20.-22.08.2011 - Letzte Aktualisierung: 22.08.2011 | Vorbereitung |
Update #7 | Turnierbericht und Bericht über Jesper Nielsen aus den Kieler Nachrichten ergänzt ... |
Sieger beim 25. Schlecker-Cup: der THW Kiel.
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Bernd Dunstheimer |
Auch im Finale mit einer grandiosen Leistung:
Thierry Omeyer wurde zum besten
Torhüter des Turniers gekürt.
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Bernd Dunstheimer |
Gr. A | 11.00 | Füchse Berlin | - | AG Kopenhagen (DEN) | : | 25:27 | (14:12) | |
Gr. B | 12.55 | MKB Veszprem (HUN) | - | BM Granollers (ESP) | : | 33:23 | (17:9) | |
Gr. A | 14.50 | Montpellier AHB (FRA) | - | AG Kopenhagen (DEN) | : | 28:39 | (13:21) | |
Gr. B | 17.15 | THW Kiel | - | BM Granollers (ESP) | : | 35:27 | (18:11) | Bericht | Spielstatistik |
Gr. A | 19.05 | Füchse Berlin | - | Montpellier AHB (FRA) | : | 25:24 | (13:15) | |
Gr. B | 20.55 | THW Kiel | - | MKB Veszprem (HUN) | : | 32:25 | (18:13) | Bericht | Spielstatistik |
Platz | Team | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1. | AG Kopenhagen (DEN) | 66:53 | 4:0 |
2. | Füchse Berlin | 50:51 | 2:2 |
3. | Montpellier AHB (FRA) | 52:64 | 0:4 |
Platz | Team | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1. | THW Kiel | 67:52 | 4:0 |
2. | MKB Veszprem (HUN) | 58:55 | 2:2 |
3. | BM Granollers (ESP) | 50:68 | 0:4 |
13.00 Uhr | Spiel um Platz 5 | BM Granollers (ESP) | - | Montpellier AHB (FRA) | : | 31:34 | (13:15) | |
15.00 Uhr | Spiel um Platz 3 | Füchse Berlin | - | MKB Veszprem (HUN) | : | 31:20 | (10:11) | |
17.00 Uhr | Finale | AG Kopenhagen (DEN) | - | THW Kiel | : | 20:27 | (12:13) | Bericht | Spielstatistik |
Lange mussten die "Zebras" am Samstag warten, bis sie endlich in das Turnier eingreifen durften. Mittlerweile hatte sich in der Parallelgruppe bereits AG Kopenhagen das Finalticket gesichert, in der eigenen Gruppe hatte Granollers bereits nach der deutlichen 23:33-Auftaktpleite gegen Veszprem so gut wie alle Chancen auf das Endspiel vergeben. Die Katalanen, die nach dem starken vierten Platz in der spanischen Liga mehrere Leistungsträger ziehen lassen mussten, hielten in der Anfangsphase gegen den THW Kiel noch gut dagegen, nach neun Minuten erzielte der ehemalige Hamburger Kreisläufer Nicklas Grundsten den 4:4-Ausgleich. Dann aber drehten die Kieler auf: Andreas Palicka verbarrikadierte seinen Kasten und entschärfte gleich drei Strafwürfe, und vorne sorgten insbesondere Momir Ilic und der immer wieder ins Spiel gebrachte Marcus Ahlm für einen 10:1-Lauf zum zwischenzeitlichen 14:5 (21.). Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs fand Granollers wieder etwas besser ins Spiel, der junge Mittelmann Malasinkas und Grundsten verkürzten zumindest zum 18:11-Pausenstand.
THW-Trainer Alfred Gislason, der weiterhin auf die angeschlagenen Leistungsträger Filip Jicha und Christian Zeitz verzichten musste und zudem auch Daniel Kubes noch schonte, wechselte nach dem Seitenwechsel durch: Tobias Reichmann wechselte zwischenzeitlich für Andersson in den rechten Rückraum, zudem kamen Lundström für Klein und Dragicevic für Ahlm. Der starke Palicka durfte hingegen im Kasten bleiben und entschärfte in der Folge etliche weitere Bälle, darunter auch einen vierten und fünften Strafwurf. Dem schwedischen Keeper hatten es die Kieler zu verdanken, dass der Vorsprung trotz Unkonzentriertheiten im Angriffsspiel bis auf 28:17 (45.) anwuchs. In der Schlussphase konnten die Spanier aber durch Malasinkas und Blanxart die Niederlage noch im Rahmen halten, während die "Zebras" bereits ihre Kräfte für das entscheidende Spiel am Abend gegen Veszprem sparten.
(Sascha Krokowski)
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Den besseren Start hatte aber diesmal die Mannschaft von Lajos Mocsai: Marko Vujin, im Spiel gegen Granollers noch mit Wurfpech, und Kreisläufer Sulic trafen je zweimal, wenig später erhöhte Gergö Ivancsik gar auf 5:2 für die Magyaren. Doch die Kieler, bei denen diesmal Thierry Omeyer im Tor stand, fanden schnell in die Partie, binnen drei Minuten hatten der erneut bärenstarke Momir Ilic, Marcus Ahlm, Dominik Klein und Daniel Narcisse das Blatt zugunster der "Zebras" gewendet. Zweimal Sprenger und ein weiteres Mal Ilic, der aus dem Rückraum eine Trefferquote von 80 Prozent aufwies, erhöhten bis zur 15. Spielminute gar auf 9:6. Da Momir Ilic aber in der Folgezeit zweimal vom Siebenmeterstrich scheiterte, war Veszprem nach dem Anschlusstreffer von Carlos Perez zum 10:11 (22.) wieder dran.
Was folgte, war die stärkste Phase des THW: Thierry Omeyer entnervte nun den bis dahin starken Marko Vujin, der binnen zwei Minuten gleich dreimal am Franzosens scheiterte. Und vorne bauten die Kieler den Vorsprung über den immer wieder galant eingesetzten Marcus Ahlm sowie Konter über die Flügelzange Klein und Sprenger auf 16:10 aus. Kurz vor der Pausensirene gelang Oldie Carlos Perez zumindest noch Ergebniskosmetik zum 18:13-Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel brachte Mocsai Alilovic für Fazekas, doch auch der Kroate konnte mit dem stark aufgelegten Thierry Omeyer nicht konkurrieren. Da der Franzose gleich zwei Siebenmeter parierte und im Angriff nun Kim Andersson aufblühte, war die Partie nach einem Doppelschlag des schwedischen Linkshänders zum 25:18 (41.) und spätestens nach weiteren Treffern von Ahlm und Ilic zum 27:19 (45.) frühzeitig entschieden.
(Sascha Krokowski)
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Marcus Ahlm hatte im Endspiel im
Angriff einen schweren Stand.
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Bernd Dunstheimer |
Doch die Dänen, bei denen der zukünftige Kieler Rene Toft Hansen drei Treffer erzielte, ließen sich nicht abschütteln, nach einem Doppelschlag des ehemaligen Mannheimers Gudjon Valur Sigurdsson zum 10:10 (25.) begann die Partie von neuem. Nachdem Steinar Ege einen Siebenmeter von Ilic parierte, ging AG Kopenhagen durch zwei Treffer des schwedischen Rechtsaußen Niclas Ekberg gar erstmals in Führung (11:12), doch mit zwei weiteren Toren von Goalgetter Momir Ilic noch vor der Pause drehten die Kieler die Partie schnell wieder zu ihren Gunsten. Beinahe hätte es sogar noch zum 14:12 vor dem Halbzeitpfiff gereicht, Kim Anderssons Wurf kam aber - nach Meinung der Unparteiischen Fleisch/Rieber - einen Tick zu spät. Da der Schwede dies nicht wahrhaben wollte und lauthals protestierte, erhielt er eine um zwei Minuten verlängerte Halbzeitpause "zugesprochen".
Momir Ilic erzielte in jedem Spiel
beim Schlecker-Cup jeweils neun Tore.
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Bernd Dunstheimer |
(Sascha Krokowski)
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Aus den Kieler Nachrichten vom 22.08.2011:
Trainer Alfred Gislason hatte auf die angeschlagenen Christian Zeitz, Filip Jicha und Daniel Kubes verzichtet. Doch auch ohne sie marschierten die Kieler am Sonnabend durch die Vorrunde. Am Nachmittag erwies sich BM Granollers (35:27) als leichte Kost. Die Spanier, zuletzt Vierter in der Liga Asobal, plagen sichtbar finanzielle Sorgen. Sechs Stammspieler haben den zehnmaligen Meister verlassen. Auch für neue Trikots scheint das Geld zu fehlen, die Namen der Abgewanderten waren lediglich mit Tape überklebt. Und in der Arbeitskleidung steckten zumeist schmächtige Nachwuchsspieler. Zudem hielt Andreas Palicka, der 20 Bälle abwehrte, fünf Siebenmeter.
Am Abend musste sich der THW mehr mühen, um auch MKB Veszprem (32:25) zu besiegen. Doch diesmal war es Thierry Omeyer, der beste Torhüter des Turniers, der nach knapp 20 Minuten zur Wand mutierte und vor allem den Neu-Kieler Marko Vujin zur Verzweiflung brachte. Im subtropischen Klima der mit 1100 Zuschauern ausverkauften Längenfeldhalle war es einmal mehr Momir Ilic, der die Weichen stellte. Am Ende räumte der Serbe mit 27 Toren die Champagnerflasche für den erfolgreichsten Schützen ab. Nur ein Titel ging nicht an die Kieler - zum besten Spieler wählten die Trainer den Berliner Bartlomiej Jaszka.
Kopenhagen gegen Kiel, dieses Finale hatte Martin Heuberger prophezeit. "Kiel präsentiert sich hier sehr stark", sagte der neue Bundestrainer, der inzwischen mit Zeitz über ein Comeback in der Nationalmannschaft gesprochen hat. "Er hat mir gesagt, dass die Doppelbelastung für seinen Körper zu viel ist. Das ist eine klare Haltung, die respektiere ich."
Kopenhagen gegen Kiel. Im Endspiel wurde mit Daniel Narcisse der vierte THW-Spieler geschont. Der Franzose hatte gegen Veszprem einen Schlag in den Rücken bekommen. Die Physiotherapeuten hatten sich intensiv bemüht, die muskuläre Verhärtung zu lösen - vergeblich. Doch wer in der schwarz-weißen Kluft noch spielfähig war, beschritt mit Eifer den steinigen Weg. In der 42. Minute hatten die Kieler einen Fünf-Tore-Vorsprung verspielt, Kopenhagen mit Routiniers wie Gudjon Sigurdsson und Joachim Boldsen zum 16:17 verkürzt. Mit einem Siebenmeter beendete Dominik Klein schließlich die Aufholjagd. Ilic hatte zuvor gepatzt, mit Jicha fehlte der zweite Experte. Also Klein. "Der Wille dieser Mannschaft ist unglaublich", lobte Manager Klaus Elwardt. "Ich kann vor ihr nur den Hut ziehen."
Traditionell treffen sich die Spieler aller Mannschaften am Sonntagabend in einem Bistro in der Nähe des Ehinger Rathauses, um hier das Ende der schmerzhaften Vorbereitung zu feiern. "Es ist sinnvoll, schon vorher seine Tasche zu packen", sagte Elwardt. Der eine oder andere Spieler werde wohl direkt in den Bus einsteigen, der heute um sechs Uhr morgens abfahren sollte. "Aber das haben sie sich verdient."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.08.2011)
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.08.2011:
Am Sonnabend flog er in seiner Privatmaschine ein. Auf dem Weg nach München machte er in Ehingen einen Stopp, um seine Mannschaft zu besuchen. Lässig stand er hinter dem Tor, T-Shirt, ein ernsthaftes Loch in der Jeans. Nielsen sagt auch, dass er Rene Toft-Hansen gerne behalten hätte. Der wuchtige Kreisläufer wird im Sommer 2012 ein Kieler. "Er ist ein kompletter Handballer, aber keiner, der durchspielen kann." In der dänischen Nationalmannschaft und im Verein würde er pro Halbzeit jeweils nur eine Viertelstunde eingesetzt. Eine höhere Belastung, so Nielsen, sei bei dessen kräftiger Statur nicht möglich. Als möglichen Nachfolger hat er Ahlm im Blick, dessen Vertrag in Kiel ausläuft.
Nielsen plaudert im gelassenen Ton über den bevorstehenden Prozess gegen Uwe Schwenker (Ex-Manager des THW) und Noka Serdarusic (Ex-Trainer), die das Champions-League-Finale 2007 manipuliert haben sollen. Nielsen ist einer der Hauptzeugen. Ein schneller Griff zum iPhone, dann weiß er auch wieder, wann er im Gerichtssaal erscheinen soll. Am 28., 29. und 30. September. "Drei Tage? Was soll ich da eigentlich?", sagt Nielsen. "Es ist doch alles schon so lange her." Er werde sich seine Zeugenaussage von einst vorlesen lassen und abnicken. Mehr würde er sowieso nicht erinnern, mehr hätte er nicht zu sagen. Außerdem würde alles auch in seinem Buch stehen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.08.2011)
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