Fünf Spiele, fünf Siege - als einzige noch verlustpunktfreie
Mannschaft konnte der THW Kiel am vergangenen Wochenende durch
den
29:23-Erfolg in Eisenach
die Tabellenspitze der DKB Handball-Bundesliga erklimmen. Am
Mittwoch soll die weiße Weste verteidigt werden, wenn die HSG
Wetzlar mit ihren neu verpflichteten Stars Ivano Balic und
Jose Hombrados an der Förde zu Gast ist. Die Partie in der
Sparkassen-Arena wird um 20.15 Uhr angepfiffen und von Sport1
live übertragen. Wer vor Ort live dabei sein möchte: Es gibt
noch einige Tickets im Vorverkauf und an der Abendkasse.
Im vergangenen Jahr beeindruckte die HSG Wetzlar in der
Hinserie mit einem grandiosen Lauf. In diesem Sommer dann
sorgte der Wechsel von Superstar Ivano Balic aus der
Weltstadt Madrid in die hessische Provinz für Schlagzeilen.
Keine Frage: Die HSG Wetzlar liebt die Überraschungen. Und
doch musste der Verein erneut einen personellen Aderlass
verkraften.
Überraschungsmannschaft der vergangenen Saison
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Nationalspieler Steffen Fäth ist mit 29/6 Treffern bester
Saisonschütze der HSG.
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HSG |
Im vergangenen Jahr hatte sich HSG-Trainer Kai Wandschneider
gewünscht, in Ruhe seine Aufbauarbeit fortsetzen zu können.
Denn die trug erste Früchte: Als die Hessen im Dezember den
THW Kiel in der ausverkauften Rittal-Arena empfingen, taten
sie dies als Tabellendritter und unmittelbarer Verfolger des
Rekordmeisters. Der mühte sich zu einem
27:26
und machte damit einen großen Schritt in Richtung 18. Meisterschaft.
Wetzlar hingegen rutschte im weiteren Saisonverlauf noch ein
wenig ab. Dennoch konnte sich Wandschneider am Ende als
Tabellensiebter der DKB Handball-Bundesliga die beste Platzierung
seit dem Aufstieg 1998/1999 (damals hieß die HSG noch
Dutenhofen/Münchholzhausen) ins Erfolgsbuch schreiben lassen.
Doch ruhige Aufbauarbeit? Die war Wandschneider auch nach der
erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte nicht vergönnt.
Wetzlar muss sieben Abgänge verkraften
Denn Erfolg weckt bekanntlich Begehrlichkeiten - und so mussten
die Mittelhessen ihre Mannschaft wieder umbauen: Neben Nikola
Marinovic (ging zu Frisch Auf Göppingen), seinem Torhüter-Kollegen
Nikolai Weber (zur TSV Hannover-Burgdorf) und Kari Kristjan
Kristjansson (Bjerringbro-Silkeborg/Dänemark) verließen auch
Michael und Philipp Müller (beide MT Melsungen) den Verein am
Ende der vergangenen Saison. Da auch Alois Mraz (TV Hüttenberg)
und Fannar Thor Fridgeirsson (TV Großwallstadt) Wetzlar den
Rücken kehrten, summierte sich die Zahl der Abgänge am Saisonende
auf sieben.
Klangvolle Neuzugänge und zwei Rückkehrer
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Linkshänder Kent-Robin Tönnesen erzielte bislang 21 Tore.
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HSG |
Geschäftsführer Björn Seipp war also zum Handeln gezwungen - und
arbeitete frühzeitig am
Kader für
diese Spielzeit. Nachwuchstalent
Andreas Wolff (TV Großwallstadt)
unterschrieb bei den Hessen einen Zweijahresvertrag und bildet
mit dem norwegischen Nationalspieler Magnus Dahl von Atletico
Madrid (Vertrag bis 2016) das Torhütergespann. Die Eigengewächse
Florian Laudt und Sebastian Weber kehrten vom TV Hüttenberg zurück
zur HSG. Zudem kam der Rückraumspieler Dennis Krause vom VfL
Gummersbach. Beim letztjährigen THW-Champions-League-Gegner IK
Sävehof war Seipps Suche nach Verstärkungen gleich doppelt
erfolgreich: Für den Rückraum verpflichtet wurden Kristian
Bliznac, der 2012 insgesamt 16 Tore für seinen jetzigen Verein
gegen den THW Kiel erzielt hatte, und Kent Robin Tönnesen. "Wir
sind froh und stolz, dass sich all diese Spieler, trotz anderer
interessanter Offerten, für die HSG Wetzlar entschieden haben.
Das zeigt uns, dass unser sportliches und wirtschaftliches
Konzept anerkannt wird", erklärte der HSG-Geschäftsführer zufrieden.
Transfercoup Ivano Balic
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Der Transfercoup des Sommers: Ivano Balic trägt in dieser
Saison das grün-weiße Trikot der HSG Wetzlar.
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HSG |
Zu diesem Zeitpunkt war allerdings noch nicht absehbar, dass die
Mittelhessen den Transfercoup des Sommers würden landen können.
Denn der wenig schmeichelhafte Beinamen "graue Maus der Liga",
den die HSG einst verliehen bekam, wurde mit einer Pressekonferenz
endgültig zu den Akten gelegt: Über 60 Journalisten waren Mitte
August in die 50.000-Einwohnerstadt am Zusammenfluss von Dill und
Lahn gekommen, um über einen Wechsel zur HSG zu berichten. Ivano
Balic, Welthandballer 2003 und 2006, unterschrieb bei der HSG
einen Ein-Jahres-Vertrag. Jener Balic, der einst einen Wechsel
in die DKB Handball-Bundesliga kategorisch ausgeschlossen hatte:
"Die vielen Spiele, Woche für Woche starke Gegner und die weiten
Auswärtsfahrten - das ist viel zu anstrengend", hatte der
gebürtige Kroate einst gesagt. Doch angesichts der Insolvenz von
Atletico Madrid und den finanziellen Schwierigkeiten einiger
europäischer Ligen überlegte es sich der einzige Spieler, der
fünfmal nacheinander zum wertvollsten Spieler großer Turniere
gewählt worden war, offenbar anders: "Jeder will in der stärksten
Liga der Welt spielen, deshalb bin ich froh, hier zu sein", sagte
Balic nach den erfolgreichen Vertragsverhandlungen, in denen der
ebenfalls aus Madrid nach Wetzlar gewechselte Torhüter Magnus Dahl
eine wichtige Rolle gespielt hatte. Dahl hatte den HSG-Verantwortlichen
den Tipp gegeben: "Ivano ist ein Weltklassespieler, er ist ein
Supermensch, der eine Bereicherung für unser Team sein wird."
Großes Verletzungspech
Die HSG-Verantwortlichen feierten unterdessen ihren Coup, der die
HSG Wetzlar noch mehr ins Blickfeld der Handballfans gerückt haben
wird. "Das ist heute ein bedeutsamer Tag für unseren Club. Der
größte Transfer-Coup der Vereinsgeschichte ist perfekt", erklärte
Seipp. Dass der Balic-Wechsel nicht nur ein Marketing-Gag gewesen
sei, unterstrich Manfred Thielmann, sportlicher Berater des
HSG-Aufsichtsrates: "Als die personelle Situation durch die
Verletzungen von Adnan Harmandic (Daumenbruch) und Daniel Valo
(Kreuzbandriss) bei der HSG prekär wurde, mussten wir handeln."
Torhüterlegende Jose Hombrados hilft aus
Zum einen holten die HSG-Verantwortlichen Anfang August Linkshänder
Evars Klesniks, der zuletzt vier Jahre für GWD Minden gespielt hatte,
als Valo-Ersatz. Zum anderen verpflichteten sie eben Balic für den
Regisseursposten. Und dann ließen die Hessen nach der Verletzung
Magnus Dahls, der im Auswärtsspiel bei den Rhein-Neckar
Löwen einen Siebenmeter aufs Auge geworfen bekommen hatte und bis Mitte
Oktober auszufallen droht, in der vergangenen Woche noch einen
weiteren Transfer-Hammer folgen: Die mittlerweile 41-jährige
Torhüterlegende Jose Hombrados hilft solange aus und ist damit
der dritte Ex-Madrilene in Wetzlars Kader. Er gewann insgesamt
viermal die Champions League und wurde 2005 mit Spanien Weltmeister.
Eigentlich wollte der 262-fache spanische Nationaltorhüter seine
schillernde Karriere beim spanischen Drittligisten BM Safa ausklingen
lassen, doch nun zieht es ihn doch noch einmal nach Deutschland. "Es
ist für mich unglaublich spannend, noch einmal in der DKB
Handball-Bundesliga zu spielen", sagte Hombrados nach dem
Bekanntwerden der spektakulären Verpflichtung.
Holpriger Saisonstart
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Torhüter Andreas Wolff spielte zuletzt beim TV Großwallstadt.
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HSG |
Sieben Abgänge - insgesamt zehn Neuzugänge, dazu zahlreiche
Blessuren (auch Nationalspieler Kevin Schmidt laboriert an
einer Hüftverletzung, während Ex-"Zebra"
Tobias Reichmann
zuletzt mit Knieproblemen zu kämpfen hatte) und langfristig
ausfallende Spieler: Kein Wunder, dass die HSG bisher nicht
an die Erfolge der Vorsaison anknüpfen konnte. Mit Niederlagen
gegen Lemgo und bei den Rhein-Neckar Löwen verpatzten die
Hessen den Saisonstart, ehe am dritten Spieltag der
31:21-Kantersieg gegen den TuS N-Lübbecke nur ein
vermeintlicher Brustlöser war. Denn nachdem die Hessen
am vergangenen Mittwoch eine deutliche 26:35-Schlappe in
Hamburg kassierten, folgte am Sonntag bereits die vierte
Saison-Niederlage: Im Heimspiel gegen den starken Aufsteiger
Bergischer HC sorgte ein abgefälschter Wurf
Viktor Szilagyis
für den 25:24-Auswärtssieg. Angesichts der schwierigen
Personalsituation - zu allem Überfluss fiel auch Mittelmann
Florian Laudt wegen eines Hexenschusses kurzfristig aus -
war Trainer Kai Wandschneider dennoch nicht unzufrieden mit
seiner Mannschaft: "Eine Mannschaft, die so viel Herz und
Leidenschaft zeigt, wird sich im Laufe der Saison noch belohnen."
Vorerst aber liegt die HSG Wetzlar mit nur 2:8 Punkten nur
auf dem 14. Platz der DKB Handball-Bundesliga (siehe auch
Tabelle und
Kurve HSG Wetzlar).
Wetzlar noch ohne Sieg in Kiel
"Unser Ziel ist es, möglichst frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern", sagt
Seipp. Wandschneider gibt unterdessen die Marschroute für die kommenden
Wochen aus: "Wir müssen uns als Mannschaft zusammenfinden und wollen
uns von Spiel zu Spiel steigern." Dann kann die HSG auch wieder für
eine Überraschung gut sein. Das Interesse an der Partie ist daher
nicht nur in Kiel groß: Neben Sport1 wird auch der dänische Sender
TV 3 sporten live aus der Sparkassen-Arena übertragen. Und in
Wetzlars RITTAL-Arena wird die Partie auf einer Großbildleinwand im
Foyer gezeigt. Dabei bestehen für die Gäste rein statistisch gesehen
keinerlei Siegchancen: Denn bei bisher 15 Bundesliga-Gastspielen
konnte die HSG Wetzlar noch nie in Kiel gewinnen - lediglich am
16. April 2003 erkämpfte man sich ein
24:24-Unentschieden
(siehe auch
Gegnerdaten HSG Wetzlar).
Doch die Kieler dürften - nicht nur angesichts der prominenten
Nach-Verpflichtungen der Mittelhessen - gewarnt sein und hoffen
einmal mehr auf lautstarke Unterstützung ihrer fantastischen Fans.
Die Schiedsrichter am Mittwochabend in der Sparkassen-Arena sind
Peter Behrens und Marc Fasthoff.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
Aus den Kieler Nachrichten vom 17.09.2013:
Jetzt Hombrados - Wetzlar ist Nachlassverwalter von Madrid
Morgiger THW-Gegner kompensiert Verletzungspech mit Star-Einkäufen
Wetzlar. Magnus Dahl, Ivano Balic, jetzt Jose Hombrados -
die HSG Wetzlar entwickelt sich zum Nachlassverwalter
des insolventen spanischen Spitzenvereins Atletico Madrid.
Der Handball-Bundesligist, morgen Abend (20.15 Uhr/Sport1)
in Kiel zu Gast, geht mit einer beispiellosen Verletzungsmisere
erfinderisch um.
"Ich bin schon acht Jahre hier tätig, aber solch einen unglücklichen
Start habe ich noch nicht erlebt", sagte Geschäftsführer Björn Seipp
nach dem frühzeitigen und dauerhaften Ausfall von Adnan Harmandic
(Daumenbruch) und Daniel Valo (Kreuzbandriss). Anschließend
verabschiedete sich National-Linksaußen Kevin Schmidt (Hüfte) für
mehrere Wochen in den Krankenstand, mit Kristian Bliznac (Bänderriss)
meldete sich bald ein dritter Rückraumspieler ab. Hiobsbotschaften
für die Mittelhessen, die in der vergangenen Saison Siebter (37:31
Punkte) geworden waren und das beste Ergebnis ihrer Vereinsgeschichte
feierten. Kai Wandschneider, der in der Spielzeit zuvor die HSG in
letzter Sekunde vor dem Abstieg gerettet hatte, wurde folgerichtig
zum "Trainer des Jahres" gekürt. Entsprechend ambitioniert ging der
Verein an den Start, verpflichtete sechs Neuzugänge, darunter
Kristian Bliznac vom schwedischen Erstligisten IK Sävehof. Er ist
den Kielern noch in bester Erinnerung, warf er doch in den
Gruppenspielen der vergangenen Champions-League-Saison 17 Tore gegen
den THW. "Für mich hat sich mit dem Wechsel in die Bundesliga ein
Traum erfüllt", sagte der 2,04-Meter-Hüne, der Göteborg mit Linkshänder
Kent Tönnesen verließ.
Bliznac wird morgen wieder im Kader sein, Magnus Dahl nicht. Der
Torhüter wurde bei der 23:34-Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen
von Uwe Gensheimer so hart am Auge getroffen, dass er voraussichtlich
erst Mitte Oktober wieder den richtigen Durchblick hat. Bis dahin lieh
die HSG nun Jose Hombrados aus. "Bis auf die unfassbare Flut von
Verletzungen habe ich von Ivano und Magnus ausnahmslos Positives über
den Verein gehört", sagte Hombrados, der sich dem Liga-14. als Ersatz
anbot. "Ich möchte dem Klub in dieser schwierigen Situation helfen."
Außerdem, so der 41-Jährige, sei es für ihn sehr spannend, noch einmal
in der Bundesliga auftreten zu dürfen. Hombrados ist der einzige
Torwart, der mit drei Vereinen die Champions League gewinnen konnte.
Mit Ciudad Real, dem Vorgängermodell von Atletico Madrid, besiegte
er 2008 und 2009 im Finale den THW Kiel. Zuletzt war der 262-malige
spanische Nationalspieler für BM Safa aktiv. Bei dem Drittligisten
hatte der Weltmeister des Jahres 2005 seine Karriere begonnen,
vorgestern debütierte er bei der dramatischen 24:25-Heimniederlage
gegen den Bergischen HC in der Bundesliga. Als Viktor Szilagyi
am Vorabend seines 35. Geburtstages mit dem Abpfiff das Spiel entschied,
stand allerdings Andreas Wolff im Tor. Die Nummer eins musste tatenlos
zusehen, wie der abgefälschte Freiwurf des Ex-Kielers im Schneckentempo
über die Linie kullerte.
Vor vier Wochen hatte die HSG mit der Verpflichtung von Ivano Balic
schon einmal für Schlagzeilen gesorgt. "Ein Riesen-Coup", lobte
Sport1-Experte Stefan Kretzschmar, der das erste handsignierte
HSG-Trikot des zweimaligen Welthandballers erhielt. Kretzschmar,
der Balic als "besten und spektakulärsten Spieler der letzten 15
Jahre" bezeichnete, kündigte an, das Trikot mit der Nummer 34
künftig als Nachthemd nutzen zu wollen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 17.09.2013)
Aus den Kieler Nachrichten vom 18.09.2013:
Heiße Zebras erwarten die HSG Balic
THW will Gummersbach-Drama abhaken
Kiel. Heimspiel Nummer eins nach dem dramatischen
31:30-Sieg gegen den VfL Gummersbach:
Heute (20.15 Uhr/Sport1) ist die HSG Wetzlar zu Gast beim
Handballmeister THW Kiel. Im Tor des Tabellen-14. steht der
fünfmalige Champions-League-Sieger Jose Hombrados, die Regie
wird der zweimalige Welthandballer Ivano Balic führen.
Erwartet die Fans der Zebras also wieder ein Krimi wie gegen
den VfL, der am vergangenen Mittwoch bereits mit acht Toren
enteilt war?
"Ich hoffe nicht", sagte Alfred Gislason.
"Sonst beende ich die Saison mit weißen Haaren." Gänzlich
verarbeitet hat der THW-Trainer das jüngste Drama in zwei
Akten noch nicht, auch die Wende nicht, die sein Landsmann
"Goggi" Sigurdsson beim Stand von
15:23 einleitete. "Fängt er nicht im Gegenstoß der Gummersbacher
den Ball, zieht der VfL auf neun Tore davon. Das hätten wir
nicht mehr aufgeholt." Wetzlar sieht er mit Gummersbach auf
Augenhöhe, obwohl den Gästen sechs Stammspieler fehlen werden.
Gislason muss voraussichtlich erneut
auf Aron Palmarsson verzichten, der
nach seiner Knieoperation geschont werden sollte, gegen den VfL
aber dann doch ein sinkendes Schiff retten musste. Der Preis:
Der Isländer humpelt. "Ich hoffe, dass er uns gegen Plock helfen
kann", sagte Gislason, der am
Wochenende mit dem THW in die Champions League startet. Dagegen
meldet sich Rasmus Lauge zurück. Der
Däne laborierte an einer Schulterprellung und konnte beim
jüngsten 29:23-Erfolg in Eisenach nur
Bälle verteilen, hart werfen konnte er sie nicht. Gestern stand
noch ein kleines Fragezeichen hinter
Christian Zeitz, der im Training mit
Patrick Wiencek zusammengeprallt war.
Seine Knieschmerzen waren so groß, dass er am Sonnabend in
Eisenach nur in der Deckung mitwirken konnte.
Der THW muss improvisieren, das ist dem Rekordmeister nicht
fremd. Neu ist der Zeitpunkt. "Eigentlich sind wir sonst erst
Ende Dezember, nach vielen englischen Wochen, in einer
derartigen Situation", sagte Gislason,
der hofft, nicht noch einmal einen Gummersbach-Start erleben
zu müssen. "Das war die beste erste Halbzeit, die jemals eine
Mannschaft im Wachkoma gespielt hat."
Auch sein Kapitän Filip Jicha hofft,
dass alle ihre Lehren gezogen haben. "Damit haben wir unser
Sportlerglück aufgebraucht. Diesmal müssen wir von Anfang
zeigen, dass wir beide Punkte wollen." Vielleicht seien sie
sich ihrer Sache nach dem überraschend deutlichen Sieg kurz
zuvor in Hamburg (32:26) ein wenig zu
sicher gewesen. Auf die Tabelle würde keiner blicken, darüber,
dass sie mit 10:0 Punkten gestartet seien, keiner reden. "Wir
arbeiten hart, machen gute Fortschritte, nur das ist wichtig",
sagte der Tscheche, der angesichts des Umbruchs vor einem
Monat im KN-Interview große Besorgnis geäußert hatte.
"Inzwischen bin ich optimistischer, die Mannschaft ist sehr
motiviert."
Die Mittelhessen reisten gestern trotz der jüngsten
Hiobsbotschaften in bester Stimmung nach Kiel. "Ich hoffe,
dass sich im Bus nicht noch einer verletzt", sagte Kai
Wandschneider, der bei einer Rast auf der A7 einen Spieler
stoppte, der auf dem Weg zum Kinderspielplatz war. "Das
Verletzungspech schien mir zu groß" sagte Wandschneider und
lachte. In seiner 25-jährigen Tätigkeit als Trainer hätte
er eine derartige Misere noch nicht erlebt. "Das ist eine
Katastrophe." Sieben Spieler verließen die HSG, die in der
vergangenen Saison sensationell Siebter geworden war. Doch
eine eingespielte Sechs war geblieben, ein kleiner Trost.
Jetzt fehlen auch aus dieser Reihe vier, darunter der
Ex-Kieler Tobias Reichmann
(Kreuzbanddehnung). Ein Grund für den Galgenhumor
Wandschneiders ist Ivano Balic. "Die Arbeit mit ihm macht
riesigen Spaß, er hängt sich hier voll rein." Allerdings
hätte der Kroate, den Wetzlar erst kürzlich aus dem
"Ruhestand" (Wandschneider) zurückholte, noch großen
Nachholbedarf in konditioneller Hinsicht. "Er tut uns
trotzdem sehr gut." Und dem THW Kiel sehr weh?
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 18.09.2013)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
THW Kiel - HSG Wetzlar:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
Radio- und Internet-Tipps:
-
TV: Sport1:
Mi., ab 20.00 Uhr: THW Kiel - HSG Wetzlar
live aus der Sparkassen-Arena, Kiel
-
Radio: NDR 1 Welle Nord:
Mi., ab 20.15 Uhr: Liveeinblendungen THW Kiel - HSG Wetzlar
(geplante Einblendungen um 20.30 Uhr,
21.00 Uhr und in der Schlussphase gegen 21.40 Uhr; Nachberichte
und Stimmen der Beteiligten um 22 Uhr und am nächsten Morgen;
Reporter vor Ort ist Stefan Eilts)
Tipp: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
- Internet:
Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer
Live-Ticker-Seite.