12./13.05.2013 - Letzte Aktualisierung: 13.05.2013 | Bundesliga |
Update #3 | KN-Spielbericht, Fotos, Stimmen und Spielbericht ergänzt ... |
Gegen die Lemgoer Deckung mussten Aron Palmarsson
und Co. Schwerstarbeit verrichten.
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Susanne Schauer |
Ex-"Zebra" Hendrik Pekeler überzeugte
mit sieben Treffern.
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Zwar gingen die Kieler nach einem überhasteten Rückraumwurf Bechtloffs, einem Pfostentreffer Dietrichs sowie dank Treffern von Ahlm und Ekberg noch einmal in Führung, doch das Momentum in der Partie hatte sich dennoch längst auf die Seite des TBV Lemgo verschoben. Während sich der THW gegen die Deckung der Lipperländer, die mit dem vorgezogenen Bechtloff zwischen einer 3:2:1- und einer 5:1-Variante changierte, äußerst schwer tat, mehrere technische Fehler produzierte und mit halbherzigen Würfen Carsten Lichtlein mehr und mehr in Betriebstemperatur warf, sorgten Strobel und Hermann für das 7:6 Lemgos - und für die erste Kieler Auszeit. Doch auch die Hereinnahme Toft Hansens, die Umstellung auf eine 6:0-Abwehr sowie die Beorderung Jichas auf die Rückraummitte fruchtete nicht - stattdessen erhöhte Bechtloff nach einer weiteren Lichtlein-Parade gegen Jicha auf 8:6. Zwar konnte Vujin mit einem starken Hüftwurf zum 7:8 ein Ausrufezeichen setzen, doch nachdem der bärenstarke Pekeler und Schneider gar auf 10:7 erhöhten und Toft Hansen für zwei Minuten auf die Bank musste, drohte der THW sogar noch deutlicher ins Hintertreffen zu geraten.
Carsten Lichtlein entnervte auch Dominik Klein.
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Rene Toft Hansen setzt sich durch.
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Indes: Dem gesteigerten Kieler Selbstvertrauen konnte Beuchler hiermit keinen Einhalt gebieten. Strobel verlor gegen die aufmerksame THW-Deckung den Ball, Jicha holte einen Siebenmeter heraus, den Vujin elegant per Heber gegen den 2,02m-Hünen Lichtlein zum 19:19-Ausgleich verwandelte. Zwar gelang Pekeler nach Schneider-Anspiel noch einmal eine Führung für die Gastgeber, doch erneut Vujin per Strafwurf und der zuvor lange Zeit unglücklich agierende Filip Jicha mit einem krachenden Sprungwurf sorgten beim 21:20 für die erste Kieler Führung seit 30 Spielminuten. Direkt zuvor hatte auch Thierry Omeyer ein großes Ausrufezeichen gesetzt, als er den Siebenmeter von Timm Schneider entschärfte.
Filip Jicha drehte in der Schlussphase auf.
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(Sascha Krokowski)
Lesen Sie bitte auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten.
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Der TBV Lemgo war so stark wie erwartet. Sie haben eine starke junge Truppe und es war fast der identische Spielverlauf wie im letzten Jahr. Wir haben das Spiel noch umgedreht und ich bin sehr zufrieden. Man merkt, dass wir bereits eine sehr lange Saison hinter uns haben: Man wird dann etwas langsamer und müder.[Frage: Sind nur die Beine müde oder macht sich eine mentale Müdigkeit breit?]
Die Beine sind müde, es war eine lange Saison. Wir haben die letzte Zeit genutzt, um in Bezug auf den Schlussspurt der Saison Gas zu geben. Das war für den einen oder anderen vielleicht etwas zu viel. Der absolute Wille wie in der zweiten Halbzeit hat uns nach den ersten zehn Minuten der ersten Halbzeit gefehlt. Wie immer hatten wir große Probleme mit Lichtlein - so wie im letzten Jahr.[Frage: Sie haben zum nächsten Spiel nur einen Tag Pause. Ist das genug?]
Wir haben nur ein Abschlusstraining. Das wird wahrscheinlich kürzer als sonst sein. Gott sei dank ist es nicht das Endspiel der Liga, sonst wäre es nicht fair gewesen. Bis heute haben wir uns nicht mit den Rhein-Neckar Löwen beschäftigt. Auch am Dienstag muss dieser absolute Wille zu sehen sein. Jedoch müssen wir das Hinspiel in Mannheim ausblenden, wo die Mannschaft überragend gespielt hat. Jeder wird kämpfen, es wird ein schönes Spiel. Die Spieler freuen sich drauf.
Glückwunsch für die zwei Punkte. Wir haben zu Anfang einige Sachen falsch gemacht, daher musste ich bereits in der sechsten Minute die Auszeit nehmen. In der ersten Halbzeit hat die Abwehr sehr ordentlich gespielt und der Torwart hat gut gehalten. In der zweiten Halbzeit haben wir gesehen, dass der THW Kiel die beste Mannschaft der Welt ist. Uns fehlte die Kraft und wir haben Fehler gemacht, die der THW sofort bestraft hat. Meine Mannschaft hat gekämpft. Ich hoffe, dass der THW Kiel das Triple gewinnt.
Wir waren sehr nach dran, verlieren mit drei Toren. In den letzten fünf bis sieben Minuten hat uns die Kraft gefelt und der THW ist mit seiner individuellen Klasse davon gezogen.Klar, diese schnellen Treffer tun natürlich weh. Im gebundenen Spiel haben wir ganz gut gestanden, aber wir konnten am Ende das Tempospiel des THW nicht unterbinden.
In der ersten Halbzeit hatten wir Mut, und Carsten Lichtlein stand auch überragend - so kam es, dass wir zur Pause mit drei Toren vorn lagen.
Wir wollten heute Punkte mitnehmen, das haben wir leider nicht geschafft, aber nun wollen wir aus den letzten vier Spielen das Maximum machen.
Klar, das war ein bewegender Moment, als ich hier zum letzten Mal in die Arena eingelaufen bin. Die Arena wird mir fehlen. Nach der Saison gibt es einen Cut für mich, aber bis dahin gebe ich alles für den TBV.[Frage: Am 18. Mai spielen sie im Duell gegen Gummersbach quasi gegen ihre eigene Zukunft?]
Ich stehe beim TBV unter Vertrag. Aber auch wenn wir gewinnen sollten, wird der VfL Gummersbach den Klassenerhalt schaffen. Außerdem haben wir auch noch ein Spiel gegen Neuhausen, und da kann ich dann ja auch was für den VfL tun...Wir hatten uns natürlich sehr auf das heutige Spiel vorbereitet. Wir haben eine offensive Abwehr gespielt, Kiel zu Fehlern gezwungen. In der zweiten Halbzeit aber haben wir fünf bis zehn Minuten nichts zustande gebracht, das war der Knackpunkt.
Aus den Kieler Nachrichten vom 13.05.2013:
Das Spiel gegen den TBV begann dem Kieler Anspruch entsprechend. Die Lemgoer kamen gegen die Gäste stets einen Schritt zu spät, wussten sich nur durch Fouls zu wehren und kassierten in der Anfangsphase gleich zwei Siebenmeter. Marko Vujin nutzte diese Angebote. Dazu ein Treffer von Filip Jicha aus dem Feld und ein weiterer von Vujin - und der THW lag mit 4:1 (6.) in Führung.
Früh sah sich TBV-Trainer Dirk Beuchler daher genötigt, die Grüne Karte zu ziehen. "Ich war böse, dass die taktischen Absprachen nicht eingehalten wurden. Da muss man dann auch schon mal in der sechsten Minute eine Auszeit nehmen", sagte Beuchler. Seine deutliche Ansprache fand Gehör. Mit aufmerksamer Abwehr jagten die Lemgoer dem Kieler Angriff die Bälle ab, hatten mit schnellen Toren beim 5:4 (10.) das Spiel gedreht. Verantwortlich dafür auch Nationaltorhüter Carsten Lichtlein, der sich munter den Wurfversuchen von Jicha, Vujin, Aron Palmarsson und Momir Ilic entgegenwarf. "Das Spiel war fast eine Parallele zum letzten Jahr. Wir haben stark begonnen, dann aber nachgelassen und mussten uns lange gegen eine starke, junge Mannschaft wehren", sagte THW-Trainer Alfred Gislason.
Bis zur Halbzeitpause hatten die Gastgeber, die für das Spiel gegen den THW in das große Gerry-Weber-Stadion in Halle umgezogen waren, die Partie im Griff. Danach mussten aber auch sie feststellen, dass der THW im entscheidenden Moment frische Kräfte freisetzen kann. Das 15:19 (35.) hatte der THW innerhalb von fünf Minuten zum 19:19 ausgeglichen und damit für Unruhe in Reihen der Lemgoer Mannschaft und auf den Rängen gesorgt. "Wir hatten in diesem Moment eine schlechte Phase, und Kiel weiß so etwas eben zu nutzen. Das macht das Team so stark", ärgerte sich Lemgos Martin Strobel.
Die Zuschauer wollten es nicht wahr haben, dass ihrer Mannschaft das Spiel aus den Händen glitt, sahen die Schiedsrichter in der Mitverantwortung und schmetterten dem Duo "Schieber, Schieber"-Rufe entgegen, als Strobel beim Stande von 20:20 (41.) im Kieler Kreis am Boden lag. Die Lemgoer bekamen dafür auch einen Siebenmeter zugesprochen, Kiel aber nicht die vom Publikum geforderte Zwei-Minuten-Strafe aufgedrückt. Stattdessen versetzte THW-Torhüter Thierry Omeyer, der in der ersten Hälfte im Schatten von Lichtlein gestanden hatte, den Gastgebern einen weiteren Stoß, indem er den Strafwurf von Timm Schneider parierte und damit im Gegenzug die erste Kieler Führung seit der neunten Minute ermöglichte. Filip Jicha traf zum 21:20 (42.), und die ansteigende Lemgoer Nervosität drückte sich in einem Zwiegespräch zwischen Beuchler und Gudjon Valur Sigurdsson an der Seitenlinie aus, wofür der Heimcoach die Gelbe Karte kassierte. Nun schlug das Pendel zugunsten der Kieler aus: Omeyer, den das Publikum zwischenzeitlich nach einem Treffer durch die Beine mit "Torwartfehler, Torwartfehler"-Rufen zu reizen versucht hatte, antwortete mit diversen Paraden. Lichtlein dagegen konnte die Kieler Angriffe nicht mehr aufhalten. "Das ist eben die Klasse der Kieler. In der entscheidenden Phase standen sie gut in der Abwehr und haben ihre Tore gemacht", sagte Lichtlein, der neben fünf weiteren Spielern und dem Trainer-Duo, die zum Saisonende das Team verlassen, vor den mehr als 8500 Zuschauern verabschiedet worden war.
Am Ende mussten die Lemgoer den Sieg der größeren Routine anerkennen. Und spätestens mit dem 30:26 (58.) durch den zehnfachen Torschützen Vujin wusste auch das Publikum, dass es für den TBV nach den überraschenden Ergebnissen zuletzt gegen die Löwen und die SG Flensburg-Handewitt nicht zu einer weiteren Coup reichen würde.
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 13.05.2013)
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