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19.21.12.2011 - Letzte Aktualisierung: 21.12.2011 Bundesliga

Letztes Spiel vor Weihnachten: THW will sich mit zwei Punkten gegen Hildesheim beschenken

Update #1 KN-Vorbericht vom 21.12. ergänzt ...

Das Team von Eintracht Hildesheim.
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Das letzte Spiel vor Weihnachten: Am Mittwoch empfängt der THW Kiel nur drei Tage nach dem Kräfte zehrenden Spiel gegen Kopenhagen die Eintracht aus Hildesheim zum Bundesliga-Duell. Geschenke wird es drei Tage vor Heiligabend allerdings von den Zebras nicht geben, denn die Kieler können am Mittwoch einen großen Schritt in Richtung eines weiteren Eintrags in den Handball-Geschichtsbüchern machen: Gewinnt der THW Kiel auch gegen Eintracht Hildesheim, stellt der deutsche Rekordmeister den Bundesliga-Start-Rekord des TBV Lemgo (34:0 Punkte) aus dem Jahr 2003 ein. Anpfiff der Partie ist um 20.15 Uhr, noch gibt es einige wenige Restkarten.
Der Aufstieg von Eintracht Hildesheim in der vergangenen Saison war eine Sensation - auch, weil die Niedersachsen als Tabellenerster der damaligen 2. Liga Nord den Sprung in die Beletage des deutschen Handballs geschafft hatten. Favorisiert war eigentlich GWD Minden - nicht zuletzt wegen der Verpflichtung des schwedischen Weltklasse-Mittelmanns Dalibor Doder. Durch einen überraschend deutlichen 34:26-Erfolg im Spitzenspiel in Minden übernahm Hildesheim aber die Tabellenführung brachte und den Vorsprung letztlich über die Zeit.

Oberbeck ist Vater des Erfolgs
Turm im Tor: Dennis Klockmann
Turm im Tor: Dennis Klockmann
Vater des Erfolg war wieder einmal Gerald Oberbeck: Für ihn ist Eintracht Hildesheim das Lebenselexier, als Neunjähriger nahm er dort erstmals den Ball in die Hand, seit 1966 ist Oberbeck aktiv für die Hildesheimer. Immer wieder sprang er als Coach ein, wenn ein anderer Trainer die Erwartungen nicht erfüllte. Jetzt führte er die Mannschaft zurück in die erste Liga - und er hat einen Traum: Erstmals wollen die Hildesheimer nicht direkt wieder absteigen. "Der Klassenerhalt ist das Ziel", hat Oberbeck deshalb vor der Saison verlautbart.

1968, 2000 und 2006 gelang dieser Plan nicht. Und auch in dieser Spielzeit sieht es alles andere als rosig aus. Denn bisher durften die handballverrückten Hildesheimer Fans erst einmal über einen doppelten Punktgewinn jubeln. Am 9. Oktober besiegten die Niedersachsen sensationell Frisch Auf Göppingen mit 30:26. Ansonsten aber zahlte die Truppe bisher vor allem eines: Lehrgeld. Das führte die Mannschaft mit bereits deutlichem Rückstand erneut auf den letzten Tabellenplatz. (siehe auch Gegnerkurve Eintracht Hildesheim und Tabelle der TOYOTA HBL).

Erfahrener Trainer: Volker Mudrow
Erfahrener Coach: Volker Mudrow.
Erfahrener Coach: Volker Mudrow.
Dabei wollte Oberbeck dieses Mal alles anders machen. Mit Volker Mudrow verpflichtete er seinen "Wunschkandidaten", einen erfahrenen Trainer. Der wusste von Beginn an, wie schwierig das Ziel "Klassenerhalt" zu erreichen sein würde. "Diese Saison gibt es keinen Relegationsplatz mehr. Das heißt, wir müssen drei Teams hinter uns lassen." Und das mit einem Etat, der zu den geringsten der Liga gehört. Deshalb blieben die großen Sprünge der Hildesheimer auf dem Transfermarkt aus. Allerdings: Aus Quatar kam mit Vladica Stojanovic ein 65-facher serbischer Nationalspieler, für den rechten Rückraum verpflichtete man Morten Slundt aus Dänemark und mit Bostjan Hribar einen erfahrenen Linkshänder mit Bundesligaerfahrung. Bereits von 2006 bis 2008 war der Halbrechte in Deutschland aktiv, jeweils eine Saison für den Wilhelmshavener HV und den TV Großwallstadt. Der 23-jährige Torhüter Patrick Schulz (aus Magdeburg) und der 22-jährige Kreisläufer Norman Flödl (Vom Dessauer HV) kamen ebenfalls neu in die Truppe, in der der ehemalige Altenholzer und Kieler Dennis Klockmann der "Turm im Tor" ist.

Leistungsträger blieben nach dem Aufstieg
Erfahrener Kapitän: Michael Hoffmann.
Erfahrener Kapitän: Michael Hoffmann.
Er blieb genauso wie die weiteren Leistungsträger Michael Qvist (Rückraum), der griechische Rechtsaußen Dimitrios Tzimourtos, der bisher erfolgreichste Torschütze Michael Jahns und der erfahrene dänische Linksaußen Michael Hoffmann der Eintracht treu (siehe auch Gegnerkader Eintracht Hildesheim). Der 36-Jährige ist der älteste Spieler der Hildesheimer - "und der heimliche Star", wie Oberbeck einst sagte. Deshalb verlängerte er dessen Vertrag auch bis 2015, nach der Karriere soll der Kapitän dann in die Vereinsarbeit eingebunden werden. "Dazu haben wir viele junge Spieler im Kader, die sich noch entwickeln können", hofft Oberbeck auf eine Leistungsexplosion seiner Mannschaft, die vor der Saison von vielen Handball-Experten zum Abstiegskandidat Nummer eins erklärt wurde. Sport1-Kommentator Stefan Kretzschmar mutmaßte gar, das Hauptziel der Hildesheimer beim Bundesliga-Aufstieg sei die sichere Qualifikation für die eingleisige zweite Liga gewesen.

Eintracht will kämpfen
Top-Torschütze: Michael Jahns.
Top-Torschütze: Michael Jahns.
"Nach 34 Spieltagen wird abgerechnet", erklärte Neu-Trainer Volker Mudrow. 19 Spieltage bleiben den Niedersachsen noch, Stefan Kretzschmar Lügen zu strafen. Und Gerald Oberbeck endlich seinen lang gehegten Traum zu erfüllen.

Das Spiel am Mittwoch ist das siebte Aufeinandertreffen beider Mannschaften. Bisher hat der THW Kiel gegen die Niedersachsen eine weiße Weste: Alle bisherigen sechs Partien gewann der Rekordmeister - zumeist deutlich (siehe auch Gegnerdaten Eintracht Hildesheim). Das letzte Spiel zwischen beiden Mannschaften fand am 8. Mai 2007 statt: Die Kieler siegten - auch, weil Pelle Linders elf Tore erzielte - mit 34:28.

Am Mittwoch wollen die Kieler unbedingt ihren siebten Sieg gegen Eintracht Hildesheim hinzufügen. Dann hätte der Rekordmeister, der so fantastisch in die Saison gestartet ist und zuletzt alle Spitzenteams der TOYOTA Handball-Bundesliga zum Teil grandios schlug, den Start-Rekord des TBV Lemgo aus dem Jahr 2003 mit 34:0 Punkten eingestellt. Doch auf die leichte Schulter nehmen sollten die Kieler den Gegner nicht, denn der kämpft mit Haut und Haaren gegen den drohenden vierten, direkten Abstieg.

Das Spiel leiten Florian Gerhard/ Tobias Küsters. Die beiden dem Anschluss-Kader des DHB angehörigen Schiedsrichter leiten ihre erste THW-Partie überhaupt.

(Christian Robohm)

 

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.12.2011:

"Zebras" als Rekord-Knacker?

Handball-Bundesliga: THW Kiel könnte gegen Hildesheim 17. Sieg in Folge feiern
Kiel. Selten war ein Gast in der Arena des Handball-Rekordmeisters THW Kiel (Heute, 20.15 Uhr) chancenloser. Auf den ersten Blick. Schließlich hat der Aufsteiger Eintracht Hildesheim bislang 15 seiner 16 Liga-Spiele verloren und liegt mit fünf Punkten Rückstand auf den Vorletzten abgeschlagen am Ende der Tabelle. Auf den zweiten Blick entpuppt sich der Kader der Niedersachsen allerdings als einer, dem eine bessere Rolle zugetraut worden war.

"Wir hatten damit gerechnet, am Jahresende acht bis zehn Punkte auf dem Konto zu haben", sagt Pressesprecher Matthias Behnke. "Daraus wird leider nichts mehr." Seine letzten Hoffnungen setzt das Team von Volker Mudrow in das Heimspiel am Montag gegen den TBV Lemgo. Sollte das auch verloren werden, würde wohl zum vierten Mal in Folge auf einen Bundesliga-Aufstieg der Eintracht der unmittelbare Abstieg folgen.

Über die Ursachen der bis dato enttäuschenden Saison rätseln auch die Verantwortlichen. "Die Mannschaft schafft es nicht, über 60 Minuten eine konstante Leistung abzuliefern", sagt Behnke. "Außerdem sind einige Leistungsträger in ihrer Form zu schwankend." Damit sind wohl Mittelmann Vladica Stojanovic und Linkshänder Bostjan Hribar gemeint, der vor wenigen Wochen aus Katar nach Hildesheim gewechselt war. Die Mudrow-Schützlinge, die mit dem Sieg gegen FA Göppingen ihr Potenzial andeuteten, verstanden es nicht, gegen die Konkurrenz aus Wetzlar, Balingen und Hüttenberg hohe Führungen ins Ziel zu retten.

Spielverläufe, die auch Alfred Gislason nicht verborgen geblieben sind. "Wir sind klarer Favorit", sagt der THW-Trainer. "Aber es ist extrem wichtig, dass wir dieses Spiel nicht locker angehen, um keine Überraschung zu erleben."

Ähnlich sieht auch die Mannschaft, die nach sechs Hammer-Spielen nun unbedingt vermeiden will, den vermeintlich leichtesten Gegner seit Wochen zu unterschätzen. Die Spiele gegen Hildesheim und den VfL Gummersbach, am Montag Gastgeber der "Zebras", seien die "schwersten des Jahres", sagt Filip Jicha. "Alle erwarten von uns, dass wir locker gewinnen. Aber wenn die Konzentration nicht stimmt, kann das böse enden."

Mudrow und Gislason, da war doch was? In der Saison 2002/2003 stellte der TBV Lemgo mit Trainer Volker Mudrow den Bundesliga-Startrekord (34:0 Punkte) auf, den die Kieler nun einstellen können. Die Siegesserie der Ostwestfalen endete seinerzeit gegen den SC Magdeburg. Trainer? Alfred Gislason.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.12.2011)

 

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