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12./14.12.2011 - Letzte Aktualisierung: 14.12.2011 DHB-Pokal

Die nächste Herkulesaufgabe: Der THW will bei den Füchsen ins Viertelfinale einziehen

Sport 1 überträgt Pokal-Knaller live

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team der Füchse Berlin.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der Füchse Berlin.
Magdeburg, Montpellier, Flensburg, Hamburg und am Mittwoch die Füchse Berlin: Die Flut an Spitzenspielen in wenigen Tagen reißt einfach nicht ab. Und auch wenn der THW Kiel in den vergangenen Tagen und Wochen Sieg um Sieg einfuhr, so ist die Partie im DHB-Pokal doch eine besonders wichtige: Im K.o.-Modus geht es in der Max-Schmeling-Halle um das Weiterkommen, um einen weiteren Schritt hin zur Titelverteidigung. Die Top-Partie des Achtelfinales wird um 19 Uhr angepfiffen, noch gibt es Karten für die Partie des Bundesliga-Tabllenführers aus Kiel beim Liga-Zweiten. Sport1 überträgt live aus Berlin.
Es war der 30. Oktober, es war die Max-Schmeling-Halle. Kurz vor dem Anpfiff der Spitzenpartie der TOYOTA Handball-Bundesliga zwischen den Füchsen Berlin und dem THW Kiel wurde es ganz still auf den Rängen: Jugend-Nationalspieler Ramon Tauabo von den Füchsen Berlin zog die Lose für das DHB-Pokal-Achtelfinale. Als er die Berliner und den THW zusammenbrachte, gab es ein gequältes Lächeln von Füchse-Manager Bob Hanning, eine Umarmung mit THW-Trainer Alfred Gislason und Kopfschütteln bei den Spielern beider Mannschaften. Nur Jubel wollte nicht so richtig ausbrechen, nahezu schuldbewusst fasste sich die "Glücksfee" an den Kopf: Wie im Viertelfinale der vergangenen Saison, das die Kieler mit 31:25 in der Max-Schmeling-Halle gewannen, treffen beide Titelfavoriten erneut vorzeitig aufeinander.

Erst eine Bundesliga-Heimniederlage
Der Jugend-Nationalspieler bescherte damit dem THW einen weiteren Kracher im an Spitzenspielen so reichen Dezember - und eine der schwersten Auswärtsaufgaben innerhalb Deutschlands dazu. Denn in bisher sieben Bundesliga-Heimspielen verloren die Füchse genau einmal - eben an jenem 30. Oktober 2011 (siehe auch Bundesliga-Gegnerkurve Füchse Berlin). Der THW hatte über lange Zeit die Partie beherrscht, am Ende wurde es dann doch noch dramatisch. Letztlich gewannen die Zebras das Spiel bei den Füchsen aber dank eines wie entfesselt aufspielenden Daniel Narcisse (neun Tore) mit 33:32. "Berlin ist natürlich ein Konkurrent um den Titel und in den letzten Jahren eine super Mannschaft geworden", lobte THW-Trainer Alfred Gislason die Gastgeber - und sieht sich auch in den Champions-League-Heimergebnissen der Füchse in ihrer ersten Saison bestätigt: Nur Atletico Madrid, vormals Ciudad Real, und MKB Veszprem schafften es bisher in der Königsklasse, den Fuchsbau zu stürmen.

Hunderte THW-Fans unterstützen ihr Team
Neuer Star unter Stars: Iker Romero.
Neuer Star unter Stars: Iker Romero.
"Ich hätte mir ein anderes Los gewünscht", ärgerte sich deshalb Alfred Gislason über das beinahe schon zur Tradition gewordene Lospech, "vor der Auslosung habe ich mit Bob noch darüber gesprochen. Wir beide waren uns einig, dass wir genau das nicht wollen. Einen schwereren Gegner hätten wir kaum bekommen können." Und auch Bob Hanning war nicht zufrieden mit der Arbeit des Jung-Fuchses Tauabo: "Klar, ich hätte mir ein anderes Los gewünscht." Positiv blickte von Beginn an hingegen Kiels Nationalspieler Dominik Klein der vorweihnachtlichen Auswärts-Tour in die Bundeshauptstadt entgegen: "Ich fahre sehr gerne nach Berlin. Und da es ein Pokalspiel ist, können unsere Fans auch noch mehr Karten kaufen als in der Liga", hofft er auf eine ähnlich lautstarke Unterstützung wie beim 33:32-Erfolg in der Liga. In der Tat werden hunderte THW-Fans ihrer Mannschaft in Berlin den Rücken stärken. Mit mehreren Bussen reisen die Kieler Fans an. Für Kurzentschlossene gibt es noch Eintrittskarten für die Max-Schmeling-Halle: "Es gibt noch fast 2000 Karten zu kaufen", warb Füchse-Manager Bob Hanning unlängst um Unterstützung für den Pokalfight, für den sich die Füchse mit Siegen über beim Vfl Potsdam (38:25) und bei der HG Saarlouis (39:28) qualifizierten. Hanning stapelt einmal mehr vor dem Duell beider Mannschaften tief: "Den THW schlägst du nur einmal in zehn Spielen, und ohne unser Publikum, das uns nach vorn tragen muss, können wir es nicht schaffen."

Auch andernorts wird mit Losglück gehadert
Zweitbester Berliner HBL-Torschütze: Ivan Nincevic.
Zweitbester Berliner HBL-Torschütze: Ivan Nincevic.
Aber nicht nur in Berlin und Kiel haderte man ein wenig mit dem Handball-Losgott: In einer weiteren Spitzenpartie des Achtelfinales treffen die Rhein-Neckar Löwen und der HSV Hamburg am Mittwoch (20.45 Uhr, live in Sport1) aufeinander. Damit messen sich die vier besten Team der vergangenen Saison und Titelfavoriten bereits in diesem frühen Stadium des Pokal-Wettbewerbs - für zwei Top-Mannschaften der TOYOTA Handball-Bundesliga ist damit schon weit vor dem Final Four Anfang Mai in Hamburg Endstation im DHB-Pokal.

Für mindestens einen unterklassigen Verein ist hingegen der Traum von der Teilnahme am Final-Turnier in der Hansestadt in greifbare Nähe gerückt: Der Drittligist EHV Aue schlug den Zweitligisten TV Bittenfeld auswärts mit 29:27 (15:19), wodurch mindestens ein Nicht-Erstligist im Viertelfinale steht.

Die komplette Auslosung finden Sie unter DHB-Pokal, Achtelfinale.

Kieler reisen mit viel Selbstbewusstsein nach Berlin
Erfolgreichster Tor-Fuchs: Sven Sören Christophersen.
Erfolgreichster Tor-Fuchs: Sven Sören Christophersen.
Die Kieler reisen unterdessen mit müden Beinen, aber einem gewachsenen Selbstbewusstsein in die Bundeshauptstadt. "Wir hoffen, am Mittwoch eine ähnliche Leistung wie beim 30:25 gegen den HSV Hamburg abrufen zu können", gab THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt die Marschrichtung für das K.O.-Spiel in Berlin aus. "Wir werden alles geben, um die nächste Runde zu erreichen." THW-Torhüter Thierry Omeyer stellte nach dem grandiosen Sieg gegen die Hansestädter fest, dass die Zebras wüssten, dass sie am Ende immer noch eine Schippe drauflegen können. "Gegen Hamburg und schon in Montpellier und in Flensburg waren wir da sehr stark." Kim Andersson drückte das neue Selbstbewusstsein an der Förde aus: "Es ist im Moment sehr schwer gegen uns zu spielen, weil wir einen richtig guten Lauf haben."

Makellose Pokalbilanz soll fortgesetzt werden
Dieser soll natürlich auch in Berlin fortgesetzt werden. Es ist das 25. Duell beider Teams, im DHB-Pokal trafen die Füchse drei Mal auf den THW. Dieser gewann alle drei Pokalpartien, von den Spielen nach dem Wiederaufstieg verloren die Kieler nur eines: Am 19. September 2010 starteten die Füchse mit dem 26:23-Erfolg gegen die Kieler erstmals richtig durch (siehe auch Gegnerdaten Füchse Berlin). Am Mittwoch werden beide Mannschaften voraussichtlich in Bestbesetzung antreten können. Den Kader der Berliner um ihren Superstar Iker Romero stellten wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Bundesliga-Hinspiel ausführlich vor. Bester Bundesliga-Torschütze der Berliner ist bislang der Nationalspieler Sven-Sören Christophersen mit 76 Treffern vor Ivan Nincevic mit 72 Toren. Die Schiedsrichter des Spitzenspiels am Mittwoch sind Lars Geipel und Markus Helbig.

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.12.2011:

THW bangt vor Berlin-Spiel um Daniel Narcisse

Franzose fällt für das Pokalspiel wahrscheinlich aus
Kiel/Berlin. Wieder Berlin. Will der THW Kiel die Endrunde um den DHB-Pokal, das Final Four, erreichen, muss er die Füchse aus dem Weg räumen. Zum dritten Mal in Folge treffen die "Zebras" in diesem Wettbewerb auf den Club aus der Hauptstadt. Doch die Hürde, die sich heute Abend (19 Uhr, live bei Sport1) in der Berliner Max-Schmeling-Halle aufbaut, war noch nie so hoch.

In der Saison 2009/2010 besiegten die Kieler die Füchse in der zweiten Hauptrunde in eigener Halle sehr entspannt mit 34:26. In der vergangenen Spielzeit waren die Berliner im Viertelfinale im heimischen Fuchsbau chancenlos (25:31). Doch seitdem hat das Team von Dagur Sigurdsson weitere Fortschritte gemacht und scheint derzeit als einziger Bundesligist in der Lage zu sein, die Kieler von ihrer Wolke zu pflücken. Die SG Flensburg befindet sich im Neuaufbau, die Rhein-Neckar Löwen im permanenten Umbau, der HSV Hamburg in der Krise - neben Kiel lieferten bislang nur die Füchse stabile Leistungen ab. Die Mannschaft um den starken Mittelmann Bartolomiej Jaszka hat als Neuling in der Champions League überzeugt, den HSV in eigener Halle besiegt und auf den Meister bereits drei Punkte Vorsprung erarbeitet.

Vom Titelgewinn will Bob Hanning dennoch nicht sprechen. "Die Meisterschaft hat Kiel schon entschieden", sagt der Manager, der als Saisonziel das Erreichen des Europapokals ausgegeben hat. "Jetzt stehen wir sogar auf einem Champions-League-Platz. Und wenn Hamburg und die Löwen den nicht wollen, nehmen wir ihn gerne." Der Fokus, so Hanning, sei auf die Liga ausgerichtet. Könne er wählen, würde er eine Pokal-Niederlage gegen Liga-Erfolge gegen die drei Dezember-Gegner Balingen, Lemgo und Melsungen eintauschen. "Damit wäre ich auch einverstanden", gab THW-Trainer Alfred Gislason den Ball zurück. Im Wissen, dass Hanning das Handwerk der Untertreibung meisterhaft beherrscht. Hanning weiß natürlich, dass ein Erfolg gegen Kiel auch für das Projekt "Füchse Berlin" ein weiterer Meilenstein wäre. Ohne Kiel im Topf, wäre der Weg zum ersten Titelgewinn deutlich kürzer.

Die Max-Schmeling-Halle, der "Fuchsbau", bietet 8000 Zuschauern Platz. Heute, so Hanning, werden wohl nur 5000 Fans kommen. "Den Leuten geht das Geld aus, die Vielzahl der Spiele ist nicht für alle finanzierbar." Da einige hundert THW-Fans die "Zebras" begleiten, wird das Achtelfinale voraussichtlich nicht in einem Hexenkessel stattfinden.

Ende Oktober waren die Kieler schon einmal zu Gast in Berlin. Das Gislason-Team siegte in einem rasanten Spiel mit 33:32 und stellte mit Daniel Narcisse den überragenden Akteur. "Da hat der Jicha einen schlechten Tag, und dann macht uns der Narcisse fertig", fasste Füchse-Kapitän Torsten Laen die Gründe für die bislang einzige Heimniederlage in der Liga in einer Person zusammen. "Wir haben Narcisse nie in den Griff bekommen", stimmte Sigurdsson zu.

Gestern war noch unklar, ob Gislason den Berlin-Besieger einsetzen kann. Mit starken Schmerzen im linken Knie war der Franzose am Sonntag nach dem 30:25-Erfolg gegen den HSV vom Feld gehumpelt. Sein Einsatz, so Gislason, werde sich erst beim Aufwärmen entscheiden.

Magdeburg, Montpellier, Flensburg, Hamburg und jetzt Berlin - der Kiel-Express greift in diesen Tagen zu den Reservekanistern. Gislason sieht in der Fülle von Spitzenspielen, die er in ihrer Abfolge in seiner THW-Karriere als einmalig empfindet, auch einen Vorteil. "Keiner kommt auf die Idee, sich gegen den nächsten Gegner ausruhen zu können." Mit einer Mischung aus Sorge vor der Qualität des Gegners und dem Glauben an die eigene Stärke reiste er gestern Nachmittag mit seinem Team aus Kiel ab. "Es wird ein enges Spiel", sagte der 52-Jährige. Aber sie hätten zuletzt mehrfach bewiesen, dass sie in der Lage seien, diese zu gewinnen. Trotz leerer Akkus. "Sicher, wir sind müde", sagte Momir Ilic, gegen Hamburg einer der Felsen in der Brandung. "Aber das sind die anderen auch."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 14.12.2011)

 

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    live aus der Max-Schmeling-Halle, Berlin

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    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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