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Wild entschlossen: Filip Jicha jubelt nach einem seiner zehn Tore.
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Der THW Kiel hat sich bei seinem Sturmlauf durch die TOYOTA Handball-Bundesliga
auch vom Tabellen-Zweiten nicht stoppen lassen: Am Mittwochabend dominierten
die Zebras über weite Strecken die Partie gegen den Champions-League-Viertelfinalisten Füchse Berlin.
Am Ende bejubelten 10.288 enthusiastische Zuschauer in der ausverkauften Sparkassen-Arena
den 26. Sieg im 26. Ligaspiel der Saison. 52:0 Punkte weist nun das Konto des THW Kiel
in der Beletage des Handballs auf. Überragende Akteure beim deutlichen 36:28 (21:15)-Erfolg
gegen den direkten Verfolger aus der Bundeshauptstadt waren
Filip Jicha
mit zehn Treffern und
Kim Andersson, der neun Mal traf und auch
als Anspieler glänzte.
Die Füchse reisten mit dem Rückenwind des Viertelfinal-Einzuges in der
"VELUX EHF Champions League" an die Förde, die Kieler strotzten nach den überragenden Leistungen
in dieser Saison ebenfalls Selbstbewusstsein. Ein Spitzenspiel mit "allem Drum und Dran" hatte
Filip Jicha den Fans vor der Partie versprochen - das wollte
sich auch Profi-Boxer Arthur Abraham, der am Sonnabend im Kieler Handball-Tempel seinen
Kampf gegen den Polen Piotr Wilczewski bestreiten wird, nicht
entgehen lassen. Abraham und sein Trainer Ulli Wegner verfolgten das Topspiel und freuten
sich wie die 10286 weiteren Zuschauer, dass
Filip Jicha
offenbar den richtigen Riecher bei seiner Prognose gehabt hatte.
Von Beginn an entwickelte sich eine temporeiche Partie, in der die
Abwehrreihen zunächst nicht ins Spiel fanden. Nach dem Berliner 2:1 waren es
Daniel Narcisse,
Ilic vom Siebenmeter-Strich
und
Dominik Klein, der einen Gegenstoß mit 104 km/h an
Nationaltorhüter Silvio Heinevetter vorbei in die Maschen drosch, die die erste Kieler
Zwei-Tore-Führung erzielten.
Rasanter Start
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Mit Wucht und Präzision: Dominik Klein versenkte diesen Gegenstoß
mit 105 km/h.
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Die Berliner konterten ebenso schnell mit Richwien und einem frechen Nincevic-Heber zum 4:4 (6.).
Dann mischte
Thierry Omeyer erstmals richtig mit, entnervte
die Angreifer der Füchse mit einigen tollen Paraden in Serie. Nach dem 5:6-Anschluss des
starken Christophersen rollte dann auch die THW-Angriffsmaschinerie wie geschmiert:
Jicha nach schneller Mitte,
Zeitz, auf
Rechtsaußen eingesetzt, traf aus dem Rückraum, und
Marcus Ahlm
markierte nach einem Traum-Spielzug über
Narcisse und
Andersson das 9:5. Zehn Minuten waren da gespielt, und
Omeyer
zeigte weiter tolle Paraden. Gleichwohl konnte auch er die Tore von Laen und
Christophersen nicht verhindern, als dann aber
Jicha mit Wucht und
einem Aufsetzer das 11:7 erzielte, ließ Heinevetter sich entnervt auswechseln.
Stochl mit drei Paraden in fünf Sekunden
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Bekam kaum eine Hand an den Ball und ließ sich auswechseln: Silvio Heinevetter.
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Petr Stochl machte dann mit einer unglaublichen Paraden-Serie auf sich aufmerksam. Zunächst
hielt er einen
Narcisse-Wurf, dann wehrte er auch den Nachwurf des
Franzosen ab und hielt auch den folgenden Ball von
Christian Zeitz. Dieser
traf unglücklich den Kopf des Tschechen, der wütend auf den Kieler zustürmte. Fortan waren auch
eine Menge Emotionen im Spiel - doch der THW bekam dieses immer besser in den Griff. Auch, weil
die Kieler Defensive erneut beweglich und gleichzeitig aggressiv zu Werke ging. Und auch, weil die
Berliner mit ihrer Klammertaktik
Marcus Ahlm nicht aus der Ruhe
bringen konnten. Der Schwede wurde zwar oftmals aus den Angeln gehoben, verhindern konnten die
Füchse seine Treffer aber nicht: Als er zum 12:8 traf und wenig später auch
Kim Andersson sich mit dem 13:8 warm geschossen hatte, nahm Füchse-Coach
Dagur Sigrundsson die Auszeit. Er beorderte Jaszka in die Rückraum-Mitte und schien seine
Mannschaft damit aufzuwecken. Allerdings: In Unterzahl trieben die Kieler den Gegner beinahe
zu einem Zeitspiel, aber einige Tore durch die Beine von
Omeyer hielten die
Füchse im Spiel. Nach Romeros Doppelschlag zum 14:18 (26.) zog auch
Gislason
den grünen Karton: Mit Erfolg, denn bis zur Pause bauten diese die Führung beim 21:16 auf verdiente
fünf Tore auf.
Füchse verkürzen
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Auch die Emotionen kochten bei der Spitzenpartie hoch: Hier haben
Filip Jicha und Evgeni Pevnov Klärungsbedarf.
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Dass die Füchse sich auch von einem hoch erscheinenden Rückstand nicht schocken lassen, hatten sie
bereits in Hamburg bewiesen. Und auch jetzt kehrte eine veränderte Berliner Mannschaft aus den
Kabinen zurück. Mitv viel Biss und Aggressivität stemmten sich die Hauptstädter nun gegen die
drohende Niederlage. Vor allem die Defensive der Füchse packte nun richtig zu, ließ neun Minuten
lang nur ein Feldtor des THW durch
Zeitz zu. Die Konsequenz: Tor um Tor
robbten sich die Berliner heran. Dass das Schiedsrichtergespann mit zahlreichen zumindest zweifelhaften
Pfiffen Hektik in die Partie brachte, kam den Füchsen dabei entgegen. Mit dem bereits fünften Siebenmeter
verkürzte Bult auf 19:22 (36.) - die Gäste waren wieder in Reichweite des THW gelangt. Und dann
kam
Filip Jicha: Der Haupttorschütze des THW Kiel beendete nach 39 Minuten
die Feldtor-Flaute mit einem beidbeinig abgesprungenen Wurf ins lange Eck und ließ kurz darauf
mit einem seiner unwiderstehlichen Solo-Märsche das 25:20 folgen (40.). Zwei Tore, die die
Berliner ins Mark trafen. Ivan Nincevic legte sich mit den Unparteiischen an, wofür er allerdings
keine Zeistrafe erhielt. Dann erwischte es Dagur Sigurdsson: Er bekam zwei Minuten aufgebrummt, für ihn
ging Bult auf die Bank. Als kurz darauf auch Pettersson nach einem endlich geahndeten Trikot-Zupfer
gegen
Ahlm für zwei Minuten zugucken durfte, wurde es auf dem Feld übersichtlich.
Andersson-Show
Ilic verwandelte in dieser Phase einen Siebenmeter zum 26:21,
Jicha
ließ nach
Andersson-Pass das 27:21 folgen, und als
Narcisse
sich dann in der Abwehr den Ball schnappte und
Andersson bediente, begann
die große Show des schwedischen Linkshänders. Mit 105 km/h drosch er diesen Ball ins Netz,
im Doppelpack markierte er dann das 29:21 und 30:21. Fünf Minuten kassierten die Kieler kein Tor,
diese fünf Minuten reichten, um die Fuchsjagd endgültig erfolgreich zu beenden.
Auch, weil
Andersson weiter wie entfesselt traf. Traumhaft sicher
ließ er einen weiteren 105 km/h-Kracher ins Netz fliegen und drehte kurz darauf
den Ball mit 103 km/h um die Abwehr herum: Das 32:24 (50.) war die Entscheidung, auf den Rängen
begann die große Siegessause. Die Zebras taten ihr Übriges, um die Party am Kochen zu halten:
Lundström bediente den zwischenzeitlich wieder am Kreis
spielenden
Jicha zum 33:26. Ein Tor, das den Kieler Evergreen
"Deutscher Meister wird nur der THW" zu neuen Ehren kommen ließ. Das obligatorische
Handball-Feuerwerk zündeten dann aber
Kim Andersson und
Momir Ilic: Der Schwede spielte einen Pass hoch an den Kreis,
Ilic hob ab und nagelte den Ball per Kempatrick in die Maschen - nach
dem 35:26 (55.) ließen es die Zebras dann etwas ruhiger angehen und genossen die stehenden Ovationen
der Fans.
Nächstes Spiel am 11. April
Mit dem Erfolg gegen die Füchse bauten die Kieler ihr Erfolgskonto auf
52:0 Punkte aus. Gleichzeitig verabschiedeten sie sich zunächst in die
Länderspiel-Pause. Die nächste Partie in der TOYOTA Handball-Bundesliga steht erst wieder
am Mittwoch, dem 11. April, an. Dann wartet im Gerry-Weber-Stadion in Halle mit der
Partie beim TBV Lemgo eine hohe Auswärtshürde auf den Tabellenführer, der natürlich alles
dafür geben wird, auch die Punkte Nummer 53 und 54 auf seinem Konto zu verbuchen.
Anpfiff ist um 19.15 Uhr,
Sport 1 überträgt die Top-Partie des 27. Spieltages live im Fernsehen.
(Christian Robohm)
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Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
Das war heute das erwartete Topspiel. Berlin hat eine absolute Spitzenmannschaft und hat bisher
eine sehr gute Saison abgeliefert.
Meine Spieler waren sehr motiviert und heiß auf diese Partie. Das war auch dem Respekt gegenüber
den guten Leistungen der Berliner geschuldet. Es ist uns heute als Mannschaft gelungen, gut zu spielen.
Viele Einzelspieler haben geglänzt. Das war klasse Handball. Dafür bin ich meinen Jungs dankbar.
Ich hoffe, dass wir Berlin in Köln wiedersehen. Das wäre großartig für uns alle.
Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson:
Glückwunsch an den THW. Die Kieler haben verdient gewonnen und waren besser als wir.
Wir haben die Rückraumspieler nicht in den Griff bekommen, der THW hat einen super Angriff gespielt.
Vorne haben wir uns ein bisschen geärgert über ausgelassene gute Chancen von Außen und vom Kreis.
Die muss man einfach verwerten, wenn man hier etwas erreichen will. Dann kamen ein paar blöde
Zwei-Minuten-Strafen dazu, von denen ich leider eine auf meine Kappe nehmen
musste. So war es schwer, in dieser
Halle etwas zu holen. Wir werden aus dem heutigen Spiel lernen und müssen die Punkte jetzt woanders
einfahren.
Füchse-Manager Bob Hanning:
Der THW Kiel hat eine sehr bemerkenswerte Leistung in Bezug auf Dynamik und
Passentscheidungen unter höchstem Tempo gezeigt. Das war eine
Demonstration, wie man Handball auf höchstem Niveau spielt. Wir waren heute nicht in der
Lage, da konsequent gegen zu halten. Unsere Mannschaft hat zwar gewollt, aber Kopf und
Beine waren nach dem schweren Hamburg-Spiel keine Einheit. Unser großer Traum ist Köln, davor haben
wir aber zwei schwere Spiele gegen Ademar Leon vor der Brust.
In der Bundesliga müssen wir nach Flensburg und
Mannheim, darauf konzentrieren wir uns. Denn dort müssen wir unsere Hausaufgaben machen.
Die Mannschaft hat ein ganz hervorragendes Spiel gemacht. Jeder hat am Sonntag gesehen, zu was die
Füchse in der Lage sind. Die Füchse sind Meister im Tiefstapeln, aber mittlerweile weiß die ganze Liga, dass die Füchse nicht
zu Unrecht auf dem zweiten Platz stehen. Unsere Mannschaft war exzellent auf den Gegner eingestellt.
gegenüber den KN:
Kim Andersson hat ein Riesenspiel gemacht, er macht es uns immer
schwerer, ihn gehen zu lassen.
THW-Kapitän Marcus Ahlm gegenüber den KN:
Wir haben uns riesig auf dieses Spiel gefreut, und das auch auf
dem Feld umgesetzt. So macht Handball Spaß. Es
sieht zwar leicht aus, aber da steckt viel Arbeit dahinter.
Video: Die Pressekonferenz
- THW Kiel:
-
Omeyer (1.-51., 13 Paraden),
Palicka (51.-60. und 1 Siebenmeter, 2 Paraden);
Andersson (9),
Lundström,
Sprenger,
Ahlm (5),
Kubes (n.e.),
Reichmann (n.e.),
Zeitz (3),
Palmarsson (1),
Narcisse (1),
Ilic (5/3),
Klein (2),
Jicha (10);
Trainer: Gislason
- Füchse Berlin:
-
Heinevetter (1.-15., 31.-46., 3 Paraden),
Stochl (15.-30., 46.-60., 7 Paraden);
Löffler,
Laen (3),
Spoljaric,
Richwien (1),
Pevnov (1),
Romero (6),
Bult (6/5),
Jaszka (2),
Sellin (2),
Nincevic (4),
Petersson,
Christophersen (3);
Trainer: Sigurdsson
- Schiedsrichter:
-
Lars Geipel / Marcus Helbig
- Zeitstrafen:
-
THW: 4 (2x Ahlm (19., 40.), Andersson (36.),
Zeitz (46.));
Berlin: 4 (2x Spoljaric (27., 36.), Bankstrafe gegen Sigurdsson (42.), Pettersson (43.))
- Siebenmeter:
-
THW: 3/3;
Berlin: 5/5
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 1:0 (1.), 1:2 (2.), 4:2 (4.), 4:4 (5.), 6:5 (8.), 9:5 (10.), 9:7, 11:7 (14.),
11:8, 13:8 (17.), 14:9, 16:10 (20.), 17:11, 17:13 (25.), 18:14, 19:15 (28.), 21:15 ;
2. Hz.: 21:16 (31.), 22:17 (34.), 22:19 (36.), 23:20 (39.), 25:20 (40.), 25:21, 30:21 (47.),
31:22 (48.), 31:24 (49.), 33:26 (52.), 35:26 (55.), 35:28 (59.), 36:28.
- Zuschauer:
-
10.288 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena-Kiel, Kiel)
- Spielgrafik:
-
Aus den Kieler Nachrichten vom 29.03.2012:
Die Schale kommt zurück
Handball-Gala: THW Kiel kann nach 36:28-Sieg über Füchse Berlin die Meisterfeier planen
Kiel. Am 2. Juni beendet der THW Kiel mit dem Heimspiel gegen den VfL Gummersbach
die Saison. Das Spiel wird um 16.30 Uhr angepfiffen, die Mannschaft
voraussichtlich gegen 19 Uhr auf dem Rathausbalkon stehen. Mit der Schale. An
diesem Szenario besteht seit gestern kein Zweifel mehr. Nach diesem großartigen
Handball-Fest, in dem die Besiegten, die Füchse Berlin, gar keine schlechte Figur
abgaben. Gegen diese "Zebras", die 36:28 (21:15) siegten, hatte aber auch der Zweite
der Handball-Bundesliga keine Chance.
Es waren die kleinen Gesten an einem großen
Abend, die verraten sollten, wie viel sich die Gastgeber für dieses
Spiel vorgenommen hatten. Da ballte Christian Zeitz die linke Faust
nach seinem wichtigen Treffer zum 22:17. Er tat es versteckt, aber für
den sonst so coolen Linkshänder ist diese Geste als Gefühlsausbruch
zu werten. Oder Marcus Ahlm, der sonst
so besonnene Schwede. Er warf die Arme in einer Geste der Verzweiflung
nach oben, obwohl der Fuchs Bartolmiej Jaska lediglich zum
11:16 aus Berliner Sicht getroffen hatte. Er ärgerte
sich über die Pfiffe der wahrlich nicht überzeugenden Unparteiischen
Geipel/Helbig, die immerhin als deutsches Paar für die Olympischen
Spiele in London nominiert worden sind. Er ballte beide
Fäuste, als er mit seinem fünften Tor zum 19:14
für die wie entfesselt aufspielenden Hausherren
traf.
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Kim Andersson.
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Die Kieler gingen das Duell gegen die Berliner
wie ein Endspiel an. Für den Verlauf der Meisterschaft
war es eine vergleichsweise bedeutungslose Partie, war
der Vorsprung des Rekordmeisters doch
schon vor dem Anpfiff gewaltig. Aber sie wollten zeigen, wer in diesen
Tagen in dieser Sportart die Nummer eins ist. Es
war auch ein Abend, an dem ein wenig Wehmut
mitschwingen sollte. Wird sich
Kim Andersson
tatsächlich im Sommer aus privaten Gründen nach Kopenhagen
verabschieden, wird diesem Team ein wichtiger
Baustein fehlen. Ein Puzzlestein in einer
Mannschaft, die eine der besten ist, die es im
Welt-Handball jemals gegeben hat.
Der Schwede hatte besonders großen Spaß, warf im zweiten Durchgang
sogar einmal fünf Tore in Folge und schenkte den Fans in der ersten
Reihe auch noch ein fröhliches Augenzwinkern.
Sein breites Grinsen
wollte gar nicht mehr enden. Kein Wunder, traf der Linkshänder
doch wie er wollte. In einem bärenstarken Team
verdiente sich auch Filip Jicha ein Sonderlob. Der
Tscheche lieferte eines seiner besten Saisonspiele
ab und steuerte zehn Tore zum 26. Saisonsieg in Folge bei.
Andersson,
der neunmal traf, und Jicha waren
aber nur die auffälligsten Figuren einer Mannschaft,
die mit unglaublicher Leidenschaft ans Werk ging.
Auch der ehemalige Box-Weltmeister Arthur
Abraham, der am Sonnabend an gleicher Stelle den vielleicht
wichtigsten Kampf seiner Karriere bestreiten wird, erkannte bereits
zur Pause, wem die Stunde geschlagen hatte. "Die Kieler sind klar
besser", sagte der Berliner, der den Füchsen die Daumen gedrückt hatte.
Richtig eindeutig wird aber auch sein Herz
nicht für sie geschlagen haben, kümmert sich derzeit doch Uwe Brandenburg
um sein Wohlbefinden. Weil sein Physiotherapeut
erkrankt ist, hilft der THW dem Boxer mit einem seiner Medizinmänner aus.
Und die Füchse? Sie hatten vor wenigen Tagen
den HSV Hamburg aus der Champions League geworfen. Allerdings
mit einem bärenstarken Silvio Heinevetter. Doch gestern blieb
der Nationaltorhüter seltsam blass, hielt drei
Bälle und legte schon früh diese Haltung an
den Tag, die ihm eine Hauptrolle in einem Bühnendrama einbringen
könnte. Er ließ die Schulter hängen, setzte schnell seinen traurigsten
Blick auf und jammerte über die Lücken in der Deckung. Doch
Lücken brauchten diese Kieler gestern gar nicht
- sie warfen die Bälle einfach über die Abwehr
ins Netz.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.03.2012)