.), 19:9;
2. Hz.: 19:10, 20:10, 20:11 (33.), 23:11, 23:12 (39.), 27:12 (45.),
27:16 (49.), 29:16, 29:17, 30:17 (53.), 30:19, 31:19, 31:20, 32:20,
32:21.
- Zuschauer:
-
10250 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena, Kiel)
- Spielgrafik:
-
Aus den Kieler Nachrichten vom 03.06.2010:
"Zebras" fehlt noch ein Punkt
THW Kiel nahm beim 32:21-Sieg gegen Balingen-Weilstetten die vorletzte Hürde auf dem Weg zur Meisterschaft
Kiel. Dem THW Kiel fehlt noch ein Punkt, um die 16.
Meisterschaft perfekt zu machen. Nach dem ungefährdeten
32:21 (19:9)-Heimsieg gegen HBW Balingen-Weilstetten
genügt den Kieler am Sonnabend im
"Endspiel" beim TV Großwallstadt (16.30 Uhr) ein Remis,
um zum sechsten Mal in Folge auf dem Rathausbalkon
die Schale präsentieren zu können.
Drei Tage nach dem Triumph in der Champions League
boten die Kieler auch gestern Abend gute Unterhaltung. Die
Schwaben konnten in der ersten Viertelstunde mithalten,
dann zogen die "Zebras" von 8:7 auf 19:9 (30.) davon. Der
sportliche Teil des letzten THW-Heimspiels war zur Pause
erledigt. Die Fans erwärmten sich längst an den Kabinettstückchen
ihrer Stars, denen Gästetrainer Dr. Rolf Brack den Laufsteg gezimmert
hatte. Beim Stand von 14:9 (25.) ersetzte er Torhüter Nikola
Marinovic durch einen siebten Feldspieler. Brack, einer der Väter
dieser ungewöhnlichen Taktik, wollte die Kieler Abwehr mit Überzahl
knacken. Es wurde ein Desaster. Erst traf Filip Jicha
zum 15:9 ins verwaiste Tor, dann Thierry Omeyer.
Der Franzose hatte gegen den guten Benjamin Herth pariert,
Christian Sprenger im Tiefflug zu
Jicha getippt, der Tscheche zu
Omeyer und der Welthandballer warf
sein erstes Tor im 135. Bundesligaspiel. Die Fans erhoben sich,
die Kieler Spieler lachten, aber wer dachte, Brack würde diesen
Schachzug nun einmotten, sah sich getäuscht. Das tat er erst nach
dem nächsten Treffer von Jicha.
Die Reise der Gäste hatte schon unglücklich begonnen. Weil sie mit
dem Bus in der Vollsperrung auf der A7 bei Neumünster strandeten,
erreichten sie erst eine Stunde vor dem Anpfiff die Halle. "Wir hatten
noch nicht einmal Zeit für eine Besprechung", meinte Brack. "Das machen
wir beim Aufwärmen." Mit einem Stapel Zettel eilte er von einem Spieler
zum nächsten, während sie in der ausverkauften Arena Dehnübungen
machten. Geholfen hat es nichts. Auch als in der zweiten Halbzeit
Daniel Narcisse, der völlig ausgepumpte
Filip Jicha und Marcus Ahlm
auf der Bank saßen, kamen die Gäste nicht ins Rollen.
Wirklich bissig wurden sie nur im Umgang mit Christian Zeitz,
an dem sie ihre schlechte Laune abreagierten. Immer wieder musste der Linkshänder
harte Schläge einstecken, Zeitz ertrug es mit der Gelassenheit
eines Champions-League-Siegers. In der 45. Minute hatte Alfred Gislason
ein Einsehen und nahm ihn vom Feld. Da Momir Ilic wegen seiner
Kreuzbanddehnung geschont wurde, teilten sich nun Börge Lund,
Aron Palmarsson und Dominik Klein
den Rückraum auf. Der Spaß ging dabei nicht verloren. Die Fans skandierten
vergeblich "Nehmt doch den Torwart raus", feierten Peter Gentzel
und Igor Anic, zwei der Helden vom vergangenen Sonntag.
"Als Ahlm mit dem Pokal eingelaufen ist, habe ich geheult",
meinte THW-Fan Stefan Seidel. "Geil, wie die nach einem solchen Sieg in der
Champions League noch einmal so Gas gegeben haben." Der 44-jährige Musiker hätte
sich lediglich gewünscht, dass die Spieler anfangs einzeln eingelaufen wären. "Jeder
von ihnen hätte einen eigenen Applaus verdient gehabt."
Nervenkitzel und Daumendrücken hatten auch das Wochenende
von Jill Sievert (14) geprägt. An dem Sieg der Kieler in Köln hatte
die Landesauswahl-Spielerin aus Dänischenhagen nie gezweifelt.
Auch daran nicht, dass der THW nun Meister wird. "Das lassen sie
sich nicht mehr nehmen."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 03.06.2010)
Aus den Kieler Nachrichten vom 03.06.2010:
"Igor, komm wieder nach Hause"
THW Kiel nahm beim 32:21-Sieg gegen Balingen-Weilstetten die vorletzte Hürde auf dem Weg zur Meisterschaft
Kiel. Letztes Saisonheimspiel bedeutet auch Abschied nehmen. Abschied
nehmen von jenen Spielern, die ihre Karriere beenden oder die
den Verein wechseln. Vier "Zebras" ziehen im Sommer 2010 das weiße
Trikot aus. Börge Lund (31) wechselt nach
drei Jahren THW zu den Rhein-Neckar Löwen, Igor Anic
(22) nach drei Jahren zum VfL Gummersbach,
Daniel Wessig (22) sucht sein sportliches Glück beim
Zweitligisten HSC Coburg und Peter Gentzel (41)
beendet seine großartige Torhüterkarriere nach einjährigem Zwischenstopp in Kiel.
Voraussichtlich. Ganz sicher war sich der Schwede gestern nicht.
Den THW-Fans ist Abschied nehmen zur heiligen Zeremonie geworden.
Es war spät geworden gestern Abend, aber kein Mensch verließ
die Arena. Sie hätten auch erneut schöne, stimmungsvolle und sentimentale
Bilder und Momente versäumt. "Time to say goodbye" klang aus den
Lautsprechern, als nacheinander alle vier Spieler mit Familien
oder Freundinnen das eilig zusammengezimmerte Podest bestiegen.
Auf den Videowänden und dem Boden liefen noch einmal Höhepunkte
der Kieler Zeit vorüber, die Aufsichtsräte Klaus-Hinrich Vater
und Klaus Elwardt überreichten Geschenke,
bedankten sich. Mitglieder beider Fanclubs übergaben Andenken und
Mannschaftskapitän Marcus Ahlm überreichte ein
kleines THW-Kunststofftrikot.
"Hallo Ostseehalle", rief Daniel Wessig
der Menge zu und kassierte Beifall. "Wenn mich jemand fragt, wie es in
Kiel ist, sag ich nur: hammergeil." Peter Gentzel
blickte bereits auf Sonnabend: "Noch ein Sieg, für euch, für alle Spieler, für
mich, dann wäre ich sehr zufrieden."
"Komm' wieder nach Haus", skandierten die Fans, als Igor Anic
das Mikrofon nahm. "Ich habe nicht nur Kumpels, sondern gute
Freunde gewonnen - und Ihr seid der achte Mann auf dem Platz" gab
der Franzose die Blumen zurück. Börge Lund
nannte es "eine große Ehre, in diesem weißen Trikot, in dieser Halle
zu spielen - dem einzigen Handballtempel auf der Welt."
Aber noch sei nicht alles vorbei, fügte der Norweger an, "es gibt
noch ein Spiel, dann gibt es noch mehr zu sagen."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 03.06.2010)