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30.07.2010 Vorbereitung

Kieler Nachrichten: Menzel lebt in seiner zweiten Familie auf

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.07.2010:

Lingen. Am 1. September 2009 startete Michael Menzel in seinem Berufsleben neu durch. Der ehemalige THW-Rechtsaußen kehrte zu seinem Ex-Club zurück - nicht ins Team, sondern auf die Geschäftsstelle als Auszubildender, um den Beruf des Sport- und Fitnesskaufmannes zu erlernen. Und das mit 42 Jahren.
Es macht ihm großen Spaß, zuverlässig kniet er sich in die neue Aufgabe herein. Auch das Berufsschul-Zwischenzeugnis kann sich mit der Durchschnittsnote von 1,9 mehr als sehen lassen. Richtig glücklich ist der gebürtige Kamener aber erst jetzt wieder. Trainer Alfred Gislason hat den 16-fachen Nationalspieler und fünffachen deutschen Meister wieder zu einem Teil der Mannschaft gemacht.

Weil Roland Breitenberger in die verdiente Betreuer-Rente gegangen ist, wurde ein Nachfolger an der Seite von Oliver Thormählen gesucht. Die Wahl fiel auf Michael Menzel, der nicht lange überlegte, ob er den zusätzlichen Job annehmen sollte. "In der Umgebung der Mannschaft habe ich mich immer total wohl gefühlt", sagt der neue Betreuer, "da lebe ich auf, das ist wie eine zweite Familie."

Nach seiner aktiven THW-Zeit, die 2000 wegen eines schweren Knorpelschadens im Knie vorzeitig und unfreiwillig endete, hatte Menzel es an der Seite von Noka Serdarusic zunächst als Co-Trainer versucht. Nach nur einem Jahr gab er diesen Posten wieder ab. Er sei eben kein Typ für Trainer- oder Managerposten, erklärt der Familienvater. "Ich brauche den nahen persönlichen Kontakt zu den Spielern." Jetzt serviert er seinen Nachfolgern Getränke, ist der "Wecker" im Trainingslager, sammelt Trikots und Wäsche ein und nimmt den Spielern viele andere Unannehmlichkeiten ab. Probleme hat Menzel damit nicht. "Nein, wieso. Es ist einfach nur großartig, dass ich wieder dabei sein darf."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 30.07.2010)


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