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25./26.11.2010 - Letzte Aktualisierung: 26.11.2010 Presse

Filip Jicha "Kieler Sportler des Jahres 2010" - Thierry Omeyer Zweiter

Update #1

Kiels neue Sportlerin des Jahres Angelique Kerber (rechts),  die Drittplatzierten Moana Delle und Steffen Uliczka haben "Ersatzmann"  Daniel Narcisse (vorn) bei der Sportlerehrung  in die Mitte genommen. Der Olympiasieger vom THW
Klicken Sie zum Vergrößern! Kiels neue Sportlerin des Jahres Angelique Kerber (rechts), die Drittplatzierten Moana Delle und Steffen Uliczka haben "Ersatzmann" Daniel Narcisse (vorn) bei der Sportlerehrung in die Mitte genommen. Der Olympiasieger vom THW vertrat Filip Jicha und Thierry Omeyer.
Im Rahmen des Jahresempfang der "Kieler Nachrichten", der heute vormittag im Kieler Schloss stattfand, wurde der Kieler "Sportler des Jahres 2010" bekannt gegeben. Bei der Leserwahl, bei der es in diesem Jahr eine Rekordbeteiligung von mehr als 5000 Stimmen gab, wurde Filip Jicha mit 6441 Punkten gewählt. Thierry Omeyer, Sieger des Vorjahres, wurde Zweiter (5738) vor dem Leichtathleten Steffen Uliczka (3152).
Bei der Ehrung im Kieler Schloss konnten die beiden Gewinner wegen der Vorbereitung auf das Champions-League-Spiel bei den Rhein-Neckar Löwen nicht anwesend sein. Daniel Narcisse nahm stellvertretend für seine beiden Mannschaftskollegen die Ehrung entgegen.

Bei den Frauen siegte Tennisspielerin Angelique Kerber (5007 Punkte) vor der Triathletin Lisa Müller-Ott (4207), Platz drei belegt Surferin Moana Delle (4168).

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.11.2010

Löwen fordern Tribut

Kiel. Wo ist Behle? Die zum Klassiker gewordene Frage von ZDF-Reporter Bruno Morawetz bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid stellte sich auch gestern im Schloss. Wo ist Kiels Sportler des Jahres, Filip Jicha, und der Zweitplatzierte Thierry Omeyer?

Brigitta Grunwald, die mit KN-Sportchef Gerhard Müller die Ehrung der Sportler des Jahres moderierte, lieferte die Aufklärung: "THW-Trainer Alfred Gislason hat heute Morgen Videoschulung im Hinblick auf das morgige Spiel bei den Rhein-Neckar Löwen angesetzt, da durften die beiden nicht fehlen."

Stattdessen kam der nach seinem Kreuzbandriss Aufbautraining absolvierende Daniel Narcisse und plauderte charmant über die beiden verhinderten Kollegen. Omeyer wolle immer gewinnen, sogar wenn er mit seiner Tochter spiele, und Jicha sei nicht nur ein Weltklassespieler, sondern kümmere sich auch außerhalb des Spielfeldes immer mehr um die Mannschaft. Auf die Frage, ob er, Narcisse, dem THW in dieser Saison noch helfen könne, den Champions-League-Titel zu verteidigen, sagte der Olympiasieger aus Frankreich nur ein Wort: "Natürlisch."

(von Gerhard Müller und Helmut Schwalm, aus den Kieler Nachrichten vom 26.11.2010)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.11.2010

Wenn sich Talent mit Arbeit paart

In den Fußstapfen der Großen: Filip Jicha
Filip Jicha ist Kiels Sportler des Jahres 2010.
Klicken Sie für weitere Infos! Filip Jicha ist Kiels Sportler des Jahres 2010.
Kiel. Außergewöhnliches Talent kommt selten vor, ist eine besondere Gabe des Schöpfers, die allerdings nur Früchte trägt, wenn der Beschenkte auch sorgfältig damit umgeht. Filip Jicha ist reichlich gesegnet mit Talent, und der im tschechischen Pilsen geborene Ausnahmehandballer ist sehr gut umgegangen mit diesen außergewöhnlichen Fähigkeiten, hat sie mit harter Arbeit und viel Disziplin vermengt und angereichert. Belohnt wurde das 28-jährige THW-Ass mit der Ankunft in der absoluten Weltspitze. Zwischenstationen: Vize-Schülerweltmeister, tschechischer B-Jugendmeister. Filip Jicha ist ein so genannter kompletter Handballer, Führungsspieler, Wellenbrecher in der Abwehr, extrem torgefährlich im Angriff. Zuletzt war er der überragende Mann in der Bundesliga, "Spieler der Saison", Serienmeister mit dem THW und Champions-League-Sieger. Bei der EM in Österreich wurde er Torschützenkönig, außerdem wichtigster Turnierspieler - obwohl Tschechien "nur" als mittelmäßig gilt, die EM als Achter abschloss. Filip Jichas Chancen, mit seinem Land ganz oben auf dem Olymp zu landen, bleiben sehr gering. Deswegen ehrt, charakterisiert es ihn, wenn er mit Blick auf die Gepflogenheiten im Weltsport betont: "Ein Wechsel meiner Staatsbürgerschaft kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Ich bin damit einverstanden, ein Tscheche zu sein. Auch, wenn ich weiß, dass ich nie Olympiasieger oder Weltmeister werden kann." Der achte Platz in Österreich, so der Rückraumspieler, sei für ihn eine Art Weltmeisterschaft gewesen. "Die Landsleute waren stolz auf uns." Im Verein, dort, wo er tagtäglich seine Zeit verbringt, wo er Freunde gefunden hat, habe er bereits alles erreicht. "Ich spiele bei der besten Vereinsmannschaft der Welt und habe die Champions League gewonnen." Getragen wird diese Traumkarriere auch durch privates Glück. Ein intaktes Elternhaus und die Beziehung zu Jugendfreundin Hana halfen Jicha, die vielen Klippen auf dem Weg an die Spitze zu umschiffen. Sein Glück wurde richtig perfekt durch die Hochzeit im Juli dieses Jahres und natürlich durch die Geburt von Tochter Valeria 2009. "Valeria hat mich auch als Handballer besser gemacht", sagt er. "Ihr ist es doch völlig egal, ob ich die Champions League gewinne - oder nicht." Magnus Wislander, Stefan Lövgren, Nikola Karabatic. Den THW der Neuzeit prägten absolute Ausnahmekönner, die allesamt Talent mit Arbeit verbanden. Filip Jicha ist in deren Fußstapfen getreten. Aber nicht in dieselben, der feinsinnige Tscheche sucht und findet seine eigenen Wege.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 26.11.2010)


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