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Die Zebras um den starken Filip Jicha eilten auch den
Göppingern davon.
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Der THW Kiel hat mit einem letztlich ungefährdeten 33:23 (15:13)-Auswärtssieg bei Frisch Auf
Göppingen seine weiße Weste in der TOYOTA Handball-Bundesliga gewahrt und auch das 28.
Saisonspiel gewonnen. Damit stehen die Kieler dicht vor dem Gewinn der 17. Meisterschaft, die
sie mit einem Punktgewinn im Heimspiel am 1. Mai perfekt machen können. In der mit 5.600
Zuschauern ausverkauften "Hölle Süd" in Göppingen bewahrten die Kieler vor allem in der
zweiten Halbzeit einen kühlen Kopf und hielten den Gegner mit einer konzentrierten Abwehrarbeit
in Schach. Bester Werfer einer Kieler Mannschaft, bei der sich alle Feldspieler
in die Torschützenliste eintrugen, war
Filip Jicha mit 7/1 Treffern.
Ohne den seit der
Europameisterschaft in Serbien mit Problemen an der
Patellasehne des Knies kämpfenden
Aron Palmarsson waren die
Kieler nach Baden-Württemberg gereist. Die Gastgeber mussten mit dem Langzeitverletzten
Michael Haaß, Pavel Horak, Felix Lobedank und Tim Kneule sogar vier Stammkräfte ersetzen.
Trotzdem entwickelte sich von Beginn an eine muntere Partie, in der der THW mit viel Tempo
aus einem 0:1-Rückstand schnell eine 3:1-Führung machte. Während die Kieler variabel Lücken
in der FAG-Defensive suchten, fand bei den Gastgebern zunächst nur Rückraumspieler Momir Rnic
durch die dichte, aufmerksame offensive Deckung des THW den Weg in Richtung Tor. Bis zur elften
Minute dauerte es, bis sich mit Späth ein zweiter Spieler der Göppinger in die Torschützenliste
eintragen konnte.
THW macht früh seine Ansprüche deutlich
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Die Partie in Göppingen war ein hartes Stück Arbeit - auch für Kim Andersson, der sich
hier durchsetzt.
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Bis dato hatte Rnic dreimal für die Gastgeber getroffen, nach dessen 3:4-Anschluss legte der
THW allerdings einen dreiminütigen Zwischenspurt ein: Der toll freigespiele
Dominik Klein
machte das 5:3,
Thierry Omeyer parierte zum ersten Mal einen Rnic-Wurf,
im Gegenzug wurde
Ahlm beim Torwurf gefoult. Den fälligen Siebenmeter
verwandelte
Momir Ilic zum 6:3, und
Daniel Narcisse ließ
seine Gegenspieler vor dem 7:3 im Eins-gegen-Eins einmal mehr als aussehen. Doch dann mischte
sich ein wenig Übermut in die Aktionen der Kieler: So spritzte Rnic in einen Pass und markierte
per Heber den 6:7-Anschlusstreffer (13.). Aus der Ruhe brachte er die Kieler damit nicht.
Ahlm konterte postwendend nach Schneller Mitte, der aufmerksame
Jicha klaute einen Ball und verwandelte zum 9:6. Als er wenig später
noch einmal auf die Reise ging, stellte sich ihm auf dem Weg zur Vier-Tore-Führung Rutschmann im
FAG-Tor entgegen. Thiede traf dann zum 7:9 (15.).
Starker Rutschmann
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Momir Ilic traf aus zehn Metern - scheiterte aber auch mit zwei Siebenmetern
an Tahirovic.
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Doch einmal mehr zeigte der THW seine Klasse:
Ilic traf aus zehn Metern,
Christian Sprenger verwandelte nach eigenem Steal sicher,
Jicha
netzte einen Siebenmeter ein, und
Klein reagierte nach einem Beinahe-Ballverlust
von
Narcisse reaktionsschnell und markierte aus spitzem Winkel das
13:8 (18.). Alles schien auf einen deutlichen Erfolg für die Zebras hinauszulaufen. Das befürchtete
auch FAG-Trainer Velimir Petkovic - seine Auszeit sollte dem THW ein wenig den Schwung nehmen.
Das tat sie auch. Denn fortan ließen die Kieler die letzte Konsequenz beim Gegenstoß vermissen,
machten viele technische Fehler oder scheiterten am überragenden Rutschmann im FAG-Tor. Nur noch zwei
Treffer gelangen dem THW in den letzten zwölf Minuten der ersten Hälfte -
Christian Zeitz
markierte diese in der 24. und 25. Minute jeweils nach exzellenten Wacklern. Als Späth dann
das 11:15 erzielte (28.) und dann in den Anwurf hineinstürmte, sich den Ball klaute und neun
Sekunden später zum 12:15 einnetzte, nahm auch
Gislason die Auszeit. Mit
mäßigem Erfolg: Rnic gelang noch vor dem Pausenpfiff mit seinem sechsten Tor der 13:15-Anschluss - der
Göppinger Hexenkessel kochte. Auch, weil der THW die zweite Halbzeit in Unterzahl beginnen musste:
Zeitz kassierte vor dem Wechsel eine Zwei-Minuten-Strafe.
Sechs Tore in zwei Minuten
Gut, dass der THW Anwurf hatte. Und gut, dass
Jicha bei angezeigtem
Zeitspiel eine seiner klasse Einzelaktionen auspackte. Nach Späths 14:16 griff
Omeyer
herzhaft zu,
Kim Andersson hämmerte den Gegenstoß aus elf Metern ins
Netz. Dann bediente der Kieler Tor-Franzose
Sprenger mustergültig zum 18:14.
Dominik Klein hätte dann für die Vorentscheidung sorgen können, doch der
Linksaußen scheiterte innerhalb kürzester Zeit
aus dem Rückraum, mit einem Gegenstoß und nach Schneller Mitter an Rutschmann, Späth verkürzte.
Als dann der für den Siebenmeter eingewechselte Tahirovic spektakulär gegen
Ilic parierte,
bebte die "Hölle Süd". Für ruhe sorgte der für
Klein eingewechselte
Lundström, der sicher zum 19:15 vollstreckte. Sechs Tore in zwei Minuten
fielen während dieser Tempohatz, an deren Ende der weiterhin nur mit drei Toren führte (21:18, 40. Minute).
Sechs Tore in zwei Minuten
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Daniel Kubes trug sich kurz vor Schluss in die Torschützenliste ein.
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Hatten die Fans der Gastgeber nach Rutschmanns Glanztat gegen den freien
Lundström
noch von einer Sensation zu träumen gewagt, so waren diese sechs Minuten später ausgeträumt.
Diese sechs Minuten nutzten die Kieler, um mit einem 5:1-Zwischenspurt vorentscheidend auf 26:19 davon
zu ziehen. Klasse, wie
Ahlm die zweite Welle zum 22:18 verwandelte,
stark, wie
Andersson nach tollem
Jicha-Pass
zum 23:18 vollstreckte. Überragend, wie
Narcisse den Ball über den
Block ins Netz wuchtete. Einen Raunen ging dann durch die Zuschauerreihen, als der THW eine
Überzahl-Situation perfekt ausspielte und
Lundström in aller Ruhe
zum 25:19 treffen konnte.
Jicha besorgte dann mit einem Gegenstoß nach Steal den Rest.
Die Gastgeber hatten der nun immer stärker werdenden Zebra-Defensive nichts mehr entgegen zu setzen.
Petkovic reagierte, und schonte seine Leistungsträger im Rückraum. Linksaußen
Oprea rückte auf die
Mitte, doch in Gefahr bringen konnte Frisch Auf die Zebras nicht mehr. Die Schraubten das Ergebnis in
den Schlussminuten noch auf 33:23, wobei sich auch
Daniel Kubes (nach einem
Jicha-Traumpass) und der an den Kreis eingelaufene
Tobias Reichmann in die Torschützenliste eintrugen.
Gegen Magdeburg die Meisterschaft perfekt?
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Die Kieler bedankten sich bei den mitgereisten Fans - jetzt geht es für den THW nach Zagreb.
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Dunstheimer |
Im Heimspiel gegen den SC Magdeburg können die Kieler damit ihren 17. Titelgewinn perfekt machen.
Dafür benötigen sie gegen die Sachsen-Anhaltiner nur noch einen Punkt. Aber wer die Kieler kennt,
der weiß, dass sie auch diese Partie unbedingt gewinnen wollen. Denn die Null soll weiter stehen.
Sollte der THW Kiel sich bereits gegen Magdeburg die Schale sichern können, wäre dies
die schnellste Meisterschaft aller Zeiten. Bevor man an der Förde aber einen ersten Titelgewinn bejubeln kann,
stehen den Kielern zwei ganz schwere europäische Aufgaben ins Haus: Im Viertelfinale der "VELUX EHF Champions League"
müssen sie am Wochenende im Hexenkessel von Zagreb bestehen, am 29. April wollen sie sich dann
mit einem Erfolg gegen RK Zagreb im Heimspiel für das "VELUX EHF Final4" in Köln qualifizieren.
(Christian Robohm)
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Ich bin sehr zufrieden, dass wir gewonnen haben. Es war ein schwieriges Spiel,
aber unser Sieg war verdient, wenngleich er etwas zu hoch ausgefallen ist.
In der Videovorbereitung waren wir davon ausgeganen, dass bei Göppingen zum Beispiel
ein Lobedank spielt. Dass er und weitere nicht dabei waren, war für mich deshalb ein
ungutes Gefühl.
Wir haben uns sehr bemüht, aber es war schwer, uns abzusetzen. Erst nach 45 Minuten
ist uns das gelungen. Die Göppinger standen gut in
der Deckung, und der Torhüter hat überragend gespielt.
Es war wichtig, dass wir trotzdem den Rhythmus gehalten haben.
Ich werde mit der Mannschaft heute ein Bier trinken, aber wir werden nicht feiern. Dafür
haben wir keine Zeit. Wir haben zwei wichtige Spiele gegen Zagreb vor der Brust,
und wir möchten nun auch gegen Magdeburg gewinnen und zu Hause Meister werden.
Außerdem muss ich überlegen, was wir im nächsten Spiel von dem ändern können,
was heute nicht so gut war.
Die Null ist ein Traum von uns. Jeder Handballer träumt
davon, einmal eine Saison lang kein Spiel zu verlieren.
Vor einem halben Jahr hätte ich nicht für möglich gehalten,
dass wir diesen zu diesem Zeitpunkt der Saison noch weiter träumen können. Aber wenn man nicht aufpasst, kassiert
man zum Beispiel gegen Gummersbach eine Niederlage. Unser nächstes Auswärtsspiel
ist außerdem in Hamburg. Die werden sich gegen uns den ganzen Frust der Saison von
der Seele spielen wollen.
Göppingens Trainer Velimir Petkovic:
Glückwunsch an Alfred, was der THW in dieser
Saison spielt, ist nicht zu fassen. Da stehen selbst Fachleute vor einem Rätsel.
Man denkt, man hat alles im Griff, und dann schießen sie aus 15 Metern... Einen Sieg
hatte deshalb heute in der Halle keiner von uns erwartet. Aber wir hatten einen guten
Torwart und vor allem in der ersten Hälfte gut gespielt. Später hat man gesehen, dass
uns die Alternativen fehlen. Daraus resultierten viele Fehler, und die nutzt der THW aus und
macht in einer Minute drei Tore.
Im Angriff haben wir eine gute Leistung gezeigt und die Kieler Deckung beschäftigt. In der
zweiten Hälfte hat uns die Kraft gefehlt. Ab der 45. Minute habe ich überlegt, was ich ändern
kann, um Kräfte für das Spiel gegen die Löwen am Sonnabend zu sparen.
THW-Kapitän Marcus Ahlm gegenüber Sport1:
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Marcus Ahlm erzielte drei Tore in der EWS-Arena.
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Dunstheimer |
Es war wie immer in Göppingen ein hart umkämpftes Spiel. Es hat Spaß gemacht, hier zu spielen:
eine tolle Halle und Super-Stimmung. In der ersten Halbzeit liefen
die erste und zweite Welle nicht so gut, da haben wir viel zu viele
technische Fehler gemacht.
Die Null ist uns nicht so wichtig, wir konzentrieren uns einfach auf die nächsten Spiele.
Aber klar: Wir würden uns freuen, wenn wir das schaffen, aber es ist nicht das Ziel an sich.
Wir wollen Deutscher Meister werden. Deshalb ist auch nicht schwer, sich zu motivieren.
Wir wissen, dass wir verlieren, wenn wir schlecht spielen.
Daher ist das kein Problem.
Es macht einen Riesenspaß, mit diesen tollen Spielern in dieser tollen Mannschaft zu spielen.
Ob das die beste Mannschaft aller Zeiten ist, kann ich nicht sagen, vielleicht weiß man nach der Saison mehr.
Noch haben wir nichts gewonnen.
Für die Organisation der Meisterfeier sind wir Spieler nicht zuständig,
wir wollen einfach gegen Magdeburg gewinnen. Zuvor müssen wir aber gegen Zagreb in der
VELUX EHF Champions League bestehen.Das ist eine Mannschaft, die sich gefunden hat,
mit einigen jungen aufstrebenden Spielern. Zagreb hatte in den
Gruppenspielen gute Ergebnisse gegen Barcelona. Und die Kroaten haben hat eine tolle Halle hinter sich.
Wir freuen uns natürlich, dass wir das Rückspiel in Kiel haben, aber erstmal müssen wir ein
gutes Spiel in Zagreb abliefern.
FAG-Kreisläufer Manuel Späth gegenüber Sport1:
Wir wussten, dass es diese Saison kaum möglich ist, Kiel zu schlagen.
Das hat sich heute einmal mehr bewiesen.
Immer wenn wir Fehler gemacht haben, hat Kiel das eiskalt ausgenutzt.
Kiel steht nicht umsonst so weit vorne und hat verdient gewonnen.
- Frisch Auf Göppingen:
-
Tahirovic (2 Siebenmeter, 2 Paraden),
Rutschmann (1.-60., 13 Paraden);
Oprea (1),
Thiede (6),
Schöne,
Späth (6),
Mrvaljevic (1),
Markez,
Anusic,
Rnic (8/2),
Schubert,
Markicevic (1);
Trainer: Petkovic
- THW Kiel:
-
Omeyer (1.-51., 14 Paraden),
Palicka (51.-60., 2 Paraden);
Andersson (2),
Lundström (3),
Sprenger (3),
Ahlm (3),
Kubes (1),
Reichmann (1),
Zeitz (2),
Narcisse (4),
Ilic (4/2),
Klein (3),
Jicha (7/1);
Trainer: Gislason
- Schiedsrichter:
-
Colin Hartmann / Stefan Schneider
- Zeitstrafen:
-
FAG: 2 (Mrvaljevic (37.), Markez (44.));
THW: 3 (Zeitz (30.), Sprenger (55.),
Kubes (58.))
- Siebenmeter:
-
FAG: 4/2 (Palicka hält Rnic (57.), Schubert gegen
Palicka an die Latte (58.));
THW: 5/3 (Tahirovic hält 2x Ilic (37., 44.))
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 1:0, 1:3 (5.), 3:4 (7.), 3:7 (11.), 6:7 (13.), 6:9 (14.), 7:9, 7:11 (16.), 8:13 (18.),
10:13 (23.), 10:15 (25.), 12:15( 28.), 13:15;
2. Hz.: 13:16, 15:18 (35.), 16:20 (39.), 18:21 (40.), 18:24 (43.), 19:24, 19:26 (46.), 20:28,
21:29 (52.), 23:30 (54.), 23:33 (60.).
- Zuschauer:
-
5.600 (ausverkauft) (EWS-Arena, Göppingen)
- Spielgrafik:
-
Aus den Kieler Nachrichten vom 19.04.2012:
1. Mai wird zum Feiertag
Auch Göppingen kann den THW nicht stoppen - Jicha warf beim 33:23 acht Tore
Göppingen. Wie gehabt, auch FrischAuf Göppingen
war gestern Abend nicht in der Lage, die Handball-Überflieger
vom THW Kiel vom Himmel zu holen. So
landeten die "Zebras" im 28. Saisonspiel mit dem
33:23 (15:13) ihren 28. Sieg und bauten den Punkterekord
in der Bundesliga auf großartige 56:0 aus.
"Unglaublich, welche Saison die Kieler spielen",
schwärmte FAG-Trainer Velimir Petkovic, "das ist
einfach nicht zu fassen."
Im Süden tragen die Bäume schon Blätter, Rapsfelder stehen
in voller Blüte: Unbemerkt für kältegeplagte Norddeutsche ist der Frühling
in die schwäbische Natur eingezogen. Kiel-Fans, die gestern
die 820 Kilometer weite Reise nach Göppingen angetreten
hatten, blickten zu Recht neidisch in die Landschaft.
Aber sie haben ja ihren THW, der erwärmte Seele und
Herzen seines Anhangs. Gestern allerdings nicht durch die
Schönheit des eigenen Spieles, der Tabellenführer machte
ungewohnt viele Fehler.
Doch die Kieler demonstrierten, dass sie auch in schwierigen
Situationen nicht den Kopf verlieren. Ein weiterer
Grund, warum sie den Nimbus der Unbesiegbarkeit tragen.
Auf der Bank von Petkovic klafften größere Lücken. Mit
dem Langzeitverletzten Haaß, Kneule, Horak und Lobedank
fehlten ihm vier Leistungsträger.
"Die Jungen müssen es machen", sagte Petkovic. Tatsächlich bot der
Außenseiter dem hohen Favoriten lange Zeit die Stirn. Momir
Rnic traf zunächst wie er wollte, auf der anderen Seite
scheiterten die Kieler ein ums andere Mal an Bastian
Rutschmann.
Und die Kieler? Die brachten sich nach klaren Führungen
unkonzentriert selbst in Bedrängnis, waren nicht in
der Lage, sich entscheidend abzusetzen. Bezeichnend dafür
die letzten fünf Minuten vor dem Wechsel, als der
15:10-Vorsprung auf den 15:13-Pausenstand schmolz.
"Wir haben in der Abwehr nicht so gut gestanden, wie
zuletzt, deswegen fehlten die schnellen Tore", analysierte
Henrik Lundström, der Dominik Klein
nach 36 Minuten und zwei vergebenen Tempogegenstößen
auf Linksaußen ablöste und später selbst dreimal
traf.
Die Entscheidung fiel wie zuletzt in Lemgo in der
Schlussviertelstunde. Die Abwehr fand sich, die Konter saßen
- die "Zebras" machten sich aus dem Staub. Treffsicher
zeigte sich vor allem Filip Jicha. Einen Tag vor seinem
30. Geburtstag war der Tscheche mit acht Toren bester Kieler
Schütze, sorgte so mit dafür, dass sich die Anspannung auf der THW-Bank in Freude
wandelte.
Den Griff zur Schale, der gestern bereits möglich gewesen
wäre, müssen die "Zebras" noch um einen Spieltag
verschieben, die erforderlichen Ergebnisse aus den anderen
Hallen blieben aus. Der THW wird das spielend verkraften,
Zweifel am 17. Titelgewinn
hat niemand mehr. Am 1. Mai zu Hause gegen
Magdeburg können die "Zebras" alles klarmachen. Gut
so, denn eine Feier in eigener Halle mit dem eigenen Anhang
ist ohnehin schöner.
Vorher geht's allerdings auf die Europa-Bühne. Schon am
Sonnabend müssen die Kieler im Viertelfinal-Hinspiel der
Champions League bei RK Zagreb Farbe bekennen. Eine
knifflige Aufgabe. Deswegen war es gut, dass die Kieler neben
dem Sieg verletzungsfrei geblieben sind. "Uns erwarten
jetzt wichtige Spiele, betonte Alfred Gislason. "Deswegen
bin ich auch froh, dass wir hier gewonnen haben."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 19.04.2012)