Mit einem Offensivspektakel hat der THW Kiel am
Dienstagabend das Spitzenspiel in der DKB Handball-Bundesliga
gewonnen und für zumindest 24 Stunden die Tabellenspitze
erklommen. Vor 10.285 begeisterten Zuschauern in der
Kieler Sparkassen-Arena bezwangen die "Zebras" die Füchse
Berlin mit 40:33 (22:18).
Besonders im Angriff zeigte sich der Rekordmeister zielstrebig,
spielfreudig und variabel, was auch die Spielstatistik unterstreicht:
Jeder Feldspieler konnte sich mindestens zweimal in die Torschützenliste
eintragen, am erfolgreichsten waren die beiden Kreisläufer
Marcus Ahlm und Rene Toft Hansen
sowie Linkshänder Marko Vujin mit jeweils
fünf Treffern.
Füchse mit personellen Problemen, THW mit vollem Kader
Ohne Nationalspieler Sven-Sören Christophersen trat der Tabellenvierte aus
der Bundeshauptstart die Reise an die Kieler Förde an. Und auch Trainer
Dagur Sigurdsson blieb nach Berlin, für ihn übernahm Co-Trainer Alexander
Haase die Verantwortung auf der Bank. Am Dienstagnachmittag reiste aber
noch der 18-jährige Paul Drux, der am Sonntag mit fünf Treffern in der
Champions League gegen Szeged für Furore sorgte, nach. Alfred Gislason
konnte hingegen wieder aus dem Vollen schöpfen, nachdem sich auch
Aron Palmarsson nach seinen Knöchelproblemen
wieder fit meldete. "Leidtragender" war Kreisläufer Patrick Wiencek,
der es als 15. Spieler nicht auf den Spielberichtsbogen schaffte.
Furioser Start auf beiden Seiten
Die Partie war keine zwe Minuten alt, da hatten die über 10.000
Zuschauer in der Sparkassen-Arena bereits vier Treffer gesehen:
Die Füchse legten durch Nincevic und Sellin vor, der THW egalisierte
postwendend durch die direkten Gegenspieler der Torschützen,
Niclas Ekberg und
Dominik Klein. Doch nach zwei
Unkonzentriertheiten der Kieler im Angriffsspiel erhöhten Laen
und der auffällige Rechtsaußen Sellin auf 4:2 für die Gäste, die
sogar noch die Chance hatten zu erhöhen. Doch Thierry Omeyer
vereitelte mit einer tollen Doppelparade gegen Sellin und
Spoljaric den fünften Berliner Treffer und leitete das erste
Feuerwerk seiner Mannschaft ein: Narcisse
tankte sich per zweiter Welle zum 3:4 durch, Omeyer
parierte gegen Nincevic und Vujin glich
mit einem famosen Sprungwurf aus. Dann bediente Filip Jicha
den starken Marcus Ahlm zum 5:4, ehe
Omeyer einen Igropulo-Wurf entschärfte und
Dominik Klein mit einem sehenswerten
Heber zum 6:4 für erste Jubelstürme auf der Tribüne sorgte.
Füchse bleiben dran
Marcus Ahlm überzeugte mit
fünf Treffern aus fünf Versuchen.
Absetzen konnten sich die "Zebras" indes nicht, denn auch die
Füchse zeigten sich von der spielfreudigen Seite und von den
ständigen Wechseln der Kieler Abwehrformation von der offensiven
3:2:1-Deckung in die defensive 6:0 unbeeindruckt. Nachdem
Ahlm einen Abpraller zum 7:5 verwandelte,
schafften Jaszka per Schlagwurf, Heinevetter mit seiner ersten
Parade gegen Klein und der stark
beginnende Igropulo für den 7:7-Ausgleich - dabei waren zu diesem
Zeitpunkt noch keine elf Minuten absolviert.
Rasantes, ausgeglichenes Spiel
Und die Tempohatz beider Mannschaften ging weiter. Der THW legte
weiter vor, die Füchse aber konnten zunächst stets egalisieren.
Beide Teams zeigten enorm viel Einsatz, so erntete unter anderem
Marko Vujin einen Sonderapplaus, als
er einen Narcisse-Fehlpass gerade noch
vor dem Seitenaus unter Kontrolle bringen konnte, ehe er
nach Doppelpass mit dem Franzosen zum 8:7 traf. Oder
Dominik Klein, der den Ball nach einem
etwas ungenauen Anspiel auf Ahlm noch
kurz vor dem Toraus zu Ekberg auf die
gegenüberliegende Seite bugsieren konnte, damit der Schwede von
dort zum 9:8 treffen konnte. Doch trotz alledem, und obwohl
Silvio Heinevetter im Berliner Tor nicht in die Partie fand,
hielt Berlin weiter dagegen - auch, als Momir Ilic
und Aron Palmarsson in die Partie
kamen und der Isländer sogleich den 14. und 15. Kieler Treffer
markierte. So stand es nach 21 Minuten noch immer unentschieden, 15:15.
Starker Kieler Schlussspurt in der ersten Halbzeit
Alfred Gislason brachte nun
Andreas Palicka für den zunehmend
glücklosen Thierry Omeyer, außerdem
kehrte Daniel Narcisse aufs Parkett
und an die Spitze der 3:2:1-Deckung zurück. Mit Erfolg: Auch
begünstigt durch eine Zeitstrafe gegen Mark Bult, der
Toft Hansen beim Treffer zum 16:15
aber nicht aufhalten konnte, erhöhten die Kieler die Schlagzahl.
Erneut Toft Hansen, ein von
Palicka parierter Schlagwurf
Igropulos und ein fulminanter Treffer des starken
Daniel Narcisse sorgten beim 18:15
(24.) für die erste Drei-Tore-Führung der Partie. Als
Ex-"Zebra" Börge Lund im Anschluss
einen Siebenmeter und eine Zeitstrafe gegen Dominik Klein
herausholte, konnten die Füchse den Abwärtstrend bis zum
17:19 durch Sellin kurzfristig stoppen. Doch dann setzten
die Kieler zu einem fulminanten Schlussspurt bis zum
Seitenwechsel an: Sigurdsson
traf zum 20:17 und angelte sich in der Abwehr einen Ball,
den Christian Zeitz mit einem
Heber im Gegenstoß zum 21:17 nutzte. Nachdem auch
Ekberg in einen Pass sprintete
und Jicha per Konter auf 22:17
erhöhte, hatten alle eingesetzten Kieler Feldspieler -
Christian Sprenger kam erst im
zweiten Durchgang aufs Parkett - bereits getroffen. Und
nachdem Igropulo ein technischer Fehler unterlief, hatten
die "Zebras" sogar noch vor dem Seitenwechsel
die Chance, auf sechs Treffer zu erhöhen. Der letzte Angriff
wurde aber vertändelt, und Iker Romero sorgte mit der
Schlusssirene für den 22:18-Halbzeitstand. Trotz 22 Kieler
Treffern im ersten Durchgang war daher noch nichts entschieden.
Partie nach 40 Minuten entschieden
Christian Zeitz erzielte
vier Treffer und zeigte tolle Kreisanspiele.
Und die Berliner witterten tatsächlich Morgenluft, als
nach Wiederanpfiff Zeitz und
Jicha das Tor verfehlten und
Heinevetter mit einer spektakulären Parade bei einem
Sprenger-Gegenstoß erstmals so
richtig auf sich aufmerksam machte. Aber zu mehr als der
Ergebniskosmestik durch den bereits sechten Sellin-Treffer
brachten es die Füchse nicht, ehe Zeitz
per Sprungwurf und Ilic per Gegenstoß
auf 24:19 erhöhten. Besonders Christian Zeitz
drehte nun auf, aber auch der Rest der Mannschaft verdiente sich
weiterhin Fleißpunkte. So auch Gudjon Valur Sigurdsson,
der nach einem Spoljaric-Block gegen Narcisse
blitzschnell zurück eilte und dem verdutzten Sellin kurz vor
dem Konter-Abschluss den Ball wegtippte. Sigurdsson
war es auch, der mit zwei Treffer auf 27:21 erhöhte, und nach
einer feinen Einzelaktion Jichas zum
29:22 (40.) war bereits eine Vorentscheidung gefallen.
THW im Angriffsrausch
Enttäuschte Gesichter bei den Füchsen: Trotz 33 Treffern
gab es in der Sparkassen-Arena erneut nichts zu holen.
Die Kieler und ihre Fans befanden sich mittlerweile im Rausch,
aus dem sie auch eine kurzzeitige doppelte Unterzahlsituation
und die Einwechslung von Petr Stochl, der in den letzten zwanzig
Minuten mehrere starke Paraden unter anderem gegen
Sigurdsson, Ekberg
und Jicha zeigte, nicht geholt wurden.
Das Tempo wurde weiter hoch gehalten, und besonders die Achse
Zeitz/Toft Hansen
zeigte mehrere Aktionen zum Mit-der-Zunge-schnalzen. Die Füchse aber
rannten zumindest nicht ins offene Angriffsmesser der Kieler, schraubten
das Tempo in den eigenen Angriffen etwas runter und konnten auch
einen beherzten Auftritt von Youngster Paul Drux verbuchen.
Dennoch ließen es sich die Kieler nicht nehmen, durch den
fünften Treffer des ebenfalls glänzend aufgelegten
Marko Vujin am Ende noch die
40-Tore-Marke zu knacken. Die Fans hatten sich zu diesem
Zeitpunkt längst von ihren Sitzen erhoben und feierten einen
THW, der sich mit einer beeindruckenden Mannschaftsleistung
die Tabellenführung in der DKB Handball-Bundesliga redlich
verdient hat.
Am Sonntag in Magdeburg
Ergebnisse und Tabelle der DKB Handball-Bundesliga finden
Sie hier.
Auch wenn die Rhein-Neckar Löwen bereits am Mittwoch durch
einen Sieg gegen Kellerkind Großwallstadt den THW wieder
überflügeln können, konnten die Kieler an diesem Dienstagabend
ein dickes Ausrufezeichen setzen. Am kommenden Sonntag wollen
die "Zebras" dann den 20. Bundesligasieg der Saison feiern.
Um 17.30 Uhr (live auf Sport1) ist der THW Kiel dann beim
aktuellen Tabellenachten SC Magdeburg zu Gast.
Wir haben heute gegen eine Spitzenmannschaft verdient gewonnen und
über weite Strecken sehr gut gespielt. Mich freut es, dass wir unseren
Aufwärtstrend gegen starke Berliner, die auch ohne Christophersen gut
gespielt haben, bestätigt haben. Wir haben richtig Gas gegeben, und
vieles hat heute sehr gut geklappt. Allerdings hatten wir auch eine
kleine Auszeit zu Beginn der zweiten Halbzeit, als wir einige Bälle
weggeworfen und Berlin so beinahe wieder ins Spiel gebracht haben.
Trotzdem: Kompliment an meine Mannschaft.
Berlins Assistenz-Trainer Alexander Haase:
Das war ein verdienter Sieg für den THW Kiel. Wir haben aber eine
ziemlich gute erste Halbzeit gespielt und waren vor allem im Angriff
stark. Dann haben wir allerdings kurz vor der Pause einige schnelle
Tore kassiert und sind mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Pause
gegangen. Dieser ist bis zur 40. Minute auf sechs bis sieben Tore
angewachsen - dann wird es schwer in Kiel. Aber ein Kompliment an
meine Mannschaft, sie hat 60 Minuten lang gekämpft und dagegen
gehalten. Letztlich hatten wir aber zwei "Auszeiten", das war zu viel.
Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning:
Ich kann mich kaum daran erinnern, wer gegen den THW Kiel einmal
33 Tore erzielt hat. Der Angriff war heute unser Prunkstück, der
gegen die offensive Kieler Abwehr immer wieder Lösungen gefunden
hat. Aber wir haben aus den Überzahlsituationen zu wenig Kapital
geschlagen. Um gegen den THW mit seiner Riesen-Angriffsqualität
zu bestehen, hätten wir heute auch etwas glücklicher haltende
Torleute und eine aggressivere Abwehr benötigt. Gefreut hat mich
das erste Spiel von Paul Drux in der Sparkassen-Arena, der aus
dem 95er-Jahrgang stammt. Wir wollen immer wieder junge Spieler
nach oben führen. Insgesamt ist das Ergebnis heute aber so richtig.
[zur CL-Auslosung:
Atletico Madrid ist genau der richtige Gegner zum richtigen
Zeitpunkt. Der Favorit ist auf der anderen Seite zu finden, und
für unser Team ist solch eine klangvolle Mannschaft die maximale
Motivation. Wir sind froh über das Los - vor allem aber, dass
wir nicht nach Moskau müssen (er lacht).
Moskau ist doch immer eine Reise wert (er lacht). Im Ernst: Es
wird nicht einfach, vor allem zu Hause hat unser kommender
Champions-League-Gegner in dieser Saison schon einigen Mannschaften
das Fürchten gelehrt. Das wird eine interessante Auseinandersetzung.
Jetzt freue ich mich aber erst einmal über den Sieg und ein tolles
Spiel zweier Top-Mannschaften, an dessen Ende wir verdient gewonnen
haben.
Füchse-Rechtsaußen Johannes Sellin gegenüber Sport1:
Am Ende hat die Kraft gefehlt, der THW läuft seine Konter,
haut sich volle Kanne rein, ist dann auf fünf, sechs Tore weg und
den Vorsprung hält er bis zum Ende.
Ohne Sven-Sören Christophersen fehlt uns auch die Durchschlagskraft
im Rückraum, wir kommen nicht zu einfachen Toren.
Wir haben heute alles gegeben, aber es hat leider nicht geklappt.
Wir haben das gespielt, was wir besprochen haben, bis die
Kraft fehlte. In den ersten 25 Minuten waren wir dran.
Wir haben vorne über 60 Minuten gut gespielt. Sicher, wir haben
einige Gegenstöße verworfen, das kann man sicherlich verbessern,
aber insgesamt war das schon sehr gut. Es war ein großes Spiel,
ein echtes Spitzenspiel.
Nach meiner Knöchelverletzung und zwei verpassten Spielen
konnte ich heute wieder schmerzfrei spielen. Ich habe mich
gut gefühlt, bin froh, dass ich Einsatzzeiten bekommen habe,
und wollte dem Trainer auch zeigen, dass ich gut spielen kann.
Füchse-Rückraumspieler Börge Lund gegenüber den KN:
Es ist immer toll, in Kiel zu spielen. Das Publikum beweist
immer großen Respekt vor den gegnerischen Mannschaften. Leider
haben wir einige Fehler zu viel gemacht, um hier besser auszusehen.
Füchse-Torhüter Silvio Heinevetter gegenüber den KN:
In Kiel darf man sicherlich verlieren, aber wir haben Anfang der
zweiten Halbzeit einige leichte Fehler gemacht. Ich war heute
nicht ganz glücklich. An vielleicht zehn, elf Bällen war ich
noch dran, aber sie sind dann doch reingegangen.
Rekordmeister übernimmt nach 40:33-Sieg gegen Füchse Berlin die Tabellenführung
Kiel. Der THW Kiel mischt weiter die Handballwelt auf.
Neun Tage nach der Gala gegen MKB Veszprem
in der Champions League legten die "Zebras" diesmal in der
Bundesliga eine heiße Sohle auf das Parkett ihrer Halle. Gegner
waren diesmal die wackeren Füchse aus Berlin, die 33:40 (18:22)
unterlagen. Der THW ist damit für eine Nacht neuer Tabellenführer.
Kiel gegen Berlin - das war stets eine klare Angelegenheit.
Und wer den einzigen Punktgewinn der Füchse finden will,
muss in den Archiven lange wühlen, um schließlich ein
16:16 am 19. Dezember 1981 zu entdecken. Zu einer Zeit, als
der SV Darmstadt ein Fußball-Bundesligist war, Gottlieb
Wendehals mit "Polonäse Blankenese" die Charts anführte
und Bundeskanzler Helmut Schmidt in Güstrow Erich Honecker
traf, den Staatsratsvorsitzenden der DDR. An jenem Sonnabend
führten die "Zebras" in der 51. Minute mit 16:13, was in den
Zeiten des entschleunigten Handballs eine Vorentscheidung war.
Eigentlich. Dass die Gäste, die damals noch Reinickendorfer
Füchse hießen, trotzdem noch ausglichen, lag auch an zwei
ehemaligen THW-Helden, die kurz zuvor in die Hauptstadt gewechselt
waren - Predrag Timko und
Noka Serdarusic, die jeweils drei Tore
erzielten. Ebenfalls dreimal traf seinerzeit
Klaus Elwardt, der wegen seines offenbar
sehr eigensinnigen Spiels in den "KN" anschließend als einer der
Sündenböcke abgestempelt werden sollte. Immerhin -
Elwardt, heute THW-Manager, erlöste
damals den Berliner Roberto Pries hilfsbereit von einem Krampf.
Die Füchse der Gegenwart waren mit viel Selbstbewusstsein
angereist, hatten sie doch alle fünf Spiele nach der Winterpause
gewonnen. Siege, die auch den Burgfrieden in der Mannschaft von
Dagur Sigurdsson wieder herstellten, der sich wegen einer Grippe
von Co-Trainer Alex Haase vertreten lassen musste. Sechs Spieler
werden den Fuchsbau verlassen, nicht alle gehen freiwillig. Ein
Umbruch, der nicht ohne Wunden blieb. "Wenn ich gewusst hätte, was
ich jetzt weiß, wäre ich nicht zu den Füchsen gegangen", sagte der
Norweger Börge Lund der "BZ". Der Ex-Kieler,
der gestern kaum Akzente setzen konnte, wird Spielertrainer in seiner
Heimatstadt Bodö, also irgendwo nördlich des Polarkreises.
Siege verbinden - deshalb wehrten sich die Gäste trotz der
trostlosen Bilanz in Kiel nach Kräften. Auch ohne den in Stockelsdorf
aufgewachsenen Nationalspieler Sven-Sören Christophersen, der wegen
anhaltender Knieprobleme in Berlin geblieben war. Für ihn rückte Paul
Drux nach, ein 18-Jähriger, der gestern Mittag von der Schule abgeholt
und mit dem Auto nach Kiel gefahren wurde.
Die "Zebras" ließen in einem rasanten Spiel von Beginn an keine Zweifel
daran aufkommen, dass die Gäste auch im 14. Anlauf nicht als Sieger
nach Hause fahren würden. Bereits nach 23 Minuten hatten die Teams
der Gegenwart die Zahlen von damals eingestellt, der THW führte mit
17:15, als Christian Zeitz mit einem
herrlichen Heber, der auf eine Spitzengeschwindigkeit von 23
Stundenkilometern kommen sollte, den enttäuschenden Nationaltorhüter
Silvio Heinevetter narrte. Die Halle tobte und die Hausherren legten
noch einmal einen Zahn zu, führten in der 40. Minute erstmals mit
sieben Toren (29:22) und begannen den Kürteil ihrer beeindruckenden
Vorstellung.
Auch wunderbar der Treffer zum 30:24 (42.) von Zeitz,
der wie ein Mathelehrer den rechten Winkel am lebenden Objekt demonstrierte,
abknickte, und mit 105 km/h den Ball in die Maschen hämmerte. Anschließend
gab auch Heinevetter entnervt auf. Nein, an Revanche für das Remis im Hinspiel
(26:26) hätten sie nicht gedacht, sagte THW-Kapitän
Marcus Ahlm, der fünfmal traf. "Das war ein
Spitzenspiel, da will jeder dabei sein und Gas geben."
(von Wolf Paarmann und Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 27.02.2013)