23./24.12.2012 - Letzte Aktualisierung: 24.12.2012 | Bundesliga |
Update #3 | KN-Bericht, Highlights-Video, PK-Video, Fotos, Stimmen und Spielbericht ergänzt ... |
Momir Ilic erzielte alle seine sieben Treffer im ersten Durchgang, überzeugte aber auch als Abwehrchef und mit guten Kreisanspielen. |
Thierry Omeyer entschärfte früh zwei Siebenmeter und zeigte auch sonst viele starke Paraden. |
Patrick Wiencek erzielte zwei Treffer gegen seinen Ex-Club. |
Filip Jicha trumpfte in der Schlussphase groß auf. |
Die Spieler des THW Kiel bedankten sich bei ihren Fans und wünschten ihnen mit diesem Banner ein frohes Weihnachtsfest. |
Der Rest waren Standing Ovations der Kieler Fans für ihren THW, der das erfolgreichste Jahr seiner Vereinsgeschichte damit fast beendet hat. Den Abschluss macht am kommenden Mittwoch ausgerechnet die "Mutter aller Derbys" bei der SG Flensburg-Handewitt. In der "Flens-Arena" wollen die "Zebras" die just gewonnene Tabellenführung in der DKB Handball-Bundesliga mit in die fünfwöchige WM-Pause nehmen. Der Anwurf am zweiten Weihnachtsfeiertag erfolgt um 18.30 Uhr, Sport1 überträgt das Spitzenspiel live.
(Sascha Krokowski)
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Es war sehr wichtig für uns, dass wir heute gut spielen. Wir wollten eine gute Abwehr hinlegen, das ist uns gelungen. Beide Torhüter haben überragend gehalten. Bis auf ein paar Phasen, in denen wir zu viel riskiert haben oder überhastet geworfen haben, haben wir auch sehr gut im Angriff gespielt.Das letzte Heimspiel in diesem Jahr: Es war schön, dieses Jahr mit den großartigen Leistungen so abzuschließen. Ich habe mich über die Riesen-Atmosphäre heute gefreut.
Ich möchte mich bei den Zuschauern für ihre großartige Unterstützung in diesem Jahr bedanken. Jetzt steht das große Derby in Flensburg an. Wichtig war, dass Filip nach und nach die Sicherheit im Wurf gefunden hat. Es war das erste Mal seit dem Melsungen-Spiel, dass er überhaupt geworfen hat. Frohes Fest und einen guten Rutsch!
Glückwunsch zum überragenden Sieg des THW. Wir hatten uns vorgenommen, mehr Gegenwehr zu leisten. Zu Beginn des Spiels hat Omeyer zwei, drei sehr gute Bälle gehalten und der THW konnte schnell Gegenstöße laufen. So wurde es zu Beginn bereits relativ deutlich. Trotzdem bin ich enttäuscht von meiner Truppe, weil sie nicht alles gegeben hat und mit dem Einsatz gekämpft hat. Wir müssen dieses Spiel jetzt abhaken, denn wir haben am Mittwoch gegen Minden bereits ein Endspiel. Weihnachten werde ich meine Aufgaben erledigen, aber sicherlich auch ein wenig Zeit finden, mit Freunden und Familie Weihnachten zu feiern. Ich wünsche allen unseren Fans und den Zuschauern in Kiel ein frohes Fest und einen guten Rutsch.gegenüber Sport1:
Die letzten Minuten waren enttäuschend. Wir haben zum Ende zu viele Bälle weggeworfen. Unsere einfachen Fehler führten zu Tempogegenstößen. So verloren wir dann mit 17, als vielleicht unter zehn Toren Rückstand zu bleiben.[Liegt es hauptsächlich an den Verletzten?]
Es hängt nicht alles an den Verletzten. Wenn sie nicht da sind, müssen wir eben ohne sie spielen, aber sicherlich sind wir in der Hinrunde unter unseren Möglichkeiten geblieben.
Der größte Moment des Jahres war der Champions-League-Sieg, weil er so hart erkämpft war. Ich gratuliere meiner Mannschaft zum heutigen Sieg und wünsche dem VfL alles Gute für 2013. Ich wünsche unseren Zuschauern ein frohes Fest, einen guten Rutsch und bedanke mich für die großartige Unterstützung. Ich hoffe, wir sehen uns am 3. Februar zum Testspiel gegen Kim Andersson und KIF Kolding-Kopenhagen wieder.
[War das heute so leicht zu erwarten?]
Nein, das war nicht zu erwarten. Wir haben sehr gut gespielt, eine super erste Halbzeit gespielt, alles hat geklappt, daher die klare Führung zur Pause gegen die Gummersbacher, die auch Probleme imt den vielen Verletzten haben.[Jetzt wartet Flensburg...]
Das wird ein Topspiel. Für uns geht es um Platz eins, den wir auch zum Jahresende behalten wollen. Uns erwartet ein hartes Spiel bis zur 60. Minute.
Es war uns wichtig, sich bei den Fans zu bedanken. Sie haben uns toll unterstützt, auch auswärts ist auf sie Verlass. Wir alle, Mannschaft, Verein und Fans haben Großartiges geleistet, darauf können wir stolz sein. Ob die Tabellenführung wichtig ist? Für den Verein bestimmt, für mich nicht - ich will am Ende Erster sein.
Wir haben bereits nach fünf Minuten die Chance auf einen Sieg abgegeben. Aus Sicht der Kieler war es dann nur noch ein Trainingsspiel. Wir können nicht zufrieden sein, in unserer Verfassung ist es aber auch nicht unser Anspruch, hier zu punkten.
Aus den Kieler Nachrichten vom 24.12.2012:
"Ich bin bereit für Flensburg", sagte Jicha, den zwei Wochen lang Schmerzen im Wurfarm geplagt hatten. "Gestern habe ich im Training zum ersten Mal gemerkt, dass es wieder klappen könnte." In der 42. Minute wollte der Tscheche es wissen. Der erste Wurf verfehlte das Ziel noch um einen halben Meter, 60 Sekunden später passte es. Sein Wurf zum 32:19 hatte dann schon wieder 105 Stundenkilometer. Es geschah in der 58. Minute, es sollte sein 97. Saisontor sein. Nicht nur Hallensprecher Rolf Körting hielt es für ausgeschlossen, dass Jicha an diesem Nachmittag noch die 100-Tore-Marke knacken würde, doch mit dem Schlusspfiff knallte er sein 100. Saisontor aus dem Stand ins Netz.
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der VfL Gummersbach schon längst aus dem Geschehen verabschiedet. Die Gäste standen von Beginn an auf verlorenem Posten. Die Kieler 6:0-Deckung hatte Wall-Niveau, dahinter lieferte Thierry Omeyer in der ersten Halbzeit zwölf Paraden ab. Im Sauseschritt eilten die Kieler auf 13:5 (21.) davon. Momir Ilic hatte bis dato im Alleingang mehr Tore (6) erzielt als der zwölfmalige Meister, der sich in einem bedauernswerten Zustand präsentierte. Als der Serbe, an dem auch der polnische Spitzenclub Wisla Plock Interesse haben soll, sich anschließend ein kleines Päuschen gönnen wollte, erarbeitete sich Patrick Wiencek einen Siebenmeter, und Ilic musste doch einmal zurück aufs Feld. Er tat es gerne und erfolgreich - 14:5, siebtes Ilic-Tor.
Ein weiterer Vater des Erfolges war Omeyer, der in den ersten zehn Minuten bereits zwei Siebenmeter parierte. Einen von Nationalspieler Adrian Pfahl, der völlig neben sich stand. Einen von Neuzugang Fredrik Larsson, gegen den er auch im Nachwurf gefeierter Sieger blieb. Der Schwede, in der Not kurzfristig beim Kieler Champions-League-Sieger IK Sävehof ausgelöst, absolvierte erst sein zweites Spiel in Diensten der Oberbergischen. Da dem Tabellen-16. mit Christoph Schindler und Kentin Mahe verletzungsbedingt beide Mittelleute fehlen, musste das Team von Emir Kurtagic im Rückraum improvisieren. Larsson, der gute Ansätze zeigte, fand als Regisseur aber keine Bindung zu seinen Nebenleuten, was angesichts der kurzen Eingewöhnungsphase nicht verwunderlich ist.
Im zweiten Durchgang wechselte THW-Trainer Alfred Gislason mit Geburtstagskind Niclas Ekberg (24), Marko Vujin, Dominik Klein, dem erkälteten Marcus Ahlm ("ich bin schon wieder auf dem Weg der Besserung") und dem starken Andreas Palicka (13 Paraden) fünf neue Spieler ein. Eine Demonstration der Überlegenheit.
Fünf Neue, das blieb aber nicht ohne Folgen auf die Leichtigkeit des Spiels. Der VfL robbte sich auf 12:19 (37.) heran und Gislason sah sich genötigt, nun doch einmal eine Auszeit zu nehmen, um von seiner Mannschaft mehr Ernsthaftigkeit und Konzentration einzufordern. Offenbar nahmen die "Zebras" sich die klaren Worte zu Herzen und lieferten ein letztes Drittel ab, das für Gummersbach demütigende Züge annehmen sollte.
Als der letzte Vorhang für ein einseitiges Treiben gefallen war, schlug das Geschichtsbuch noch einmal seine Seiten auf. Auf dem Videowürfel liefen die Szenen eines außergewöhnlichen Kieler Handballjahres ab, die "Zebras" schauten andächtig zur Decke, einige VfL-Spieler und auch die meisten Zuschauer waren geblieben, um sich zu erinnern. Als Ahlm ("ich hoffe, meine Stimme hält durch") sich anschließend im Namen der Triple-Sieger beim Publikum bedankte, wurde es in der gewaltigen Arena noch einmal besinnlich. Weihnachtlich.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 24.12.2012)
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