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16./17.05.2014 - Letzte Aktualisierung: 17.05.2014 Bundesliga

Letztes Auswärtsspiel am Sonntag in Lübbecke

Update #1 KN-Vorbericht vom 17.05. ergänzt ...

Das Team des TuS N-Lübbecke.
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Der Meisterschaftskampf in der DKB Handball-Bundesliga spitzt sich zu: Nachdem die Rhein-Neckar Löwen bereits am Mittwoch einen deutlichen 41:28-Erfolg gegen Melsungen vorlegen konnten, will der THW Kiel am Sonntag im letzten Auswärtsspiel der Saison nachziehen: Die Partie der "Zebras" beim TuS N-Lübbecke wird um 15.30 Uhr angepfiffen, Sport1 überträgt live.
THW will "Vollgas geben"
Rechtsaußen Dennis Wilke ist mit 115/52 Treffern bester Torschütze beim TuS - nächste Saison kehrt er nach Balingen zurück.
Rechtsaußen Dennis Wilke ist mit 115/52 Treffern bester Torschütze beim TuS - nächste Saison kehrt er nach Balingen zurück.
Die Ausgangssituation ist klar: Die Rhein-Neckar Löwen haben den Vorsprung im Torverhältnis auf nun 21 Treffer aufgebaut. Die Kieler werden am Sonntag in der Merkur-Arena in Lübbecke alles versuchen, den Rückstand ein wenig einzudampfen. Allerdings: Mit den beiden angeschlagenen Schlüsselspielern Filip Jicha (Außenbandanriss) und Aron Palmarsson (Kapselverletzung im Sprunggelenk) geht es überhaupt erst einmal darum, beim derzeitigen Tabellenzehnten überhaupt zu gewinnen - den Rhein-Neckar Löwen gelang dies beispielsweise in der Anfangsphase dieser Spielzeit nicht. Doch auch bei Trainer Alfred Gislason ist der Optimismus zurück gekehrt, zumal vermutlich beide Sorgenkinder werden spielen können. Gegenüber den Kieler Nachrichten versprach der Coach: "21 Tore aufholen zu müssen, ist enorm viel. Wir müssen unsere beiden letzten Spiele sehr gut spielen und dann sehen, was dabei herauskommt. Wir werden beide Spiele Vollgas geben." Dabei ist den "Zebras" auch in Ostwestfalen wieder große Unterstützung auf den Rängen gewiss. Die Merkur-Arena ist - mit Ausnahme einiger Stehplätze - bereits ausverkauft.
Lübbecke im gesicherten Mittelfeld
Linkshänder Jens Schöngarth ist mit 113 Treffern bester Feldtorschütze.
Linkshänder Jens Schöngarth ist mit 113 Treffern bester Feldtorschütze.
Und die Gastgeber? Die spielten mit neuem Trainer Dirk Beuchler (kam aus Lemgo) und einem verjüngten Kader, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Bundesliga-Hinspiel ausführlich vorgestellt haben, eine mehr als ordentliche Saison. Die ganze Spielzeit über rangierte "das stärkste Dorf im Land" im Mittelfeld zwischen den Rängen sieben und zwölf, steckte dabei auch eine langwierige Knieverletzung des Routiniers Arne Niemeyer gut weg, und fast noch wichtiger: Lübbecke gewann beide Kreisderbys gegen GWD Minden. Weitere Highlights neben dem fast schon obligatorischen Sieg gegen den Lieblingsgegner aus Mannheim (23:22) waren die drei Punkte gegen den Ligasechsten aus Melsungen sowie deutliche Heimsiege gegen Wetzlar und den Bergischen HC (siehe auch Kurve Lübbecke und Tabelle der DKB HBL).
Comeback von Christian Dissinger
Trainer Dirk Beuchler setzt wie schon in Lemgo auf die Jugend.
Trainer Dirk Beuchler setzt wie schon in Lemgo auf die Jugend.
Oder auch das Unentschieden am 21. April in Göppingen, bei dem eins der größten deutschen Rückraumtalente sein Comeback feierte: Christian Dissinger, der sich rund ein Jahr zuvor einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen hatte und dennoch im Sommer vom schweizer Spitzenclub Kadetten Schaffhausen in die spanische "Liga Asobal" wechseln wollte, war nach der plötzlichen Insolvenz seinen Arbeitgebers Atletico Madrid plötzlich vereinslos. Im Januar stieg der 22-jährige Junioren-Weltmeister von 2011 in Lübbecke ins Mannschaftstraining ein. "Wir wollen ihm einen Wiedereinstieg ermöglichen und ihm die Gelegenheit geben, an seine alte Leistungsfähigkeit anknüpfen zu können", so Teammanager Zlatko Feric. Wenngleich der viermalige Nationalspieler noch weit von seiner alten Form entfernt ist, freute er sich sehr über sein Comeback: "Ich bin einfach glücklich, wieder auf der Platte zu sein", so Dissinger. Und Beuchler ergänzte: "Für Christian ist der Einsatz ein gutes Zeichen nach der Quälerei der vergangenen Monate. Wir wollen, dass er wieder wieder näher an das Bundesliganiveau heran kommt. Aber Training und Spiel sind etwas anderes. Er braucht noch Zeit und wir müssen ihn weiter dosiert belasten", so der TuS-Coach, der Dissinger bislang dreimal einsetzte.
Blamage gegen Emsdetten
Ales Pajovic erzielte bislang 108 Saisontreffer.
Ales Pajovic erzielte bislang 108 Saisontreffer.
Allerdings: Mit nur einem einzigen Spiel hatte der TuS am vergangenen Sonnabend den zuvor positiven Gesamteindruck deutlich eingetrübt. Im Heimspiel gegen das bereits abgestiegene Tabellenschlusslicht TV Emsdetten kassierten die Ostwestfalen eine empfindliche 27:35-Pleite und wurden von den Fans, die es bis zum Schlusspfiff in der Merkur-Arena aushielten, gnadenlos ausgepfiffen. "Wir sind gar nicht rein gekommen, und auch verschiedene Formationen haben nicht gefruchtet. Die Mannschaft spielt eine gute Saison, aber am Ende bleibt so etwas dann hängen. Das war ein totaler Blackout von uns", räumte Trainer Beuchler nach der Blamage ein. Kapitän Nikola Blazicko fand in der Pressekonferenz deutliche Worte gegen sich und seine Mannschaftskameraden: "Die Spieler sind 100 Prozent verantwortlich für dieses Katastrophe", so der Torhüter, der seinen Coach in Schutz nahm: "Dirk hat in der ganzen Woche noch mehr in die Vorbereitung auf dieses Spiel gesteckt und hat oft erzählt und wiederholt, dass das Spiel heute sehr gefährlich für uns ist. Wir haben das einfach nicht gut mitgekriegt und nicht gut gelernt." Der TuS N-Lübbecke hat also bei seinen Fans eine Menge gutzumachen im letzten Heimspiel der Saison - zumal man mit drei oder vier Zählern aus den letzten beiden Partien so viele Punkte in der ersten Liga gesammelt haben könnte wie seit 17 Jahren nicht mehr. "Unseren Zuschauern gegenüber sind wir verpflichtet, in jedem Spiel", sagt Teammanager Zlatko Feric gegenüber der Kreiszeitung. "Uns ist bewusst, dass unser Spiel im Kampf um die Deutsche Meisterschaft mitentscheidend ist. Wir wollen den Kielern die Hoffnung auf eine Torjagd nehmen. Das ist unser Vorhaben."
Verjüngungsprozess geht weiter
Regisseur Drago Vukovic erzielte bislang 89 Saisontore.
Regisseur Drago Vukovic erzielte bislang 89 Saisontore.
Zur nächsten Saison wird Dirk Beuchler den Kader schließlich weiter umbauen und vor allem auf junge deutsche Talente setzen: Von TuSEM Essen wird Rückraumspieler Niclas Pieczkowski nach Ostwestfalen stoßen: "Niclas hat schon in der letzten Spielzeit beim TuSEM in der 1. Bundesliga gezeigt, was er kann. Er entspricht unserem Anforderungsprofil und ist jemand, der gut zu dem passt, was wir in Lübbecke aufbauen wollen. Er ist physisch schon sehr stark, dynamisch und variabel einsetzbar. Er kann im Rückraum auf der Mitte oder links spielen und im Innenblock verteidigen. Mit ihm bekommen wir viele neue Möglichkeiten", schwärmt Beuchler vom 24-jährigen Neuzugang. Auch auf der Suche nach einem Nachfolger für Kreisläufer Mattias Gustafsson, der nach Schweden zurückkehrt, wurde man in der zweiten Liga fündig: Vom Aufsteiger TSG Ludwigshafen-Friesenheim kommt Christian Klimek. "Wir bekommen mit Christian einen guten, durchtrainierten Kreisläufer, der ehrgeizig ist und noch viel Potential besitzt. Mit ihm und Frank Löke haben wir dann im Angriff am Kreis ein gutes Tandem, zudem ist er in der Abwehr variabel einsetzbar", so Beuchler. Dritter Neuzugang ist der österreichische Rechtsaußen Richard Wöss vom Bergischen HC, der den Abgang des zum HBW Balingen-Weilstetten heimkehrenden Dennis Wilke kompensieren soll.
19 Niederlagen in Serie gegen den THW
Am Sonntag aber sind Gustafsson und Wilke noch mit dabei, wenn der TuS N-Lübbecke einen weiteren Anlauf unternimmt, die Negativserie gegen den THW endlich zu stoppen. Der letzte Sieg ist nun schon fast zwölf Jahre her und datiert vom 7. September 2002, als Lübbecke zum Saisonauftakt mit 24:22 gewann. Die Protagonisten damals: Die russische Torhüterlegende Andrej Lawrow sowie die fünffachen Torschützen Sven Lakenmacher und Paco Fölser. Seitdem aber gab es zwei Bundesligaabstiege und direkte Wiederaufstiege für die Ostwestfalen - sowie 19 Pflichtspielpleiten in Folge gegen den THW Kiel, der seine Bilanz damit auf 39:8 aus 48 Partien (ein Unentschieden) ausbaute (siehe auch Gegnerdaten Lübbecke).

Die Schiedsrichter am Mittwochabend in der Kieler Sparkassen-Arena sind Holger Fleisch und Jürgen Rieber.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert.

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Aus den Kieler Nachrichten vom 16.05.2014:

Bis zum Finale kennt der THW nur Vollgas

Löwen-Manager Storm glaubt noch nicht an eine Vorentscheidung im Handball-Titelkampf
Mannheim. Die Rhein-Neckar Löwen sind mit dem 41:28-Sieg über den Tabellensechsten MT Melsungen am Mittwoch ein großes Stück ihrem ersten Titel in der Handball-Bundesliga entgegen gestürmt. Doch von einer Vorentscheidung wollen die Mannheimer nichts wissen, und auch beim THW Kiel schwindet nicht die Hoffnung, am Sonntag mit einem Sieg beim TuS N-Lübbecke nach Punkten mit dem Spitzenreiter gleichziehen und auch die 21 Tore Rückstand noch bis zum letzten Spieltag am 24. Mai aufholen zu können.

"Man sieht, dass es in diesem Jahr zwei Mannschaften verdient hätten, Meister zu werden", sagt Löwen-Manager Thorsten Storm, der den Modus, dass sich die Meisterschaft über die Tordifferenz entscheiden könnte als störend empfindet. "Man kann eine Saison nicht so angehen, dass man jedes Spiel mit zehn Toren oder mehr gewinnen will. Man muss auch mal der zweiten Garde eine Chance geben. In den vergangenen Jahren hat man über den Modus nie nachdenken müssen, da der Titelkampf schon vor dem letzten Spieltag entschieden war. Aber jetzt muss man sich Gedanken machen, ob der direkte Vergleich nicht besser wäre."

Ein Endspiel sei im aktuellen Spielplan zwar schwierig, für die Zukunft aber - auch aus medialer Sichtweise - hochinteressant, wenn man in anderen Bereichen die Terminenge verringern könnte, so Storm. Für den hohen Sieg am Mittwoch "gegen einen unangenehmen Gegner" sprach er seiner Mannschaft ein großes Lob aus, erwartet aber den Konter des THW: "Kiel wird am Sonntag hoch gewinnen, und der Titelkampf bleibt spannend bis zum Schluss."

THW-Trainer Alfred Gislason hatte am Mittwoch "ab und zu" in die Internet-Übertragung reingeschaut und sieht die Tordifferenz nun mit Bedenken: "21 Tore aufholen zu müssen, ist enorm viel. Wir müssen unsere beiden letzten Spiele sehr gut spielen und dann sehen, was dabei herauskommt." Von einem Vorteil für die Löwen, die nach Liga-Abschluss nicht mehr ins Final4 der Champions League müssen, will Gislason nichts wissen. "Bis zum Final4 haben wir nach dem letzten Spiel noch eine Woche Zeit. Das darf uns nicht beeinträchtigen. Wir werden also beide Spiele Vollgas geben."

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 16.05.2014)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.05.2014:

120-Minuten-Sprint im Ligafinale

Im vorletzten Bundesligaspiel muss Handballmeister THW Kiel in Lübbecke auf Sieg und Tordifferenz spielen
Kiel. Der Begriff "Endspurt um den Titel" wandelt sich in dieser Saison der Handball-Bundesliga vom übertragenen zum tatsächlichen Sinn. Denn nichts anderes als Höchsttempo zählt für den THW Kiel in den verbleibenden 120 Minuten Bundesliga-Spielzeit, um Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen doch noch von Platz eins verdrängen zu können. Den ersten Sprint müssen die Kieler morgen beim TuS N-Lübbecke (15.30 Uhr, live in Sport1) absolvieren. Nur ein Sieg mit hoher Tordifferenz hält die Kieler vor dem Saisonfinale am 24. Mai (Heimspiel gegen Füchse Berlin) im Spiel.

Dass zwei seiner Spieler derzeit eher in humpelnder als in spurtender Gangart unterwegs sind, darauf kann THW-Trainer Alfred Gislason vor den letzten beiden Partien keine Rücksicht nehmen. Kapitän Filip Jicha und Mittelmann Aron Palmarsson werden sich trotz ihrer Knöchelverletzungen, die sie sich in den vergangenen beiden Spielen zugezogen haben, mit aller Kraft einsetzen. "Wir stehen als Mannschaft dicht beisammen, und wir kämpfen zusammen. Mit diesem Gefühl im Rücken geht man dann auch dahin, wo es richtig weh tut. Überlegt wird nicht mehr!", hatte Jicha nach dem Derbysieg gegen die SG Flensburg-Handewitt verkündet, und Gislason wird genau darauf setzen: "Personelle Alternativen habe ich nicht. Im Abschlusstraining werden wir sehen, wie lange Filip und Aron uns in Lübbecke helfen können. Ansonsten muss ich in der Aufstellung variieren - vielleicht mit Christian Zeitz auf der Mitte, vielleicht mit zwei Kreisläufern. Und der Einsatz von Willi (Wael Jallouz, d. Red.) könnte wichtig werden."

Auf zaghafte Lübbecker Gegenwehr dürfen die Kieler dabei nicht setzen: "Wir werden volle Intensität und Konzentration zeigen und eine seriöse Arbeit anbieten, um keinen Einfluss auf das Titelrennen zu nehmen", sagt TuS-Trainer Dirk Beuchler. Der 42-Jährige hat die Westfalen zu dieser Saison übernommen und mit ihnen über weite Strecken eine gute Saison gespielt. Zuletzt hagelte es aber Niederlagen und vor Wochenfrist gar eine 27:35-Heimblamage gegen den Tabellenletzten Emsdetten. "Das war ein kollektiver Blackout der Mannschaft. So dürfen wir uns nicht noch einmal verkaufen. Aber gegen eine der weltbesten Mannschaft spielen zu können, ist schon Motivation genug." Dennoch erwartet Beuchler einen Sturmlauf der Kieler: "Der THW wird richtig Gas geben, denn er weiß, was er aufholen muss. Er wird mit all seinen Variationsmöglichkeiten agieren und wir werden uns auf die verschiedenen Deckungsvarianten einstellen und versuchen, dagegen zu halten."

Allerdings, so schränkt Beuchler ein, sei sein Team zwar komplett, aber nicht voll einsatzfähig. Die Rückraum-Spieler Drago Vukovic und Arne Niemeyer sind nach ihren Verletzungen erst seit ein paar Wochen wieder zurück im Team, und Zwei-Meter-Mann Christian Dissinger, der nach Kreuzbandriss und Insolvenz seines Ex-Vereins Atletico Madrid lange vereinslos war, ist in seiner neuen Sportheimat noch in der Findungsphase. Daher gibt sich Lübbecke zurückhaltend. "Man kann gegen Kiel immer verlieren - entscheidend ist die Art und Weise. Ich will sehen, dass die Einstellung stimmt", sagt Beuchler.

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 17.05.2014)

 


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    So., ab 15.25 Uhr: TuS N-Lübbecke - THW Kiel
    live aus der Merkur-Arena, Lübbecke
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