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21./22.12.2011 - Letzte Aktualisierung: 22.12.2011 Bundesliga

34:0 Punkte: THW stellt mit Sieg gegen Hildesheim Lemgos Startrekord ein

Bundesliga, 16. Spieltag: 21.12.2011, Mi., 20.15: THW Kiel - Eintracht Hildesheim: 31:22 (20:12)
Update #3 (Video-Update) KN-Bericht, weitere Stimmen, Spielbericht, Fotos und Stimmen-Videos ergänzt...

Dank an die Fans - aber es ist erst "Halbzeit".
Klicken Sie zum Vergrößern! Dank an die Fans - aber es ist erst "Halbzeit".
Der THW Kiel hat den Bundesliga-Startrekord des TBV Lemgo aus dem Jahr 2003 eingestellt: Mit dem 31:22 (20:12)-Erfolg gegen den Tabellenletzten Eintracht Hildesheim schraubten die Kieler ihr Punktekonto in der TOYOTA Handball-Bundesliga auf 34:0. Dabei hatten sowohl Spieler aus auch die Fans leichte Eingewöhnungsprobleme im harten Bundesliga-Alltag: Nach der erfolgreichen Spitzenspiel-Orgie der vergangenen Wochen war beiden Seiten die Müdigkeit anzumerken. Überragend gegen die Niedersachsen war Andreas Palicka, der 21 schwere Bälle - darunter zwei Siebenmeter - anhielt. Glanzpunkte setze auch Momir Ilic: Der Serbe war erneut in Topform und erzielte 10/3 Tore.
Nach einer verschlafenen Anfangsphase stellte THW-Trainer Alfred Gislason in der 20. Minute die Abwehr auf eine offensive 5-1-Variante um. Binnen weniger Minuten zogen die Kieler daraufhin von 9:8 auf 15:9 davon, bis zur Pause wuchs dieser Vorsprung gegen harmlose Gäste auf acht Tore an. In der zweiten Halbzeit mühten sich die Zebras, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Dabei scheiterten sie allerdings oft an eigenen Unkonzentriertheiten oder am ehemaligen Kieler Torwart Dennis Klockmann, der mit 19 Paraden ebenfalls einen Sahnetag in der ausverkauften Sparkassen-Arena erwischt hatte.

Hildesheim hält anfangs mit
Alfred Gislason setzte gegen den Aufsteiger auf Andreas Palicka im Tor und Tobias Reichmann auf Rechtsaußen, der dem Vielspieler Christian Sprenger eine Pause verschaffte. Nicht im Kader war hingegen der angeschlagene Henrik Lundström. Die Gäste gingen durch zwei Tore von Jahns in Führung, auch nachdem Christian Zeitz die erste Kieler Führung zum 3:2 erzielt hatte (5.), konterten die Gäste gegen eine nicht energisch genug eingreifende 6-0-Deckung der Zebras. Mit einem Heber überwand Steffen Coßbau den schon in dieser Phase starken Andreas Palicka zum 5:4 - es sollte die letzte Führung für die Niedersachsen gewesen sein. Noch einmal schafften die es nach Ahlm fantastischen Heber zum 7:5 auszugleichen - der Jubel über das von Hallensprecher Rolf Körting verkündete 2:0 von Holstein Kiel im DFB-Pokal gegen Mainz 05 übertönte allerdings die Freude bei den Gästen lautstark.

Ilic dreht auf
Mit Trauerflor wegen des Todes von Vaclav Havel liefen Daniel Kubes (links) und Filip Jicha auf.
Klicken Sie zum Vergrößern! Mit Trauerflor wegen des Todes von Vaclav Havel liefen Daniel Kubes (links) und Filip Jicha auf.
Mit einem Doppelschlag brachte Momir Ilic die bis auf den Serben wenig treffsichere THW-Offensive auf Kurs: Nach seinem 9:7 stellte Gislason die Abwehr mit dem eingewechselten Filip Jicha, der wie sein tschechischer Landsmann Daniel Kubes nach dem Tod des ehemaligen Staatspräsidenten Vaclav Havel mit Trauerflor auflief, auf die offensivere 5-1-Variante um. Ein Schachzug, auf den Hildesheim offenbar nicht reagieren konnte. Ilic netzte erneut doppelt ein und bediente dann Klein zum 12:8 (22.), und wenn der Linksaußen den nächsten Gegenstoß nicht zu lässig abgeschlossen hätte, der THW wäre schnell enteilt. So konnte die Eintracht noch hoffen - wenn nicht Ilic mit 102 km/h sein bereits sechstes Tor erzielt hätte (13:9, 24.). Dies war offenbar der Weckruf für müde Zebras: Die gaben bis zur Pause noch einmal richtig Gas. Auch, weil Palicka ihnen mit zahlreichen Paraden - unter anderem einen gehaltenen Jahns-Siebenmeter - den Rücken frei hielt.

Zwischenspurt bis zur Pause
Tobias Reichmann machte nach einem feinen Spielzug das 14:9, Ilic legte per Strafwurf nach, Kim Andersson versenkte eine Schnelle Mitte nach Nikolovs Anschlusstor zum 10:16, Klein machte es im Gegenstoß besser als zuvor und schloss mit 103 km/h ab, und auch Jicha zeigte sich von seiner wurfgewaltigen Seite: Beidbeinig sprang der Tscheche elf Meter vor Klockmann ab und drosch den Ball mit 105 km/h in die Maschen - das 19:11. Daniel Kubes zeigte dann kurz vor dem Pausenpfiff, dass er auch den kräftigen Wurf aus dem Rückraum nicht verlernt hat: Mit wucht erzielte er den 20:12-Halbzeitstand, die Vorentscheidung in diesem ungleichen Duell war gefallen.

Schlechte Kieler Chancenverwertung
Grandiose Leistung: Andreas Palicka hielt 21 Bälle.
Klicken Sie zum Vergrößern! Grandiose Leistung: Andreas Palicka hielt 21 Bälle.
Die zweite Halbzeit geriet dann zu einem Duell der beiden Torhüter: Andreas Palicka und Dennis Klockmann schwangen sich zu großer Form auf. Beide Angriffsreihen machten es den Keepern aber auch leicht, ins Spiel zu kommen: Allein Tobias Reichmann wird nach seinen vier gehaltenen Würfen wohl noch lange von der Spannweite Klockmanns träumen - auf der anderen Seite entwickelte sich Palicka zum Albtraum der Niedersachsen. Nach Startschwierigkeiten zog der THW beim 23:13 durch Zeitz, dessen 105-km/h-Geschoss in Unterzahl nur Zentimeter über den Kopf des sich duckenden Klein hinweg und unter die Latte sauste, erstmals auf zehn Tore davon. Dragicevic, nach 46 Minuten für Ahlm eingewechselt, verwertete einen genialen Zeitz'-Bodenpass zum 26:15 (47.) - trotzdem war im Kieler Angriff die Luft ein wenig raus. Nur elf Tore erzielten die Zebras in den zweiten dreißig Minuten, die Gäste freute die mangelnde Chancenverwertung. Sie konnten am Ende mit einem Dreierpack durch Slundt, Ivakno und den jungen von Hermanni Ergebniskosmetik betreiben. Der überragende Momir Ilic erzielte mit seinem zehnten Tor in dieser Partie den Endstand.

Dank und Weihnachtswünsche
Daumen hoch für die bisherige Saison: Kim Andersson.
Klicken Sie zum Vergrößern! Daumen hoch für die bisherige Saison: Kim Andersson.
Mit Schildern bedankten sich die Zebras bei ihren Fans für die tolle, gemeinsame "Erste Halbzeit" der Saison. "Wir freuen uns auf euch in 2012 und wünschen ein frohes Fest", stand dort geschrieben. Kapitän Marcus Ahlm setzte die unter ihm eingeführte Tradition fort und richtete kurz das Wort an die Zuschauer: "Der Gewinn des DHB-Pokals, der Vereins-Weltmeisterschft und des Supercups war schön. Aber wir haben mit euch zusammen noch viel vor. Gemeinsam schaffen wir das!" Auch der Kapitän wünschte ein friedliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch. Dieser ist für die THW-Spieler allerdings noch in weiter Ferne: Vor dem Jahreswechsel und der dann folgenden EM-"Pause" müssen die Zebras am zweiten Weihnachtsfeiertag noch eine hohe Auswärtshürde überspringen. Am 26. Dezember fordert der abstiegsbedrohte VfL Gummersbach die Zebras zum Duell. Und die wollen natürlich auch in diesem Spiel ihre weiße Bundesliga-Weste behalten ...

(Christian Robohm)

 

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Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Hat jetzt noch mehr Durchblick: Alfred Gislason mit seiner neuen Brille.
Klicken Sie zum Vergrößern! Hat jetzt noch mehr Durchblick: Alfred Gislason mit seiner neuen Brille.
Wir haben schwer in die Partie gefunden, deswegen war das Spiel in den ersten 15 Minuten ausgeglichen. Dann haben wir ein bisschen mehr Druck gemacht und auch in der Abwehr ein bisschen besser gestanden. Die zweite Halbzeit war dann so wie die ersten 15 Minuten: Wir haben zu viele sehr gute Chancen nicht genutzt. 22 Fehlwürfe und ein guter Hildesheimer Torwart sind ein deutliches Zeichen. Trotzdem bin ich unglaublich stolz auf unsere bisherige Saison. Die Mannschaft hat in den vergangenen Monaten überragend gearbeitet, deshalb bin ich nicht böse, dass sie heute nicht ganz so frisch war. Wir müssen die nächsten Tage zur Regeneration nutzen, um dann mit voller Kraft die nächsten Aufgaben angehen zu können.

Das Gerde vom Startrekord kann ich nicht mehr hören. Uns hat immer ausgezeichnet, dass wir uns auf die nächste Aufgabe konzentrieren können. Wenn meine Spieler jetzt immer nur vom Rekord hören, können sie schnell den Blick für das Wesentliche verlieren.

zu seiner Brille:
(Gislason lacht) Ich bin jetzt offiziell alt geworden. Aber ich habe in Flensburg auf der Anzeigetafel nicht mehr erkennen können, wie lange die Zwei-Minuten-Strafen noch dauern. Bevor ich ein Spiel verliere, hole ich mir lieber eine Brille. Aber ich hoffe trotzdem, dass auch auf unseren Anzeigetafeln die Zeitstrafen größer eingeblendet werden.

Eintracht-Trainer Volker Mudrow:
Ich gratuliere dem THW zum Sieg und zur Einstellung des Startrekords. Als Tabellenletzter wollten wir uns hier gut verkaufen. Das hat in der ersten Halbzeit nur phasenweise bis zum 9:12 geklappt. Dann haben wir zuviele Bälle zu schnell weggeworfen. Für die zweite Hälfte hatten wir uns vorgenommen, nachzusetzen. Das ist uns weitestgehend gelungen, die zweite Halbzeit haben wir nur mit einem Tor verloren und uns gut aus der Affaire gezogen.

Kiel hat viele Würfe nicht genutzt, ich bin mit dem Resultat zufrieden. Mit zwei Punkten ist unser Ziel Klassenerhalt natürlich in weite Ferne gerückt. Wir wollen seriös die Rückrunde angehen, sind aber keine Träumer. Die Planungen werden dann schon auf die 2. Liga ausgerichet sein.

Dem THW Kiel wünsche ich alles Gute für die Zukunft und dass er uns in Europa gut vertreten möge.

THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt:
Wir wollen am 26. Dezember beim VfL Gummersbach zwei weitere Punkte auf unser Habenkonto holen. Heute haben wir uns schwer getan, auch weil Klockmann herovrragend gespielt hat. Bei unseren Jungs schien der Körper willig, aber der Geist war aufgrund der Müdigkeit nach diesen vielen Spielen schwach. Wir müssen beim VfL hellwach sein.

Ich möchte heute aber nicht nur meiner Mannschaft gratulieren. Glückwünsche gehen auch an Holstein Kiel, die Mainz aus dem Stadion gefegt haben. Das ist eine tolle Sache für Kiel.

Allen wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest.

THW-Kapitän Marcus Ahlm gegenüber den KN:
Hildesheim hat ganz anders gespielt als unsere letzten Gegner, viel langsamer. Deshalb ist es auch ein anderes Spiel geworden. Wir haben auch langsam angefangen, dann aber das Tempo gewechselt und Druck gemacht. Jetzt freuen wir uns auf Weihnachten, das diesmal länger ausfällt, weil wir vorher ein Heimspiel hatten, das ist ungewöhnlich. Die Anspannung ist trotzdem noch nicht raus, wir wissen, dass es noch nicht vorbei ist.
Eintracht-Spieler Morten Slundt:
Wir können besser spielen, aber Kiel ganz das auch. Wir haben in der ersten Viertelstunde eine ganz gute Figur gemacht, aber dann kam Kiel in Schwung. Wir haben mit neun Toren Differenz verloren - das ist ok für uns. Ob wir den Klassenerhalt noch schaffen können? Wir werden kämpfen, aber wir brauchen bald ein paar Punkte.
Eintracht-Außen:
Wir haben uns heute sehr gut verkauft, aber wer halt nicht drin. Ich habe zum ersten Mal in Kiel gespielt und mich riesig auf diese Kulisse gefreut. Vor so vielen Zuschauern habe ich noch nie gespielt. Es war ein tolles Erlebnis.

Video: Stimmen der Spieler

Video: Die Pressekonferenz


16. Spieltag: 21.12.11, Mi., 20.15: THW Kiel - Eintracht Hildesheim: 31:22 (20:12)

Logo THW Kiel:
Omeyer (n.e.), Palicka (1.-60., 21 Paraden); Andersson (2), Dragicevic (2), Sprenger (n.e.), Ahlm (4), Kubes (1), Reichmann (2), Zeitz (4), Palmarsson, Narcisse (n.e.), Ilic (10/3), Klein (4), Jicha (2); Trainer: Gislason
Logo Eintracht Hildesheim:
Klockmann (1.-60., 19 Paraden), Schulz (2 Siebenmeter, 0 Paraden); Tzimourtos (2), Nikolov (2), Slundt (4), Hoffmann, Hribar (4/1), Quist (3), Jahns (2/1), Weißbach, Coßbau (3), Ivakno (1) Behnke, v. Hermanni (1); Trainer: Mudrow
Schiedsrichter:
Florian Gerhard / Tobias Küsters
Zeitstrafen:
THW: 3 (Ahlm (12.), Jicha (37.), Kubes (41.));
Hildesheim: 2 (Ivakno (13.), Jahns (21.))
Siebenmeter:
THW: 4/3 (Jicha überweg (36.));
Hildesheim: 4/2 (Palicka hält 2x Jahns (25., 36.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:2, 3:2 (5.), 3:4, 4:5 (7.), 7:5 (10.), 7:7, 9:8 (19.), 12:8 (22.), 13:9 (24.), 15:9 (27.), 16:10, 18:10 (29.), 19:11, 20:12;
2. Hz.: 20:13 (31.), 23:13 (42.), 24:14 (45.), 26:16, 27:17 (50.), 28:18, 29:19 (53.), 29::21 (57.), 31:22.
Zuschauer:
10285 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena-Kiel, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 22.12.2011:

THW egalisierte Rekord

Handball-Rekordmeister besiegte Hildesheim 31:22 und zog mit TBV Lemgo gleich
Kiel. Man stelle sich vor, Giovanni Segura, der mexikanische Boxweltmeister im Leichtfliegengewicht (bis 49 kg) würde Schwergewichts-Champ Wladimir Klitschko aus den Puschen hauen. Geht nicht? Stimmt wohl. Die Chancen des abgeschlagenen Tabellenletzten der Handball-Bundesliga, Eintracht Hildesheim, standen vor dem Duell gestern Abend beim Überflieger der Liga, THW Kiel, in etwa auf der gleichen Erfolgsaussichtsstufe. Es ging auch nicht.

Die "Zebras" wurden ihrer turmhohen Favoritenrolle gerecht, siegten mit 31:22 20:12), festigten die Tabellenführung und stellten zugleich den ewigen Bundesliga-Punkterekord des TBV Lemgo aus dem Jahr 2003 ein. Vor einer vollen Sparkassen-Arena übrigens. Kiels Sportwelt verträgt zwei Großveranstaltungen zur gleichen Zeit. Die Zwischenergebnisse von Holsteins Pokalsieg gegen Mainz wurden mit großem Jubel bedacht.

17 Bundesliga-Spiele haben die Kieler seit gestern Abend in der laufenden Punktrunde in Folge gewonnen, sich damit bereits einen Platz in der Handball-Geschichte gesichert, am 2. Weihnachtsfeiertag treten sie zum letzten Punktspiel vor der Europameisterschaftspause in Köln beim Drittletzten VfL Gummersbach an. Gelingt auch dort ein Sieg, ist Kiel alleiniger Bundesliga-Rekordhalter. Vorher dürfen die "Zebras" ihre Beine bis zum 25. Dezember baumeln lassen. Heute morgen hat Trainer Alfred Gislason noch einmal Krafttraining auf den Terminplan gesetzt, danach ist "Weihnachtsfrei". Das hätten sich seine Spieler nach dieser großartigen Hinrunde verdient, sagte Kiels Trainer. "Die freien Tage werden der Mannschaft guttun, sie hat es nötig."

Neben der Rekordjagd stellte sich der THW gestern auch in den Dienst der guten Sache. Die Kieler Volksbank hat das Projekt "Kids in die Clubs" ins Leben gerufen, will Kindern, deren Eltern keine Vereinszugehörigkeit finanzieren können, mit Spenden helfen. 100 Euro stiftete die Bank gestern für jedes erzielte THW-Tor, genau die Summe, die den Kindern ein Jahr lang eine Zugehörigkeit zu einem Sportverein sichert. THW-Rückraum-Ass Momir Ilic half zehn Kindern, der Serbe war mit zehn Toren bester THW-Schütze, traf in der ersten Halbzeit bereits siebenmal.

Eine erste Halbzeit, in die die Kieler nur schwer hereinkamen, entweder verzettelten sie sich im Aufbauspiel, scheiterten diverse Male am Hildesheimer Torholz oder an den Krakenarmen und -Beinen von Dennis Klockmann, dem 2,12 Meter langen Torhüter-Hünen, der zwischen 2004 und 2006 auch kurze Einsätze im THW-Trikot hatte. Als der THW-Express Mitte der ersten Halbzeit Fahrt aufnahm, von 7:7 auf den 20:12-Halbzeitstand davonrauschte, sah es nach einem Debakel für den Tabellenletzten aus.

Nach der Halbzeit schraubten die Kieler ihre zuvor großzügige Hilfsbereitschaft für die Kinder aber zusehends runter. THW-Star Filip Jicha, der zuvor gewarnt hatte, dass Spiele gegen Teams dieses Kalibers die schwersten der Saison sein könnten, setzte seine Prophezeiung am konsequentesten um, scheiterte ein ums andere Mal an Klockmann oder warf den Ball einfach am Tor vorbei. Wenig Glück entwickelte auch Tobias Reichmann, der den Vorzug vor Stammrechtsaußen Christian Sprenger bekommen hatte, nach seinem vierten Fehlversuch aber auf die Bank zurückbeordert wurde. Neben Ilic zeichnete sich auf Kieler Seite noch Andreas Palicka aus, der anstelle von Stammtorhüter Thierry Omeyer zwischen die Pfosten durfte, 60 Minuten durchspielte und 19 Bälle, darunter zwei Siebenmeter aufhielt.

Saisonübergreifend liegt der deutsche Rekordmeister in der Statistik mit Spielen gegen deutsche Clubs weit vorne. Die letzte Niederlage gab es am 4. Mai 2011 beim 24:30 in Magdeburg, in der Folge blieb Kiel achteinhalb Monate ohne Punktverlust, gewann 29-mal am Stück. Eine Erfolgsstory, die auch international Maßstäbe setzt. Weltweit rückten die "Zebras" sportartenübergreifend auf Platz zwei vor. Nur die Basketballer von Alba Berlin (24 Siege in 2000/01) rangieren noch vor den Handballern, mit jeweils 15 Siegen folgen die US-Basketball-Clubs Houston Rockets (1993/94) und Washington Capitols (1948/49) mit jeweils 15 Siegen in Folge. Irgendwann wird es auch das Handball-Schwergewicht THW wieder erwischen, mit dem beeindruckenden Rekordpolster fallen die "Zebras" dann aber weicher.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 22.12.2011)


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