24.01.2012 | EM 2012 |
Marko Vujin wird im Sommer ein "Zebra".
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MKB Veszprem |
Als 18-Jähriger wechselte er zum ungarischen Erstligisten Dunaferr. Die ersten Monate seien hart gewesen, sagt Vujin. "Aber ich bin deshalb ein guter Hausmann geworden." Waschen, kochen, aufräumen - das würde er alles beherrschen. Weil ihm auch die Würfe aus dem rechten Rückraum gut gelangen, wurde er Torschützenkönig und für MKB Veszprem interessant. Im ersten Jahr stand er im Schatten des Superstars Kiril Lazarov, aber als der Mazedonier nach Zagreb wechselte, war der Weg frei. Veszprem sei der richtige Schritt gewesen, sagt Vujin. Es sei aber auch richtig, jetzt noch einen zu machen. Der ungarische Handball langweilt ihn. "Wir haben seit drei Jahren keinen Punkt abgegeben und im Verein ist alles auf die Champions League ausgerichtet."
Weil dem so ist, setzt Trainer Lajos Mocsai ihn nur im Angriff ein. Der 1,99 Meter große Serbe soll frisch sein, um die leichten Tore zu werfen. Aus THW-Sicht ist er damit nur ein halber Spieler. Eine Wurfmaschine, die nicht decken kann, hilft dem Rekordmeister nicht weiter. Das weiß auch Vujin, der mit Mocsai einen Kompromiss erzielen konnte. "Ich darf jetzt in der Liga gegen die schwächeren Teams decken." Ein Anfang für Vujin, der noch nie decken musste, das aber unbedingt lernen will. "Ich weiß, dass ich das können muss und werde richtig Gas geben", sagt Vujin, den Freundin Bojana (24), eine Wirtschaftsstudentin, begleiten wird.
Zuletzt war er aber auch als Angriffsspieler der Buhmann der serbischen Medien. Gegen Deutschland wurde er, der bei sechs Würfen torlos blieb, zum "Flop des Spiels" gekürt. Das war er auch schon gegen die Slowakei, den letzten Vorrundengegner. Die Kritik scheint den 69-maligen Nationalspieler, der gegen Dänemark und Polen elf Tore geworfen hatte, nicht zu stören. "Meine Leistung sollte am Ende des Turniers bewertet werden." Gestern, beim 24:21-Sieg gegen Schweden sammelte er wieder Punkte, beendete mit fünf Toren seine Flaute und wurde zum besten Spieler der Serben gewählt.
Der mediale Druck, der in diesen Tagen auf den sanften Riesen ausgeübt wird, ist enorm. Er ist neben Kapitän Momir Ilic (THW Kiel) die Lebensversicherung einer Mannschaft, die nur begrenzt Alternativen hat. Ilic hatte sich schon vor dem Schweden-Spiel zuversichtlich gegeben, dass er wieder ins Turnier finden würde. Daran, dass Vujin eine Verstärkung für den THW sein wird, hat Ilic sowieso keine Zweifel. "Mit seinen Qualitäten passt er zu uns. Als Spieler. Und als Mensch."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2012)
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