08./09.05.2011 - Letzte Aktualisierung: 09.05.2011 | DHB-Pokal |
Update #1 | KN-Berichte und weitere Stimmen ergänzt ... |
DHB-Pokalsieger 2011: Der THW Kiel!
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Sascha Klahn |
Aron Palmarsson zeigte erneut
eine starke Leistung und war sechsmal erfolgreich.
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Sascha Klahn |
Der THW Kiel musste bei dem Vorhaben, eine sehr wechselhafte Saison mit immerhin noch einem Titel abzuschließen, erneut auf Daniel Narcisse verzichten. Die Wadenzerrung des Franzosen, der beim Halbfinalsieg über Göppingen auf die Zähne biss und wichtige Aktionen zeigte, machte sich wieder stärker bemerkbar. Ansonsten stand Alfred Gislason sein gesamter Kader zur Verfügung, und der Isländer entschied sich dazu, den Flensburgern mit einer kompakten 6:0-Deckung und schnellem Handball ohne Spezialistenwechsel den Zahn zu ziehen. Dafür vertraute er auf den am Vortag starken Aron Palmarsson auf der Rückraummitte, Filip Jicha und Christian Zeitz auf den Halbpositionen, die Nationalspieler Christian Sprenger und Dominik Klein auf außen und Kapitän Marcus Ahlm am Kreis. Der Schwede bildete mit Jicha den Mittelblock in der Abwehr, dahinter wollte Thierry Omeyer - genau wie Sören Rasmussen auf der Gegenseite - an die eigene Galaleistung im Halbfinale anknüpfen.
Dominik Klein war dreimal erfolgreich.
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Sascha Klahn |
Nach Mocsais Unterzahltreffer zum 2:3 nahm der THW langsam das Heft in die Hand: Sprenger egalisierte, und nach verzweifelten Fehlwürfen Szilagyis und Fahlgrens gegen Kiels Abwehrbollwerk gelang Filip Jicha mit einem Doppelschlag die Führung zum 5:3. Nachdem die "Zebras" einige gute Chancen liegen ließen und Mogensen per Unterarmwurf verkürzte, trumpfte Aron Palmarsson einmal mehr groß auf: Erst traf der 20-jährige Isländer per Sprungwurf zum 6:4, dann legte er gleich noch das 7:4 nach. Elf Minuten waren erst gespielt, und schon ließ sich Halbfinalheld Sören Rasmussen nach nur einer Parade entnervt durch Dan Beutler ersetzen.
Die Kieler Fans hatten viele Gründe zum Jubeln.
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Marcus Ahlm kam nach seiner
zweiten Zeitstrafe nur noch im Angriff zum Einsatz.
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Der THW Kiel ist zum siebten Mal Pokalsieger.
Daniel Narcisse hat den neu
gestalteten Pokal in den Händen.
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Dann endlich fielen sich die Stars des THW Kiel um den Hals. Nach bitteren Wochen, die das Ende der Meisterschafts- und Champions-League-Träume bedeuteten, können sie nun immerhin den Pokalsieg feiern.
(Sascha Krokowski)
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Lesen Sie auch folgende Berichte aus den Kieler Nachrichten:
Einen NDR-Bericht zum Pokalsieg finden Sie
hier im Videostream.
Die Datei geht nach sieben Tagen offline.
Ich freue mich riesig für meine Mannschaft, die richtig gut gespielt hat. Die Saison war unglaublich schwierig, deshalb gönne ich es meinen Spielern, dass sie sich hier noch einmal so präsentieren konnten.
Die Kieler haben verdient gewonnen. Wir haben heute nur ab und zu gut gespielt, ab und zu aber auch nicht. Wir hatten uns vorgenommen, zu Beginn die erste Welle des THW in den Griff zu bekommen. Das ist uns nicht gelungen, die Qualität der THW-Spieler war einfach zu hoch. Ich hoffe, wir sind im nächsten Jahr wieder hier und dann gewinnen wir.
Offenbar gewinnen wir immer die neuen Pokale. Das war in der vergangenen Saison in der Champions League so und diesmal im DHB-Pokal nicht anders. Ich habe gehört, dass es im nächsten Jahr eine neue Schale geben soll. Damit ist auch klar, wer dann Meister wird.
Offenbar gewinnen wir immer die neuen Pokale. Das war in der vergangenen Saison in der Champions League so und diesmal im DHB-Pokal nicht anders. Ich habe gehört, dass es im nächsten Jahr eine neue Schale geben soll. Damit ist auch klar, wer dann Meister wird.
Das Final Four war ein riesiger Erfolg, obwohl es in den vergangenen Jahren leichter gewesen ist, die Karten zu verkaufen. Die Endrunde der Champions League ist für uns ein Problem. Sie findet auch in Deutschland statt und ist zeitlich sehr eng mit der Pokalendrunde verbunden. Manche Fans erkennen den Unterschied zwischen diesen Veranstaltungen gar nicht.
Wir brauchten den Titel. Vorher waren wir sehr enttäuscht, wie die Saison bisher in Meisterschaft und Champions League verlaufen ist - das war schon sehr schwer für uns. Aber heute haben wir sehr guten Handball geboten. Für uns war das unglaublich wichtig, nicht nur der Titel, sondern auch die Art und Weise, wie wir uns hier präsentiert haben. Jetzt gehen wir feiern!Bei der Rückfahrt aus Magdeburg haben wir im Bus offen diskutiert. Wir sind eine starke Truppe, sind Freunde, wir müssen zusammenhalten, uns als Einheit präsentieren, so haben wir unsere Erfolge geholt.
Wir haben heute gut gespielt. In der ersten Halbzeit war es ein wenig durchwachsen, in der zweiten Halbzeit haben wir dann angezogen. Ich glaube, wir haben heute verdient gewonnen.[Zur Meisterschaft des HSV:]
Klar sieht man das mit einem weinenden Auge, aber der HSV wird verdient Meister, aber im nächsten Jahr wird es wieder ein harter Kampf.
Ein absolut gutes Gefühl in dieser schweren Saison. Wir haben uns kurzfristig dieses Ziel gesetzt, und haben es an diesem Wochenende erfolgreich erreicht. Gestern hat man gesehen, dass wieder viel Emotionen in unserem Spiel sind. Wenn sechs Leute auf der Platte die Arme hoch reißen, macht das schon Eindruck auf Gegner und Fans. Wir haben heute gezeigt, was in uns steckt.[Zur Feier:]
In den letzten Jahren haben wir den Pokalsieg nie so groß gefeiert, aber da wir diese Saison keinen Titel mehr holen können, lass ich mich mal überraschen, was heute Abend noch so passiert.
Wir haben ein gutes Final Four gespielt, sind jetzt sehr glücklich, Pokalsieger zu sein. Dieser Titel war sehr wichtig für uns, wir wollten die Saison nicht ohne Titel beenden.
Wir sind unglaublich enttäuscht. Wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden, zu viele einfache Fehler gemacht, zu viel verworfen, dann kannst du gegen Kiel nicht gewinnen. Heute waren sie besser als wir.[gegenüber den KN:]
Ich bin unglaublich enttäuscht von unserem Spiel. Wir haben einfach viel zu viele technische Fehler gemacht, so hatten wir gegen Kiel von Anfang an keine Chance. Der THW hat in der Abwehr sehr gut gestanden und, anders als wir, einen Kader, mit dem sich innerhalb von zwei Tagen zwei schwere Spiele bestreiten lassen.
Nach dem Spiel in Magdeburg haben wir viel gesprochen, wir sind dann nach Hamburg gekommen, um zu gewinnnen, wollten unbedingt noch einen Titel in dieser Saison gewinnen. Das ist uns gelungen, darüber sind wir stolz, es war eine tolle Mannschaftsleistung.
Wir sind sehr, sehr glücklich, wollten unbedingt einen Titel gewinnen. Wie schon im Halbfinale gegen Göppingen war es auch gegen Flensburg entscheidend, dass wir konstant gespielt haben. Ich habe mich besonders darüber gefreut, dass Christian Zeitz zum besten Spieler ausgelobt worden ist. Er hat es verdient, steht sonst so häufig in der Kritik.
Aus den Kieler Nachrichten vom 09.05.2011:
Ohne Rücksicht auf Größenunterschiede sprangen sich der zierliche Henrik Lundström und der bullige Daniel Kubes in die Arme, Filip Jicha spielte Brummkreisel mit seinem Freund Daniel Narcisse und für Christian Zeitz hagelte es Küsse. Kapitän Marcus Ahlm drückte dem überragenden Linkshänder einen Schmatzer auf die Wange, Kumpel Christian Sprenger wählte dafür die Stirn des 30-Jährigen, der zurecht zum besten Spieler des Pokalwochenendes gewählt worden war. Der beste Torschütze war er auch. Fünfmal hatte er im Halbfinale tags zuvor gegen Göppingen (28:23) getroffen, sechsmal im Endspiel, in dem er neben Thierry Omeyer, Dominik Klein, Filip Jicha und Aron Palmarsson zu den herausragenden Kräften einer starken Kieler Mannschaft zählte.
Auf seiner angestammten Position im rechten Rückraum legte er den Grundstein für den siebten Cup-Sieg der Kieler. Als Rechtsaußen, Trainer Alfred Gislason hatte in der 42. Minute (21:17 für Kiel) auch Kim Andersson eingewechselt, entschied Zeitz die Partie mit drei Toren in Folge. Das schönste war auch das frechste: In der 43. Minute versandete zum fünften Mal ein Angriff der Flensburger in seinen Händen. Zwischen Zeitz und dem 23. Tor des THW lag lediglich die Weite eines Handballfeldes. Auch das Tor war verwaist, der gute Dan Beutler war zur Bank gelaufen, um einen Schluck Wasser zu trinken. Der Schwede wähnte sich in Sicherheit, schließlich hatten seine Kollegen den Ball und er nach intensiven und temporeichen Finalminuten großen Durst. Doch wie so oft an diesem Nachmittag vertändelten die Flensburger den Ball. Auch in dieser Szene, die Zeitz gedankenschnell mit einem Wurf vom eigenen Kreis ins gegnerische Netz beendete.
Es war der Schlusspunkt in einem einseitigen Finale. Anschließend gaben die Flensburger auf, mit den Kräften und ihren Ideen am Ende. "Es ist genauso gelaufen, wie die Kieler es haben wollten", sagte der Flensburger Viktor Szilagyi, der einst mit Kiel zweimal den Pokal gewonnen hatte. "Sie gingen in Führung und haben uns dann ihr Tempo aufgedrückt." Eigentlich, so der SG-Plan, sollten die "Zebras" unter Druck gesetzt werden, um deren Zweifel in die eigenen Fähigkeiten weiter zu nähren. Doch der THW, so schien es, zweifelte an diesem 8. Mai nicht mehr.
Mit der Heimniederlage gegen die Mittelmacht TV Großwallstadt hatte die Misere begonnen, die große Nachdenklichkeit. Es folgte die Heimniederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen, eine historische, hatten die Kieler doch zuletzt 1978 zweimal in Folge vor eigenem Publikum verloren. Das Aus im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Barcelona war der nächste Schock, anschließend boten sie bei der Pleite in Magdeburg ein trostloses Bild. Dieser THW, so der Eindruck, war nicht mehr der alte. Früher hatten die Kieler nach großen Niederlagen eine noch größere Trotzreaktion gezeigt, eine Auferstehung gefeiert. Ein Magdeburg hätte es früher nicht gegeben. Die Kieler hatten stets an jene Gallier erinnert, die mit Zaubertrank und großer Gelassenheit die römische Übermacht vermöbeln. Zuletzt wirkten sie so, als hätte ihr Druide Miraculix ihnen lediglich kalten Kräutertee gemixt. Die Kraft, dieser unglaubliche Spirit, er war weg. Und auch ein Obelix, jener kräftige Kerl, der als Kind in die Schüssel mit dem Zaubertrank gefallen war, fehlte. Filip Jicha und Thierry Omeyer hatten diese Rolle lange gespielt, wenn es eng wurde, dann waren der großartige Torhüter und der so treffsichere Torschütze zur Stelle. Doch die gestreiften Hosen von Obelix waren auch den beiden Weltstars zu weit geworden.
"Wir haben viel miteinander gesprochen", sagte Jicha, der wie Zeitz elf Tore an diesem Wochenende warf. "Als wir aus Magdeburg zurückgefahren sind, saßen Handballer im Bus, die einige Wochen zuvor noch großartigen Sport geboten hatten", sagte Jicha. "Wir mussten uns nur befreien." Ausgerechnet in Hamburg, der Meisterstadt des Jahres 2011, sprengten die Kieler ihre Fesseln. "Es hat großen Spaß gemacht, in diesen 120 Pokalminuten das schwarz-weiße Trikot tragen zu dürfen", sagte der Welthandballer, der am Abend mit den Kollegen in einem italienischen Restaurant in Kiel feierte.
(von Reimer Plöhn und Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 09.05.2011)
Aus den Kieler Nachrichten vom 09.05.2011:
Kabine - Bei der Siegerehrung fehlte Trainer Alfred Gislason auf dem Podest zwischen seinen feiernden Spielern. Warum? "Ich war in der Kabine, lag mit einem Bier auf dem Bauch auf der Liege und habe mir das im Fernsehen angesehen."
Posse - Im zweiten Halbfinale hatte Manfred Werner seinen großen Auftritt. Bei einem Wechselfehler der Löwen stürmte der Gesellschafter der SG Flensburg von der Tribüne zum Kampfgericht, um den längst bekannten Tatbestand mit sieben ausgestreckten Fingern zu dokumentieren. Der erregte Werner konnte erst von dem sichtlich erbosten SG-Kapitän Tobias Karlsson gestoppt werden.
(von Reimer Plöhn und Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 09.05.2011)
(08./09.05.2011) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |