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20./21.05.2012 - Letzte Aktualisierung: 21.05.2012 Bundesliga

64:0 Punkte: Auch Lübbecke kann den THW nicht stoppen

Bundesliga, 32. Spieltag: 20.05.2012, So., 17.30: THW Kiel - TuS N-Lübbecke: 27:24 (12:11)
Update #4 (Video-Update) Videos, KN-Bericht, Spielbericht, Fotos und weitere Stimmen ergänzt ...

Aron Palmarsson überzeugte im Angriff mit vier Toren und zahlreichen Vorlagen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Aron Palmarsson überzeugte im Angriff mit vier Toren und zahlreichen Vorlagen.
Auch der TuS N-Lübbecke konnte den Sturmlauf der Kieler Handballer durch die TOYOTA Handball-Bundesliga nicht stoppen: Zwei Spieltage vor dem Ende thronen die Kieler, die bereits seit drei Wochen als Deutscher Meister feststehen, weiterhin verlustpunktfrei an der Tabellenspitze. Allerdings hatte der THW Kiel am Sonntagabend Mühe gegen einen vor allem in der Abwehr starken Gegner. Ein 10:4-Lauf zwischen der 37. und der 50. Minute brachte die Kieler dann aber deutlich auf die Siegerstraße. Beim 27:24 (12:11) war Filip Jicha mit sieben Treffern erfolgreichster Torschütze, sechs davon erzielte er von der Siebenmeterlinie. Aus dem Feld heraus waren Aron Palmarsson und Henrik Lundström mit je vier Torerfolgen am erfolgreichsten.
In der TOYOTA Handball-Bundesliga legen die Kieler nun erst einmal eine elftägige Pause bis zum Auswärtsspiel bei Absteiger Eintracht Hildesheim am Donnerstag, dem 31. Mai, ein. Am kommenden Wochenende spielen die Zebras dafür beim "VELUX EHF Final4" in Köln.

Ausgeglichene erste Hälfte
Christian Sprenger trug sich zwei Mal in die Torschützenliste ein.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Sprenger trug sich zwei Mal in die Torschützenliste ein.
Gegen den TuS N-Lübbecke setzte Trainer Alfred Gislason zunächst auf den Mittelmann Aron Palmarsson - und der setzte nach einem hektischen Beginn auf beiden Seiten für die erste Ausrufezeichen auf Kieler Seite. Zunächst markierte der Isländer nach 4.02 Minuten das erste Kieler Tor zum 1:1, dann bediente er mit einem tollen Anspiel Lundström zum 2:1, um sich wenig später erneut mit viel Willen zum 3:2 durchzutanken. Doch schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die Ostwestfalen keinesfalls als Punktelieferant an die Förde gekommen waren. Mit einer aggressiven 6-0-Deckung setzte der TuS den Zebras zu, die offensiv nur schwer in die Partie fanden. In der Deckung agierten die Kieler hingegen besser als zuletzt gegen Wetzlar. Allerdings: Die Probleme im Angriff sorgten dafür, dass sich die Zebras nicht absetzen konnten. Auch nicht, nachdem Kim Andersson und Christian Sprenger nach einem gigantischen Ahlm-Block das 7:4 erzielt hatten (11.). Der TuS robbte sich wieder heran - und ließ sich bei der Aufholjagd auch nicht durch die nach Jichas Einwechslung praktizierte 5-1-Deckung der Zebras stören. Tim Remer und Tomasz Tluczynski von der Siebenmeterlinie gelang der 10:10-Ausgleich (23.). Dabei profitierte der TuS auch von zahlreichen Lattentreffern, Paraden von Dario Quenstedt und Fehlpässen der Zebras. Die gingen nach einem tollen Sprenger-Heber, dem erneuten Ausgleich durch Just und einen von Momir Ilic verwandelten Siebenmeter trotzdem mit einer Ein-Tore-Führung in die Pause.

Rote Karte lockert Lübbecker Abwehrbeton
Schwerstarbeit: Filip Jicha hatte mit der aggressiven  Deckung der Gäste zu kämpfen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Schwerstarbeit: Filip Jicha hatte mit der aggressiven Deckung der Gäste zu kämpfen.
Zur zweiten Halbzeit kam Thierry Omeyer, und auch Christian Zeitz wurde für den eingermaßen glücklos agierenden Andersson auf die Platte geschickt. Zudem wechselten sich Palmarsson und Ilic in Angriff und Abwehr ab - so sorgte Gislason zum einen für Ordnung in der Offensive, zum anderen stopfte er die etwas löchrige linke Abwehrseite. Allerdings dauerte es wieder mehr als drei Minuten, bis der erste Treffer fiel: Jicha trug einen weiteren Teil zur 100-Prozent-Quote von der Strafwurflinie bei. Das voran gegangene Foul von Gustaffson hatte Konsequenzen: Der Lübbecker Abwehrchef holte sich dabei seine dritte Zeitstrafe innerhalb von nur acht Minuten ab - die rote Karte war die Folge. TuS-Trainer Markus Baurs musste seinen bis dato so sicher stehenden Abwehrverbund daraufhin umstellen, was der THW wenige Minuten später eiskalt zu nutzen wusste.

Omeyer als Passgeber
Zunächst spielten die Zebras einmal mehr Billard: Jicha drosch den Ball an die Latte, deren Festigkeit im Spiel mehrfach auf die Probe gestellt wurde, mit dem Abpraller scheiterte Ahlm an Quenstedt, der dann aber gegen Palmarsson machtlos war: das 15:12 (37.) ließ hoffen. Und tatsächlich: Zwar konterten die Ostwestfalen noch einmal mit einem abgefälschten Schuss durch Daniel Svensson, dann aber kam der THW-Express endlich ins Rollen. Omeyer brachte mit einem Pass Jicha in Position, der den Ball mit 111 km/h in die Maschen beförderte. Dann leistete sich Daniel Svensson ein Stürmerfoul, und erneut zeichnete sich Omeyer als Passgeber auf: Lundström bedankte sich für den zielgenauen Pass mit einem spektakulären Tor zum 17:13, ehe Zeitz mit einem ansatzlosen Hammer zum 18:13 die erste Kieler Fünf-Tore-Führung markierte (41.). Der TuS gab mit den No-Look-Pass von Vukovic auf Löke und den Gegenstoß von Schröder aber sofort wieder ein Lebenszeichen von sich - überrollen lassen wollte sich dieser Gegner nicht.

4:0-Spurt zur Vorentscheidung
Erzielte einmal mehr spektakuläre Tore: Henrik Lundström.
Klicken Sie zum Vergrößern! Erzielte einmal mehr spektakuläre Tore: Henrik Lundström.
Doch die Kieler hatten zu diesem Zeitpunkt ins Spiel gefunden. Jicha erhöhte mit einem durch die Beine von Nikola Blazicko geworfenen Siebenmeter, Ilic bediente Lundström mit einem Traumpass zum 20:15, ehe der Linksaußen nach einem durch Quenstedt zur Seite abgewehrten Palmarsson-Wurf erneut hellwach war: Der Schwede netzte zum 21:15 ein. Nach einer Omeyer-Parade setzte Zeitz im Gegenstoß den Schlusspunkt unter einen 4:0-Spurt des THW, der durch Reichmanns 24:16 (50.) - zuvor war der Rechtsaußen mit einem Kempa-Versuch an Quenstedt gescheitert - zur Vorentscheidung veredelt wurde. Allerdings: Gislason tauschte nun wieder konsequent durch, um den Kraftverschleiß auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Mit einem Dreierpack von Just, Schröder und Löke verhinderte der TuS, dass die Kieler sich in einen Rausch spielen konnten. So hielten die Gäste das Resultat bis zum Schlusspfiff im Rahmen, auch wenn Dominik Klein mit dem Pass von der linken Seitenaus-Linie in Höhe des Kreises auf den Rechtsaußen Reichmann in Höhe des gegnerischen Kreises noch einmal die Fans von den Sitzen riss: Nach dem 27:22 (59.) gelang den Gästen dann noch die Resultatsverbesserung.

Alle Konzentration auf Köln
Jetzt richtet sich die Konzentration der Kieler vorerst auf den nächsten Saison-Höhepunkt: Am kommenden Wochenende wollen Filip Jicha und Co. sich beim "VELUX EHF Final4" in Köln mit Unterstützung von vielen tausenden Fans die europäische Krone aufsetzen und sich für eine bisher schon unglaubliche Saison mit dem dritten Titel belohnen. In der TOYOTA Handball-Bundesliga geht es dann darum, bei den ausstehenden Spielen in Hildesheim und zum Saisonabschluss am 2. Juni gegen den VfL Gummersbach mit zwei Siegen den Traum von der "perfekten Saison" zu Ende zu träumen.

(Christian Robohm)

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Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Es war wichtig für uns, dieses Spiel zu gewinnen und eine ordentliche Partie abzuliefern. Wir haben nicht so schlecht gespielt und gut gedeckt. Von den elf Gegentreffern in der ersten Hälfte waren nur sechs aus dem Positionsspiel. Das war gut, und das hatten wir uns vorgenommen. Aber vorne hatten wir zu viele Fehlwürfe und technische Fehler, wir kamen deshalb nicht richtig ins Spiel. Der Gegner hat es uns sehr schwer gemacht, hat gut gedeckt, und Quenstedt hat sehr stark gehalten. Lübbecke hat uns viel abverlangt, alle Achtung. Wir mussten uns über 60 Minuten strecken, um ohne Punktverlust nach Köln fahren können. Ich bin froh, dass keine Verletzten dazu kamen.

Dieses Spiel ist abgehakt, ohne Depressionen davon zu tragen. Wir haben deutlich besser gespielt als gegen Wetzlar.

Ich bin froh über jedes Spiel, das wir hinter uns bringen und gewinnen. Jetzt haben wir fast eine Woche Zeit, uns auf Köln und das Spiel gegen Berlin vorzubereiten. Das war bisher kein Thema bei uns.

TuS-Trainer Markus Baur:
Ich fange an wie die anderen 17 Trainer und gratuliere Alfred zum Sieg heute und dem THW Kiel zur gigantischen Serie. Wir hatten uns vorgenommen, in der Abwehr aktiv und offensiv in der 6-0 zu decken, um die Kreuzungen wegzunehmen und die guten Werfer zu zwingen, von weiter hinten zu werfen. Da haben wir gute Arbeit geleistet, auch wenn ein ganz wichtiger Mann nach 32 Minuten schon zuschauen musste. Den Job haben dann andere wie Arne Niemeyer übernommen, er hat es gut gemacht.

Das Spiel haben wir offener halten können, was für uns gegen eine Mannschaft wie Kiel ein Riesen-Erfolg ist. Wir sind ruhig geblieben, haben die Angriffe lange gespielt und auf unsere Chancen gewartet. Wenn wir schnell geworfen haben, war schwuppdiwupp der Gegenstoß drin. Bei 23:16 war es kritisch, da drohte uns, in Kiel schon mal mit zehn oder 15 Toren Unterschied unter die Räder zu kommen. Aber wir sind auch dank einer guten Torhüterleistung wieder zurück gekommen. Wir freuen uns über eine 60-minütige konzentrierte Leistung.

THW-Torhüter Thierry Omeyer gegenüber Sport1:
[Frage: Wie schwer war es heute, zunächst auf der Bank zu sitzen?]
Kein Problem, alle Spieler sollten Spielanteile bekommen, damit wir alle fit sind für das VELUX EHF Final4 in Köln.

[Frage: Es wirkte, als wären Sie heute etwas müde?]
Nein. Wir haben das Double erreicht, aber wollen natürlich weiter gewinnen. Mag sein, dass wir im Hinterkopf etwas das Final4 haben, vielleicht denken einige Spieler doch schon an das kommende Wochenende.

Heute wollten wir aber unbedingt siegen, das haben wir geschafft. Jetzt kommt das Spiel gegen die Füchse Berlin, uns erwartet da ein sehr schweres Spiel, aber wir lieben solche Partien und werden alles tun, um ins Finale zu kommen.

THW-Spielmacher Aron Palmarsson gegenüber den KN:
In der ersten Halbzeit fehlte etwas, das wurde später viel besser. Als wir 15 Minuten lang unsere Gegenstöße anbringen konnten, ging es vorwärts. Allerdings hat Lübbecke lange gut dagegen gehalten, der Torwart hat ihnen sehr geholfen. Unsere Generalprobe für Köln ist gelungen. Wichtig ist, dass es keine Verletzten gegeben hat und wir alle in Köln dabei sind.
TuS-Spieler Tomasz Tluczynski gegenüber den KN:
Wir können mit dem Endergebnis zufrieden sein, denn wir haben eine gute Leistung gezeigt und uns von den Kielern nicht abschießen lassen. In einer kurzen Phase haben wir unser Spiel schleifen lassen, das bestrafen die Kieler sofort.
TuS-Spieler Drago Vukovic gegenüber den KN:
Ich gebe zu, dass es für die Kieler momentan schwer ist, vor Köln immer konzentriert zu spielen. Das war für uns viel leichter, wir hatten nichts zu verlieren. Ich wünsche dieser großartigen Kieler Mannschaft, dass sie den Pokal holt.
Video: Stimmen der Beteiligten
Video: Die Pressekonferenz

32. Spieltag: 20.05.12, So., 17.30: THW Kiel - TuS N-Lübbecke: 27:24 (12:11)

Logo THW Kiel:
Omeyer (31.-60., 7 Paraden), Palicka (1.-31., 4 Paraden); Andersson (1), Lundström (4), Sprenger (2), Ahlm (2), Kubes, Reichmann (3), Zeitz (2), Palmarsson (4), Narcisse (n.e.), Ilic (1/1), Klein (1), Jicha (7/6); Trainer: Gislason
Logo TuS N-Lübbecke:
Blazicko (2 Siebenmeter, 0 Paraden), Quenstedt (1.-60., 15 Paraden); Verjans, Gustafsson (1), Löke (3), Vukovic (2), K. Svensson (4), Schröder (3), Tluczynski (4/4), D. Svensson (1), Just (3), Niemeyer, Remer (3); Trainer: Baur
Schiedsrichter:
Martin Harms / Jörg Mahlich
Zeitstrafen:
THW: 2 (Lundström (23.), Palmarsson (57.))
TuS: 3 (3x Gustafsson (24., 29., 32.))
Rote Karte:
TuS: Gustafsson (3. Zeitstrafe, 32.)
Siebenmeter:
THW: 7/7;
TuS: 5/4 (Palicka hält Tluczynski (19.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1 (4.), 2:1 (5.), 3:2, 4:3 (9.), 5:4, 8:4 (12.), 8:6 (16.), 9:8 (21.), 10:10 (27.), 11:11, 12:11 (29.);
2. Hz.: 13:11 (34.), 14:12, 15:13 (37.), 18:13 (41.), 18:15 (42.), 22:15 (46.), 24:16 (50.), 24:19 (53.), 25:20, 26:21 (56.), 27:22 (59.), 27:24.
Zuschauer:
10.285 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.05.2012:

Letzte Pflicht vor Köln erledigt

THW Kiel siegte 27:24 über TuS N/Lübbecke - Ab jetzt zählt nur noch die Champions League
Kiel. Der THW Kiel steht weit vor Ultimo als deutscher Meister fest, hat sich in bemerkenswerter Weise den DHB-Pokal gesichert. Ganz Dortmund stand Kopf, als Borussia das Double perfekt gemacht hatte, danach traten die Fußballer ihren Sommerurlaub an. Der THW Kiel aber ist längst nicht fertig, will seine Saison am kommenden Wochenende in Köln mit der Champions-League-Trophäe krönen.

Ihre Pflichtaufgaben erledigen die "Zebras" dennoch mit Sorgfalt, auch wenn es schwerfällt. Gestern gewannen sie 27:24 (12:11) gegen TuS N/Lübbecke, es war eine etwas besser gelungene Kopie des 33:27-Arbeitssieges vom Mittwoch gegen die HSG Wetzlar. So erhöhten die Kieler ihren Punkterekord auf 64:0, könnten, wenn alles gut geht, auch den Bonuspunkt "perfekte Saison" in die Erfolgsbilanz der überragenden Spielzeit hinzufügen.

Natürlich denke die Mannschaft an das nächste Ziel, das Final Four in Köln, "das steckt in unseren Köpfen", sagte Linkshänder Kim Andersson, als er schnaufend den Weg in die Umkleidekabinen aufsuchte. "Diese Spiele vorher fallen nicht leicht. Heute lag das zum einen am Gegner, der gut gespielt hat - außerdem haben wir eine lange, harte Saison in den Beinen. Das steckt man nicht so einfach weg."

Trotzdem: Köln hat die THW-Spieler erfasst. Mit Haut und Haaren. Und auch Alfred Gislason. Zwar betonte Kiels Trainer zuletzt stets, dass man nur von Spiel Spiel denke. Verständlich, galt es doch, die Konzentration hoch zu halten, um den Alltag unfallfrei zu überstehen. Die Aufstellungen gegen Wetzlar oder N/Lübbecke aber sprachen für sich. Wenn möglich, saßen die Leistungsträger auf der Bank. Gegen Wetzlar wäre das fast ins Auge gegangen, erst mit "voller Kapelle" auf dem Parkett rettete sich der Meister ins Ziel, sicherte die Punkte.

Gestern war die Partie früher entschieden. Der Blick auf die THW-Bank ab der 47. Minute und den 23:16-Zwischenstand sprach Bände: Daniel Narcisse, Filip Jicha, Marcus Ahlm, Kim Andersson, Christian Sprenger, Henrik Lundström - Alfred Gislason leistete sich gestern eine Ersatzbank, die in einem möglichen Finale von Köln vermutlich in jener Phase auf dem Feld wäre, in der es gelten würde, den Titel in der Königsklasse zu sichern.

Ganz kurz nur, als TuS-Kreisläufer Frank Loke seine Farben auf 22:26 herangebracht hatte, außerdem Palmarsson mit einer Zeitstrafe aussetzen musste, schickte der THW-Trainer seinen Kopf im Team, Filip Jicha, zurück ins Feuer. Das war nur wenige Sekunden später, nach dem 27:22 von Tobias Reichmann, wieder gelöscht, Jicha, der bei seinen Kurzeinsätzen vor allem vom Siebenmeterstrich imponierte (6/6), trabte zurück in den Ruhebereich.

40 Minuten lang tat sich der THW schwer gegen die Ostwestfalen. N/Lübbecke spielte geduldig lange Angriffe, stand sicher in der Abwehr und hatte mit Dario Quenstedt einen starken Torhüter zwischen den Pfosten. An Aron Palmarsson, dem Gislason über weite Strecken das Vertrauen auf der Mittelposition gegeben hatte, lag's nicht, dass die "Zebras" auf der Stelle traten. Der junge Islander bewies Übersicht, gab dem THW-Spiel Impulse, traf zudem viermal vom Feld. Das Problem war die schlechte Chancenverwertung. Mal stand Quenstedt im Weg, sechsmal waren es Latte oder Pfosten, häufig aber die schlechte Wurfausbeute, quer durch die Mannschaft.

"In der Halbzeit haben wir darüber gesprochen, es hat geholfen", erklärte Linksaußen Henrik Lundström. Die Bremse lösten die Kieler zwischen der 35. und 50. Minute, als Bälle in der Abwehr gewonnen wurden, das Tempospiel Fahrt aufnahm und der THW-Express auf 24:16 davonrauschte. "Köln war bis jetzt kein Thema bei uns", versicherte Alfred Gislason später. "Gut, dass wir jetzt eine Woche Zeit haben, uns darauf vorzubereiten."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 21.05.2012)


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