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25./26.02.2013 - Letzte Aktualisierung: 26.02.2013 Bundesliga

Spitzenspiel am Dienstag: THW trifft auf die Füchse

Sport1 überträgt live

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team der Füchse Berlin.
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Spitzenspiel in der ausverkauften Kieler Sparkassen-Arena: Nur rund 49 Stunden nach dem Abpfiff der Bundesliga-Partie in Minden sind die "Zebras" erneut richtig gefordert. Mit der Unterstützung von 10.285 Fans wollen sie am Dienstag zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft holen. Gegner sind ab 20.15 Uhr die Tabellenvierten Füchse Berlin - jene Mannschaft also, die dem THW Kiel in der Hinrunde beim 26:26 den ersten Punktverlust nach zuvor 50 siegreichen Spielen zugefügt hatte. Anwurf ist um 20.15 Uhr, Sport1 überträgt live.
Spätestens seit der vergangenen Spielzeit sind die Füchse in der Spitzengruppe der DKB Handball-Bundesliga angekommen. Nachdem die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson im vergangenen Jahr erneut Platz drei erreichte, sind die Hauptstädter auch in dieser Saison in Reichweite der Champions-League-Plätze. Auch in Europa sorgten die Füchse zuletzt für Furore.
Meilenstein gegen Barcelona
Nationalspieler Sven-Sören Christophersen erzielte bislang 70 Treffer in 15 Partien.
Nationalspieler Sven-Sören Christophersen erzielte bislang 70 Treffer in 15 Partien.
Bob Hanning ist der "Meister des Understatements". Immer wieder betont der umtriebige Manager der Füchse Berlin, wie viel seinem Verein noch zu den ganz Großen des Sports fehle. Ein internationaler Startplatz sei das auferlegte Ziel für diese Spielzeit, "ein Platz fünf oder sechs wäre keine Enttäuschung", erklärte Hanning vor der Saison. "Wir sind noch eine Galaxie von der Meisterschaft entfernt." Die Berliner scheinen sich offenbar wohl zu fühlen in der Rolle des Außenseiters - obwohl sie diese längst nicht mehr ausfüllen. Denn spätestens seit der vergangenen Saison, in der die Füchse den sensationellen Platz drei aus der Vorsaison wiederholten und im Halbfinale der "VELUX EHF Champions League" nur denkbar knapp am späteren Titelträger THW Kiel scheiterten, sind die Füchse Berlin zu einer echten Adresse der DKB Handball-Bundesliga und auf dem europäischen Parkett geworden. Zuletzt machten die Füchse vor der Berliner Handballrekordkulisse von mehr als 13.000 Zuschauern gegen den FC Barcelona einmal mehr deutlich, dass auch in dieser Spielzeit immer mit ihnen zu rechnen sein wird. Denn von einem "Freundschaftsspiel", wie Hanning die Königsklassen-Partie angesichts des bereits feststehenden Achtelfinal-Einzugs zuvor bezeichnet hatte, war nach dem Umzug in die o2-World nicht mehr viel zu spüren: Mit 31:30 versetzten die Füchse dem Rekord-Champions-League-Sieger einen Schlag. "Das war wieder ein kleiner Meilenstein in der Geschichte der Füchse", jubelte Hanning nach dem Meisterstück der Hauptstädter. Und Weltmeister Victor Tomas sprach aus, was viele dachten: "Wenn die Füchse so weiter spielen, sehen wir sie beim Final4 wieder!"
Füchse kämpfen um erneute Champions-League-Qualifikation
Nationalkeeper Silvio Heinevetter ist einer der Garanten für den neuerlichen Höhenflub der Füchse.
Nationalkeeper Silvio Heinevetter ist einer der Garanten für den neuerlichen Höhenflub der Füchse.
Und so wird Hanning es in den nächsten Wochen immer schwerer haben, sein Team in die Rolle des "Underdog" zu versetzen. Denn auch in der DKB Handball-Bundesliga spielen die Berliner erneut mit im "Konzert der Großen": Mit 32:10 Punkten liegen sie nur zwei Minuspunkte hinter der SG Flensburg-Handewitt auf Platz vier der Tabelle, zudem sorgten sie mit dem 26:26-Unentschieden im Hinspiel gegen die "Zebras" für bundesweites Aufsehen - schließlich beendeten die Füchse damit die Kieler Siegesserie nach 501 Tagen und 80:0 Punkten in Folge. Und dennoch dürfte man sich an der Spree ein wenig über den bisherigen Saisonverlauf geärgert haben, denn ausgerechnet gegen die beiden Überraschungsmannschaften aus Wetzlar und Hannover wurden vor eigenem Publikum zwei Niederlagen eingefahren. Mit dem Heim-Punktverlust gegen Kiel und die MT Melsungen sowie den beiden Niederlagen in Flensburg und Mannheim verpassten die Berliner eine noch bessere Platzierung.

Konstantin Igropulo kommt immer besser in Schwung: Der russische Neuzugang - hier noch im Trikot des FC Barcelona - erzielte  bislang 82/29 Bundesligatreffer.
Konstantin Igropulo kommt immer besser in Schwung: Der russische Neuzugang - hier noch im Trikot des FC Barcelona - erzielte bislang 82/29 Bundesligatreffer.
Dass die Berliner im dritten Jahr in Folge oben mitspielen, könnte auch in der bisherigen Kontinuität im Kader begründet sein. Zwar verloren die Füchse mit Linkshänder Alexander Petersson - der Isländer unterschrieb bereits im Januar 2011 einen Anschlussvertrag bei den Rhein-Neckar Löwen - erstmals seit der Bundesliga-Rückkehr 2007 einen absoluten Stammspieler und Leistungsträger, doch ansonsten konnte Dagur Sigurdsson auf vertraute Gesichter bauen. Denn mit Jonathan Stenbäcken (zur MT Melsungen) verließ nur ein weiterer Akteur den Fuchsbau - und dieser war in Berlin nicht über den Status des Ergänzungsspielers hinausgekommen. Dafür sorgten die Füchse erneut auf dem Transfermarkt für Aufsehen, als sie die Verpflichtung von Konstantin Igropulo bekanntgaben. Der Russe vom FC Barcelona schloss sich den Hauptstädtern auf Empfehlung von Iker Romero an, der mit Igropulo von 2009 bis 2011 gemeinsam beim FC Barcelona gespielt hatte: "Es ist der erste Transfer, mit dem ich mich nicht schmücken darf. Den hat unser Spieler Iker Romero ganz allein abgewickelt", so Hanning nach dem Coup. Zudem wurde mit Börge Lund ein ehemaliges "Zebra" verpflichtet.

Großer personeller Umbruch im kommenden Sommer
Doch nach Jahren der Kontinuität steht den Berlinern in der kommenden Saison ein Umbruch ins Haus. Gleich sechs Zu- und Abgänge gab Hanning in einer großen Pressekonferenz bekannt. Den Verein verlassen werden nach dieser Spielzeit neben Börge Lund (geht als Spielertrainer zu seinem Heimatverein Bödö) auch Rechtsaußen Johannes Sellin (wechselt nach Melsungen), Kapitän Torsten Laen, den es zurück in die Heimat zieht, sowie Evgeni Pevnov, Ivan Nincevic und Mark Bult, deren Verträge ebenfalls nicht verlängert wurden. Auf besonders viel Gegenliebe stieß Hanning mit der frühzeitigen Bekanntgabe nicht. So beklagte sich Börge Lund, dass er von seinem Abschied erst aus der Presse erfahren habe. "Ich war überrascht und sehr enttäuscht. Wenn ich gewusst hätte, was ich jetzt weiß, wäre ich nie zu den Füchsen gewechselt", wird der Norweger in der "BZ" zitiert. Und auch Evgeni Pevnov wehrte sich öffentlich gegen den Vorwurf, er habe von den Füchsen zu viel Geld für eine Vertragsverlängerung verlangt, sogar das Wort "Schlammschlacht" kursierte danach im Berliner Boulevard.

Ein letztes Mal in der Sparkassen-Arena zu Gast: Ex-Zebra Börge Lund geht zum Saisonende zurück nach Norwegen.
Ein letztes Mal in der Sparkassen-Arena zu Gast: Ex-Zebra Börge Lund geht zum Saisonende zurück nach Norwegen.
Doch mittlerweile haben sich die Wogen geglättet, die Hausaufgaben sind längst erledigt: Auf den beiden Außenbahnen kommen im Sommer mit Mattias Zachrisson (IF Guif Eskilstuna) und Fredrik Petersen (HSV Hamburg) zwei schwedische Nationalspieler, am Kreis wird Jesper Nielsen vom schwedischen Meister IK Sävehof die Füchse verstärken. Zudem kommt Pavel Horak für den linken Rückraum aus Göppingen an die Spree. Kreisläufer Jonas Thümmler und Linkshänder Fabian Wiede aus der Jugend-Abteilung erhalten jeweils einen Drei-Jahres-Vertrag bei den Profis. "Wir müssen etwas tun, bevor etwas daneben läuft. Daher ist jetzt der Zeitpunkt zu Handeln", erklärte Hanning den Verjüngungsprozess, der nach dieser Spielzeit den Füchsen ein neues Gesicht geben wird.

Füchse noch ohne Sieg in Kiel
Trotz der vielen Erfolge in den vergangenen Jahren konnten die Füchse indes in der Sparkassen-Arena noch nie gewinnen: Lediglich einmal - am 19. Dezember 1981 - erreichte der Hauptstadtclub als Reinickendorfer Füchse ein 16:16-Unentschieden an der Kieler Förde, die anderen zwölf Gastspiele gingen allesamt verloren. Seit der Rückkehr in die Erstklassigkeit 2007 hatten die Füchse nie etwas in Kiel zu bestellen und unterlagen jeweils mit acht oder neun Treffern Unterschied - in der vergangenen Saison dank 19 Treffern von Filip Jicha und Kim Andersson mit 28:36 (siehe auch Gegnerdaten Berlin).

Die Schiedsrichter des Spitzenspiels am Dienstag sind Lars Geipel und Marcus Helbig.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.02.2013:

3600 Sekunden Enthusiasmus

Im Bundesliga-Duell gegen die Füchse setzt der THW heute auf volle Konzentration und die Fan-Unterstützung
Kiel. Zaudern verboten, höchste Konzentration gefordert! Wenn im Topspiel der Handball-Bundesliga der Tabellenzweite THW Kiel heute (20.15 Uhr) den Vierten Füchse Berlin empfängt, ist kein Moment des Schwächelns erlaubt - weder bei den Spielern noch bei den 10 285 Zuschauern in der ausverkauften Sparkassen-Arena. Denn eine enthusiastische Kulisse wie im Champions-League-Spiel gegen Veszprem in jeder einzelnen der 3600 Spielsekunden ist die Atmosphäre, die die Schützlinge von Alfred Gislason zur Höchstform anstachelt.

Eine Topleistung ist gegen die Füchse auch nötig: "Wir müssen von Anfang an bis zum Ende präsent sein. Der Punktverlust im Hinspiel war ärgerlich. Auch deshalb wird die Mannschaft voll bei der Sache sein. Natürlich hilft es uns, wenn auch das Publikum fest hinter uns steht", sagt Gislason.

Vor fünfeinhalb Monaten fühlten sich die Berliner Füchse wie erfolgreiche Großwildjäger, als sie den "Zebras" ein 26:26 abtrotzten. Torhüter Silvio Heinevetter posierte damals neben einem Zebrafell. Tatsächlich hat sich das Team des isländischen Trainers Dagur Sigurdsson seit der Rückkehr in die Bundesliga 2007 zu einem Spitzenteam entwickelt - nicht nur auf nationaler, sondern auch auf europäischer Ebene. Im Mai unterlagen sie dem THW erst im Champions-League-Halbfinale, und auch jetzt sind sie als Zweiter der Gruppe D im Pott, wenn heute das CL-Achtelfinale ausgelost wird. "Die Berliner sind immer in der Lage, eine Superleistung abzurufen. Das haben sie mit dem Champions-League-Sieg gegen Barcelona vor zwei Wochen bewiesen", warnt Gislason.

Das Berliner Ensemble, das in Spielern wie Heinevetter, Sven-Sören Christophersen, Iker Romero Fernandez, Börge Lund, Bartlomiej Jaszka und Torsten Laen internationale Top-Akteure in seinen Reihen weiß, ist wie der THW mit einer perfekten Serie in das Jahr 2013 gestartet. Fünf Spiele in Bundesliga und Champions League, fünf Siege - so lautet die Berliner Bilanz. Bei den Kielern sind es sogar sechs Spiele, sechs Siege. Denn anders als die Füchse sind die "Zebras" auch noch im DHB-Pokal im Geschäft. Damit ist aber auch die Belastung höher. Zumal der 36:32-Bundesliga-Erfolg des THW am Sonntag in Minden tiefere Spuren hinterlassen haben dürfte als das fast zeitgleiche 29:24 der Berliner in der Champions League gegen Szeged. "Ich habe mir deren Spiel angesehen. Das hatte eher den Charakter einer Trainingseinheit, in der sich die Berliner schonen konnten", so Gislason.

Trotz dieser Vorzeichen sieht sich Füchse-Manager Bob Hanning in der Außenseiterrolle: "Es ist leichter für Melsungen, in Kiel zu gewinnen, als für uns. Wir werden vom THW sicher nicht unterschätzt. Das 26:26 aus dem Hinspiel ist Schnee von gestern. In eigener Halle ist der THW eine Macht." Mit Sorge betrachtet Hanning das Krankenlager. Christophersen laboriert an einer Knieverletzung, Lund und Trainer Sigurdsson fehlten am Sonntag wegen einer Grippe. "Ich will nicht sagen, dass sie nicht dabei sein werden, aber Stand Montagfrüh sah es nicht gut aus", so Hanning. Assistenztrainer Alexander Haase hatte zuletzt die Leitung der Mannschaft übernommen.

Aber auch der THW hat Personalprobleme. Aron Palmarsson konnte wegen einer Knöchelverletzung in den vergangenen Tagen nur humpeln, wird sich möglicherweise noch weiter schonen müssen. Doch die Serie spricht für den THW, denn einen Füchse-Sieg in Kiel gab es noch nie.

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 26.02.2013)

 

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    Di., ab 20.15 Uhr: THW Kiel - Füchse Berlin
    live aus der Sparkassen-Arena-Kiel
  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Di., ab 20.03 Uhr: Liveeinblendungen THW Kiel - Füchse Berlin
    (geplante Einblendungen um 20.03 Uhr, 20.30 Uhr, 21.03 Uhr und in der Schlussphase gegen 21.45 Uhr; nach dem Spiel Bericht um 22.00 Uhr in den Nachrichten sowie in den Frühnachrichten am Mittwochmorgen; Reporter ist Rudi Dautwitz)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
  • Internet:
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