02./03.06.2013 - Letzte Aktualisierung: 03.06.2013 | Champions League |
Update #1 | Videos und KN-Spielbericht ergänzt ... |
Champions-League-Sieger 2012/13: HSV Hamburg. |
Kapitän Pascal Hens hievt den Pokal in die Höhe. |
Dort hatte Hamburg durch zwei Duvnjak-Treffer einen perfekten Start, doch Barcelona kämpfte sich noch einmal zurück. Der Rekord-Champions-League-Gewinner bekam in den Schlusssekunden noch einmal die Chance zum 30:30-Ausgleich, doch der famose Bitter hielt den Sieg für Hamburg fest.
Damit sicherten sich die Hansestädter als dritter deutscher Verein nach dem SC Magdeburg (2002) und dem THW Kiel (2007, 2010, 2012) den Titel in der Königsklasse. Und damit bekommt Hamburg auch ungeachtet der eigenen Bundesliga-Platzierung die Möglichkeit, den Titel in der kommenden Spielzeit zu verteidigen. Als Champion ist der HSV Hamburg zwar nicht automatisch für die Gruppenphase gesetzt, darf sich aber über eine Einladung zum Wildcard-Turnier freuen - falls die EHF dem Verein nicht doch einen direkten Startplatz zuweist.
(Sascha Krokowski)
Aus den Kieler Nachrichten vom 03.06.2013:
Nach dem Halbfinal-Sieg über den THW Kiel im Final4 der Champions League triumphierte der deutsche Meister von 2011 gestern in einem Final-Drama mit 30:29 (25:25, 9:11) nach Verlängerung über den achtmaligen Champion von Europa, den FC Barcelona, und ließ danach den Emotionen freien Lauf.
Zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden wuchsen die Hamburger über sich hinaus, zum zweiten Mal zeigten sie, dass sie auf den Punkt fokussiert waren, dass sie nach dem Halbfinal-Aus im deutschen Pokal und dem derzeit fünften Platz in der Liga all ihre Kraft in dieses Turnier gesteckt hatten.
Schon vor dem Abpfiff hoben die HSV-Handballer ab. Völlig losgelöst stürmte Trainer Martin Schwalb nach Ablauf der Verlängerung auf das Feld - und musste noch einmal zurückgepfiffen werden. Doch als dann der finale Freiwurf der Katalanen am Block der Hamburger zerschellte, stürzte die ganze Mannschaft in einen Siegestaumel. Trikots flogen ins Publikum, Torwart Johannes Bitter und Schwalb herzten sich innig, Michael "Mimi" Kraus ballte die Fäuste und schrie seine Freude heraus. Die ganze Mannschaft lag sich in den Armen. Es war der Erfolg, den die sie so herbei gesehnt hatte, die Bestätigung, dass der Meistertitel von 2011 nicht nur eine Momentaufnahme war, sondern dass der HSV zur Beletage des europäischen Handballs gehört, auch wenn er sich erst über ein mühevolles Wildcard-Turnier qualifiziert hatte.
Die Siege der Hamburger über die scheinbar übermächtigen Mannschaften in Europa hatte viele Namen. Es waren Domagoj Duvnjak und Pascal Hens, die den THW besiegten, und es waren Bitter und Kraus, die den spanischen Rekordmeister in die Schranken verwiesen.
Das deutsch-spanische Duell war der Kampf, den man erwarten darf, wenn es um die Krone Europas geht. Mit voller Härte gingen alle Spieler sofort zur Sache. Gleich in den ersten Minuten streckte Hamburgs Kreisläufer Igor Vori Siarhei Rutenka nieder (5.), Jesper Nöddesbo pflückte Hens aus der Luft (9.). Beide Sünder durften früh auf die Strafbank. Die Abwehrreihen bestimmten das Spiel.
Hatten in der ersten Halbzeit die Katalanen Vorteile, so liefen die Hamburger nach dem Wechsel zur großen Form auf. Angetrieben von einem, der vor sechs Jahren in dieser Arena seine Sternstunde erlebte: Kraus war bei der WM 2007 der Überraschungsspieler und krönte sich im Finale, jetzt erlebte er das Comeback in seinem letzten großen Finale für den HSV. Kraus wechselt nach Göppingen. Mit sechs fulminanten Treffern machte er Köln erneut zu seinem Wohnzimmer und sagte später kurz und knapp: "Ich war bereit!" Und Bitter, ohnehin schon 2,05 Meter groß, wuchs für die Spanier zum übermächtigen Riesen, parierte 19 Bälle und leitete die schnellen Gegenstöße ein, die die Hamburger bis zum 24:20 (53.) davon eilen ließen. "Wir haben ein Riesenherz gezeigt. Es ist einfach phänomenal, ich bin total leer", sagte Bitter.
Doch Barcelona schlug zurück, erzwang die Verlängerung. Dort bestimmten Kraus und Duvnjak das Geschehen und sorgten mit der 28:26-Führung für die Vorentscheidung. Um 20.26 Uhr schließlich stemmte Kapitän Hens die Trophäe in die Luft, eingehüllt in einen Lametta-Regen und umschäumt von Champagner-Fontänen - der HSV am Ziel seiner Träume.
(von Wolf Paarmann, Ralf Abratis und Merle Schaack, aus den Kieler Nachrichten vom 03.06.2013)
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