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Riesiger Jubel nach dem Schlusspfiff: Der THW Kiel hat den Titelverteidiger
entthront und ist in das Finale der Champions League eingezogen!
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Der THW Kiel ist nach einer unglaublich dramatischen und hart umkämpften Partie
in das Finale der Champions League eingezogen. Vor der Rekordkulisse von 18.679
völlig begeisterten Zuschauern in der Kölner Lanxess arena sahen die Kieler
gegen den Titelverteidiger Ciudad Real lange Zeit
wie der zweite Sieger in diesem Halbfinale aus. Zwischenzeitlich
lagen die Zebras sogar mit vier Toren zurück. Doch eine unglaubliche Energieleistung
in den letzten 20 Minuten der Partie, in denen der THW zudem meist in Unterzahl
agieren musste, ein in den wichtigen Szenen überragender
Omeyer
und ein
Palmarsson-Tor vier Sekunden vor Schluss sicherten
letztlich den 29:27 (12:15)-Erfolg der Kieler, die nun morgen um 18 Uhr gegen den
FC Barcelona nach der europäischen Krone greifen.
Beste Torschützen in der unglaublich intensiven Partie waren
"Mister 100 Prozent"
Christian Sprenger, der sich nicht einen
Fehlwurf erlaubte, und
Filip Jicha mit je sechs Treffern.
Die Kölner Lanxess arena war bei dieser ersten Auflage des europäischen Finalturniers
fest in Kieler Hand: rund 10.000 Fans aus der Landeshauptstadt und dem gesamten
Bundesgebiet hatten sich auf den Weg ins Rheinland gemacht, um ihrem THW den Rücken zu
stärken. In Kiel verfolgten hunderte Anhänger beim Public Viewing im Vereinsheim des
FT Vorwärts an der Moorteichwiese, im CinemaxX und in der Forstbaumschule das
mit Spannung erwartete Duell der Vorjahres-Finalisten. Und die Zebras legten los,
als wollten sie von Beginn an unmissverständlich klar machen, dass sie sich auch
als Hausherren in der fremden Arena fühlen:
Jicha schnappte
sich nach einem Metlicic-Block den Abpraller und traf zum 1:0,
Sprenger überwand Arpad Sterbik per Heber zum 2:0. Doch dann
begannen die Probleme im Kieler Angriff: Die Ciudad-Abwehr hatte sich perfekt auf den
wurfgewaltigen Rückraum des THW eingestellt, rückt weit heraus und ließ einige
Fragezeichen auf den schwarz-weißen Gesichtern entstehen. Auf der Gegenseite fehlte
der THW-Abwehr zunächst der richtige Antwort auf die immer neuen Formationen der Spanier.
Die Folge: Ciudad glich aus und nahm langsam aber sich die Zügel in die Hand. Zwar konnte
der THW lange Zeit gegenhalten - auch, weil sich
Marcus Ahlm
ein ums andere Mal spektakulär in Szene setzen konnte und
Christian Zeitz
erneut aufmerksam agierte - aber vor allem Chema Rodriguez
sorgte mit seiner Schnelligkeit für Aufruhr in der Kieler Deckung.
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Jonas Källmann war mit sechs Toren erfolgreichster Werfer bei Ciudad Real.
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Er war es auch, der seine Farben
beim 4:3 (10.) erstmals in Führung brachte. Doch die Kieler ließen sich nicht abschütteln,
kamen mit einem enormen Kraftaufwand immer wieder zurück.
Gislason
setzte zeitweilig sogar auf vier Rückraumspieler, nahm
Lundström von
der Platte und brachte
Momir Ilic.
Filip Jicha
erzielte von Linksaußen (!) das 8:7,
Ilic setzte sich kraftvoll
zum 9:9 durch, ehe
Canellas und der starke Källmann per Tempogegenstoß die erste Zwei-Tore-Führung
für Ciudad Real markieren konnten (23.).
Gislason nahm eine Auszeit,
brachte
Gentzel für
Omeyer - doch ohne
nachhaltigen Erfolg. Zwar blieben die Kieler durch
Sprenger und
Jicha in Schlagdistanz (11:12, 26.), doch in Unterzahl profitierten
die Spanier von den erzwungenen Fehlern im Kieler Angriff: Aguinagalde und Rodriguez erzielten
das 14:11, Eric Gull markierte nach
Jichas 12:14 den Halbzeitstand.
Mit einem verdienten Drei-Tore-Rückstand mussten die Kieler in die Pause.
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Comeback mit zwei ganz wichtigen Toren vor der Pause: Momir Ilic.
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Für die zweiten dreißig Minuten hatten sich
Filip Jicha und Co. offensichtlich
eine Menge vorgenommen:
Zeitz stiebitzte sich den Ball und traf zum
Anschluss,
Narcisse tanzte die Abwehr zum 14:16 aus, und
Omeyer
zeigte gegen seinen Freund aus der französischen Nationalmannschaft,
Jerome Fernandez,
Zähne und parierte dessen freien Wurf.
Jicha nutzte dies zum 15:16 -
nach drei Minuten in der zweiten Halbzeit war der THW Kiel wieder dran.
Dominik Klein
war auf die Platte beordert worden, um die Kreise von Chema Rodriguez einzuengen - offenbar ein
guter Schachzug. Doch Ciudad Real ließ sich auch von diesem Kieler Zwischenspurt und der
aufkommenden Euphorie unter den zahlreichen THW-Fans nicht beirren: Källmann, Abalo und erneut
Källmann ließen die Hoffnungen auf einen Kieler Finaleinzug innerhalb von drei Minuten
beim 19:15 für den Titelverteidiger auf ein Minimum sinken - zumal die Zebras fortan oft mit einem
Mann weniger auf der Platte stehen mussten.
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Emotional ging es auf den Rängen und auf der Platte zu: Ein ums andere Mal bildeten
sich kleine "Rudel".
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Als
Omeyer
sich erneut zu großen Taten aufschwang und die THW-Defensive aufmerksam um jeden Ball fightete, kamen
die Kieler zurück in die Partie.
Ahlm zirkelte einen Wurf an Dinart vorbei,
Sprenger verwandelte einen Tempogegenstoß,
Klein eroberte sich den Ball und verwandelte,
Narcisse
suchte und fand in der Eins-gegen-Eins-Situation den Wurf - vier Tore in drei Minuten verwandelten
die Lanxess arena in ein Tollhaus. Der THW glich zum 20:20 aus - zwanzig Minuten vor dem Ende
wurde faktisch wieder bei null angefangen. Das galt allerdings nicht für die Akteure - die waren
längst heißgelaufen. So parierte
Omeyer einen Källmann-Wurf und
hechtete dem Abpraller hinterher - doch ohne Erfolg. Zwei individuelle Fehler im Angriff ließen
talant Dujshebaev und die wenigen Ciudad-Anhänger in Köln wieder jubeln:
Fernandez und Metlicic
erzielten das 22:20 für die Spanier. Doch die Kieler ließen sich nun ihrerseits nicht mehr abschütteln:
Erneut
Narcisse und der traumwandlerisch sichere
Sprenger,
der selbst schlechte Anspiele zu verwerten wusste, brachten den erneuten Ausgleich (47.) - Ciudad
nahm die Auszeit, die Zuschauer hielt längst nichts mehr auf ihren Sitzen.
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Leicht hatte es Filip Jicha gegen Ciudad Real wirklich nicht.
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Eine Kieler Führung sollten sie zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht bejubeln dürfen: Erst traf Aguinagalde
im Sitzen, dann musste
Börge Lund für zwei Minuten auf die Bank (48.). Doch der
an den Kreis eingelaufene
Sprenger scherte sich nicht um die numerische
Unterzahl - ebenso wie
Christian Zeitz, der den Ball zum 24:23 in die
Maschen hämmerte. Dann wurde es tatsächlich noch übersichtlicher in den THW-Reihen: Kurz nacheinander
wurden
Jicha und
Klein verbannt, zudem
nutzte
Fernandez die Siebenmeter-Chance zum Ausgleich. Der THW in doppelter Unterzahl wankte - aber er fiel nicht.
Omeyer packte gegen Abalo seine Weltklasse in eine Parade, und als
Zeitz mit seiner unnachahmlichen Art in doppelter Unterzahl
die Kieler erneut in Führung bringen konnte, war die Lanxess arena längst zur Sparkassen-Arena mutiert:
Frenetisch feuerten die Fans den THW an, peitschten ihn nach vorn. Eine Situation, in der offenbar
Jerome Fernandez die Übersicht verlor: Ein Wechselfehler brachte ihm Zwei Minutne ein, eine Entscheidung,
die Talant Dujshebaev richtig auf die Palme brachte. Derweil spielte die Hallenregie "Ole, hier kommt der THW" ein -
und die Zebras hielten sich an die musikalische Steilvorlage:
Sprenger traf zum
26:24,
Jicha erhöhte drei Minuten vor dem Ende auf 27:24, was Källmann
postwendend konterte. Längst war die Begegnung zu einem offenen Schlagabtausch geworden, in dem
der THW aber nicht einen Siebenmeter zugesprochen bekam. Strafwürfe braucht ein Club auch nicht,
wenn man einen
Marcus Ahlm hat, der bedrängt in dieser engen
Spielsituation mit dem Rücken zum Tor das 28:25 warf - unglaublich! Doch auch dieser Treffer
war noch längst nicht die Entscheidung in diesem wahrlich intensiven Spiel. Ciudad Real kam noch einmal zurück,
nutzte einen
Palmarsson-Schrittfehler zum 27:28 durch Entrerrios - warum
Börge Lund im Gegenzug für zwei siebenmeter- und zeitstrafenwürdgie Fouls
keinen Pfiff bekam, wird wohl immer ein Geheimnis der Unparteiischen bleiben.
Die schickten dafür
Jicha auf die Bank - in überzahl blieben 65 Sekunden für den Titelverteidiger
zum Ausgleich. Der spielte Entrerrios frei, doch
Omeyer ließ
die Muskeln spielen - 18 Sekunden verblieben auf der Uhr. 18 lange Sekunden bis zum Finaleinzug, den
gegen die offene Manndeckung der Spanier letztlich
Aron Palmarsson
vier Sekunden vor der Sirene perfekt machte. Der Rest war Jubel: Auf der Platte spielten sich Szenen
wie vor Wochenfrist in Hamburg ab, auf den Rängen fielen sich wildfremde Menschen in die Arme.
Währenddessen "verabschiedete" sich Talant Dujshebaev mit dem gestreckten Mittelfinger vom
Publikum - auch verlieren will gelernt sein.
"Wir feiern die ganze Nacht", schallte durch das riesige Rund - ein Motto, was vielleicht für
die THW-Fans gelten dürfte. Die Spieler müssen indes nach einem unglaublich Kraft raubenden Spiel
Ruhe tanken für das große Finale. Am Sonntag um 18 Uhr greift der THW Kiel wieder nach der
europäischen Krone!
(Christian Robohm)
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Lesen Sie bitte auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Ich bin sehr zufrieden, wir haben es geschafft, die beste Mansnchaft der Welt zu besiegen.
In der ersten Halbzeit haben wir schlecht ins Spiel gefunden, obwohl die Abwehr
phasenweise gut stand. Aber die Torwarte fanden nicht richtig in die Partie, und im Angriff
hatten wir Probleme mit der Ciudad-Abwehr und Arpad Sterbik.
In der zweiten Halbzeit haben wir Chema Rodriguez in Manndeckung genommen, das hat gut
funktioniert. Und auch Titi hat wieder sehr gut ins Spiel gefunden.
Letztlich haben wir verdient gewonnen.
Christian Sprenger und Daniel Narcisse
waren in den letzten Minuten von Krämpfen geplagt, natürlich hätte ich mir ein wenig mehr
Pause gewünscht. Barcelona hatte den einfacheren Weg und konnte die ganze Bank einsetzen,
weil Barca auf allen Positionen doppelt gut besetzt ist. Wir sind auf einigen Positionen nur einfach
besetzt, das könnte ein kleiner Nachteil sein. Mal sehen, was morgen so bringt.
Ciudad Reals Trainer Talant Dujshebaev:
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Zeigte den Handball-Fans beim Verlassen der Halle den Mittelfinger:
Talant Dujshebaev.
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Es war ein spannendes Spiel, wir haben am Ende verloren und spielen morgen um Platz drei.
Ich möchte nicht viel sagen, weil ich ein bis zwei Tage Zeit brauche, um das alles in Ruhe
in meinen Kopf zu bekommen. Außerdem will ich nicht "nicht gesunde" Worte sagen.
Ciudads Julen Aguinagalde:
Unglücklicherweise gibt es für uns jetzt nicht mehr viel, worüber wir
reden können. Es bleibt uns nur noch, uns auf das morgige Spiel
um Platz drei zu konzentrieren.
Wir waren in der zweiten Halbzeit eine andere Mannschaft mit einer anderen Körpersprache,
und wir konnten die Stimmung, die die Fans draußen gemacht haben, mitnehmen.
In der ersten Halbzeit haben wir schlecht gespielt, Ciudad hat uns
das Spiel aufgezwängt. In der Kabine haben wir uns das gesagt
und sind in der zweiten Halbzeit mit stärkerer Präsenz und
mehr Power aufgetreten.
Das war ein Kraftakt, das war klar. Wer vorher etwas anderes geglaubt hat,
ist verrückt. Es ist sehr schwer, gegen solch eine Deckung von Ciudad Real 6 gegen 6 zu spielen.
Jetzt müssen wir unsere Euphorie etwas bremsen. Wir sind hier nach Köln gekommen,
um ins Finale einzuziehen und den Titel zu holen. Wir müssen jetzt in weniger
als 24 Stunden noch eine Klasse-Leistung abliefern.
Morgen ist alles drin, wir freuen uns riesig auf das Endspiel vor 20000 Zuschauern
gegen Barcelona.
Normalerweise ist es hart, auf der Bank zu sitzen, aber heute habe ich das gern getan.
Es war eine unglaubliche Stimmung. Wir haben über 60 Minuten
unglaublich gekämpft. Heute haben zwei der besten Mannschaften Europas
gegeneinander spielt, ein tolles Spiel.
Jetzt müssen wir Ruhe bewahren, gut essen und ins Bett gehen.
Morgen müssen wir dann 60 Minuten noch einmal Gas geben, das ist das einzige,
was zwischen uns und dem Titel steht.
- BM Ciudad Real (ESP ):
-
Hombrados (n.e.),
Sterbik (1.-60., 14 Paraden);
Källman (6),
Fernandez (5/5),
Evdokimov,
Gull (2),
Aguinagalde (3),
Davis,
Garcia Parrondo (1),
Abalo (2),
Metlicic (3),
Rodriguez (2),
Canellas (1),
Entrerrios (2),
Morros,
Dinart;
Trainer: Dujshebaev
- THW Kiel:
-
Omeyer (1.-24., 29.-60., 11 Paraden),
Palicka (n.e.),
Gentzel (24.-29. und 1 Siebenmeter, 0 Paraden);
Lund,
Andersson (n.e.),
Lundström,
Anic (n.e.),
Sprenger (6),
Ahlm (5),
Reichmann (n.e.),
Zeitz (4),
Palmarsson (1),
Narcisse (3),
Ilic (2)
Klein (2),
Jicha (6);
Trainer: Gislason
- Schiedsrichter:
-
Sorin-Laurentiu Dinu / Constantin Din (Rumänien)
- Zeitstrafen:
-
Ciudad Real: 3 (Canellas (26.), Dinart (41.), Fernandez (54.));
THW: 7 (Ilic (25.), Zeitz (35.),
2x Klein (42., 51.), Lund (48.),
2x Jicha (51., 58.))
- Siebenmeter:
-
Ciudad: 5/5;
THW: 0
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 0:2 (2.), 2:2 (7.), 4:4 (10.), 4:5 (12.), 6:5 (15.), 6:7 (17.), 7:8, 9:8 (22.),
9:9, 11:9 (24.), 12:11 (26.), 14:11 (28.), 15:12;
2. Hz.: 15:13, 16:13, 16:15 (33.), 19:15 (37.), 20:16 (38.), 20:20 (41.), 22:20,
22:22 (47.), 24:24 (51.), 24:27 (57.), 25:28 (58.), 27:28 (59.), 27:29 (60.).
- Zuschauer:
-
18.679 (LANXESS arena, Köln)
- Spielgrafik:
-
- Spielberichtsbogen:
-
Offizieller Spielberichtsbogen der EHF
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
Aus den Kieler Nachrichten vom 31.05.2010:
Charaktertest Halbfinale
Duschebajew wieder einmal schlechter Verlierer - Krämpfe konnten THW nicht stoppen
Köln. Zweites Halbfinale, 38. Minute, Ciudad Real
führte gegen Kiel mit 20:16. Nichts deutete darauf hin,
dass der Titelverteidiger in einer dramatischen
Schlussphase beim 27:29 (15:12) den Finaleinzug verpassen
und Trainer Talant Duschebajew völlig die
Nerven verlieren würde.
Fünf Minuten vor dem Abpfiff hatten die katastrophal pfeifenden
Unparteiischen Din/Dinu Ciudad-Rückraumspieler
Jerome Fernandez wegen eines angeblichen Wechselfehlers
auf die Strafbank beordert. Eine Szene, die bei
Duschebajew Sicherungen durchbrennen ließen. Der 41-Jährige witterte offensichtlich
eine Verschwörung, legte sich mit den Zuschauern an
und als aus den Rängen eine Papierkugel in seine Richtung
flog, musste er von seinen Spielern gestoppt werden.
Der gebürtige Kirgise wollte die Tribüne stürmen, beließ
es aber dabei, die Halle nach dem Abpfiff mit gestrecktem
Mittelfinger zu verlassen. Auf der Pressekonferenz gab sich
der zweimalige Welthandballer jovial, lobte die Veranstaltung,
den Gegner. Nur den spanischen Kollegen erlaubte
er Einblicke in sein Seelenheil. "Wir wissen, wo wir hier
sind", sagte er. "Und wir wissen deshalb, wer ins Finale
kommen sollte."
Offensichtlich hatte er zu diesem Zeitpunkt vergessen,
dass seine Mannschaft sportlich an einem THW gescheitert
war, der in der zweiten Halbzeit sein wahres Gesicht
gezeigt hatte.
"Uns fehlte vor der Pause die körperliche Präsenz",
meinte Kiels Linksaußen Dominik Klein. "Wir haben das
Spiel gespielt, das Ciudad gefällt - ohne Tempo." In der
Kabine hatten die "Zebras" sich zusammengerauft, sich
auf eine Antwort eingeschworen. "Wenn dies die letzten 30
Minuten Champions League sein sollten, dann wollten wir
wenigstens noch einmal alles geben", meinte der sechsmalige
Torschütze Filip Jicha. "Wir hatten nach diesem
Rückstand nichts mehr zu
verlieren."
In Durchgang zwei boten die Kieler Tempohandball
und zeigten Charakter. Obwohl Christian Sprenger und
Daniel Narcisse von Krämpfen
geplagt wurden, war der THW-Express nicht mehr zu
stoppen. Auch, als Ciudad bei doppelter Überzahl zum 24:24
(50.) ausglich. Die Antwort? Christian Zeitz hämmerte den
Ball zum 25:24 ins Netz, der starke Sprenger machte im
sechsten Versuch sein sechstes Tor (26:24), Luc Abalo scheiterte
am aufgewachten Thierry Omeyer, und
Jicha traf mit
einer energischen Einzelleistung zum 27:24 (57.) - die Vorentscheidung.
Ganz ohne Mithilfe von Din/Dinu.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 31.05.2010)