21./22.12.2012 - Letzte Aktualisierung: 22.12.2012 | Bundesliga |
Update #1 | KN-Vorbericht ergänzt ... |
Das Team des VfL Gummersbach.
©
VfL |
Nationalspieler Adrian Pfahl ist mit 98/14 Treffern
mit Abstand bester Schütze seines Teams. Nächste Saison
spielt der Linkshänder beim HSV Hamburg.
©
HBL |
Aber ausgerechnet in dieser Situation stecken die Blau-Weißen wieder tief im Tabellenkeller fest. Dabei war das erklärte Ziel, sich möglichst schnell von den "gefährlichen" Regionen zu verabschieden. "Kein Abstiegskampf, keine Verletzungssorgen", hatte VfL-Trainer Emir Kurtagic seine Vorstellungen von einer "guten Saison" vor dieser Spielzeit formuliert. Beides hat sich nicht erfüllt. Denn der zum Teil langfristige Ausfall von Leistungsträgern wie Christoph Schindler, Kentin Mahe, Vedran Zrnic oder Jörg Lützelberger hat den eh schon dünn besetzten Kader zusätzlich geschwächt.
Der Slowake Michal Kopco ist ein wichtiger Pfeiler in der
Gummersbacher Abwehr, im Angriff kam er bislang aber erst
zu 36 Treffern.
©
HBL |
Dabei schienen die Gummersbacher zunächst die Erfolgsserie der vergangenen Rückrunde fortsetzen zu können. Nach einer rabenschwarzen Hinrunde und 8:28 Punkten hatte sich der Altmeister damals in die EM-Pause verabschiedet. Doch unter der Ägide des vorherigen Co-Trainers Emir Kurtagic spielte Gummersbach eine bärenstarke Rückrunde. Mit fünf Siegen in Folge stellte man den Kontakt zum unteren Mittelfeld in Rekordzeit her, und spätestens im April konnte der VfL für eine weitere Spielzeit in der ersten Liga planen. In Gummersbach herrschte Euphorie, daran konnten auch die knapp verpasste Titelverteidigung im europäischen Pokal der Pokalsieger nach der Finalniederlage gegen Flensburg und der Hickhack um Auflagen bei der Lizenzvergabe und die nicht mehr den Anforderungen der DKB-HBL entsprechende Eugen-Haas-Halle nichts ändern.
Kentin Mahe trumpfte zu Saisonbeginn groß auf. Nach 60 Treffern in
11 Spielen verletzte sich der Franzose und wird erst im März zurück
erwartet, ehe er spätestens 2014 ebenfalls nach Hamburg wechselt.
©
HBL |
Fredrik Larsson war bereits im
Oktober in der Sparkassen-Arena zu Gast - damals noch im
Trikot von IK Sävehof.
©
Sävehof |
In Gummersbach setzt man also alles daran, sich noch vor der WM-Pause durch Erfolgserlebnisse in Kiel und zu Hause gegen Minden der gröbsten Abstiegsangst zu entledigen - um sich ein wenig entspannter auf die Zukunft in der "Schwalbe-Arena" freuen zu können.
Der THW Kiel sollte trotz des aktuellen Tabellenstandes gewarnt sein, denn die letzten sportlichen Ausrufezeichen des VfL Gummersbach in der Kieler Sparkassen-Arena liegen noch gar nicht so lange zurück. Vor zwei Jahren trotzten die Oberbergischen - ebenfalls kurz vor Weihnachten - den "Zebras" in letzter Sekunde ein 26:26-Unentschieden ab. Und in der Saison 2006/07 gewann der VfL zuletzt in Kiel: Beim furiosen 39:37-Erfolg der Gummersbacher beim THW stand Alfred Gislason noch für die Gäste an der Seitenlinie, die heutigen Kieler Daniel Narcisse, Gudjon Valur Sigurdsson und Momir Ilic erzielten 28 der 39 Gummersbacher Treffer (siehe auch Gegnerdaten Gummersbach).
Die Schiedsrichter am Sonntag sind wie im Hinspiel das neue IHF-Schiedsrichtergespann Robert Schulze und Tobias Tönnies.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.12.2012:
Am Mittwoch sah es so aus, als müsste der THW Kiel morgen gleich auf drei Rückraumspieler verzichten. In der 35. Minute des Heimspiels gegen Großwallstadt handelte sich Momir Ilic eine schmerzhafte Prellung des rechten Augapfels ein und konnte den lockeren 34:23-Heimsieg seiner Kollegen nur noch unter Tränen verfolgen. Filip Jicha, der gegen die Franken geschont werden sollte, kann seit zwei Wochen nicht mehr kraftvoll werfen. Und Daniel Narcisse, der seinen Tribünenplatz nur unter Schmerzen erreichte, konnte aufgrund seines Pferdekusses, den er sich am Sonntag in Wetzlar eingehandelt hatte, kaum noch gehen.
Zumindest bei Ilic, der heute seinen 31. Geburtstag feiert, gaben die Ärzte mittlerweile Entwarnung. Narcisse startete am Donnerstag mit leichtem Lauftraining und wird sich heute einem letzten Test unterziehen. Alfred Gislason wäre allerdings schon zufrieden, wenn der Franzose am Mittwoch, im letzten Liga-Spiel des Jahres, bei der SG Flensburg-Handewitt (18.30 Uhr) zur Verfügung stehen würde. Dann, so die Hoffnung des THW-Trainers, soll auch Jicha wieder im Angriff Akzente können. "Dieses Spiel ist für uns ein großartiger Abschluss einer phänomenalen Saison", sagt Torhüter Thierry Omeyer, der wie seine Kollegen zuletzt zwei freie trainingsfreie Tage genießen durfte. Bevor der Triple-Sieger aber ins Derby startet, muss noch ein Gegner aus dem Weg geräumt werden. Einer, der seine Gedanken auch schon beim übernächsten Spiel haben dürfte: Am Mittwoch erwartet der VfL Gummersbach den Aufsteiger GWD Minden. "Das wird ein Endspiel", weiß Gislason, der den VfL trainierte, als er zum letzten Mal in Kiel gewann. Das geschah am 6. September 2006 (39:37). Die besten Torschützen der Gäste damals? Ilic (11/6), Narcisse (9) und Gudjon Valur Sigurdsson (8), der heute ebenfalls ein "Zebra" ist. Vier Namen, die belegen, welche Entwicklung der Traditionsverein zuletzt genommen hat. "Ich glaube trotzdem fest daran, dass sie den Klassenerhalt schaffen werden", sagt Gislason, der auch Lichtblicke beim Gegner sieht, der zuletzt achtmal in Folge verloren hat. Einer ist das Spiel gegen Berlin (23:28), in dem Gummersbach in der 40. Minute noch mit sechs Toren (19:13) führte. Ein weiterer Fredrik Larsson, den der VfL vor wenigen Tagen verpflichtete. Der schwedische Nationalspieler führte bereits am Dienstag Regie, als Gummersbach beim Aufsteiger TV Neuhausen (26:29) unterlag. Larsson, vom Kieler Champions-League-Gegner IK Sävehof gekommen, warf dabei sechs Tore.
Fünf Investoren hatten den Wintertransfer des 28-Jährigen möglich gemacht, der chronisch klamme Verein hätte ihn sich nicht leisten können. Da aber mit Christoph Schindler (Einblutung im Ellenbogen) und Kentin Mahe, der nach einem Knöchelbruch monatelang ausfallen wird, beide Mittelmänner fehlen, war der Handlungsbedarf akut. "Wenn nichts in der Tasche ist, lässt sich auch nichts herausholen", sagt Frank Flatten. "Der Etat ist mehr als strapaziert." Der Manager setzt auf den Larsson-Faktor, der folgendes Katastrophenszenario verhindern soll: In der kommenden Saison spielt der VfL endlich in seiner neuen Arena, auf die er jahrelang gewartet hat. Eine Halle, die 4000 Zuschauern Platz bieten soll. Aber nicht wird, weil das Gründungsmitglied der Bundesliga dann ein Zweitligist ist. "Die Stimmung ist im Moment ziemlich mies", sagt Schindler. "Aber ich bin mir sicher, dass der VfL sich nach der Winterpause in einer ganz anderen Verfassung präsentieren wird."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.12.2012)
(21./22.12.2012) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |